Thailändisch lernen

MAE SOT - Urlaub,Sex & Drogen - Brandheiss vom Tischtuch

        #1  

Member

Unser Member Tischtuch hat ein Schmankerl angeboten. Aus seinem neuesten Werk (wird Ende 2006 als Buch erscheinen) wird er hier Leseproben einstellen. Jeder Autor von geeignetem Material kann hier auch zusammenhaengend "seine" Story bringen oder sein Buch praesentieren. Kurze Nachricht per PM erbeten, und Jeff, Sausa oder ich machen euch einen ureigenen Thread dafuer auf.

Wie in allen RMF -Threads gilt auch hier ein absolutes © eingestellten Materials. Es verbleibt intellektuelles Eigentum des Verfassers und wird uns nur als "Leseprobe" zur Verfuegung gestellt. Der Verfasser verzichtet ausdruecklich nicht auf sein alleiniges Verbreitungsrecht gemaess §§ 15 ff.UrhG. Nach dem Urheberpersönlichkeitsrecht behaelt der Urheber über folgende Punkte das alleinige Verfügungsrecht:

a) ob seine Werke veröffentlicht werden dürfen
b) zu welchem Zeitpunkt seine Werke veröffentlicht werden dürfen
c) in welcher Art und Weise seine Werke veröffentlicht werden dürfen
d) ob bei der Verwertung seiner Werke der Name des Urhebers oder sein Pseudonym genannt werden müssen.

Das nur als allgemeiner Hinweis.

.....so, und nun: Fingernaegel saubermachen, Haende waschen, Tastatur spritzsicher abdecken.....viel Lesespass haben.

Wie bei allen fiktionalen Werken aus der Seele eines Romanautors, sind alle Namen und Handlungen rein zufaellig und etwaige Aehnlichkeiten mit realen Handlungen, Handlungsweisen oder auch Namen nicht beabsichtigt.

gutgeh'n

:p RMF :p

Arena frei fuer den Tischtuch:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
        #2  

Member

Danke Rabatti! Das ist jetzt auch nicht so, dass ich das gemacht habe, weil ich mich als Autor profilieren (versuchen) möchte.

Während meiner Expatzeit in Thailand, welche leider dieses Jahr zu Ende ging, habe ich mir vorgängig genau überlegt, was mich ausfüllen könnte, wenn ich nicht mehr regelmässig arbeite.

Beispiele in Pattaya und auch im Isaan waren mir Warnung genug.

Dass wir wieder in der schönen Schweiz sind, habe ich meiner Frau und den Kindern zu verdanken. Obwohl erst 5 und 7 Jahre alt als wir uns auf den Weg machten, konnten sie sich nicht (mehr) an die thailändische Kultur gewöhnen. (Ich lebte vorher bereits 9 jahre mit meiner Frau in der Schweiz)

Auch jetzt nach 5 monaten wieder in der Schweiz steht es für meine Jungs ausser Zweifel, dass in der Schweiz so ziemlich alles besser ist als in Thailand. Mal vom Meer abgesehen.

Dies vielleicht als Denkanstoss für andere in derselben Situation.

Thailandfahrer bin ich eher aus Zufall geworden. Die Schönheit der Thaifrauen war mir nicht bewusst. Im Gegenteil ich fand sie nicht einmal schön. (Mittlerweile hat sich das auf die andere Seite zubewegt und ich finde fast nur noch asiatische Frauen wirklich schön)

Angezogen hat mich Ende der Achzigerjahre die Insel Koh Pangan, welche zu dieser Zeit ziemlich in alternativen Händen war. Also kurz gesagt: Pot rauchen, Musik hören, Volleyball spielen und Schwedinnen poppen. Manchmal war auch eine Neuseeländerin dabei.

Während meiner Expatzeit in einem kleinen Dorf in Lopburi war die einzige Schnittstelle das Internet und die Foren mit Thailandbezug. Im Susibarforum war ich längere Zeit sehr aktiv und das Forum war eine wichtige Kommunikationsmöglichkeit inmitten all der Thais für mich.

Reisen war neben dem Fischen, dem Lesen ein weiterer zentraler Punkt in meinem Expatleben. Speziell fasziniert von Burma und westthailand. Zusammen mit den Fickberichten im Susi hat sich dann das Buch entwickelt.

Dass es nun Deutsch und nicht Schweizerisch mit etwas Deutsch ist, habe ich Gad zu verdanken, welche unzählige Stunden lektoriert hat und sich dann auch als tischtuchgeschädigt bezeichnet hatte. Danke an dieser Stelle.

Also die Idee ist, dass ich als Betthupferl oder Bettmümpfeli nach und nach das Buch hier reinstelle. Nimmt mich wunder, ob es jemanden gibt, welcher bis zum Schluss durchhält......

Die Geschichte handelt von einem missglückten Urlaub, viel Sex mit S.kipper, ein Wiedersehen mit dem Ranzenwirt, vielen Toten (nebst dem Untoten) von Reisen in Thailand und den tatsächlich vorhandenen mobilen Drogenlabors in Burma.

Also vielleicht kann ich dem einen oder anderen eine Freude bereiten.
Gruss
Tischtuch
:D
 
        #3  

Member

© tischtuch
Der Mord

Die Welt schien sich um Nok zu drehen. Der Schweiss lief wie ein unkontrollierter Bach an ihr hinunter. Stossweise fuhren Schauer von Krämpfen, wie spitze Nadeln durch ihren abgemagerten Körper. Trüb und verschwommen nahm sie die Umrisse des Mannes wahr, den sie einmal geliebt hatte.

Dieser sass mit einem wissenden Lächeln vor ihr auf einem Stuhl und musterte sie mit seinen stahlblauen Augen. Sie spürte trotz der Schmerzen und der panischen Angst die Härte und Entschlossenheit, welche von ihm ausging. Der ganze Raum war durchtränkt davon und trotz der Hitze jagten ihr kalte Schauer den Rücken hinunter.

Mit seiner rechten Hand spielte er lässig und scheinbar uninteressiert mit einer Packung Pillen, welche er vor ihren Augen hochwarf und sie dann geschickt wieder auffing.

Den Blick hielt er starr und unbarmherzig auf die verzweifelten Augen der Frau gerichtet, die den verklärten Blick nicht von den Pillen lösen konnte. „Bitte S.kipper! Nur eine. Es war ein Missverständnis“, flehte sie ihn an. Von einem schrillen Aufschrei begleitet, warf sie sich vor ihm nieder und drückte laut wimmernd ihren Kopf auf seinen Fuss.

