Thailändisch lernen

Back To The Roots Philippinen

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Nach zweieinhalb Jahren Philippinen-Abstinenz wurde es höchste Zeit mal wieder loszufliegen. Inzwischen bin ich ja mit einer Filipina verheiratet, sodass dies trotz Besuchs in Angeles City nicht der klassische Stecher-Bericht wird... Freue mich aber euch mal in etwas entlegenere Regionen auf den Phils zu entführen. Los ging es kurz nach Weihnachten mit Air China via Peking nach Manila. Flug war ok bis auf 8 Std. Stop-over in China, aber dafür kostete das Ticket zur Highseason auch nur 590 €. In Manila gelandet, fuhren wir dann mit einem der gelben Airport-Taxis (350 Peso) ins Nichols Airport Hotel (Nichols Airport Hotel Official Website - Manila hotel) für das Gebotene zu teuer, aber für 44 € pro Nacht in direkter Nachbarschaft zum Flughafen trotzdem gut geeignet. Man fährt selbst bei Stau maximal 20 Minuten zum Hotel, ohne Stau weniger als 10. Ziemlich erschöpft, wir waren bis dahin insgesamt ca. 27 Stunden unterwegs, schliefen wir ein paar Stunden um uns dann wieder auf den Weg zum Terminal 3 zu machen um mit Cebu Pacific nach General Santos zu fliegen. Wir ließen uns für glaube 250 Peso vom Hotelshuttle fahren, obwohl ein normales Taxi nur ca. 100 Peso kostet, aber die Taxifahrer in Manila sind die größten Abzocker und da einen zu finden der einen nicht abzocken will ist wie Glücksspiel.

Am Schalter wollte mir dann die Tante erzählen, dass einer unserer Koffer zu schwer sei. Bei Cebu Pacific muss man vorab sein Gepäck zu buchen, sonst wird es beim Check-in teuer. Also buchte ich 30 kg für mich und 20 kg für meine Frau, also insgesamt 50 kg. Nur war es dann so, dass unsere Koffer gleich schwer waren, also jeder ca. 25 kg und die Mitarbeiterin dann versuchte es so darzustellen, als dass der Koffer meiner Frau 5 Kg zu schwer sei. Glücklicher befanden wir uns ja aber auf den Philippinen und nicht in Thailand, sodass ich sicher sein konnte, dass mein Gegenüber zumindest die Worte versteht die meinen Mund verlassen, auch wenn sie nicht die hellste war. So konnte ich ihr dann erklären, dass ich 50 kg gebucht habe, auf ein und die selbste Buchungsnummer und das wir schließlich zusammen reisen. Wurde dann auch akzeptiert und wir eingecheckt.

Das Terminal 3 bietet eigentlich ganz zahlreiche Möglichkeiten vor Abflug noch was zu essen oder sich sonstwie die Zeit zu vertreiben die wir auch nutzten, da wir viel zu früh dran waren. Der Flug nach General Santos dauerte dann ca. 2 Stunden und wir waren fast am Ziel angekommen.

Empfangen wurden wir von einem Bruder und einer Schwester meiner Frau die uns eigentlich mit dem Auto abholen sollten, dass war jedoch kaputt und so fuhren wir mit dem Taxi für 350 Peso in die Stadt. Es gibt dort keine richtigen Taxis am Airport, sondern nur Privatleute die sich anbieten einen zu fahren. Unser Fahrer war super, da er Deutsch sprach, da er Filipino war aber irgendwie in Deutschland aufgewachsen ist.

Eingecheckt haben wir dann im Hotel San Marco (Hotel San Marco General Santos – Hotel in General Santos City 9500 Philippines | Book your hotel in Gensan!) im Superior Room für 43 € pro Nacht. Ich kann das Hotel wirklich empfehlen, Ausstattung und Einrichtung des Zimmer, sowie Sauberkeit sind einfach top. Außerdem ist das Personal gut geschult und professionell.

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Das war die Aussicht vom Hotel aus. General Santos ist zwar eine der drei größten Städte in Mindanao, trotzdem gibt es keine hohen Gebäude und der ganze Style ist recht dörftlich, gefällt mir aber. Vor allem weile eine Trikefahrt nur 8 Peso pro Person kostet. Die Mutter meiner Frau wohnt etwas außerhalb des Stadtzentrums, dorthin haben wir dann 50 Peso gelöhnt. Dort war natürlich bereits die gesammte Mannschaft versammelt, also 9 Geschwister teilweise plus Partner und Kinder. Wenn alle beisammen sind, sind es so 40 Personen.
Gab dann auch was zum Mampfen und Wiedersehensfreude.

