Hi Fred, ich persönlich glaube an die Liebe auf den ersten Blick. Mir ist es schon oft beim Anblick eines Mädchens passiert, dass ich dieses unvergleichliche Kribbeln im Bauch hatte, sich mein Pulsschlag erhöhte und in meinem Kopf nichts mehr stattfand, außer den Gedanken an dieses Mädchen. Tritt dies beidseitig auf, ist dies eigentlich eine gute Basis für den Start einer Beziehung.
Leider sind die wenigsten Menschen dazu in der Lage, dieser Basis ein gesundes Fundament zu verschaffen. So passiert es leider häufig, dass die Liebe auf den ersten Blick verschwindet und mangels "Pflege" der alltäglichen Routine zum Opfer fällt und der Übergang vom Verliebtsein zur Liebe ausbleibt.
Um zum Thema zurückzukommen: Geld spielt eine Rolle. Ich habe die Thais bis heute immer als sehr emotional kennengelernt, Gefühle stellen sich ein und werden auch sichtbar und/oder mitgeteilt. Aber die Thais trennen Emotion und Geschäft voneinander, etwas, was in unserer Gesellschaft häufig ineinander verschwimmt. In der Thai-Gesellschaft ist die soziale Struktur vollkommen anders als bei uns, es gibt kein soziales Netz, das Bedürftige auffängt. So ist eine Versorgungsstruktur entstanden, die auf einen gesunden Familienverbund gestützt ist, die Jungen versorgen die Alten. Von daher ist die finanzielle Wichtung innerhalb einer Beziehung zu einer Thai wesentlich stärker ausgeprägt als in unserer Gesellschaft.
Geht man eine Beziehung zu einer Thai ein, sollte es eine Priorität haben, der Lady verständlich zu machen, wie hier die eigentlichen Möglichkeiten sind einen Beitrag zu leisten. Man muss ja bedenken, dass man der Familie einen Stützpfeiler in der Versorgung entzieht, wenn man keinen Beitrag leisten will. Ist diese Hürde einmal genommen und die Lady hat es so angenommen, kommt das zweite, wesentliche Problem: die Familie. Der Familie fehlt in der Regel jegliche Vorstellung von dem, was ein durchschnittlicher Farang an finanziellen Möglichkeiten hat. Hier ufert die Fantasie mangels Wissen und Bildung aus. Der zweite Punkt bei der Familie ist, dass durch Medien Bedürfnisse geweckt werden. Und was liegt näher, die neue Einnahmequelle namens Farang anzuzapfen. Das würde in Augen der Familie nicht nur Wohlstand und Müßiggang bringen, sondern auch "Gesicht" in der Dorfgemeinschaft. Hier ist definitiv das größte Pensum an Überzeugungsarbeit zu bewältigen. Meist mit ganz unterschiedlichem Ausgang. Ist kein Erfolg möglich, endet die Beziehung häufig mit 3 Verlieren, Farang, Mädchen (emotional) und Familie. Manchmal, ich sage es mal platt, siegt die Liebe und die Lady sagt sich von der Familie los. Die beste Lösung ist natürlich, wenn alle Seiten ein gemeinsames Ziel anstreben, nämlich den Familienverbund zu erhalten und die Versorgung zu gewährleisten.
Ich denke mal, dass viele, die mit einer Thai verheiratet sind, diesen Konsens gefunden haben. Letztendlich führt das dann im besten Fall dazu, dass der Farang nicht mehr nur ein Farang ist, der mit der Tochter des Hauses verheiratet ist, sondern echtes und akzeptiertes Familienmitglied.
Sich bei Kurzzeitbeziehungen darüber Gedanken zu machen halte ich für müßig. Natürlich sind hier auch emotionale Beziehungen möglich und auch wahrscheinlich. Allerdings werden sich hier Gefühl und Geschäft eher die Waage halten.
Als Resumé würde ich für mich festhalten, dass Geld immer eine Rolle spielt, nicht aber immer die treibende Kraft ist. So haben es mich meine eigenen und auch jüngsten Erfahrungen gelehrt und bestätigt.
Liebe Grüße aus Abu Dhabi, bin gerade auf dem Rückweg nach Kummerland zu meinem Sonnenschein.