Ein beinahe unnatürliches Schluchzen entrann ihrer Kehle und erschütterte ihren Leib von Neuem. Ein heftiger Fusstritt schleuderte sie zurück auf das Bett, wo sich der Körper von Schmerzen gepeinigt krümmte. Ihr zarter Körper zuckte unkontrolliert und bäumte sich mit der verbliebenen Kraft gegen die Schmerzen auf.

Das Bett unter ihr knarrte fast beruhigend gleichgültig im Gleichtakt mit dem zuckenden Körper. „Das hättest Du Dir früher überlegen müssen“, zischte S.kipper bedrohlich leise. „Von der letzten Lieferung fehlen genau 40 Pillen!“

Skipper, wie sich der Mann nannte, war gross gewachsen, sportlich, Mitte der Dreissiger und sein wohl auffälligstes Merkmal war die Vollglatze, die ihm auch den Spitznamen ‘die Locke’ eingebracht hatte. Er lebte bereits seit einigen Jahren in Pattaya, dem bekannten Touristenzentrum Thailands, etwas nordöstlich von Bangkok. Sein schmuddeliges Internetforum, welches er in den letzten Jahren mit einem Partner aufgebaut hatte, war mittlerweile die führende Adresse innerhalb der deutschsprachigen Sextouristenszene.

Für hiesige Verhältnisse lebte er recht ordentlich, ,wenn auch noch lange nicht standesgemäss‘, wie er grinsend zu betonen pflegte. Selbstzufrieden schweiften seine Gedanken zu den ertragreichen Zeiten mit Nok zurück und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. Mit Nok hatte er ein feines Näschen bewiesen. Die Klickzahlen auf ihre Bilder, welche sie in eindeutigen und aufreizenden Positionen mit verschiedenen Männern zeigten, waren gigantisch.

Der ultimative Abräumer schlechthin. Im Forum selber bezeichnete er sie als seine feste Freundin. Allerdings weniger, weil er ihre fast kindliche Anhänglichkeit genoss oder Gefühle der Zuneigung für sie empfand. Es trieb lediglich den Preis bei seinen Kunden hinauf.


Nok hatte eine fast normale Laufbahn als Barmädchen hinter sich. Sie wurde als einziges Mädchen in eine Isaaner Bauernfamilie unweit von Sakon Nakhon geboren, im ,Armenhaus von Thailand‘. Nach den obligatorischen sechs Schuljahren half sie noch eine Weile den Eltern auf dem heimischen kleinen Reisfeld. Als sie siebzehn Jahre alt wurde, verkaufte sie ihre Mutter an eine der herumziehenden Frauen, welche den Eltern einen lukrativen Job für ihre Kinder versprachen.

Sie erhielten einen Vorschuss auf die zukünftigen Einkünfte der Tochter. Jeder wusste zwar, zu was die Mädchen angehalten wurden. Aber warum sollte man sich über etwas Gedanken machen, was man ja eh nicht genau weiss.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
        #4  

Member

Das anerzogene Schamgefühl und ein bisher unbekannter Ekel, welcher sie würgte, sowie der dauernde Kampf gegen das Erbrechen waren die einzigen Gefühle, welche sie an ihre erste Nacht mit einem Mann erinnerten.

Verschwommen taucht manchmal in einem der wiederkehrenden Alpträume das Gesicht des Mannes auf, welcher ihr das Handtuch vom Körper riss, sie lüstern betrachtete und dann in sie eindrang. Ein stechender Schmerz, welcher bei jeder Bewegung des Mannes in ihr zunahm. Irgendwann einmal war es dann vorbei. Das langsame Zerstören einer bisher unschuldigen Seele hatte seinen Anfang gefunden.

Sie fühlte sich unendlich schmutzig. Man musste sie gewaltsam aus der Dusche zerren, weil sie krampfhaft versuchte, alles, was sie an die vergangenen Stunden erinnerte, immer und immer wieder von sich abzuwaschen.

Nach zwei Jahren waren ihre ,Schulden‘ endlich abgezahlt. Sie setzte ihre Arbeit in Pattaya an einer Bar fort. Etwas Anderes kam auch nicht ansatzweise in Frage. Die fordernden Telefonanrufe ihrer Mutter liessen ihr keine Wahl. Stolz zeigte sie ihren Kunden das einzige Foto, welches sie besass und bereits anfing, zu vergilben. Die Familie lachend und stolz vor einem funkelnagelneuen Isuzu Pick-Up.

Jemand musste schliesslich die Raten bezahlen. ,Trotz allem bin ich eine gute Tochter‘, sagte sie sich. Davon war sie überzeugt und daher nahm sie die Kraft, weiter ihren Körper zu verkaufen. Dann lernte sie eines Tages S.kipper kennen. S.kipper war, wie die Fangemeinde in seinem Internetforum wusste, bekennender Liebhaber von so genannten ,40 Kilo-Hungerhaken‘.


Nok kam seinen Vorstellungen diesbezüglich nahe. Sie zog zu ihm in der Hoffnung auf ein geordnetes, ruhiges Leben jenseits der Prostitution. Die ersten Monate waren dann auch wie im Märchen und die Hauptrolle als Prinzessin gehörte ihr. S.kipper überhäufte sie mit Aufmerksamkeiten und Geschenken. Sie lebte ihren Traum intensiv, wenn auch nur kurz.

Jeden Morgen schlenderte sie zum nahen Morgenmarkt. Dort kaufte sie jeweils die schönste Blume, welche sie finden konnte. Blüte für Blüte zupfte sie sorgfältig zurecht und legte die Blume dann sorgsam vor das noch schlafende Gesicht S.kippers. Das Erste, was er jeden Morgen beim Aufwachen sah, war eine frische, wohlriechende Blume. Anschliessend das Strahlen einer glücklichen Frau.

Das Glück währte einige kurze Monate, bis die ersten Wolken am Beziehungshimmel aufzogen. Kein Gewitter zwar, aber doch deutlich sichtbare Wolken. S.kipper wurde immer unruhiger und sprach manchmal stundenlang kein Wort mit ihr. Auf ihr Drängen, seine Sorgen mit ihr zu teilen, ging er vorläufig nicht ein und schüttelte nur kurz den Kopf und versank wieder in sich. Wie sich später herausstellte, ein bewusster Akt seiner Strategie. Es war an der Zeit, das Theater zu beenden und die getätigten Investitionen in Profit zu verwandeln. S.kipper wusste genau, wie er vorgehen wollte.

