Thailändisch lernen

Thailand Bei mir jetzt also auch: Ein paar Mal von Null auf Hundert und wieder zurück

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Dann also weiter:


Der erste Urlaubstag nach einem gefühlten halben Leben (ok, dramatisiert, fühlte sich aber so an). Man möchte ja viel davon haben, aber ich verfluchte doch kurz den Wecker, der mich um 6:00 wieder aus dem Schlaf riss. Aufstehen, Handgepäck packen (den Tauchkoffer hatte ich quasi gar nicht angetastet), Frühstück (geht so) und ab zum Terminal. Gepäck aufgeben, Sicherheitskontrolle und ab zum Gate. Viiiieeeel zu früh. Wenn ich dienstlich reise, bin ich immer recht knapp dran, privat, insbesondere wenn ich Airline und Flughafen nicht kenne, gehe ich auf Nummer sicher. Aber ein Kindle ist ja dazu da, einem die Zeit zu vertreiben. Aha. Boarding. Ein recht neuer A318 mit echt niedlichen Flugbegleiterinnen. Die Uniform, bestehend aus Jeans und T-Shirt, sieht an denen auch ansprechend aus, vermutlich verstärkt sich das gegenseitig.
Der Flieger wird voll mit einem Komplett-Querschnitt durch Thailands Bevölkerungspyramide. Ich scheine der einzige Farang an Bord zu sein. Na gut, auf geht´s, Flugdauer 50 Minuten. Gleiches Wetter, leicht bewölkt und 34°C, aber sauberere Luft als in Bangkok.
Gepäck einfangen (Wagen wird von Flughafenmitarbeitern per Hand zum Terminal geschoben!), ab zum Transferschalter. Aha. Die Busabfahrt ist um 13:30, also in drei Stunden (komisch, meine Reservierung sagte etwas von 11:30, aber na gut.) Kindle wieder raus, in die Stadt hätte per Taxi 600 Baht gekostet, muss nicht sein.
Aus 13:30 wurde dann 14:20, die kleinen Wölkchen sind mittlerweile zu ausgewachsenen Gewittern geworden, die dafür sorgen, dass es auf der Straße nicht so staubt. Jedenfalls kam kein Staub mehr durch die schützende, etwa 10cm dicke Wasserschicht, die auf einmal auf allem lag. Auch auf dem Bus. Da blieb sie nicht. Zugegeben, das meiste lief an der Seite runter, aber einige der Bus-Insassen hatten eine richtige Dusche über sich, da half auch das Zudrehen der Düsen, aus denen eigentlich Luft kommen sollte, nicht.
 
        #32  

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Die Fahrt vom Flughafen zur Pier, die nach Google von Zuhause aus so nach einer geschätzten halben Stunde aussah, zumindest nach Straßengröße und Entfernung, zog sich dann doch etwa 1,5 Stunden hin, mag aber auch am Bus und seinem Fahrer gelegen haben, die beide ihren Zenit schon eine ganze Weile überschritten hatten.
An der Pier angekommen wurden die Gäste (jetzt übrigens mehr Weiße und ich hörte auch ein paar deutsche Wortfetzen) beklebt, heißt, sie bekamen einen kleinen Runden Aufkleber mit ihrem Fahrziel ans T-Shirt gedrückt, der auf dem nassen Stoff natürlich ungefähr so gut haftete, wie ein Wassertropfen an einem Lotosblatt (mit zwei „o“, ich musste auch nachsehen).
Auf dem Lomprayah-Katamaran wurde das Gepäck vorn gestapelt, hübsch sortiert nach Ziel, Koh Samui zuerst, dann Koh Phangan, dann zuletzt Koh Tao.
Wie gesagt, es waren einige Gewitter unterwegs, verbunden mit den entsprechenden Winden und daraus resultierendem, zugegeben ziemlich unregelmäßigen, Wellengang. Die Besatzung ging durch die Reihen und verteilte kleine, schwarze Plastiktüten von der Rolle. Erinnerte mich irgendwie an die in D üblichen Hundehaufen-Tüten. Man kann sich vorstellen, wofür die sein sollten, und sie wurden reichlich benutzt. Die können echt nix ab, diese Pauschaltouris.
 
        #33  

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Zweieinhalb Stunden Kindle-Lesezeit später war ich also da. Koh Tao. Es stinkt hier.
Dieser erste Eindruck sollte mich die ganze Zeit über mehr oder weniger begleiten. Ich erfuhr, dass etwa zwei Wochen vor meiner Ankunft das Leitungswasser begonnen hat, seltsam zu riechen. Der Manager meines Hotels erzählte mir später, er ließe das Wasser regelmäßig untersuchen und seit der Gestank da war, wäre es deutlich sauberer geworden, viel weniger Keimbelastung. Wie beruhigend. Ich als Keim wäre allerdings auch abgehauen bei dem Gestank.
Koh Tao sieht so klein aus, wenn man zuhause Google Maps bemüht. Ist es nicht. Selbst vom Anleger zum Sairee Beach dauert es mit dem Jeepney gute zehn Minuten. Und kostet „nur“ 200 Baht. Aber die Tauchklamotten selber schleppen? - lass mal lieber.
Eine Viertelstunde später stehe ich vor meinem recht neuen Hotel Thalassa. Seht Euch ruhig die Bilder auf der Homepage an, die sind echt. Wenn man die Kamera, die die Rezeption aufgenommen hat, allerdings nur 0,5° nach links dreht, ist schon das Nachbargebäude mit drauf. Egal, der Empfang ist nett, das Zimmer ziemlich groß und eigentlich als 3-Perosnen-Zimmer gebucht, was weiß ich, was agoda da gemacht hat.
Und es hat eine Aircon! Hier bleibe ich. Bis zur Abfahrt in drei Tagen.
 
