Thailändisch lernen

Langhalsfrauen. Menschenzoo?

        #1  

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Hier mal ein ausschnitt vom Focus,was meint ihr?
Ich selbst hab mir so ein Dorf in Burma /Tachilek angesehen,es ist wirklich si wie beschrieben.
die dürfen nicht aus dem Dorf raus,müssen dort leben.
Manche sagten uns,es geht ihnen hier aber immer noch besser als im Flüchtlingslager,andere sagten gar nichts und sahen nur zu Boden,was auch als Antwort verstanden werden konnte... :shock:
Ich,bzw wir fühlten uns unwohl und ich hab nur wenige Photos geschossen,dafür ne Tischdecke angeblich handgemacht,gekauft obgleich ich sicher bin,eine industrielle gekauft zu haben,aber scheiß auf 2 Euro..




Im Norden Thailands verdienen sich birmanische Langhalsfrauen aus Not Geld als Urlauberattraktion und kämpfen dabei um ihre Würde als Menschen.

Mu Nan ist 52 Jahre alt und hat sich daran gewöhnt, von Urlaubern anggestarrt zu werden
Wenn Mu La redet, klingt das ein bisschen wie durch die Zähne gepresst. Kein Wunder, die 44-Jährige trägt 27 schwere Messingringe um den Hals. Ihr Unterkiefer hat wenig Bewegungsspielraum. Was die Flüchtlingsfrau aus Birma, die in einem künstlichen Touristendorf in Thailand sitzt, zu sagen hat, ist aber deutlich zu verstehen: „Wir wollen raus hier, egal wohin. Wir fühlen uns wie Gefangene.“ Besucher sprechen immer wieder schockiert vom „Menschenzoo“. „Absurd“ nennt die Regierung Thailands den Vorwurf.

Mu La gehört zum Volksstamm der Kayan aus Birma. Die Ringe sind keine Tortur, sondern eine stolze Errungenschaft. Je länger der Hals, desto schöner die Frau – im Selbstverständnis der Kayan. Die Messingringe können bis zu zehn Kilogramm wiegen. Das drückt im Laufe der Jahre die Schulterknochen und das ganze Gerippe nach unten. Dadurch wirkt der Hals der Frauen unendlich lang. Mu La trägt nach Stammestradition auch an jedem Handgelenk Blechringe und Messing unterhalb des Knies. ZUM THEMA
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Es ist vier Uhr nachmittags, zwei italienische Touristen haben in das Dorf Kayan Tayar am Ende einer ungeteerten Straße eine Dreiviertelstunde von Mae Hong Son im Nordwesten Thailand gefunden. 250 Baht – fünf Euro – haben sie einer mürrischen Wärterin am Eingang gezahlt. Die junge Italienerin schießt ein Foto nach dem anderen. „Unglaublich“, sagt sie immer wieder, und geht mit ihrem Teleobjektiv ganz dicht an die goldglitzernden langen Hälse ran. Die Dorfälteste Ma Le (80), mit reichlich Messing beladen, bleibt ungerührt. Sie ist das gewohnt. Der Reisegefährte der Italienerin fühlt sich sichtlich unwohl in seiner Haut.

„Manchmal kommen drei, vier am Tag, manchmal 20 oder mehr, richtige Reisegruppen“, sagt Mu La. Sie sitzt auf der Holzveranda vor ihrer Bambushütte und webt. Die Hütten sind karg. Die „Hauptstraße“ ist ein holpriger Lehmweg, der in der Regenzeit oft knöchelhoch überschwemmt ist. Deshalb sind die Hütten auf Stelzen gebaut. Strom gibt es nicht. „Die Touristenführer, die Gruppen hierherbringen, wollen uns als primitives Volk darstellen“, berichtet Zember (23). „Sie wollen nichts Modernes sehen, wir müssen so leben, um den Touristen zu gefallen.“

Überleben mit Spenden

Wenn das Geschäft mit den Touristen läuft, geben die Wärter, die nach Angaben der Frauen aus dem thailändischen Nachbardorf Nai Soi kommen, 1500 Baht – 30 Euro – an jede der 60 Frauen, die hier im Dorf die Ringe tragen. Kinder und Männer bekommen nichts. Von dem Geld müssen alle 260 Dorfbewohner leben. Wenn das Geschäft nicht läuft, wie in der Regenzeit ab April, gibt es nichts. Die Menschen überleben mithilfe von Spenden.
......