Daheim angekommen, nahm er Nok in seine Arme und streichelte sie zärtlich. „Nok, ich muss Dir etwas beichten“, hauchte er mit tränenerstickter Stimme.
„Du hast eine andere Frau?“, brach es aus ihr hervor. Das kurze Glück schien sich im unendlichen Nichts der Schmerzen aufzulösen. Sie fühlte sich in einen grossen, schwarzen Strudel gezogen, welcher sie zu verschlingen und dann irgendwo in der weltlichen Hölle von Pattaya wieder auszuspucken drohte. Das Glück, fassbar und rein, schien ihr in diesem Moment wie der Sand am Strand durch die Finger zu gleiten.

Ein sensibler Mensch, mitten in die ungeschützte Seele getroffen, welche sich gerade zum ersten Mal scheu und noch etwas hilflos zu öffnen traute.
Skipper setzte eine verzweifelte Miene auf und schüttelte bedeutungsvoll den Kopf. „Ein anderer Ausländer hat mich betrogen, Nok. Ich bin fast am Ende und weiss nicht mehr, wie es weiter gehen soll.“ Zum verzweifelten Gesichtsausdruck hinzu, gelang es ihm nun tatsächlich, einige hilflose Tränen aus sich herauszudrücken, welche von einem tiefen, scheinbar verzweifelten Seufzer begleitet wurden.

Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf, schrie ein verzweifeltes „Nein, Nein, Nein!“ in die Welt hinaus und verharrte einige Sekunden in der Haltung des gebrochenen Mannes. Gleichzeitig blinzelte er aus den Augenwinkeln, um den Erfolg seiner Strategie einzuschätzen. ,Volltreffer!‘

Nicht umsonst trug er den Spitznamen ,König der Schwuttenbändiger‘. Der Rest war Kleinarbeit und stellte für ihn kein Problem mehr dar. Langweilige Routinearbeit sozusagen. Diese musste er allerdings auf später verschieben, denn die Zeit drängte, wie jeden Donnerstag. Donnerstag war nämlich Stammtisch in der Sumibar. Nicht irgendeine Bar.

Die Sumibar war der Treffpunkt der Sexgemeinde aus dem Internetforum. Hier spielte die Musik. Hier flossen die Informationen, welche die Sextouristen dringend brauchten, da der zumeist kurze Urlaubsaufenthalt keine Zeit liess, um teure Experimente auf eigene Faust zu wagen. Trotz zahlreicher Forumsinformationen und den so genannten ,Fickberichten‘ in einer eigenen Rubrik dreht sich die Szene im Sexgewerbe zu schnell. Hier war man auch weitgehend geschützt und anonym, da jeder nur mit dem Benutzernamen aus dem Forum angesprochen wurde.


Da hörte man wie selbstverständlich: ,Hallo, Analprophet‘ oder: ,Ficktief, willst du noch ein Bier?‘ An sich unscheinbare Typen ohne besondere Merkmale. Bunt durcheinander gemischte Dutzendgesichter. Vom Kartenabreisser bis zum Chirurgen war alles vorhanden.

Zusammengehalten durch eine spezielle Passion oder vielleicht eher schon eine Sucht. Ihr Ziel in Thailand sind keine Tempel und die thailändischen Speisen mögen die meisten auch nicht. Die Hitze stört sie und in Bangkok angekommen gibt es nur ein Ziel: So schnell wie möglich nach Pattaya. Drei Wochen billige Frauen, billiges Bier, billiges europäisches Essen und die fieberhafte Suche nach der ultimativen Pussy für eine Nacht.

Flugreisen werden häufig indirekt gebucht, damit man daheim nicht erzählen muss, dass man in Thailand war. Und wenn man denn da war, gab es für die Mitglieder im Forum eine Rubrik ,Fotoalbum‘. Mit verschiedensten Bildern und einer genauen Erklärung, aus welcher Ecke Thailands das Bild stammt. Auch ganze Urlaubsrouten mit Bildmaterial konnte man sich da herunterladen.

Die meisten ahnten zwar, dass in ihrer Persönlichkeitsstruktur etwas nicht stimmte. Das Zusammenrotten an Orten wie der Sumibar vermittelt ihnen jedoch so etwas wie ein Gefühl der Normalität. Sie sprachen eine eigene Sprache untereinander. Für Aussenstehende schwer verständlich. Vollgespickt mit Slangausdrücken aus der Sextouristen-Szene. Ihnen selbst vermittelte es ein Wir-Gefühl und die Gewissheit, dass man Teil eines grösseren Ganzen ist.

Nicht nur ein kleiner, verklemmter Mensch, der 11.000 Kilometer fliegt, damit er gegen Geld mit einer exotischen, fremdländischen Frau schlafen kann, welche ihn meistens weder sprachlich noch kulturell versteht. Einer Frau, die sich nicht einmal die Mühe dazu gibt, weil sie von seinesgleichen bereits so abgestumpft wurde, dass ein jeder so gut wie der andere ist, wobei sie gelernt hat, beim Sex mit den oft unsauberen und nach Alkohol stinkenden Ausländern einen inneren Schalter auf ,Off‘ zu stellen, wonach der Körper roboterartig und mechanisch den Dienst am Kunden ausführt.
Vereint jedoch ist auch der Schwache mächtig.

Das Wir-Gefühl überstrahlt die eigene Unsicherheit und lässt aus grauen Mäusen temporäre Ferientiger werden: „Aber richtig fett meine Herren, ohne falsche Tabus und Schikanen“ - „Hier lebt noch der Prototyp des Urweibes. Willig, anhänglich und allzeit bereit, einen richtigen Kerl tabulos zu befriedigen. Nicht so, wie die Scheiss-Emanzenweiber daheim in Europa.