        #34  

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Die Klimaanlage hat die ersten fünf Grad und drei Kubikmeter Wasser aus der Luft im Zimmer entfernt und meine Lebensgeister regen sich wieder. Naja, Frühstücken gehen kann ich ja morgen.
Weitere drei Grad weniger, eine Dusche und ein frisches T-Shirt später werde ich schon wieder übermütig. Es ist jetzt gegen 20:30. Frage an den Rezeptionisten: Welche Tauchbasis ist denn so ganz gut, wenn man schon ein wenig tauchen kann? (Ich hatte mir zwar schon einige rausgesucht, aber fragen kann man ja mal:( Direkt gegenüber, Mojo, macht einen guten Eindruck. Da sitzen sogar noch ein paar Leute und schon war ich für den nächsten Tag gelistet.
Das Frühstück ist übersichtlich, drei Versionen zur Wahl, am Platz serviert, aber es ist ok.
Das Tauchen auf Koh Tao ist übersichtlich. Koh Tao bietet eine regelrechte Tauchindustrie, genauso sieht es leider auch unter Wasser aus.
Wer wirklich etwas sehen will, sollte ein paar Kilometer weiter nach Süden, nach Malaysia fahren. Die Landschaft ist sehr ähnlich, nur dass alles eben noch schöner und intakter ist. Auf Koh Tao ist ein harmloser, kleiner blue-spotted Stingray, der gelangweilt unter einem Felsen Deckung vor den Spannern sucht, DIE Tagesattraktion.
Zwei Tage mit entspannten und unspektakulären Tauchgängen, viel Hitze, Duschen, die einem nicht wirklich das Gefühl geben, sauberer zu werden, gehen schnell vorbei und ich bin auf dem Rückflug nach Bangkok.
Jetzt geht der für die meisten von Euch vermutlich interessantere Teil des Urlaubsberichts los:


...aber dazu komme ich heute leider nicht mehr.
 
        #35  

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Hm, hast du vieleicht noch ein Biler anzubieten? Gerne welche von Unterwasser :yes:!
 
        #36  

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Mit Bildern sieht es schlecht aus, unter Wasser habe ich meine Kamera gar nicht erst mitgenommen, über Wasser habe ich ein wenig mit meinem Handy fotografiert, da suche ich mal was raus, kann aber noch dauern.

Also erst einmal weiter mit dem Bericht. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen hat Omma immer gesagt.
 
        #37  

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Janie holt mich am Flughafen ab und bringt mich für 1.500 Baht nach Pattaya.
Ankunft im Seven Zeas Chic Hotel gegen 23:00.
Auspacken, duschen mit praktisch geruchlosem Wasser, umziehen und das im TAF gelernte in die Tat umsetzen…

Wie kann man ein Hotel mit Seven benennen, das in der Soi 5 liegt? Egal. Soi 6 testen. Einmal komplett hoch und runter gelaufen. Einzig vor einer Bar mit viel orange-rotem Licht, Name vergessen, standen Girls herum, die meinem Beuteschema entsprachen, der Rest sah entweder desinteressiert, älter oder nach Y-Chromosom im Genpaket aus.
Ich will alles sehen, muss also weiter zur Walking Street.

Kann man Baht-Bus-Fahren auch wirklich nicht können? Beachroad ist Einbahnstraße zur Walking Street, einsteigen, aussteigen, 10 Baht bezahlen, fertig.
Boah, Walking Street. Inbegriff des Red Light von Pattaya. Erstmal Eindruck verschaffen. Aha, Insomnia, I-Bar. Meine Güte, die Nervenzellen im Innenohr werden ja schon beim Vorbeigehen auf der anderen Straßenseite zertrümmert!

Ich mache mich auf in eine Agogo nach der anderen, ich kann das ja schon, ich war ja schon in Bangkok in einer. Einmal. Bin also Quasi-Profi. Wenn sich die Hühner auf mich stürzen (und das tun sie wirklich, allerdings bei jedem Gast, der reinkommt) und ich nach kurzem Umsehen schon weiß, hier haut mich nichts vom Stuhl, behaupte ich, ich sei auf der Suche nach zwei Freunden, einen Kopf größer als ich und ziemlich breit (untermalt mit schönen Gesten), helfen sie mit beim Suchen, finden niemanden und verabschieden mich freundlich. Ich bilde mir halt ein, dass ich so wenigstens niemanden ärgere. Besser als „hier gefällt mir kein Mädel!“ ist es allemal und ich brauche keinen Drink, um das herauszufinden.
 