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Bin ich wirklich so groß und fett?

Vielleicht liegts auch an der Perspektive, aber ich komme mir immer riesig vor auf diesen Fotos.

Wir hatten diverse alte Smartphones und Digitalkameras im Gepäck die hier dankbare Abnehmer fanden. Für die Kinder gab es Süßigkeiten, Zahnbürsten und Schreibsachen für die Schule. Schon krass wenn ich mir überlege, dass der eine Bruder nur Mindestlohn bekommt, 6000 Peso und jetzt mit einem (zwar gebrauchten) Smartphone für 15.000 Peso rumläuft - verrückte Welt. Aber ich bin froh, dass die Sachen dankbar angenommen werden, hier bei uns findet man ja für sowas niemanden der es haben will.

 
        #3  

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In den nächsten Tagen haben wir dann ein paar Unternehmungen mit der Familie gemacht, waren mal Essen und sowas, damit will ich euch aber nicht langweilen.

General Santos ist Fischstadt! So durfte ein Besuch im Hafen nicht fehlen:

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Der Fisch hatte um die 20kg. Die können aber auch noch deutlich größer werden.

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Nämlich bis zu 150 kg schwer.

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Die Männer sind teils Wochenlang mit ihrem Schiff unterwegs, da sie bis vor die Küste Papua Neuguineas (keine Ahnung wie man das schreibt) fahren müssen. Wenn dann genug gefischt wurde, geht es zurück Richtung Heimathafen.

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Pro Kiste mit Fisch drin die ein Arbeiter trägt bekommt er dafür 20 Peso.

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Das coolste waren die Sari Sari Stores, also kleine Kiosks auf dem Wasser!

Die Preise waren auch ganz interessant. Während bei uns das Kilo frischer Tunfisch im Rewe 40 € kostet, kostete es beim Verkaufsshop im Hafen nur (je nach Stück) 3-5 € pro Kilogramm. Da waren ja schon Fischer, Händler und Verkäufer bezahlt. Also wer immer den Tunfisch zu uns importiert, sieht nach einem guten Geschäft aus!

 
        #4  

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Hallo Siggi,

Da bin ich natürlich auch dabei.
In GenSan war ich letztes Jahr mal kurz nen Abstecher von Malita aus. Doch die Fahrt dort hin dauerte schon fast 4 Stunden so dass wir nur in ne Mall gingen. Nochmal ne Stunde durch die Stadt zum Hafen dafür war die Zeit zu kurz.

Aber ich kenne das ebenso mit der Familie die da in recht ärmlichen Verhältnissen lebt.
Mir wurde das erst jetzt wieder über Weihnachten und Neujahr vor Augen geführt. Und wo der Liebe Freund aus Deutschland der Tochter und Schwester nicht alles helfen könnte. Du hast ja meine Erlebnisse sicher auch gelesen. Werde zum Abschluss noch einige Fotos rein Posten in den nächsten Tagen.
 
        #5  

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Super Bericht und tolle Fotos weiter so !! Bin dabei
 
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        #6  

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Schöne Bilder und intressant geschrieben .... auch dabei.
 
        #7  

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Da klinke ich mich doch auch wieder ein! :yes:
 
        #8  

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sehr interessanter Bericht - Bitte weitermachen
 
        #9  

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Tage in GenSan

Das Leben in General Santos ist sehr relaxed. Kurze Wege und dank der günstigen Trikes eine door-to-door delivery kein Problem. Es gibt 3 oder 4 Malls in denen man sich gut die Zeit vertreiben kann. Ausländer gibt es dort wenige, was ich auch gut fand und dadurch ist alles nach wie vor noch sehr ursprünglich und es gibt quasi keine Abzocke! Auch würde ich die Stadt als sehr sicher beschreiben, falls einer von euch also mal die Lust verspürt dort hinzufliegen, kein Problem!

Wen es mal nach GenSan verschlägt, der sollte unbedingt Tunfisch essen. Dieses Stück hier ist vom Hals des Tunfischs genannt "Panga" ist mit Knochen und sehr empfehlenswert. Qualitativ drüber steht noch der Tuna Belly, also ein Stück vom Bauch, dass meine erste Wahl ist.

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Das Halsstück der "Panga" ca. 1,2 Kg, aber der Knochen ist recht groß, sodass man das zu Zweit locker schafft.