Die spielen sich doch sogar beim Onanieren einen Orgasmus vor“ - „Klar muss man sie hier bezahlen, aber was sind schon schlappe 15 Euros für eine Nacht. Zudem kann man die Fickhasen bequem als Fremdenführerin und Dolmetscherin einsetzen“ - „Eine richtige Schwutte amortisiert sich selber, sonst wird sie ausgecheckt. Wer zahlt, befiehlt schliesslich auch“ „Manchmal bleiben sie auch freiwillig die ganze Nacht und manchmal sogar länger. Warum wohl? Weil sie eine starke Hand brauchen, die sie führt. Einen richtigen Kerl eben, wie es ihn in Europa kaum noch gibt.“

- „Hier darf man noch Mann sein. Dass die Hand dabei manchmal ausrutscht, kennen die Schwutten von klein auf und viele brauchen das auch. Das hat zum richtigen Zeitpunkt noch niemandem geschadet. Zudem gibt es hier so viele davon.“ - „Wenn eine nicht spurt, wirft man sie raus und ‘die Nächste bitte’. Fertig, und zwar ohne Diskussion!“ - „Bis auf den letzten Cent nehmen sie Dich aus, wenn Du nicht aufpasst.

Darum muss man ihnen zeigen, wer der Stärkere ist“ - „Sie sind in der Evolution noch nicht so weit, wie wir Europäer. Sind halt Asiaten, hübsche kleine braune Fickhasen mit lustigen Schlitzaugen“ - „Schau’ ‘mal, wo die herkommen. Da gibt’s nicht ‘mal fliessendes Wasser und die können froh sein, dass wir ihnen etwas Geld für ihre Familien geben“ - „Heiraten würde ich allerdings keine der Schwutten. Ich kauf’ ja auch keine Kuh, wenn ich nur ein Glas Milch trinken will.“

In den Grundsätzen war man sich in der Sumibar durchaus einig. Musste man auch, wenn man dazugehören wollte. Im Forum und in den persönlichen Gesprächen wurden den Neulingen das optimale Vorgehen und die Grundregeln in der Sexszene aufgezeigt. Sie sind der Schlüssel für einen problemlosen, günstigen Urlaub, mit möglichst viel Sex und Alkohol. Die Mitglieder sahen sich eher als Jäger und Eroberer der käuflichen Frauenwelt in Pattaya.

Als Freier würden sie sich nie bezeichnen. Die Frauen nennen sie nicht Nutten, weil das nach ihrer Ansicht zu hart tönt, sie werden als Schwutten bezeichnet und von den ganz Harten auch schon mal Mietfötzchen. Sie selber nennen sich Schwuttenbändiger.

S.kipper war die lebende Ikone des ganzen Gebildes. Der König der Schwuttenbändiger. Er legte das Tempo vor und war der unerreichbare Schrittmacher. Zudem war er ja auch das ganze Jahr über vor Ort und von ihm kamen mit Abstand die meisten Tipps und Tricks. Der Stammtisch war für ihn heilig. Woche für Woche, und nicht nur während der Hochsaison, füllte sich die Sumibar mit begattungswilligen, an Samenstau leidenden, selbsternannten ,Schwuttenbändigern‘.

Einige kamen auch nur in die Sumibar, um die Legende S.kipper wenigstens einmal live gesehen zu haben. Gerne durfte man ihm auch ein Glas spendieren und war dann sicher, dass einem für einen kurzen Augenblick seine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Schwuttenbändigers Glück pur.

Innert weniger Wochen, nachdem S.kipper seine scheinbare Notsituation vorgespielt hatte, baute er Nok, welche krampfhaft an ihrem scheinbaren Glück festhielt, zum Forumstar für seine geifernde Meute auf. Zuerst lediglich im Badekleid mit neckischem Blick. Wenig später ohne Oberteil und die eine Hand im Bikinihöschen.

Der Blick ging von neckisch langsam in Richtung verrucht. Dann ganz nackt, etwas später mit Vibrator und allerlei anderen Spielsachen. Was gerade von den Mitgliedern des Forums gewünscht wurde. Schliesslich landete sie in der Camcorner des Forums. Die Camcorner war nichts anderes, als ein Raum, in welchem ein Bett stand. Auf dem Bett sass Nok und wartete, bis sich ein Member bei ihr im Computer einloggte. Das System authentisierte den Benutzer und dieser konnte nun Nok über das Keyboard des Computers Befehle erteilen.

Verschiedene Kameraeinstellungen und Zoommöglichkeiten garantierten, dass kein Detail verpasst wurde. Als Member war seine Kreditkartennummer automatisch hinterlegt und zum Schluss musste nur noch der Betrag von ihm akzeptiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
        #5  

Member

hallo rüdi,

bevor das so in druck geht,
Er lebte bereits seit einigen Jahren in Pattaya, dem bekannten Touristenzentrum Thailands, etwas nordöstlich von Bangkok.
nordöstlich in südöstlich ändern!

gruss,
party
 
        #6  

Member

Während der restlichen Zeit wurde sie an Freunde von S.kipper ausgeliehen und in einigen der unzähligen schmuddeligen thailändischen Pornofilmen ,durfte‘ sie die Hauptrolle spielen. Nok spürte natürlich genau, dass der eingeschlagene Weg eindeutig vom Glück wegführte und eine gefährliche Zeitbombe zu ticken begann.

Die Situation war kaum mehr erträglich für sie. Sie fühlte sich beschmutzt und erniedrigt. S.kipper sprach ausser dem Nötigsten kaum mehr mit ihr. Sie suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Aber so etwas wie eine Brücke hatte S.kipper ihr bewusst nicht gelassen.

Damit man sie jedoch auch für die perversesten Praktiken gebrauchen konnte, half er ein wenig nach.
Vor jedem neuen Auftrag gab er ihr eine kleine, unscheinbare, hellbraune Pille. Yaba! ,Ya‘ bedeutet auf Thai Medizin und ,ba‘ steht für verrückt. Verrückte Medizin, oder verrücktmachende Medizin. Sie nahmen die Pillen immer gleichzeitig vor einem neuen Fotoshooting. Er würde sonst verrückt werden und durchdrehen, meinte er anfangs zu ihr.

Seine Liebe zu ihr könne das sonst nicht verkraften. Auch das glaubte sie ihm noch, und so schluckten sie gemeinsam die Pillen. Dass S.kippers Pille allerdings nur reines Vitamin C enthielt, konnte sie nicht wissen und kurze Zeit später brauchte sie die Pillen einfach und weitere Fragen stellten sich nicht mehr. Yaba! Fast 100 Prozent reines Metamphetamin. Nach einer kurzen Euphorie kann es zu einer schweren, nervösen Depression, zu paranoiden Zuständen und Panikattacken kommen.