Mu La ist wie die meisten anderen hier Ende der 80er-Jahre vor der Brutalität des Militärregimes im Nachbarland Birma geflüchtet. „Ständig kamen die Soldaten“, erinnert sie sich. Irgendwann gaben die Menschen auf und flüchteten. Zunächst ins Flüchtlingslager nach Thailand, direkt hinter der Grenze. Die Kayan mit ihrem ungewöhnlichem Halsschmuck bekamen dann das Angebot, draußen zu wohnen, dort, wo heute Eintrittsgeld genommen wird, um sie anzuschauen. „Langhals-Dorf“ steht auf den Wegweisern zu den drei Dörfern in der Umgebung von Mae Hong Son im Nordwesten Thailands in Thai und Englisch. Für manche ist das Leben als Touristenmagnet in Ordnung. Die meisten Einwohner haben nach einhelliger Darstellung ein besseres Leben hier als vorher.
Viele wollen auswandern
Mu la trägt 27 Ringe um den Hals
"Wir hoffen, dass mehr Touristen kommen“, sagt Mu Nan zum Beispiel. Sie webt Schals und verkauft am Stand vor ihrer Hütte Souvenirs. Die 52-Jährige hat die Ringe Zeit ihres Lebens getragen. Das Anstarren, daran habe sie sich längst gewöhnt. Mu Nan will ausharren, bis bessere Zeiten kommen. „Ich will zurück, wenn in Birma Frieden ist“, sagt sie.

Die Hoffnung darauf hat Mu La in Kayan Tayar aufgegeben. Die Junta in Birma treibt ihr brutales Unwesen immer noch, und sie hat nach fast 20 Jahren Flüchtlingsdasein die Nase voll. 2005 meldete sie sich wie etwa 20 andere aus den Touristendörfern zur Auswanderung an. Neuseeland akzeptierte die Familien, doch dann kam plötzlich das Aus: Die thailändischen Behörden verweigerten die Ausreisevisa. Schockiert über Touristen

„Wer Flüchtling ist, muss im Flüchtlingslager leben“, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Bangkok, Tharit Charungvat. Es sei unfair, den Dorfbewohnern die Ausreise zu erlauben, während andere im Lager Schlange stünden. „Sie haben sich freiwillig entschieden, in den Dörfern zu leben und nicht im Lager, sie sind frei und verdienen etwas“, sagt er. Bei dem Wort „frei“ lachen die Dorfbewohner bitter. Wer außerhalb erwischt wird, werde festgenommen, sagen sie. Draußen arbeiten dürften sie nicht. Von Verdienen könne kaum die Rede sein.

In Kayan Tayar sind viele außer sich. Vor allem die jungen Frauen rebellieren. Sie argwöhnen, dass die thailändischen Behörden die Visa verweigern, um sie als Touristenattraktion nicht zu verlieren. Aus Protest haben sich einige zu einem drastischen Schritt durchgerungen: Sie nahmen ihre Ringe ab, wie Mu Teh, nach 43 Jahren, und Ma Lo und Zember. „Ich war schockiert, nachdem ich Englisch gelernt hatte und verstand, was die Touristen sagten“, erzählt die junge Frau. „Die Leute regten sich auf, dass wir uns wie in einem Menschenzoo für ein bisschen Geld so zur Schau stellen.“