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Wobei dann frisch gegrillt der Schwester meiner Frau, schmeckts immer noch am besten und ist viel günstiger. Im Lokal haben wir gut 1500 Peso für Fisch, Reis, Gemüse und Getränke bezahlt. Und alles was ihr auf dem Bild seht, was auf dem Tisch steht, hat nur ca. 500 Peso gekostet und damit konnten viele ihren Spaß haben. Es ist einfach immer krass diese Preisunterschiede zu sehen. Wenn ich mir überlege, dass ein Frappucino im Starbucks oder ähnlichen Einrichtungen fast 200 Peso kostet und dann muss einer dafür fast einen ganzen Tag arbeiten, dass finde ich dann schon heftig. Lässt sich aber nicht ändern.

Wobei ich durchaus auch von guten Geschäftsmodellen erfahren habe. So fährt beispielsweise der eine Bruder Trike. Das Trike mietet er von der Schwester für 120 Peso pro Tag und verdient nach Abzug aller Kosten täglich 400-600 Peso netto, da auch steuerfrei. Ich glaube es lohnt sich wirklich mehr selbstständig zu arbeiten, als irgendwo zum Mindestlohn. Für die Schwester ist es auch ein guter Deal, denn sie hat 40.000 Peso für das Trike bezahlt und hat somit bereits nach 9 Monaten ihr Return-on-investment erreicht.

Es ist auch immer wieder interessant die Unterschiede bei den Geschwistern zu sehen. Es sind 9 an der Zahl, meine Frau ist die jüngste und alle anderen Geschwister sind bereits verheiratet und haben eigene Kinder. Zum Glück haben auch alle Arbeit und 4 der 9 haben auch gute Jobs. Die eine ist Lehrerin und verdient damit rund 28.000 Peso, falls euch mal ein paar Zahlen interessieren. Im Vergleich dazu der andere Bruder der zum Mindestlohn malert, 6.000 Peso. Beides jedweils pro Monat. Dann haben wir noch zwei selbstständige Bausubunternehmer in der Familie die je nach Auftragslage auch mindestens ihre 20.000 Peso im Monat machen. Der Trikefahrer macht 12.000 - 18.000 Peso - sodenn er jeden Tag fährt. Der hat aber auch 5 Kinder, da wird es dann schon wieder etwas knapp.

Eine der Schwestern ist erfolgreiche Fischhändlerin, gemeinsam mit ihrem Mann und verdient manchmal an einem Tag mehr als die anderen in einem ganzen Monat. Sie wohnt noch dazu mietfrei im Haus der Mutter. Trotzdem sind die Verhältnisse nach wie vor recht ärmlich, keine Ahnung wohin das Geld geht... Aber alle haben genug zum Essen, die meisten sind wenigstens bei Philhealth versichert und wenn mal einer ins Krankenhaus muss, kriegen die das auch irgendwie finanziert. Meine Frau und ich senden nie Geld, höchstens mal wenn die Mutter schlimm krank für die Krankenhausrechnung, dass belief sich aber bisher auch nie auf mehr als 100 €. Für Konsumgüter oder TV müssen die schon selbst aufkommen wenn sie sowas haben wollen.

Wer mir dann nur immer etwas Leid tut sind die Kinder, die können schließlich nichts dafür wie oder bei wem sie aufwachsen. Deshalb war es mir auch besonders wichtig ihnen Geschenke mitzubringen, aber nicht nur dass, ich habe dann vor Ort auch noch eine Jolibee Party geschmissen - es war für die Kinder die erste ihres Lebens, obwohl manche schon fast in der Pupertät sind.

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Alle hatten großen Spaß. Zunächst machen die Mitarbeiter verschiedene Spiele mit den Kindern, teils auch mit den Erwachsenen. Danach gibt es dann Essen worauf das Highlight folgt: Das Jolibee Maskotchen! Bilder mit ihm zu machen war das größte für die Kids und dann konnte Sie auch noch mit Jolibee tanzen. Als sich das Maskotchen dann wieder verabschiedet hat, haben ein paar Kinder geweint und wollten ihm hinterherrennen. Das Maskotchen hat wirklich eine gute Show gemacht und da mir meine Frau erzählte, dass sie zu College Zeiten auch einmal diesen Job machte und der wohl sehr schweißtreibend ist, gab es für das Maskot 100 Peso Tip und für mich eine Jolibee Umarmung. Schön.

Die Party inklusive Maskot kostete 1200 Peso und man muss für mindestens 4000 Peso Food bestellen. Also für ca. 100 € hatten wir eine mehrstündige Party für ca. 20 Kinder und 10 Erwachsene, passt!
 
        #10  

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Siggi, ich verschlinge alles mit, war ja selbst auch über 2 Jahre in einer Beziehung mit einem Girl aus der Provinz und habe vieles, was Du hier schreibst so oder so auch ähnlich erlebt.

Also weiter so.

Gruß, Sorglos
 
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