Das Suchtpotential ist extrem gross. Neben den schnell einsetzenden Wahnvorstellungen und plötzlich erscheinenden, unberechenbaren Gewaltausbrüchen führt der Missbrauch häufig zu irreparablen organischen und psychischen Schäden, Lungen-, Nieren-, und bleibenden Hirnschäden.

Während das unpraktische Heroin langsam aus der Mode kommt, da die Konsumenten immer älter werden, wurden mit Yaba zwei neue Zielgruppen erschlossen: Die Jungen und die Armen! Die Herstellung von Yaba ist mittels mobiler Labors nicht nur einfach, sondern obendrein auch noch billig. Trotz des niedrigen Preises werden gigantische Gewinne erzielt.

Ein Anziehungspunkt für allerlei Ungeziefer der menschlichen Gesellschaft, das keine moralischen Probleme kennt, die eigene Profitgier über die Existenzberechtigung anderer Mitmenschen zu stellen.
Das Yaba veränderte Nok in kurzer Zeit. Sie konnte ihre Reaktionen selber nicht mehr abschätzen und entfremdete sich immer mehr von sich selbst. Wenn sie eine der Pillen genommen hatte, schien die Welt wieder in Ordnung, das Selbstvertrauen unendlich und alles offenbarte sich in einer Wolke des Glücks.

Sie fühlte sich schwebend, im Mittelpunkt eines Feuerwerks der Sinne. Euphorie pur. Ihr Freundeskreis wechselte schnell. Ihre früheren Freundinnen zogen sich zurück, nachdem sie bemerkten, dass Nok Yaba nahm. Der Absturz kam denn auch schnell und ungebremst. Nachdem der Stern Noks am Forenhimmel verloschen war, wurde sie noch einige Zeit als Drogenkurier eingesetzt, wo sie gute Dienste leistete und hohen Profit einbrachte.

Sie wohnte längst nicht mehr bei S.kipper. Diesen Platz nahm nun eine neue Schönheit ein, welche von ihm langsam und mit dem gleichen Strickmuster in die Forumsgemeinde eingeführt wurde. Nok wohnte mit anderen gestrandeten Existenzen am Rande von Pattaya. Ihr neuer Umgang bestand aus Junkies, Alkoholikern und alternden Prostituierten, welche den rechtzeitigen Absprung nicht geschafft hatten.

Sie wurde eines der Rädchen im Getriebe eines Drogensyndikates, welches einfach zu funktionieren hatte. Aber wie soll man funktionieren, wenn man gleichzeitig etwas transportieren soll, das die begehrlichsten Wünsche erweckt und lebensnotwendig erscheint? In die Barszene konnte sie nicht mehr zurückkehren. Sie war mittlerweile ausgemergelt und dauernd krank.

Sie wurde immer unzuverlässiger, da sie nach dem Abklingen der Pillenwirkung immer häufiger in einen ohnmachtähnlichen Schlaf fiel und manchmal fast zwanzig Stunden am Stück schlief. Verzweifelt versuchte sie, von den Drogen loszukommen. Aber der Entzug war die schlimmste Erfahrung in ihrem bisherigen Leben.

Sie schrie vor Schmerzen, riss sich die Haare aus und warf unkontrolliert mit Gegenständen um sich. Ein Tobsuchtsanfall löste den anderen ab und Krämpfe und Schüttelfröste schossen durch ihren nach Drogen schreienden Körper. Ihr Zustand änderte sich erst, wenn sie eine Pille nahm und sich das Selbstwertgefühl und die euphorische Stimmung wieder wohlig in ihr ausbreiteten. Sie war gefangen in einem Teufelskreis, bestehend aus persönlicher Verzweiflung und der Drogensucht, welche sie gleich einer Würgeschlange mit eisernem Griff umklammerte und nicht mehr freigab.

S.kipper liess sich derweil von der Fangemeinde feiern. Der ,König der Schwuttenbändiger‘ zeigte echte Gefühle und ein schon fast heroisches Handeln. Seinen Forumsfreunden hat er mitgeteilt, dass Nok es ihm zu verdanken habe, dass sie genügend Geld verdient hat und nun nicht mehr im horizontalen Gewerbe arbeiten muss. „Sie ist in ihr Heimatdorf zurückgefahren und ich habe gehört, dass sie dort einen florierenden Laden eröffnet hat, von dem sie gut leben kann“, log er ihnen vor. Praktisch gleichzeitig wurde bereits der neue Star am Himmel offiziell verkündet.

Um der ganzen Sache noch etwas mehr Würze zu verleihen, erklärte er das neue Sternchen umgehend zur Studentin, welche mit den Bildern ihr Taschengeld aufbessern wollte. „Keine gewöhnliche Schwutte, wie ihr sie Jahr für Jahr im Urlaub besteigt“, erklärte er stolz. „Jung, unerfahren und lernbegierig. Gerade das Richtige für den König der Schwuttenbändiger.“ S.kipper übertraf sich wieder einmal selbst. Und die Fans dankten es ihm mit einem virtuellen Kniefall.

Der Teufelskreis liess Nok von nun an nicht mehr los. Vom Kurierlohn blieb nicht mehr viel übrig, nachdem die Raten für den Pick-Up bezahlt waren. So behalf sie sich immer mehr aus den Beständen, welche sie quer durchs Land transportierte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Unregelmässigkeiten auffallen mussten. Schon bald konnte bei ihren Abrechnungen nicht mehr von einer tolerierbaren Schwundmenge gesprochen werden. S.kipper war sich schon lange im Klaren darüber, was er tun musste, als der Anruf seines Bosses kam: „S.kipper, hau’ sie weg. Sie ist ein Risikofaktor geworden!

S.kipper kannte die Regeln des Syndikats. War er doch selber in Pattaya verantwortlich dafür, dass diese eingehalten wurden. Den Mittelsmann des Syndikats, welcher sich bei ihm lediglich als Tom zu erkennen gab, kannte er jedoch nicht. Vor rund zwei Jahren war ein Schweizer in der Sumibar an ihn herangetreten und hatte ihm eindrucksvoll die Gewinnmöglichkeiten aufgezeigt, welche mit Yaba zu erzielen sind. Nach anfänglichem Misstrauen und einigen Tests hatte er das verlockende Angebot angenommen.

