Um kurz nach Eins gingen wir „raus auf die Suk“, um uns in einer der zahllosen Street-Bars niederzulassen. Aus alter Verbundenheit gingen wir zu Mint, unserer „final destination“ an der Bushaltestelle zwischen Soi 3 und Soi 5. Wir hatten da schon viele Abende beendet
Ich kann es nur schwerlich beschreiben, was mich an dieser Atmosphäre so fasziniert: man sitzt an einer verkehrsreichen Straße, umgeben von Bettlern, Huren und Ratten, aus den Lautsprechern der zahllosen Bars dröhnt Musik (frei nach dem Motto: je lauter, desto besser) und diese Bars bestehen eigentlich nur aus ein paar einfachen Holztischen und Plastikstühlen.
Spätestens ab 02:15 Uhr gesellen sich zu den Straßenmädchen die Damen aus den GoGo-Bars, die auf dem Weg nach Hause noch schnell einen Kunden abbekommen wollen. Und dazwischen immer wieder Rosenverkäufer, bettelnde Kinder und Kathösen…
+++edit: Hoffe dass das Bild nicht gegen die Auflagen verstößt; sind ja gar keine Titten - ist nur Silikon +++
Es gibt vermutlich sehr viele Menschen, die diese Szenerie mehr als abstößt – für mich ist das Pflichtprogramm! Jedes mal – und immer wieder; bis zum Morgengrauen. Pralles Leben…
Wir saßen also auf der Suk und saugten diese Atmosphäre, dieses pulsierende Leben in uns auf. Sekunde um Sekunde.
Das sind die Momente, da ich mich frage, wie sehr oder wie wenig ich in dieses Forum hier passe… All die Qualitätstouristen, die immer nur Stunner mitnehmen... Was, wenn mich jetzt hier jemand ertappt? Wodka-Lipo trinkend, den Straßenmädels hinterher stierend, drüber nachdenkend wie es wäre, mit einem Kathoy…
Plötzlich sehe ich sie vorüberziehen: Meine Miss Mai! Relativ groß gewachsen, ziemlich schlank, wohl proportioniert und Augen… zum versinken.
Das Bewerbungsgespräch lief quasi von alleine. Gottseidank hatte die jüngst stattfindende Diskussion über das sogenannte „Bewerbungsgespräch“ Licht in mein geistiges Dunkel gebracht. Ich hatte mich ewig an diesem Begriff gerieben und wusste nun, dass ich instinktiv wohl schon immer das „richtige“ gemacht habe. Abklopfen, was geht, wie lange, zu welchen Konditionen, Englischkenntnisse, Sympathie, dass ich nicht von der schnellen Sorte bin… Und ich hatte echt gedacht, dass es da eine Checkliste gäbe. Oh Mann, Larry…
Gegen 3 Uhr zogen wir also Richtung Hotel. Ich hatte Dao im Schlepp und fühlte mich plötzlich wiedermal schrecklich deplatziert. Keine Ahnung ob der Alkohol oder der Jet-Lag schuld dran war… Diese Fragen rauben mir des Öfteren den ungetrübten Spaß: Was mache ich hier eigentlich? Klar, ich lasse meiner Geilheit ungezügelt freien Lauf – aber… Ach, was soll‘s, diese Gedanken führten jetzt zu weit und passen m.E. nicht in dieses Forum!
Dao konnte mich gottseidank sehr schnell wieder von diesem falschen Pferd runterholen. Und zwar nicht „runterholen“ im Sinne des Wortes sondern: Hirn abschalten und Spaß haben. Wir durchpflügten das Bett in allen erdenklichen Positionen und ich genoss jede Sekunde.
Gegen halb zehn zog sie von dannen: „I take care baby me. Sister go work 11 o’clock…“ Gottseidank keine Kraterlandschaft sondern nur ein paar dezente Streifen. Dao muss vor der Entbindung ein Brett gewesen sein...
Gute Nacht, Bangkok