Frauen fordern mehr Respekt

So sei es aber nie gewesen, sagt Zember bestimmt. „Als wir aus Birma geflüchtet sind, habe ich meine Mutter bekniet, mir mehr Ringe zu kaufen, obwohl wir kein Geld hatten“, erzählt sie. „Ich wollte eine stolze Kayan werden.“ Die Tradition ist Hunderte Jahre alt. Wie sie entstand, ist unklar. Zember meint, Kayan-Frauen seien früher von anderen Stämmen geklaut worden. Mit den Ringen hätten nur noch Kayan-Männer sie schön gefunden. Mit fünf Jahren bekam sie das erste Gewicht auf die Schulterknochen gelegt. Bis 21 trug sie die Ringe stolz. Als ihr die Auswanderung verweigert wurde, nahm sie das Geschmeide ab. „Alle, die keine Ringe hatten, durften gehen“, sagt sie. „Ich war völlig deprimiert.“

Frustriert ist auch Ma Lo. Sie hat das bisherige Leben satt. Sie ist auf einer Postkarte beim Stillen ihres Babys zu sehen. Gefragt wurde sie nicht. „Ich habe mich deswegen so geschämt, aber ich kann nichts dagegen tun“, sagt sie. „Ich will nicht mehr wie ein Ausstellungsstück behandelt werden, ich will Respekt.“

Entgegen allen Horrorgeschichten knickt der Hals der Frauen, die die Ringe abnehmen, nicht um. „Zwei, drei Wochen fühlte es sich komisch an, die Leichtigkeit“, sagt Zember. „Dann hatte ich mich dran gewöhnt.“ Übrig geblieben sind ein paar Brandwunden an ihrem Hals. Wenn das Messing in der glühenden Sonne zu heiß wird, kann das passieren. Viele Frauen schützen ihr Kinn mit einem Lappen vor dem Kontakt mit dem Metall, in vielen Fällen ein aufwendig mit Bändern verziertes Stück Stoff, das Teil der Tracht geworden ist. DAS KÖNNTE SIE
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Der Hals-Umdreher Auch Mu La, Mutter von acht Kindern, überlegt, die Ringe abzunehmen. „Ich bin stolz auf unsere Tradition“, sagt sie. Und darauf, dass sie mit 27 Ringen den längsten Hals im Dorf hat. Doch will sie den jahrhundertealten Brauch opfern, wenn das ihr das Ticket in die Freiheit verwehrt.

Wenig Hoffnung auf die Zukunft

„In Birma war es schrecklich, weil wir um unser Leben fürchten mussten, hier fürchten wir um unseren Verstand“, klagt Maung Htan. Der 26-Jährige lief mit seinen Eltern und Geschwistern sieben Tage und sieben Nächte durch den Dschungel, ehe er 1995 die rettende Grenze erreichte. Nach mehr als zehn Flüchtlingsjahren ist er aber desillusioniert. „Wir haben alle Zukunftshoffnung verloren“, sagt er. „Ich will studieren, arbeiten – hier können wir nichts tun, man vergeudet nur sein Leben“, sagt er. 20 000 Flüchtlinge aus Birma haben Thailand in den vergangenen Monaten verlassen – nur niemand vom Kayan-Volk.

Zember sieht heute aus wie jede andere moderne junge Frau. Sie trägt eine knappe Hüfthose und eine freche Kappe im Army-Look. „Ich will ein ganz normales Leben führen“, sagt sie trotzig. Nur ihre tief hängenden Schultern verraten ihre Vergangenheit. Die jahrelange schwere Last hat ihre Knochen verbogen.

