Member
Member hat gesagt:
Wir gingen nach unten zum auschecken, danach auf direkten Wege in ihre Siedlung. Da saßen drei Mädels vor ihren zwei Häuserblöcken. Pro Block wohnten zwei Mädels auf einer ebenerdigen Etage, wo ich einen kurzen Blick hinein werfen konnte: alles voller Klamotten, zwei Betten, Schuhe und Schminksachen. Jeder Asylant in Deutschland wäre bei diesem Platzmangel schon vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, aber den Mädels war das offensichtlich Platz genug (sonst könnte ich mir dieses Chaos nicht erklären).
Ich wurde vom 155 cm Flo gebeten mich hinzusetzen. Das offensichtliche weibliche Oberhaupt (nicht älter als 27 Jahre) gesellte sich zu mir und schenkte mir in einem Shot puren Samson ein. Ich meinte, das ich eigentlich keinen Alkohol trinke und sie sollte doch nebenbei mal auf die Uhr schauen: da war es noch nicht einmal mittag.
„You know: it´s not very nice, if you don´t trink that. You guest“ meinte sie und ich hab den Shot halt geext, nur das sie gleich wieder nach gießt, während sie mich zutextet. Sie redete über den 155 cm Flo, der in meiner unmittelbaren Nähe saß: „you know, she have very good heart and she will forever take care about you“. Dann kamen noch ein paar Vorteilsfloskeln, wirklich hervorragend dargeboten bis ihre Stimme ernster klang „but in the End, we need that money“.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt den vierten Samson Shot intus (ich hätte das vielleicht stehen lassen sollen: jedesmal wenn ich exte, goß sie nach) und mittlerweile gesellten sich noch zwei Mädels in die Runde. Die eine war Oi die schon einmal in Deutschland lebte, sogar einen Sprachkurs absolvierte, sich aber jetzt dank einer Spaßbremse in ihrem Bauch selber für die Ibar disqualifizierte (so um die neun Monate). Die andere war Paula: die sah recht hübsch aus, hatte aber große Füße.Zudem trug sie ein überdimensionales Stirnband um a) das die Haare nicht in ihr Gesicht fallen und b) ihren mega Forehead zu kaschieren. Es war der von @talueng angesprochene Sister´s Tisch. Die Mädels lebten zusammen und zogen auch zusammen in die Ibar, nur um dann alle an einem Tisch zu stehen. Aktiv für die Ibar in diesem Häuserblock waren aber nur das Oberhaupt, Paula und eben der 155 cm Flo. Ich sah in die Runde von diesen nicht geschminkten Haufen und hatte tatsächlich die unattraktivste vom Sisters Tisch erwischt: aus dem 155 cm Flo wurde der Hobbit.
Ich versuchte nach dem ernsten Tonfall vom Oberhaupt dennoch ein wenig die Stimmung aufzulockern. Ich sagte „you lovely ladies go only with me, because the money? It´s not about love? I´m shocked“. Ich hatte mal wieder total vergessen, das die thailändischen Mädels mit Sarkasmus nichts am Hut haben. Das ist so ähnlich wie im Taf, wenn ich schreibe das ich es eine Unverschämtheit finde wenn man 5 Baht für den Toilettengang bezahlen soll, obwohl man doch in derselben Bar was getrunken hat. Irgendeiner steigt immer drauf ein, obwohl es eigentlich als Witz gemeint ist und das war jetzt auch so ein Fall, wo die Gruppe nicht wußte wie sie auf die Aussage reagieren sollte.
Ich erklärte meine Position gegenüber dem Oberhaupt, das ich mir eine Beziehung über 9000 km, die nur aus LINE, Facetime und 2-3 Besuchen pro Jahr besteht, nicht vorstellen kann. Ich sehe Pattaya mehr so als Freizeitpark, wo man mit seinen Freunden Spaß haben kann und deswegen immer wieder gerne zurück komme. Aber ich fände es sehr nett, das sie mich in ihrer Gruppe aufgenommen haben: das würde mir mal einen anderen Blickwinkel geben (den „ungeschminkten“ was ich natürlich nicht gesagt habe) und wenn sie irgendetwas bräuchten, würde ich ja gleich nebenan „wohnen“.
Den „Joker“ haben sie dann auch gleich gezogen und meinten das ich mit dem Hobbit zusammen Coke, ICE und Kippen kaufen soll. Gesagt, getan stand ich auf und von den Mädels kam ein „Holy Shit“ Geraune in meine Richtung, nachdem ich jetzt in voller Größe vor ihnen stand. Ich bin immer wieder erstaunt, das die 185 cm wirklich als außergewöhnlich ansehen, was hier in unseren Breitengraden selbstverständlich ist.
Durch Seitengassen erreichten wir dann einen kleinen Supermarkt wo wir die Sachen einkauften und uns dann wieder zur Gruppe zurück kehrten. Danach wurde noch ein wenig getratscht, worauf hin ich mich dann zum Essen verabschiedete.
Zuletzt bearbeitet:
.