Mit den Drogen selber kam er nie in Berührung. Er war durch mehrere Stufen von ihnen abgeschirmt und zog die Fäden im Hintergrund. Der Schweizer, so stellte sich später heraus, war nur ein Strohmann des Bosses gewesen. Ein gestrandeter Abenteurer, welcher sich etwas Geld verdienen wollte.

Wenige Tage nachdem S.kipper das Angebot angenommen hatte, war der Schweizer auf dem Rückflug in die Schweiz. Eingebettet in einen schmucken, aber farblosen Plastiksarg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
        #7  

Member

Tom, sein unbekannter Chef meldete sich alle paar Tage bei ihm. Wenn S.kipper etwas von ihm wollte, musste er eine anonyme Nummer anrufen. Auf das Stichwort ,Tom‘ klingelte wenige Minuten später sein Handy und die tiefe, leicht verzerrte Stimme von Tom meldete sich.

„Hau sie weg, S.kipper!“ Der Satz dröhnte noch immer in seinem Schädel und führte seine Gedanken wieder zu Nok, welche noch immer heftig wimmernd auf dem Bett lag.

S.kipper seufzte kurz auf und verdrängte den leichten Anflug von Bedauern gleich im Ansatz. Seine Augen schossen gefährliche Blitze auf Nok. „Also, Nok, zum letzten Mal: Wo sind die Pillen?“, fragte er mit harter, trockener Stimme. Diese rein rhetorische Frage wurde nicht beantwortet, da neuerliche Krämpfe bei Nok auftraten.

Die Entzugserscheinungen wüteten zu stark in ihrem Körper und vernebelten ihre Sinne. „Sag’ es mir, Kleines! Sag’ mir alles, was du weisst“, versuchte er sie nun mit feiner Stimme zu locken und hielt ihr demonstrativ die Pillen vor das schweissüberströmte Gesicht.

Nok gab auf. Die Sucht war grösser, als der Überlebenstrieb. Ihre Lebensversicherung, fein säuberlich aufgezeichnet und mit ihrer alten Kamera dokumentiert, warf sie in Gedanken weg. Sie wollte nur noch die Schmerzen und die panische Angst loswerden, welche sie an den Rand des Wahnsinns trieben.

Der Gedanke ,Ruhe! Endlich Ruhe… und eine der Pillen‘, beherrschte mittlerweile ihr ganzes Ich. „Ich wollte selber Geschäfte machen“, log sie ihn an. „Aber ich bin zu dumm, ich kann das nicht. S.kipper, bitte! Ich werde Dich nie mehr bestehlen. Nie mehr. Ich verspreche es Dir!“ Ihr Gesicht war durch die Schmerzen zur Fratze verzerrt. Mit schluchzender Stimme faltete sie bettelnd die Hände zusammen und stiess ein letztes, verzweifeltes „Bitte“ aus.

S.kipper schien mit der Antwort zufrieden. „Ich weiss, Kleines, ich weiss“, flüsterte er ihr mit rauher, fast zärtlicher Stimme zu. Dann reichte er ihr mit feierlicher Geste zwei der für sie so begehrlichen Pillen. Kein normales Yaba allerdings. Diese hier wurden unter seinesgleichen Exitpille genannt. Eine Mischung verschiedener Drogen, ein tödlicher Cocktail.

Hastig schob sich Nok die Pillen in den Mund und spülte sie, noch immer heftig zitternd, mit Wasser hinunter. Sie war derart versessen, die Pillen zu schlucken, dass ein Grossteil des Wassers über den Glasrand hinaus auf ihre Hand und von dort auf den Boden lief. Völlig erschöpft sank sie auf das Bett zurück und wartete ungeduldig auf das bekannte Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks.

Während Nok langsam wieder ruhiger und entspannter wirkte, setzte sich Skipper neben sie. Er nahm sie in den Arm und streichelte sie in den nahenden Tod. ,Schon bald wird ihr Herz aufhören, zu schlagen‘, dachte Skipper und strich beruhigend über ihr mattes Haar. Als Letztes nahm Nok wahr, wie die Seele aus ihrem Leib auszutreten schien und sie gleichzeitig in ein gleissendes Licht eintauchte. ,Und wer bezahlt nun für den Pick-Up?‘, war ihr letzter Gedanke, bevor sie in den Armen des Mörders erschlaffte.

S.kipper küsste sie auf die noch warmen Lippen und gönnte sich ein paar Sekunden lang so etwas, was er wohl im Nachhinein eine sentimentale Anwandlung nennen würde. Was es genau war, wusste er selber nicht.
Bevor er sich jedoch dem Gefühl näher widmen konnte, hatte er es bereits wieder vergessen.

Mit ausdrucksloser Miene trat er aus dem Raum hinaus auf die kleine Strasse und blickte sich um. Zwei Männer standen gelangweilt an einen offenen Pick Up gelehnt und richteten sich sofort auf, als sie S.kipper sahen. Die Totengräber des Syndikats. Mit einer knappen und forschen Kopfbewegung in Richtung des Hauses deutete S.kipper ihnen an, ihr Werk zu beginnen. Gemeinsam trugen sie die Tote hinaus und warfen sie achtlos auf den Pick Up.

Sie fuhren mit dem leblosen Körper rund zehn Minuten in eine ruhige, menschenleere Gegend. Dort angekommen, trugen sie Nok an den Rand einer Böschung und warfen sie ungerührt den kleinen Hang hinunter. Ein letztes Fluchen, als sie einen Blick auf die verschmutzte Ladefläche warfen und kurz darauf war der Pick Up wieder in der Nacht verschwunden.

Was von Nok bleiben würde, waren vielleicht drei Zeilen in einem Polizeirapport. Mehr war eine Drogensüchtige hier nicht wert.
Skipper lief derweilen mit zielsicheren, weitgreifenden Schritten direkt in Richtung Nana Komplex. Die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden, erregte S.kipper und die Geilheit fuhr ihm in die Lenden. ,Gott spielen erhitzt die Libido‘, scherzte er mit sich selber und spürte, wie beim Gedanken an den Mord ein fast unbändiger sexueller Heisshunger in ihm aufstieg.

