Thailändisch lernen

Thailand bis zu über 20 Jahre alte Bilder aus Thailand

        #21  

Member

:super: :respekt:

ein absolutes Highlight Dein Bericht.
 
        #23  

Member

Member hat gesagt:
Wenn Marine zu machte, war immer noch vor der guten alten "Lucky" etwas los.








Anhang anzeigen 93_walk5_1.jpg







ja, die gute alte lucky, die fehlt mir echt ... :geparkt:


es heißt zwar immer noch luckystar, aber der flair vergangener tage ist weg.






:D Sabailand

echt klasse wie das machst, wir lassen uns gerne weiter verwoehnen ... :tu:
 
        #24  

Member

toller bericht (wie so viele andere auch)

danke und gruß

Harry
 
        #25  

Member

Jetzt hab ich in der Forenwelt schon zwei Lieblingsberichte...



...und beide sind im Thailandreport :hehe:



Klasse Bericht, tolle Bilder, bin begeistert !
:D
 
        #26  

Member

Member hat gesagt:
ja, die gute alte lucky, die fehlt mir echt ... :geparkt:
es heißt zwar immer noch luckystar, aber der flair vergangener tage ist weg.

@Kalli

Der stinkende Muelleimer vor dieser Bar ist auch weg. :hehe:
 
        #27  

Member

(weiter geht's .... )

Recap: Vietnam hatte noch in den Mid 80ern Kambodscha besetzt und lieferte sich an der Grenze zu Thailand, wo die Flüchtlingslager waren einen teils erbitterten Guerilla-Krieg mit den Kambdschanischen Kämpfern.

Die war die Zeit, wo ich nach Thailand an die Grenze kam, um dort zu arbeiten.
Vorbereitet wurde ich so zusagen kurz vorher, als im Sommer der Film
"Killing Fields - Schreindes Land" in Deutschland in die Kinos kam.
Wer hätte gedacht, dass ich nur gut drei Monate später in den realen"Filmkulissen" selbst arbeiten würde.
Da stand schon mein "Arbeitsvertrag" fest - und so brutal der Film war, umso mehr empfand ich den Drang dort hinzugehen, und zu helfen.

Neben dem Camp "Khao I Dang" gab es dann noch weiter nördlich andere grössere Camps, in denen ich dann auch zu tun hatte.

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Auf den täglichen Weg von und zu den Camps kam man an diesem Wasser-Reservior vorbei. Dort bekam man erst mal einen Lagebericht der offziellen UN Headquarters vor Ort. Je nach den Kämpfen in der Nacht, konnte es sein, dass man mehrere Stunden dort ausharren musste oder auch gar nicht ins Camp durfte, weil vietnamesische Angriffe angeblich kurz bevorstanden.
Das ergab dann einen unverhofften freien Tag, was immer wieder mal vorkam.
Aber in der Regel, wurde ins Camps gefahren, den Menschen wollte man ja doch trotz - oder gerade wegen - der Kriegslage dort helfen.

Ich war für die Anlieferung von zahlreichen Medikamenten verantwortlich.
Hier mal so ein eine "kleine Auswahl" was ich so zu beschaffen hatte:

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Tja und das hier nun erwartete mich:

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Das war eines der Kränkenhäuser. Alle Betten, teils doppelt und dreifach belegt. Es wurde in "Schichten" geschlafen.
Es fällt vielleicht auf, dass es hier nur Frauen und Kinder gab.
( Die zwei Männer im Bild rechts, waren Angehörige auf Besuch)
Nur Frauen und Kinder wurden von der UN unterstützt - und verpflegt. Die Männer galten alle als Soldaten und wurden nicht direkt unterstützt. Für verletzte Männer gab es das seperate Krankenhaus des Internationen Roten Kreuzes ( ICRC ).
Jedoch kam es es hin und wieder vor, dass unsere Station akut verletzte aufnehmen musste, weil selbst das ICRC überfüllt war. Ich kam mir vor wie in einem Kriegs-Film. Besonders wenn man unterdessen das Kämpfen der Kriegsgegner hören konnte.
Zwei mal "durfte" ich dann live miterleben, wie das Camp aus den dahinter liegenden Bergen schwer beschossen (bombadiert wäre wohl das bessere Wort) wurde, und unser Team mit ein paar anderen NGOs das Camp evakuieren mussten. Das war dann definitiv kein Film mehr - sondern Realität. Ein Gefühl, was man nur schwer beschreiben kann: zwischen Angst um sein Leben, und absolut keiner Angst zu haben.

Einmal im Monat gab es eine gross angelegte Nahrungsmittelverteilung:
Ein riesiges Areal wurde abgesperrt, und dann mussten sich alle Frauen in Reihen aufstellen. Sie erhielten dann Büchsen mit Reis und eingemachten Fisch. Obige benannte Restriktion der UN führte dann dazu, dass sich nicht gerade wenige ( meist jugendliche ) Männer als Frauen verkleideten um somit für ihre Familien mehr "Essens-Pakete" zu ergattern.
Ein undankbae Aufgabe, durch die Reihen zu gehen und diese "Fake-Ladyboys" auszusortieren.
 
        #28  

Member

(...)

Aber die Khmer Flüchtlinge konnten auch die Feste feiern wie sie fallen.
So war die Arbeit nicht nur stressig und von Leid und Krieg gezeichnet.

Hier ein Bild einer Festivität, zu uns zu Ehren von den Flüchtlingen organisiert wurde.