        #38  

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Irgendwo auf der Seite des Insomnia lande ich in einer Agogo, wo einige ziemlich junge Mädchen tanzen. Jedes zweite oben ohne. Die mich interessiert, tanzt allerdings oben mit, aber sehr bauchfrei. Superschlanker Teenie-Body, lange Haare, süßes Gesicht mit ziemlichen Hasenzähnen und Zahnspange. Sie lächelt mich an, ich lächle zurück. Mamasan nötigt mir eine Bestellung ab und drängt mir ein anderes Girl quasi auf. Die merkt allerdings schnell, dass ich auf jemand anders fixiert bin und lässt mich bald in Ruhe.
Schicht- bzw. Songwechsel, die Kleine kommt zielstrebig zu mir und setzt sich unaufgefordert (wirklich) auf meinen Schoß.
Wir versuchen, uns zu unterhalten. Sie spricht rudimentäres Englisch, kommt aus dem Isaan und würde sehr gern mit mir etwas ST unternehmen.
Beiläufig frage ich sie, wie alt sie ist, schätzen kann man ja vergessen.
„Seventeen“ :jil:
 
        #39  

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Erstaunlich, wie schnell Blut aus der Körpermitte wieder entgegen der Schwerkraft nach oben kann. Ich lächle gezwungen und schiebe sie unauffällig neben mich. Sie ist ja echt süß, aber ich liebe meine Freiheit, die geistige und erst recht die physische. Wir reden noch ein wenig. Mamasan kommt und versucht ebenfalls, mich zu einer ST mit Ann (so hieß sie, glaube ich), zu überreden. Ich winke lächelnd ab „no, thanks, she´s only 17.“ Mamasan versteht nur Bahnhof und holt die nächste Instanz ran, eine ältere Thailady mit großem Notizblock in der Hand. „Why not take her, she likes you“ - „Yes, but she said she´s only 17.” - “Noooo” (Gespräch zwischen den drei Damen auf Thai) - “She no 17, she 21!” - Ach sooo, und leider hat sie auch keine ID dabei, nur eine Kopie, also alles ok! Genau! Und geraucht hat er auch.
Da kommt ja schon mein Bus, ich glaube, ich muss weg.
Drinks bezahlt und die Flucht ergriffen.
Mag ja alles stimmen mit den 21. Die Geschichten über die thailändischen Gefängnisse stimmen allerdings sicherlich auch.
Draußen beruhige ich mich langsam wieder, gehe auf die andere Straßenseite und versuche erneut mein Glück.
In der nächsten Agogo wieder ein nettes Mädel, diesmal ganz ohne Wäsche, die allerdings prinzipiell keine Lust auf LT hat.
Drink bezahlt, weiter.
 
        #40  

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Die Girls von der Fahrenheit Agogo halten mich fest und schieben mich in den Laden. Ich frage im Eingang die Mamasan, ob ihre Mädels LT machen. Sie bringst mich zu drei Girls, die mit dem Rücken zu mir an der Bühne stehen, raunt mir zu „She go Longtime with you“, tippt der mittleren auf die Schulter, sie dreht sich um, mustert mich, und sieht mir in die Augen (das alles dauerte knapp 2 Sekunden).
:sbaer:

Nim
Achtundzwanzig, ein Kind (11), aus dem Isaan, verdient Geld in der Bar und mit einigen kleinen Projekten nebenbei.
Sie sieht aus wie 20, ist schlank, mittelgroß, hübsch und hat Gesichtszüge wie vor langer Zeit mal die junge Catherine Zeta Jones.
Außerdem ist sie recht tough, weiß eigentlich genau was sie will, zeigt aber selten Begeisterung, sie legt eher die typische „whatever“-Einstellung an den Tag (entwickelt sich zu einem running Gag und einem ziemlichen Vorteil für mich und spricht ziemlich gut Englisch.
Diese Fakten habe ich über die Zeit unseres Zusammenseins (immerhin 2 Tage und Nächte) herausbekommen, was gar nicht so einfach war.
Am Abend unseres Kennenlernens hat mich quasi der Blitz getroffen. Die wollte ich. Man sitzt zusammen, man quatscht belanglosen Smalltalk. Irgendwann frage ich sie, ob sie was trinken will. Sie will. Irgendwann frage ich sie, ob sie mit in mein Hotel will. „Yeah, why not?“ - „Do you want to come or not“ „Yeah, why not?“ - “Look, you may say you would like to come or you may say you don´t. ‘Whatever’ is not very nice.” - “Ok, I would like to go with you tonight” - geht doch!
Barfine LT 1000, 3000 für sie. Keine Verhandlung. (Teurer Anfängerfehler, Preisvernichter etc, ich weiß´, ich weiß. Aber ich bin noch benommen von ihrem ersten Blick, der gesessen hat wie ein Tritt gegen den Kopf.)
Relativ bald machen wir uns auf den Weg in mein Hotel (wieder Baht-Bus) und vorher noch in einen 7/11.
 
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