Die Ringe werden aus einer langen, schweren Messingstange mit vielleicht einem halben Zentimeter Durchmesser kontinuierlich um den Hals gewunden. Expertin darin ist Mu Tan aus Huay Pu Keng. Ihre schwieligen Hände verraten, wie viel Kraft für diese Kunst nötig ist. „Wir fangen meist bei Fünfjährigen an“, sagt sie. „Viermal im Leben werden die Ringe erneuert, danach legt man sie nie mehr ab.“

Nach Sonnenuntergang verschwinden die Touristen

Die Kayan putzen sich gerade für ein großes Fest heraus. Dazu kommen jedes Frühjahr die Menschen aus allen drei Dörfern in Huay Pu Keng zusammen, dazu per Boot auch noch Verwandte aus Birma, die den Grenzwachen zu diesem Anlass eine Reiseerlaubnis abgerungen haben. Die Grenze zu Birma ist 15 Minuten flussabwärts. Bei dem Fest wird die Zukunft vorausgesagt. Dafür müssen vor allem Hühner dran glauben.
Auf dem Dorfplatz findet ein Volleyballturnier statt. Mädchen mit Ringen gegen Mädchen ohne. Die Männer haben einen vielleicht zehn Meter hohen Holzstamm verziert und dekoriert. Jedes Jahr muss nach alter Sitte einer davon in den Boden gerammt werden, um die Erde stabil zu halten. Dass es ein Fest gibt, hat sich herumgesprochen. Den ganzen Tag laufen Touristen durch das Dorf. Doch nach Sonnentunergang sind die Besucher weg, denn die Bootsführer machen dann Feierabend. Erst spät in der Nacht, als die Kayan unter sich sind, beginnen die rituellen Tänze um die Stange. Und dann geht es auch den Hühnern an den Kragen. Für zwei der drei Dörfer sagen die Weisen dieses Mal eine bessere Zukunft voraus.

.....

Stimmt mich nachdenklich..

quelle: http://www.focus.de/reisen/reisefue...a-fluechtlinge-als-attraktion_aid_297186.html
 
        #4  

Member

Tzzzzzzzzz mach auch Menschen unwuerdige Sachen un´m an Kohle ranzukommen .....Arbeiten :roll:
Gefällt mir auch nicht ..und?
Sollen die doch Froh sein ueberhaubt Kohle zu bekommen ...in Patty wuerden die ja auf anständige art und weise kein Geld verdienen ...ich wuerd jedenfalls sowas nicht auslösen :?

Mensch die haben alle nen Stich ...die bekommen doch Kohle fuers núescht machen ..ausser stilhalten fuer nen Foto :wirr:
 
        #5  

Member

es gibt bei den Bergvölkern die Thailändischen, und die Flüchtlinge aus Burma.

Die aus Burma sind häufig in den Händen mafia ähnlichen Gruppen,
die die Menschenzoos organisieren, die Ware einkaufen,
und das Geld abkassieren.

Die Leute selbst können mit dem Geld nix anfangen, sie können ja nirgendswo raus und was kaufen, und alle, die die nix tun, und die die für die Touristen den Affen machen, essen dieselben Essenlieferungen, die die Regierung den Flüchtlingen kostenlos zur Verfügung stellt.
 
        #6  

Member

Es ist eine Tradition, zwar eine Schwachsinns-Tradition, aber immerhin eine Tradition. Warum also über Menschenrechte diskutieren ?

Es gibt so viele Traditionen in so vielen Ländern. Ich muß die nicht gut finden....

In Lederhosen würde ich auch nicht rumlaufen wollen und mit einem Gamsbart am Hut :roll:
 
        #7  

Member

In Lederhosen würde ich auch nicht rumlaufen wollen und mit einem Gamsbart am Hut :roll:[/quote]

Aber daran erkennt man wenigstens die Preissn in München.

Gruß Piper
 
        #8  

Member

Weil Preissen des Gwand einfach net steht und bei dir Piper, mit deinen Spargelwadeln wirds wahrscheinlich auch deppert ausschauen.
 
        #9  

Member

Hab mir diese "Schau" vor ca.15 Jahren angetan.
Wenn das Geld wenigstens zu einem vernüftigen Teil den Langhalsfrauen zugute kommen würde.
Weit gefehlt,das versickert in dubiosen Quellen,den Darstellerinnen bleibt nur ein Almosen.
 
        #10  

Member

Bericht und Fotos

@Wilukan

Sehr schöner Bericht mit guten Fotos!

:dank:

B.V.
 
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