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( Vielleicht mache ich hierraus in einem seperaten Thread ein Quiz ... mal sehen, wie ich das am besten machen kann. :D ... )

---> https://thailand-asienforum.com/threads/.5528


Hier ein paar andere Impressionen der Menschen mit denen ich zu tun hatte, zu der Zeit.

Anhang anzeigen 199.jpg

(habe ich immer wieder gesehen, diese roten Stempel auf der Stirn der Frauen, manchmal auch auf der Wange )

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Alles Ärztinnen und Krankenpflegerinnen des Krankenhauses.

Aber ehrlich gesagt, aus damaliger Sicht, hatte ich keinen guten Zugang zu den Khmern. Ich versuchte mehrmals die Sprache zu lernen - vergeblich.
Ausserdem, waren sie - lag es besonders an der Lageratmosphäre und der daraus resultierenden Mentalität der Flüchtlinge - nur schwer zugänglich. Besonders als Deutscher hatte man es nicht leicht. Galt man in ihren Augens als sehr autoritär und genau penibel.
Und das berührte bei den meisten Flüchtlingen gerade den wunden Punkt: waren sie doch aus einem brutalen autoritären Regime der Roten Khmer geflohen.

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Aber trotz allem entwickelte sich ganz langsam eine Liebe zu dem Volk und den Asiaten im allgemeinen.
 
        #29  

Member

(Fortsetzung....)

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Typische Strasse in der direkten Nachbarschaft, Ziemlich draussen von Aran.

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Ein Teil des Marktes, damals.

fast täglich war ich dort, habe Freundschaft mit dem jungen Ehepaar im Frisörladen geschlossen und meine Abende dort verbracht.
Und thailändisch sprechen gelernt, was besonders manchmal für die Thais dort sehr für Amüsement sorgte.
Besonders im benachbarten Restaurant, wenn ich dort irgend etwas ungeöhnliches -sprich unmögliches- bestellte.

Das Restaurant war schon etwas interessant.
Ausser, dass man dort gut essen konnte, war es immer wieder von Thai Soldaten gut besucht. Und gleichzeitig stieg auch die Anzahl der dort arbeitenden Serviererinnen an.
Ich war noch ein Greenhorn ersten Ranges, was dies alles anging und habe erst später mitbekommen, dass die Mädels nicht alle mit den Soldaten befreundet waren :wirr: - ich wunderte mich nur, dass mich das Frisörehepaar, immer vor den Mädels dort warnte.

Anhang anzeigen 239.jpg

Sie war die Semi-Cheffin des Ladens.

Anhang anzeigen 240.jpg

Sie wollte immer bei mir anbändeln und war jedesmal, wenn ich dort war immer sehr erfreut mich zu sehen. Aber sie war immer die ganze Zeit mit dem kleinen Kind zugange, und so war ich mir nicht sicher in welchem Familienstand sie war.
 
        #30  

Member

Eines Nachmittags kam dann einer meiner Mitarbeiter mit einer Ausgabe der Bangkok-Post nach Hause.
Es war seit zwei Monaten das erste Mal, dass ich mir eine Zeitung vornahm. War mein Englisch damals bei Weitem noch nicht so gut, wie es heute ist. Und so habe ich um solche Lektüre immer einen Bogen gemacht.

Drausses war es am schütten aus allen Kübeln, die Strasse vor unserem Haus überschwemmt, und ich hatte keine Lust mich auf den Weg zum Markt zu machen. Wenn es regnete kam eh kaum ein Samlor die Strasse runtergefahren.
So schlug ich die Zeitung auf blätterte sie durch, bis ich weiter hinten auf einen Anzeige-Teil stiess: ich traute meinen Augen nicht.
Es waren Werbeanzegen von Massage-Salons in Bangkok. Ein Parlour hatte eine halbe Seite eine Anzeige geschaltet mit einer thailändischen "Kleopatra" die Werbung für den gleichnamigen Massage-Parlour machte.
Schlagzeilen in tyische Thai-Machart: "the best in Town" "you will never forget and experience again"
In den 80er Jahren, waren diese Werbungen in der Bangkokpost besonders zum Wochenende hin noch ganz normal und füllte eineinhalb Seiten und enthielten auch Angaben zu den Preisen.

Es war als anfang zwanzigjähriger fast wie eine Offenbarung für mich: plötzlich wurde mir klar: ich bin in dem Land gelandet, was ich aus dem Kino kannte. Aus den "Emanuelle" Filmchen der späten 70er und frühen 80ern, wo wir als Klassenkameraden ( gerade mal 18 geworden ) reingestiefelt sind, und uns über die "Seifenassagen" lustig gemacht hatten.

Und hier sass ich in meinem Thai Zuhause und entdeckte diese Anzeigen. Sollte es doch wahr sein mit den Massagen und dem ganz eingeseift und abgerubbet werden ? :shock:

Mit dem daraufhin für mich beschlossenen Auskundschaften der Situation musste ich jedoch noch ein paar Wochen warten, bis ich wieder länger frei hatte und sich die 5 Stunden Zugfahrt nach Bangkok lohnte.
(Später dazu mehr).

Ich entdeckte dann auch diese damals "sagenumwobene" Kolumne eines gewissen B.Trink - die Trink-Page. Eine, zu der Zeit, noch sehr offene und detaillierte Schilderung, was in Bangkok alles so los ist.
Bangkok versprach interessanter zu sein, als ich es zuvor kennengelernt hatte.

Aber noch war ich in Aran.
 
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