,Sterben lassen und Leben erschaffen gehören zusammen‘, stellte er mit einem zielsicheren Griff an seinen Schritt fest. Im riesigen Nanakomplex setzte er sich in eine der zahlreichen Go Go-Bars und bestellte ein Glas Black Label. Seine Augen wanderten zielsicher an den tanzenden Mädchen auf und ab. Wenig später sass auf seinem Schoss eine kleine zierliche Thai, welche in sein Beuteschema passte. Sie schnurrte ihn scheinbar entzückt und sichtlich beeindruckt an, als sie seine Erektion unter ihren kleinen, leicht wippenden Pobacken spürte.

Was der Mörder und seine Schergen nicht ahnen konnten, spielte sich in der kleinen Mulde ab, in welcher die totgeglaubte Nok lag. Der Schöpfer hatte ein Nachsehen mit ihr. Vielleicht teilte er auch nur ihre Sorge um die Raten für den Pick Up. Wie dem auch sei, als Nok auf das Fahrzeug geschleudert wurde, prallte sie so stark auf, dass ihre Atmung wieder einsetzte. Gerade noch rechtzeitig, dass ihre Organe durch den Sauerstoffmangel keinen Schaden nahmen.

Durch das Schütteln während der Fahrt brach schwallweise der Inhalt ihres Magens aus ihr hervor. Noch immer in einer tiefen Bewusstlosigkeit, aber wie durch Fügung in der richtigen Lage. Sie erbrach den grössten Teil des tödlichen Giftes auf die Ladefläche des Pick Up, ohne daran zu ersticken.

Bettelmönche, welche am frühen Morgen mit ihren silberfarbigen Schalen um Almosen baten, fanden sie auf ihrem Weg zum nächsten Dorf. „Alles ist vergänglich, weil es schlussendlich substanzlos ist“, bemerkte der Führer zu den hinter ihm stehenden Mönchen und vielleicht auch zu den Nonnen, welche am Schluss des Zuges mitliefen.

Die Mönche hielten inne und versanken einen kurzen Augenblick in der meditativen Betrachtung. „Das Ziel ist es, sein eigenes Ich als ebenso vergänglich zu erkennen“, und er zeigte bedeutungsvoll auf die tote Frau vor ihnen. Gleichzeitig überlegte er sich krampfhaft, was mit der Leiche zu tun sei.

Im Fall Nok allerdings wären tiefergehende Überlegungen bezüglich Lebenswillen und der ausgesprochenen Zähigkeit menschlichen Lebens angebrachter gewesen. Die noch nicht ganz dem vergänglichen Ich beraubte Tote bewegte sich nämlich etwas. Nicht sehr viel zwar, aber es reichte doch aus, dass aller Grund zur Annahme bestand, es könnte noch etwas Restleben in ihr sein.

Da es den männlichen Mönchen verboten ist, eine Frau zu berühren, schleppten die Nonnen Nok zurück ins Kloster.
Sorgsam wurde sie gewaschen und die Nonnen flössten ihr tröpfchenweise einen stärkenden Trank ein. Abwechselnd übernahmen sie von nun an die Pflege des Findlings. Am späten Nachmittag hob Nok kurz den Kopf und öffnete für einen Sekundenbruchteil die Augen. Es war zwar nur wenig Leben darin erkennbar, dennoch war es ein deutliches Zeichen, dass noch Hoffnung bestand. Dann fiel sie in einen tiefen, heilsamen Schlaf, der sich deutlich von der vorhergehenden Ohnmacht
unterschied.

„Buddha sei Dank!“, murmelte die alte Nonne neben ihr und strich sanft mit ihrer runzligen Hand über die eingefallenen Wangen. Gleichzeitig und nicht weit vom Kloster, in welchem Nok schlief, setzte der Jumbo 747 mit der Nummer TG0971 aus Zürich sanft und pünktlich auf der Landebahn des Flughafens Don Muang in Bangkok auf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
        #8  

Member

WOW :shock: ...... harter Tobak....... und geil geschrieben.

ich bin schon neugierig wie es weitergeht.



cu Sausa
 
        #9  

Member

@ tischtuch

Liest sich wirklich gut! Man giert schon nach der Fortsetzung!
ich habe mir erlaubt das tuff&tiffi&co durch S.kipper auszutauschen, das kommt bis auf den Punkt dann deiner Vorlage sehr nahe. Wenn es dir nichts ausmacht den Punk da noch einzubringen, dann ersparst du mir viel Arbeit damit. Die Forenleitung hat den von dir im Buch verwendeten Namen seit langem auf einer "Badwordliste" - und jedes Auftauchen dieses Namens im Forum erzeugt automatisch das Austauschwort tuffi&tiffi&co.

Ansonsten: Bleib' schoen geil und mach' flink weiter

:p RMF :p
 
        #10  

Member

Ein geiles Gefühl! Wie wenn man ungebremst durch eine Wand läuft. Eine heisse Wand!‘ Susan spürte ein wohliges, aufgeregtes Kribbeln im Bauch, als sie nach dem zwölfstündigen Flug ausstieg und ihr zur Begrüssung die Hitze entgegenschlug.

,Endlich angekommen!‘ Glückshormone sprudelten in ihr hoch und ihr schneller Schritt war mehr ein aufgeregtes Hüpfen, als dass man es als Laufen hätte bezeichnen können. ,Nichts und niemand kann mich davon abhalten, in den nächsten vier Wochen jede Sekunde zu geniessen‘, schwor sie sich.

Das Studium war endlich geschafft und der ganze Urlaub lag vor ihr. „Herz, was willst du mehr“, jubelte sie lautstark und ignorierte die erstaunten Blicke der anderen Touristen. Nachdem sie einen engen, langen Gang durchlaufen hatte, verlangsamte sie etwas ihren Schritt und schlenderte in Richtung der Schalter mit der Aufschrift ‘Immigration’, bereits jetzt eifrig bemüht, die ersten Eindrücke der fremden Kultur ungebremst in sich zu saugen und zu geniessen.

,Bangkok, Stadt der Engel! Thailand, Land des Lächelns, hier bin ich!‘ Am liebsten hätte sie ihre Freude lautstark in die Welt geschrieen. Als alleinreisende Frau hatte sie sich bewusst für dieses Land entschieden. Freundliche Leute, eine tolerante Gesellschaft und zauberhaftes Essen. Traumstrände mit einer funktionierenden Infrastruktur und abseits der Touristenrouten lockte der nahezu unberührte und ursprünglich erhaltene Dschungel.

Voller Vorfreude stellte sie sich hinter der Schlange an und streckte dann, als sie an der Reihe war, dem Beamten mit einem Lächeln ihren Pass entgegen. Dieser blickte kurz und verstohlen auf die attraktive junge Frau mit den schulterlangen, dunkelblonden Haaren. Er lächelte kurz, als er die hübsche, neckische Stupsnase der Touristin sah und erkannte auch die feinen, aber energischen Züge, welche sich um ihre etwas strengen Lippen abzeichneten.

Susan Sommer stand auf der Innenseite des Passes und er tippte ihre Daten in den Zentralcomputer ein. Dann stempelte er den Pass ab und wünschte ihr in gebrochenem Englisch einen schönen Urlaub. ,Darauf kannst du deinen Arsch verwetten‘, dachte sich Susan wenig ladylike und schenkte ihm gleichzeitig ihr rares Sonntagslächeln, lief dann schnurstracks durch den Zoll und anschliessend nach unten in die grosse Halle, wo ihr Gepäck bereits auf sie wartete.

Mit dem geschulterten Rucksack eilte sie mit kurzen schnellen Schritten durch die Türe mit der Aufschrift: „Nichts zu deklarieren“ hinaus aus dem Flughafengebäude.

Dort blieb sie stehen und schaute sich, neugierig die Stupsnase in die Luft streckend, nach allen Seiten um. Der Rundblick war noch nicht abgeschlossen, als sie bereits von etlichen aufgeregt gestikulierend und wild durcheinander sprechenden Schleppern angesprochen wurde, wobei jeder versuchte, sich nach vorne schiebend, den anderen abzudrängen.

„Taxi, Taxi?“ - „Hotel, Hotel?“ - „Darf ich Ihnen helfen?“ - „Wohin gehen Sie?“ - „Wo kommen Sie her?“, riefen sie ihr drängelnd entgegen. ‘Susan, bleib’ ruhig und schaue selber’, sprach sie sich zu und stellte sich dann nach einem kurzen Blick ohne gross zu überlegen bei einer Schlange von Touristen an, die die Meute der Schlepper völlig ignorierten. Das Schild am Schalter versprach eine sichere Taxiverbindung zu einem Fixpreis.

Enttäuscht liessen die Nepper von ihr ab, um sich dann sofort auf das nächste potentielle Opfer zu stürzen. Für die ersten Nächte hatte Susan ein Hotel über das Internet gebucht.

Sie fand, dass es ein etwas teurer Kasten war, aber für die ersten Tage sollte sich der Körper optimal auf das fremde Klima einstellen und ein wenig Komfort konnte nicht schaden. Bereits jetzt, nach wenigen Minuten, schwitzte sie und die Kleider begannen am Körper zu kleben.

Erstaunlich schnell verringerte sich die Warteschlange, ein sich eifrig bemühender Fahrer nahm ihr das Gepäck aus der Hand und verstaute es in seinem Taxi. Schon fast todesmutig stürzte er sich in das hupende Verkehrschaos der ,Stadt der Engel‘. Instinktiv versuchte Susan, sich irgendwo festzuhalten, da bereits nach wenigen Metern ein Zusammenstoss mit gleich mehreren Verkehrsteilnehmern unvermeidbar schien. Wie durch ein Wunder entwirrte sich die Situation.

Susan versuchte, nachdem ihr der Fahrer ein hämisches Grinsen zugeworfen hatte, sich wieder zu entspannen. „Welcome to Thailand!“ Der Fahrer beglückte sie mit einem zahnlosen Lächeln und schaute sie, scheinbar unbeeindruckt von dem um ihn herum tobenden Kampf um Meter und Millimeter freundlich an. Sie lächelte ein wenig gequält zurück.

„Können sie bitte die Aircon zurückstellen?“, fragte sie höflich nach. Der vorangegangene Hitzestau hatte sich mittlerweile in eine klirrende Kälte verwandelt und sie legte sich schützend die Arme um den fröstelnden Körper. Der Fahrer legte die Stirne in Falten, schüttelte den Kopf über die für ihn völlig unverständliche Frage und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.

Dann beschleunigte er den Wagen und quetschte ihn durch eine faktisch nicht vorhandene Lücke nach vorne.

Susan schloss die Augen, drückte sich nach hinten in den Sitz und erwartete zeitgleich den unvermeidbaren Zusammenstoss. Der Taxifahrer lachte schallend auf. „No Problem“, schrie er ihr fröhlich zu und verlangsamte nach einem Seitenblick auf Susan ein wenig das Tempo.

Susan versuchte, sich wieder zu entspannen und schaute aus dem Fenster hinaus. Ausser der Blechlawine sah sie allerdings noch nicht allzu viel von Bangkok. Riesige Werbeplakate säumten den Weg und einige grössere Gebäude signalisierten, dass sie dem Kern der Stadt langsam näher kamen.

Nach rund vierzig Minuten Fahrzeit bog das Taxi in eine grosse Strasse ein und wenig später hielt es vor einem riesigen Hotelkasten. Der Fahrer übergab das Gepäck einem der Pagen und blieb dann erwartungsvoll und mit einer mitleiderregenden Miene vor Susan stehen. „Besten Dank“, strahlte er, als Susan ihm etwas Trinkgeld in die Hand drückte.

In der riesigen, dunklen Empfangshalle des Novotels war es angenehm kühl und die freundliche Empfangsdame faltete die Hände unter ihrer hübschen, etwas breiten Nase. Die landestypische Begrüssung, Wai genannt. „Sawadee Kaa“, ,Guten Tag‘, „and welcome to Thailand!“ Susan fand ihr Lächeln bezaubernd und strahlte zurück.

In ihrem geräumigen Hotelzimmer im elften Stock angekommen, zog Susan zuerst die Reisekleidung aus und genoss die erfrischende Dusche. Dann stellte sie die Aircon etwas zurück, legte sich aufs Bett und döste ein.

Sie hatte noch keine Ahnung von der schlafenden Nok und dem Mann, der sie zu ermorden versucht hatte. Auch nicht von Frank Zimmermann, welcher sich in Lopburi, rund 150 Kilometer nördlich von Bangkok mit einem tiefen Seufzer im Bett umdrehte. Wie wenn er spürte, dass die Frau, mit welcher sich in Kürze sein eigenes Schicksal verknüpfen sollte, soeben in Bangkok angekommen war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten