Thailändisch lernen

MAE SOT - Urlaub,Sex & Drogen - Brandheiss vom Tischtuch

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Besten Dank!

Der Expat

Der Grund, dass Frank Zimmermann in der Nähe von Lopburi etwa 150 Kilometer nördlich von Bangkok seine Zelte aufgeschlagen hatte, wollte gerade das Zimmer verlassen. Leise und anmutig trippelte Ohn in Richtung der Tür, welche aus dem Schlafzimmer führte. Bevor sie die Tür schloss, warf sie einen langen, zärtlichen Blick auf Frank, welcher noch immer zu schlafen schien.

Dieser schlief jedoch keineswegs und beobachtete durch die halbgeschlossenen Augen jede der anmutigen und geschmeidigen Bewegungen seiner Freundin. Die langen, schwarzen, Haare liessen die dunklen und fast melancholisch blickenden Augen zu einem kleinen Kunstwerk verschmelzen. Man fühlte sich förmlich versucht, in sie hineinzutauchen und sich in ihrer scheinbar endlosen Tiefe aufzulösen.


Die vollen, sinnlichen Lippen und die typische, etwas breite und kurze Thainase ergaben ein Gesamtbild, welches das Blut eines jeden Mannes in Wallung bringen konnte. Für eine Thai war sie hochgewachsen und schlank. Ohn war sich ihrer Wirkung auf die Männerwelt sehr wohl bewusst. Aber in ihrem Herzen hatte nur Frank Platz.

Frank, den sie liebevoll Tirak, Liebling nannte. Ein Glücksgefühl schoss durch seinen Körper und eine wohlige Wärme breitete sich von seinem Bauch aus. ,Frank, was bist du nur für ein Glückspilz‘, murmelte eine innere Stimme ihm zu. Kraft seiner Gedanken spürte er langsam die Erregung in ihm hochsteigen und als sie ihn kurz und liebevoll musterte, öffnete er seine Augen ganz und schaute sie mit einem unmissverständlichen Blick und einem einladenden, etwas unbeholfenen Grinsen erwartungsvoll an.

Eine kurze, aber wirkungsvoll aufreizende Geste mit ihrem knackigen Hinterteil, sowie ein schelmisch neckisches Lächeln waren ihre einzige Antwort auf die grinsende Aufforderung. Gleich darauf war sie aus dem Zimmer verschwunden.

Frank blieb ein wenig enttäuscht auf dem Bett liegen und gab so seinem Blut die Gelegenheit, wieder etwas höhere Sphären seines Körpers zu durchbluten. Aus der Küche fand bald ein feiner Geruchsfaden den Weg zu seiner Nase und signalisierte ihm, dass der Kaffee fertig war. ,Na, denn mal los!‘, feuerte er sich an und stand auf. Frank, 32 Jahre alt, rund 1.80 m gross, blond mit blauen Augen, welche unternehmungslustig unter seiner wuscheligen Frisur umherschweiften. Er streckte sich ein letztes Mal und watschelte dann gähnend in Richtung Kaffee.

Frank war ein begnadeter Programmierer, der zu Zeiten des Internetbooms eine Weile auf der richtigen Welle geritten hatte und so zu etwas Geld gekommen war.

Anlässlich einer Schulung in Bangkok begegnete er Ohn, welche nach dem Studium ein Praktikum in derselben Firma absolvierte. Sie arbeitete in der Filiale in Lopburi. Einige Monate später zog er nach Thailand zu Ohn und beschäftigte sich mit Hunderten von kleinen Dingen, welche den Tag und ihn selber ausfüllten.

Manchmal nahm er auch Auftragsarbeiten seiner früheren Firma an und schulte die Mitarbeiter in Bangkok, wenn neue Programme angepasst wurden. So konnte er sich ein bescheidenes, aber sorgenfreies Leben leisten. Sein liebstes Hobby war das Reisen und die nächste stand unmittelbar bevor.

Gut gelaunt schlürfte er den Morgenkaffee, stand wenig später unter der Dusche, zog sich an und verliess fröhlich ein Liedchen trällernd das Haus. Zwei Schlösser und eine grosse Kette sicherten den Eingang zu seinem ‘Baby’, wie Frank seine Honda VT600 Shadow liebevoll nannte.

Das Motorrad war ihm in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen. ‘Hier dürfen Motorräder noch Motorräder sein’, knurrte er zufrieden, als die Maschine in das für sie typische laute, tiefe und regelmässige Knattern fiel. Er legte den ersten Gang ein, genoss noch etwas den Grundton der Maschine und fuhr dann langsam vom kleinen Gässchen vor dem Haus hinaus auf die Strasse.

Vorsichtig beschleunigte er die Maschine und genoss den Fahrtwind, welcher sein Gesicht angenehm kühlte. Schnell ging die Fahrt am Denkmal König Narai’s vorbei, Richtung Sa Kaeo, der Busstation von Lopburi, und dann weiter Richtung Bahnhof.

Er drückte sich vorsichtig, aber kompromisslos in den Kreisverkehr vor dem Wahrzeichen von Lopburi, dem Prang Sam Yod. Ein aus der Khmerzeit stammendes, dreizackiges Gebäude, welches majestätisch zu seiner Linken in den Himmel ragte. In dieser Gegend der Stadt tummelten sich allerlei Affen, welche sich hier niedergelassen hatten. Das hat Lopburi auch den zusätzlichen Namen, die ,Affenstadt‘ eingebracht.

Nach dem Prang Sam Yod bog Frank nach rechts ab und erreichte kurz darauf die Werkstatt, wo er den Morgen mit dem Durchchecken seines Babys verbringen wollte. „Sawadee kap, Khun Frank“, ertönte es lautstark aus der Garage und zufrieden lächelnd stellte Frank seine Maschine auf einen freien Platz in der Nähe des Ventilators.

Die Mechaniker versammelten sich kurz um das Motorrad, fachsimpelten ein wenig mit Frank und klopften ihm freundschaftlich auf die Schulter. Der ging wie selbstverständlich zum Kühlschrank, holte sich eine Cola und fing dann an, an seinem Baby herumzuschrauben.

Nach rund drei Stunden war die Honda wieder auf Vordermann und alle wichtigen Teile auf Funktionsfähigkeit überprüft. Sie sollte ihm nun ein zuverlässiger Begleiter für die geplante Strecke in den Westen von Thailand sein. Zufrieden betrachtete Frank sein Werk und lud anschliessend die Jungs aus der Werkstatt zum Essen ein.

Gleich auf der gegenüberliegenden Strassenseite, entlang der Geleise, welche zum Bahnhof führten, brutzelten in den zahlreichen Garküchen schmackhafte Gerichte und ein feiner Geruch hing in der Luft.
Nach dem Essen verabschiedete sich Frank fröhlich von seinen Kumpels.

Die anschliessende Testfahrt führte ihn nach Saraburi und von dort etwas weiter in das Landesinnere. Zufrieden mit seinem Baby kehrte er am späteren Nachmittag wieder zurück. Daheim angekommen, schob er die Maschine sorgsam in die kleine Garage und sicherte die Tür mit den beiden Schlössern.

Überrascht bemerkte er das rege Treiben um das Haus herum. Die kleine Nong, das Kind der Schwester von Ohn, kam ihm entgegen und rief ihm immer wieder zu: „Frank geht in den Urlaub, Frank geht in den Urlaub.“ Strahlend und fröhlich quietschend liess sie sich von ihm in die Höhe stemmen.

„Geht es dir gut, kleine Nong?“ Mit einem verschämten Lächeln antwortete sie: „Gut geht es mir.“. Im Hof wurde emsig gearbeitet. Einige Frauen stellten zusätzliche Tische auf, die versammelte Kinderschar sprang lachend um die Tische herum und spielte ,Fang mich doch‘.

In der offenen Küche, welche an das Haus angebaut war, stand Ohn mit weiteren Frauen in dichten Rauch gehüllt. Sämtliche Hunde der Nachbarschaft schlichen in freudiger Erwartung eines zusätzlichen Happens um die Küche herum. Frank blieb stehen und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Während in der Küche eifrig gekocht wurde, sassen die Männer an einem Tisch und liessen sich mit allerlei Köstlichkeiten bedienen.

Frank trat mit einem breiten Grinsen näher und wurde von den Männern mit lautem Gejohle begrüsst. „Hallo, Tirak!“, rief er, worauf das verschwitzte Gesicht von Ohn kurz vom Kochtopf hochschaute und Frank anstrahlte. „Ich habe meiner Schwester erzählt, dass Du morgen auf die Reise gehst und wir wollten Dir etwas Feines kochen. Damit Du auch sicher wiederkommst“, erklärte sie mit einem neckischen Lachen und fügte hinzu: „Dann kam Mutter mit der Tante vorbei und sie brachten auch noch etwas mit.“

Frank markierte den Erstaunten: „Aha! Und wo kommen Gong, Tschipp, Nuu, Bay und all die Anderen her?“ Ohn setzte einen erstaunten Blick auf, schaute kurz in die Runde, wie wenn sie die Gäste erst jetzt bemerken würde. „Oh, keine Ahnung“, meinte sie mit einer perfekten Unschuldsmiene. Dann widmete sie sich lachend wieder ihren Kochtöpfen und überliess es Frank, eine Antwort zu finden.

Frank liebte spontane Feste über alles. In dieser Beziehung hatte er sich den Thai gerne angepasst. Wenn es etwas zu feiern gibt, wird nicht lange überlegt. Aus dem Lautsprecher dröhnte laute Musik und Frank schaute auf den Tisch der Männer. Er setzte eine ernste Miene auf und zeigte dann, wie empört auf eine Flasche Whisky, welche bereits zur Hälfte geleert war. „So Jungs, sauft ihr mir wieder meinen Notvorrat weg?“, knurrte er gutmütig und setzte sich zu den grinsenden Männern an den Tisch. Lautstark prosteten sich die Männer zu. Die Party konnte steigen.

Erster Tag in Bangkok


Plötzlich schreckte Susan hoch und schaute verschlafen und noch etwas verwirrt um sich. Sie war von der langen Reise erschöpft in einen kurzen, aber tiefen Schlaf gefallen. Die Leuchtziffer der Uhr zeigte im mittlerweile dunkel gewordenem Zimmer 18.15 Uhr an.

Der Hunger hatte sie geweckt und ihr Magen meldete lautstark seine Bedürfnisse an. Schnell, aber noch immer etwas verschlafen stand Susan auf. Wenig später schlenderte sie langsam die Strasse hinunter und liess sich Zeit, die fremden Eindrücke in sich aufzunehmen. Die fliegenden Händler zeigten geschäftstüchtig auf die ausgebreitete Ware und versuchten, sie in ein Verkaufsgespräch zu verwickeln.

Susan schüttelte nur den Kopf und lief weiter. Von einem süffisanten Lächeln begleitet, betrachtete sie die vielen Kopien von Lacoste, Fila, Nike und all den anderen bekannten Marken.

Mit leichtem Schaudern erinnerte sie sich an die langweiligen Markenrecht-und Markenschutzstunden an der Uni. Schmunzelnd lief sie weiter. Kurz bevor eine grosse Seitenstrasse die Hauptstrasse durchbrach, sah sie einen grossen Barkomplex aus Holz. Davor standen etliche Frauen. Den Beruf der Frauen konnte Susan schnell erraten.

Jeder Mann, welcher an ihnen vorbei laufen wollte, wurde mit einem lauten, kreischenden: „Hello, sexy man!“ begrüsst. Dann stürzten sich die Frauen gemeinsam auf die Männer und versuchten, diese in den Barkomplex hineinzuziehen. Aus dem Inneren des Barkomplexes dröhnte die laute Musik bis zu Susan, welche das Treiben aus einiger Distanz etwas verschämt aber neugierig verfolgte. Immer mehr Frauen strömten in den Komplex.

Links davon stand eine grosse Buddhastatue. Viele der Frauen beteten zuerst vor der Statue, zündeten eine Kerze oder ein Räucherstäbchen an und betraten erst dann ihren Arbeitsplatz. Lautstark wurden sie dort von ihren Freundinnen begrüsst. ,Die beten tatsächlich zu Buddha, dass er ihnen einen Freier schicken möge‘, wunderte sie sich, schüttelte leicht irritiert den Kopf und lief schnell weiter, nicht ohne hin und wieder doch noch einen Seitenblick zu riskieren.

Nach etwa zweihundert Metern war der Spuk vorbei und Susan fand ein kleines, ruhiges Restaurant, welches einen sauberen Eindruck hinterliess. Sie bestellte eine Nudelsuppe mit Ente und studierte nach dem Essen die Unterlagen für die ersten zwei Tage ihrer Reise. „Am nächsten Morgen werden sie um 6.00 Uhr vor dem Hotel abgeholt“, stand da deutlich lesbar.

Susan rechnete die Zeit zurück: ,Toll! Um ein Uhr nachts geht’s los!‘ Sie runzelte ein wenig die Stirn und stellte kurz ihre Reiseplanung in Frage. Sie zuckte mit der Schulter, bezahlte und lief den gleichen Weg wieder zurück ins Hotel. In ihrem Zimmer angekommen, zog sie sich ihre Badesachen an, schlüpfte im Morgenmantel auf den Flur und drückte im Lift auf den 9. Stock.

Das hatte sie sich fest vorgenommen, als sie das Hotel ausgesucht hatte; Schwimmen mitten in der Nacht und über den Dächern von Bangkok. Die Aussicht war atemberaubend. Sie konnte dem Treiben in der Stadt über die Brüstung zuschauen und wenn sie im Wasser auf dem Rücken schwamm, sah sie, wie sich die Hochhäuser der Metropole an der Wand des Hotels in einem bizarren Lichtspiel spiegelten. Eingebettet inmitten der Grossstadt tauchte sie in das erfrischende kühle Nass ein und schwamm einige Zeit herum.

Die vom langen Flug verspannten Muskeln lösten sich und eine wohlige Müdigkeit nahm Besitz von ihr. Nach der Dusche im Zimmer stellte sie ihren kleinen Reisewecker auf 05.30 Uhr. Keine fünf Minuten später schlief sie bereits tief und fest.


Frischfleischtag


Skipper, bereits wieder in seinem geliebten Pattaya angekommen, sass gemütlich in der heute geschlossenen Sumibar. Vor sich eine Flasche Black und daneben ein gut gefülltes Glas.

Dieter, der Wirt der Sumibar, wieselte grobschlächtig, aber doch wendig auf ihn zu. Zwei schweinsähnliche Augen zierten sein verfettetes Gesicht, welches aufgedunsen und blass wirkte. Es verriet dem aufmerksamen Beobachter sofort, dass der Alkohol schon seit langer Zeit ein treuer Begleiter des Wirtes war.

„Eine hinterhältige Ratte“, sagten einige, welche mit ihm geschäftlich nähere Bekanntschaft gemacht hatten. Feinde hatte er genug in Pattaya. Seine Geschäftspraktiken wurden als nicht gerade zimperlich beschrieben. Skipper jedoch war sein bestes Pferd im Stall und solange das so war, konnte man das Verhältnis der Beiden schon fast als herzlich bezeichnen.

Skipper war der Garant dafür, dass der Laden sowie die Besucher voll wurden und die Mädchen ausgelastet waren. Die Beiden ergänzten sich geradezu ideal. Der Ranzenwirt, wie er auch gerne genannt wurde, war mehr der Mann im Hindergrund, welcher die Fäden zog und auch für die technischen Belange des Forums zuständig war.

Skipper hingegen der geborene Frontmann, der nichts so sehr liebte, wie im Mittelpunkt zu stehen. Geschäftig rieb der Ranzenwirt seine fleischigen Wurstfinger an seinem Hemd ab, welches einen stattlichen Bauch umschloss. Dann setzte er sich mit einem gemütlichen Seufzer neben Skipper. Heute war wieder einmal Frischfleischtag. Junge, taufrische Mädchen, direkt aus dem Isaan, welche die älteren Mädchen in der Sumibar in Kürze ablösen sollten.

„Gute Qualität!“ Skipper nickte dem Ranzenwirt anerkennend zu. Derweil drückten sich die jungen Mädchen möglichst weit weg von den beiden Männern verschämt aneinander. Skipper musterte die unsicheren Mienen der Mädchen genüsslich, wohl wissend, dass sie keine Ahnung hatten, was nun auf sie zukam. In hastigen, abgehackten Sätzen sprachen sie miteinander, um zu erfahren, ob vielleicht eine von ihnen schon etwas mehr wusste.

Der Titel, welcher morgen das Forum zieren sollte, stand bereits fest. ,Frischfleisch in der Sumibar‘, und im Untertitel ,Skipper hat sie alle bereits getestet‘. Der Text war auch schon mehr oder weniger geschrieben. Die Frau des Ranzenwirtes hatte mit jedem der Mädchen bereits ein möglichst ausführliches, schlüpfriges Interview geführt.

Wo die Antworten fehlten, weil es den Mädchen zu peinlich wurde, war schnell etwas Passendes gefunden. Nur die Fotos mussten noch geschossen werden. „Schliesslich ist Hauptsaison und der Meute muss ‘was geboten werden“, knurrte der Ranzenwirt.

Skipper nahm eine blaue Pille in den Mund und spülte diese mit einem tiefen Schluck Black hinunter. Obwohl er sich gerne als ,der wahre Meisterstecher‘ und ,der ultimative Frauenbefriediger‘ präsentierte, war das in Wirklichkeit nur die halbe Wahrheit.

Die andere Hälfte der Wahrheit bestand in den blauen Pillen. Diese schluckte er regelmässig und sie halfen aktiv mit, seinen Ruf als Potenzrakete auch weiterhin und im wahrsten Sinne des Wortes nicht abschlaffen zu lassen. Betont lässig stand er auf und genoss die Blicke der Mädchen, welche jede seiner Bewegungen gespannt verfolgten.

Unternehmungslustig zwinkerte er dem Ranzenwirt zu, schulterte seine Kamera und bedeutete dann wahllos einem der Mädchen, ihm zu folgen. Als es sich sträubte, bedeutete Ihr neuer Chef mit einer unmissverständlichen Handbewegung, dass sie schleunigst zu gehorchen habe. Um dieser Geste zusätzlich Nachdruck zu verleihen, wies der Ranzenwirt seine Frau an zu übersetzen: „Wer jetzt nicht spurt, wird sofort wieder zurückgeschickt.

Die bereits bezahlte Abfindung für die Eltern sowie ein Schadenersatz für die Arbeit, die wir mit ihr hatten, muss sofort zurückbezahlt werden.“ Das half gewaltig. Jedes der Mädchen wusste natürlich genau, dass das für sie bezahlte Geld bereits in irgendwelche Konsumgüter investiert war. Der Widerstand brach zusammen und das Mädchen folgte Skipper langsam und unsicher in den oberen Stock.

Nachdem das Mädchen und anschliessend er selber geduscht hatte, folgte, wie sich Skipper ausdrückte, das „Einreiten der Neustute“. Das völlig verschüchterte Mädchen, welches bis zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht ein paar wenige, heimliche und vor allem schnelle Abenteuer hinter sich hatte, wurde in der Folge genötigt, Sexualpraktiken auszuführen, an die es nicht einmal im entferntesten gedacht hatte.

Er ignorierte ihren Widerstand und drückte ihren Kopf nach unten. Das Mädchen gab den Widerstand auf und sein Glied war nach kurzer Zeit da, wo er es haben wollte. Fleissig wurde die Szene mit der freien Hand fotografiert. Er hielt ihre Haare fest umschlossen, stiess den Kopf des Mädchens nach unten und zog ihn anschliessend an den Haaren wieder hoch. Immer schneller und immer tiefer, bis das Mädchen ihren Ekel nicht mehr zurückhalten konnte.

Es riss sich los, sprang auf und rannte würgend, mit der einen Hand vor dem Mund in das Badezimmer. Dort erbrach es sich, vom Ekel übermannt, über der Toilette.

Skipper konnte das in keinster Weise aus der Ruhe bringen. Er überprüfte kurz die bereits geschossenen Fotos und schüttelte besorgt den Kopf. „So wird das nie ‘was“, sprach er mit einem deutlich, drohenden Unterton. Er reichte dem Mädchen ein Glas Wasser und bedeutete ihm, es soll sich den Mund ausspülen. Griff ihr dann erneut in die Haare und drückte den Kopf mit einem heftigen Ruck wieder hinunter.

Immer wieder zischten die Blitze seiner Digitalkamera auf. Der Text, welcher später im Forum veröffentlicht wurde, hatte mit den tatsächlichen Ereignissen nichts mehr gemein. ,Langsam und geduldig blies sie den kleinen Skipper an. Der stand schon bald in seiner vollen Grösse und tummelte sich freudig und ausdauernd im gierigen Schlund der Frischschwutte.

Nach einer Weile der Angewöhnung genoss sie das Spiel mit den Lippen und saugte gierig an meinem Degen herum. KleinSkipper musste sich beherrschen, dass er nicht schon jetzt eine volle Salve in ihren Mund schoss.‘

Bei der Bewertung schrieb er dann unter dem Begriff ,Blasen‘ ein ,noch ausbaufähig‘ hin. Nach kurzem Überlegen ergänzte er den Satz: ,Ausbaufähig, aber äusserst lernwillig‘. Die darauf folgende Vergewaltigung war ein vollkommenes Trauerspiel.

Auch für Skipper, welcher das Mädchen etliche Male unter die Dusche schickte, damit es seine verweinten Augen auswusch und sich neu schminkte.

Dass man diese nicht gerade als ,Lusttränen der Ekstase‘ verkaufen konnte, war ihm klar. ,Das glauben mir nicht einmal die Idioten im Forum‘, murrte er. „Gerade fotogen wirkt das nicht, Mädchen“, fuhr er es an. „Wenn Du hier in Pattaya Geld verdienen willst, schmink’ Dir gefälligst die Zicken ab und spreize ordentlich die Beine. Sonst wird das nie ‘was.“ Nach einer halben Stunde waren dann doch etliche brauchbare Fotos im Kasten.

Unten angekommen schaute ihn der Ranzenwirt bereits mit grossen fragenden Augen an. „Wie benimmt sich die Schwutte?“ Skipper schüttelte den Kopf. „So kannst Du sie vergessen. Aber die Figur ist top in Schuss und die Titten sind erste Sahne. Sie muss einfach noch gebrochen werden. In ein paar Tagen kriegen wir das hin. Kein Problem. Bis zum nächsten Sumifest in einer Woche ist sie sicher am Start und saugt garantiert den Kunden das Hirn aus dem Kopf.“

Dann zeigte er dem Ranzenwirt die geschossenen Bilder und erntete ein anerkennendes Schulterklopfen. „Geile Fotos, Skipper. So kommen wir weiter und bleiben weiterhin dick im Geschäft.“ Skipper nahm einen Schluck aus seinem nun wieder gut gefüllten Glas mit Black Label, zündete sich eine Zigarette an und inhalierte den Rauch tief in seine Lungen.

„Schon bald haben wir die 3.000-er Mitgliedsgrenze erreicht. Jeden Monat pro User 9 Euro 99, das läppert sich ganz schön zusammen.“
„Und die Mitgliedszahlen steigen nach wie vor jeden Monat im zweistelligen Prozentbereich“, ergänzte der Ranzenwirt und rieb sich schmierig grinsend die Hände. Skipper stand auf, streckte sich und gähnte kurz, wie wenn ihn das Ganze langweilen würde.

Leerte dann das Glas Black in einem Zug und packte gleichzeitig mit der linken Hand die nächste Frau am Handgelenk. Mit einem herrischen Nicken deutete er ihr an, die Treppe heraufzusteigen.

„Na dann wollen wir uns wieder Kleinskipper widmen“, schnalzte er dem Ranzenwirt grinsend zu und stiess dann die nur zögernd gehorchende Frau schrittweise die Treppe hoch.
 
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Stadtrundfahrt


Trrrrrrrrr! Trrrrrrrrrr! „Wer? Was?“ Tausend ungeordnete Gedanken rasten in einem Sekundenbruchteil durch Susans Kopf. Bruchstückhaft verschmolzen die verschiedenen Teile des Puzzle wieder zu einem Ganzen. Urlaub, Bangkok, Hotel, Wecker, Aufstehen, Stadtrundfahrt.

Noch etwas verwirrt und völlig verschlafen warf sie einen Blick auf den Wecker, welcher genau 05.30 Uhr anzeigte.

Punkt 6.00 Uhr bog der geräumige Minibus in die Einfahrt zum Novotel Hotel und Susan stieg ein. ,Wer wohl sonst noch an der Rundfahrt teilnehmen wird?‘, fragte sie sich neugierig, als sie einstieg.

Der Bus war halbvoll mit vorwiegend älteren Touristen. ,Macht auch nichts, dann wird’s vielleicht etwas gemütlicher.‘ Gut gelaunt setzte sie sich neben eine etwa 45 -jährige Frau, welche sie freundlich aufgefordert hatte, neben ihr Platz zu nehmen. „Hallo, ich bin die Mimi und komme aus Deutschland“, stellte sie sich mit einem einladenden Lachen vor. „Susan aus der Schweiz“, brummelte Susan noch etwas verschlafen und machte es sich neben der freundlichen Frau bequem.

Die Reiseführerin gewann mit ihrem lustigen, fremdartigen Akzent sofort die Sympathien der noch etwas verschlafenen Gesellschaft. „Mit dem rollenden ,R‘ bekundet sie schon ein wenig Mühe“, lächelte Susan verschmitzt Mimi zu. „Aber charmant, wie sie das ,R‘ in ein ,L‘ umwandelt und dabei mit den Augen rollt“, antworte Mimi lachend. Die Reiseleiterin begann mit ihrer Einführung: „Bangkok wird von uns Thai ,Krung Thep‘ genannt, ,Stadt der Engel‘ heisst das übersetzt.

„Einige der gefallenen Engel habe ich gestern kurz gesehen“, flüsterte Susan schnell Mimi zu. „Doch eigentlich ist auch ,Krung Thep‘ nur eine Abkürzung“, fuhr die Reiseleiterin fort und meinte, auf Deutsch hiesse Bangkok ganz und vollständig übersetzt:

„Erhabene Hauptstadt wie im himmlischen Königsleich wo del Jade -Buddha beheimatet ist, uneinnehmbarer, glorreicher, unsterblicher Ort, überaus mächtig, altehrwürdig, neunfach mit heiligen Juwelen geschmückte himmlische Stadt mit zahllosen Palästen, der Platz an dem Könige residieren, auf Befehl des grossen Indra errichtet von Vishnu“, sprudelte es in einem Atemzug aus der Reiseleiterin.

Susan war beeindruckt. Die Reiseleiterin schien nun langsam in Fahrt zu kommen. Die Könige und Jahreszahlen purzelten nur so aus ihr heraus und Susan gönnte sich ein wenig Pause von den vielen Fakten und Daten. Mimi erwies sich zum Glück als äusserst angenehme Begleiterin, welche mit Witz und Intelligenz aufwarten konnte.

„Mein Mann ist vor rund drei Jahren gestorben und da er im Gegensatz zu mir nie gerne reiste, geniesse ich jetzt jedes Jahr ein paar Wochen und schaue mir die Welt etwas an. In Bangkok selber bin ich jetzt bereits zum achten Mal. Alles ist so schmutzig hier und es stinkt. Zwar überall anders, aber stinken tut es immer. Ach ich liebe diese Stadt. Wenn man gerne einkauft und gerne gut und gediegen isst, kann man sich hier schon sehr wohl fühlen“, und Mimi seufzte theatralisch auf.

„Man liebt Bangkok oder man hasst die Stadt. Antike und Neuzeit, arm und reich, die lieblichsten Gerüche und der schrecklichste Gestank. Alles gleich nebeneinander oder bunt gemischt. Die Stadt wird von Gegensätzen und Widersprüchen förmlich zerrissen.“ Susan war noch unentschieden. Soviel hatte sie ja noch nicht gesehen.

„Schlimm ist einfach der Verkehr“, meinte sie knapp. „Unwahrscheinlich, was sich da den ganzen Tag lang für ein Blechwurm durch die Stadt bewegt.“ Mimi nickte bestätigend und plauderte dann locker weiter: „Nach Bangkok wollte ich eigentlich noch etwas Badeurlaub geniessen, aber meine Cousine wohnt seit der Pensionierung mit ihrem Mann in Pattaya und ich kann sie ja schwerlich nicht besuchen, wenn ich schon ‘mal hier bin.“

Susan runzelte die Stirne. „Aber wenn ich mich richtig informiert habe, liegt doch Pattaya am Meer?“ Mimi nickte ihr zu: „Das schon. Aber die Stadt oder anders ausgedrückt, das Sündenbabel von Asien ist dermassen schnell gewachsen, dass die ganzen Abwasser nach wie vor praktisch ungeklärt ins Meer fliessen. Und als dermatologisches Forschungsobjekt fühle ich mich denn doch zu schade.“

„Und Ihre Urlaubsziele, junge Dame?“ Geschickt spielte sie den Ball Susan zu. „Ich bleibe nur diesen einen Tag in Bangkok und werde morgen auf eigene Faust weiterreisen. Zuerst mit dem Bus nach Mae Sot an die burmesische Grenze. Dann weiter südlich nach Umphang mit einem gemieteten Moped. Dort stehen Trekking, Riverrafting und Elefantenreiten auf dem Programm. Zudem soll der Ti Lor Su Wasserfall wunderschön sein“, erklärte sie Mimi ihre Reisepläne. „Die Gegend gehört zum Unesco Welterbe und der Regenwald soll noch intakt sein.

Ein wenig Abenteuer vor dem Faulenzen am Meer“, und Susan schmunzelte verträumt vor sich hin. „Toll“, meinte Mimi und schaute Susan begeistert an. Lachend verliessen sie gemeinsam den Bus, welcher mittlerweile vor einem wunderschönen Tempel angehalten hatte.
„Hier befinden wir uns nun beim Wat Traimitr. Wat heisst Tempel auf Thai. Der Tempel des goldenen Buddha“, bekam sie noch knapp auf dem einen Ohr von der Reiseleiterin mit.

Der Tempel mit seinen typischen, spielerisch arrangierten Winkeln und Ecken lud wirklich zum Verweilen ein. Susan versuchte aus möglichst vielen Perspektiven die thailändische Baukunst einzufangen. Im Inneren des Tempels war es angenehm kühl und ruhig. Da sass er nun, der goldene Buddha. Drei Meter hoch und gemäss Angaben der fleissigen Reiseführerin 700 Jahre alt, fünf Tonnen schwer und einer der kostbarsten Schätze des Buddhismus überhaupt. Eine Buddhastatue aus purem Gold. Nach dem Tempelbesuch reihte sich der Minibus wieder in die stotternde, stinkende Verkehrslawine ein, zum märchenhaft wirkenden Königspalast.

„Leider können wir nur den nördlichen Bereich des Palastes und das königliche Wat Phra Keo besichtigen, da der Rest nicht zugänglich ist“, klärte die Reiseleiterin sie auf.

Belustigt schaute Susan die riesigen, grimmig dreinblickenden Dämonen an, welche den Tempeleingang hinter dem Königspalast bewachten. Sie versank in der märchenhaften Umgebung und liess sich von ihren Gefühlen für die fremde, aber doch so anziehende Kultur tragen.

Kein vollständiges Verstehen zwar, aber doch so etwas wie ein Funken Verständnis wurde in diesem Augenblick in ihr geweckt. Instinktiv erkannte sie, dass dieser Kultur nicht mit unseren westlichen Werteschemen beizukommen war. „Wertfrei, aus einer beobachtenden, nicht dualistischen Einstellung vielleicht schon eher“, mutmasste sie. „Wenn überhaupt“, ergänzte sie aber dann doch etwas unsicher.

Durch den nahen Kontakt mit Mimi gingen die restlichen Teilnehmer der Gruppe für sie völlig unter. Susan war das nur recht und so sonderten sich die zwei etwas ab und amüsierten sich prächtig. Bald wurden auch schon erste Pläne für das Abendessen geschmiedet. „Wir sollten am Abend ins Chinesische Viertel gehen, das wird Dir sicher gefallen“, meinte Mimi, welche Susan kurz nach der Abfahrt das Du angeboten hatte.

„Es gibt da auch einige hervorragende Restaurants“, fügte sie mit der Zunge schnalzend an. Auf die Sukhumvitstrasse hatte Susan nach dem gestrigen Tag schon längst keine Lust mehr. Zu klar war noch das Bild mit den Bier trinkenden, johlenden Sextouristen, welche lüstern die filigranen Mädchen angrabschten. Sie bereute es ein wenig, dass sie sich nicht an der Khaosan Road ein Hotel gebucht hatte.

Die Szene der Rucksackreisenden hätte sie schon gereizt. Ein wenig Backpackerstimmung, wie aus dem Film ,The Beach‘. Einige Szenen wurden in der Khaosan Road gedreht, wie sich Susan erinnerte und sie schürzte etwas bedauernd die Lippen. „Aber wenn man nur knapp einen Monat Zeit hat, macht es wenig Sinn, sich mit dieser Szene einzulassen, welche zwar kein Geld, dafür umso mehr Zeit hat“, sagte sie Mimi.

„Wenn ich diese hochstehende Kultur, die fröhlichen Menschen und die wunderschönen Plätze betrachte, verstehe ich nicht, dass sich Bangkok gleichzeitig als Zentrum für Sextouristen aus der ganzen Welt etablieren konnte“, redete sich Susan in Fahrt. „Die Infrastruktur wurde während des Vietnamkrieges von den Amis erbaut, deren Soldaten sich hier vom Krieg erholen und vergnügen sollten“, klärte Mimi sie mit einem Schulterzucken auf.

„Die Infrastruktur wurde dann für die nachfolgenden Touristen übernommen und weiter ausgebaut“, bemerkte sie zu Susan, während der Bus wieder weiterfuhr. Die Stadtrundfahrt führte sie weiter zum Wat Pho mit seinem 45 Meter langen, liegenden Buddha, und dann am Nachmittag weiter nach Thonburi zu den Klongs, den berühmten Wasserstrassen von Bangkok.

„Hier findet tatsächlich das ganze Leben am und im Wasser statt“, meinte Susan begeistert, aber auch skeptisch das nicht sehr saubere Wasser musternd. Dicht gedrängt standen die Holzhäuser direkt neben dem Wasser und manchmal sogar auf Pfählen direkt darüber.

Der Wasserweg bot eine tolle Einsicht in das Leben der Menschen, welche am Fluss ihr Dasein bestreiten. Einige wuschen sich, bis zu den Schultern im Wasser stehend. Kinder planschten im Wasser und quietschten fröhlich vor sich hin, während die Mutter gleich daneben ihre Wäsche wusch.

Susan genoss die letzte Etappe der Stadtrundfahrt in vollen Zügen. Am späteren Nachmittag stieg sie direkt vor dem Hoteleingang wieder aus dem Bus. „So kann der Urlaub weitergehen“, zwinkerte Sie Mimi mit strahlenden Augen zu, als sie am Abend mit den letzten Sonnenstrahlen durch das Chinesische Viertel spazierten. Susan schaute sich fasziniert die Marktstände an. Was da alles an exotischen Waren angeboten wurde, überstieg bei weitem ihr Vorstellungsvermögen.

Von völlig fremdartig riechenden Gewürzen über Wurzeln und Pilze, sowie Knochen von unbekannten Tieren, schien alles einen Abnehmer zu finden. Selbst in Alkohol eingelegte Schlangen, Skorpione und sogar Hundepenisse wurden angeboten, wie Mimi Susan genüsslich erklärte.

Sie zeigte dabei auf ein getrocknetes Etwas, welches direkt vor Susan lag. Sie verzog angewidert ihr Gesicht und drängte die lachende Mimi weiter. Ausgelassen und fröhlich war das Essen in einem der zahlreichen, wunderschönen chinesischen Restaurants.

Die beiden Frauen liessen sich Zeit und genossen den Abend in vollen Zügen. „Susan!“, meinte Mimi beim Dessert. „Falls Du gegen jede Vernunft in den nächsten Wochen in Pattaya sein solltest, würde ich mich auf einen Besuch freuen.“

„Auf alle Fälle melde ich mich, wenn ich wieder in der Schweiz bin“, erwiderte Susan mit einem entwaffnenden Lachen. „Du selber hast nicht gerade Werbung für Pattaya gemacht“, fügte sie mit einem Zwinkern an. Auf der Rückseite ihrer Visitenkarte notierte Mimi die Telefonnummer ihrer Cousine in Pattaya. „Man weiss ja nie“, lächelte sie Susan zu, als sie ihr die Karte überreichte. Der Abend war viel zu schnell vorbei und Susan wusste, dass Reisen auch Abschied nehmen heisst.

Herzlich verabschiedete sie sich von Mimi. „Dass man sich nach einem Tag bereits so mag, passiert mir auch nicht so häufig,“ waren ihre letzten Worte beim Abschied. „Spätestens wieder in Europa“, winkte ihr Mimi zurück. Um 10 Uhr sank Susan völlig übermüdet in ihr Bett und schlief tief und fest.
 
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Auf dem Weg nach Umphang


„I’m on the highway to hell.“ Frank schrie das Lied von AC/DC förmlich in den Fahrtwind hinaus. Endlich wieder auf der Strasse. Das Herz hüpfte vor Freude und ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit brach aus seinem Innern hervor. Eigentlich wollte er am Morgen zeitig losfahren.

Aber die gestrige Party hatte seinen Tribut gefordert. Der Abend war so gesellig und voll Fröhlichkeit verlaufen, dass die Zeit plötzlich nicht mehr wichtig war. Bis tief in die Nacht hatten sie gesungen und gegessen.

Die Nachbarn hatten sich zwanglos dazugesetzt und mitgefeiert, statt sich über den späten Lärm zu beschweren. „Thailand hat schon geniale Seiten“, befand Frank und das Bild von Ohn stieg in ihm hoch, wie sie sich nach dem Fest liebevoll an ihn kuschelte und sie sich leidenschaftlich und zärtlich liebten. „Als wäre es das letzte Mal“.

Vor dem Einschlafen war dann wieder die etwas energischere Ohn zum Vorschein gekommen. „Frank!“, hatte sie mit dem Finger gedroht: „Wenn ich merke, dass Du mich betrügst, schneide ich dir dein Ding weg.

Das kannst Du mir getrost glauben.“ Herausfordernd hatte sie sie ihn angesehen, um ihren Worten den nötigen Nachdruck zu verschaffen. Frank erinnerte sich an einen Artikel in der Südostasien Zeitung, dass die Bangkoker Ärzte führende Kapazitäten im Annähen von männlichen Gliedern sind. Er fühlte sich fast versucht, Noks Aussage zu glauben.

Er schaute ihr tief in die Augen und lächelte sie dabei spitzbübisch an. „Ich verspreche es Dir“. Dann hatte er gegähnt und sich mit dem Einschlafen beeilt, bevor Ohn auch noch das Thema Kinder anschnitt. Das Aufstehen verschob er dann einige Male und drehte sich immer wieder um, wenn Ohn zum Aufstehen drängte.

Sie wollte, wie das bei ihr vor einer Reise üblich war, noch mit Frank ins Kloster, um von den Mönchen den Segen für eine gesunde Rückkehr zu erbitten. Ohn war eine gläubige Buddhistin und Frank mochte den knorrigen Abt im Kloster ebenso. Selbst kritischen Fragen wich er nicht aus und beantwortete sie, meistens nach einem kurzen Nachdenken und mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht.

Heute hatte er sich über das Reiseziel erkundigt, einige Sätze aus dem Palikanon gemurmelt und mit einer Art Fächer etwas geweihtes Wasser auf die Köpfe von Frank und Ohn gespritzt. Dann hatte er ihm eine gute Reise gewünscht und war kommentarlos davongestampft, wonach Frank losfahren konnte.

Die erste Etappe der Reise sollte ihn von Lopburi nach Singburi und dann weiter von Chainat nach Nakhon Sawan führen, einer chinesisch gefärbten Handelsstadt. Bis Singburi war die Strasse ganz akzeptabel und der Verkehr erträglich. Nach Singburi bog er auf die Schnellstrasse ein, welche Bangkok direkt mit dem Norden verbindet.

Er spürte sofort, dass hier Zeit und Geld identisch sind. Im Kampf der stählernen Giganten um Meter und Minuten hatte ein Motorrad keinen grossen Wert. Recht hat nur der Stärkere. Frank wurde immer wieder an den Rand der Strasse gedrängt. Dort war sie sehr schlecht und der Asphalt überall aufgerissen. Zum Teil tiefe Löcher verlangten seine volle Konzentration. Überfahrene Hunde säumten den Weg, bis sie nach wenigen Tagen nicht mehr erkennbar und als undefinierbares Etwas auf dem Asphalt eintrockneten.

Am Nachmittag kam erschwerend dazu, dass einige der Truckfahrer müde wurden. Der Sekundenschlaf war allgegenwärtig und äusserte sich in gefährlichen Schlenkerbewegungen der kurzzeitig führerlosen Fahrzeuge. Viele der Fahrer waren schon die ganze Nacht und den heutigen Tag ohne Schlaf unterwegs.

Frank wusste, dass es unter den Truckfahrern üblich ist, Amphetamine zu schlucken, um nicht einzuschlafen. Die aggressive Fahrweise nahm am Nachmittag weiter zu und Frank war froh, als er in Nakhon Sawan einfuhr und sich im kühlen Laden von BigC einige Stunden erholen konnte. Am späteren Nachmittag sass er bereits wieder auf dem Motorrad und fuhr weiter bis Kamphaeng Phet, wo er die Nacht in einem günstigen Guesthouse verbrachte.

Nach einem ausgiebigen Frühstück schwang sich Frank wieder auf sein ,Baby‘ und fuhr in Richtung Tak. Die Zentralebene von Thailand vermittelt durch die vielen grünen Reisfelder einen Eindruck von Tiefe und Weite. „Wie ein Seemann auf dem Meer“, dachte Frank und freute sich bereits auf die Berge. Nach Tak wurde die Vegetation ungleich abwechslungsreicher und interessanter. Steigungen, scharfe Kurven und nach einer Steigung steil und kurvig wieder hinunter.

Dem Bikerherz gefiel die Strecke und die Vegetation wurde nun immer grüner und dichter. Er stellte das Motorrad öfter an den Strassenrand und horchte in den Dschungel hinein. Bambuswälder säumten die Strasse und in den höheren Regionen war bereits dichter subtropischer Wald erkennbar.

Eine Grillenart hörte sich wie eine elektrische Säge an und ein Vogel, welcher leider nicht zu entdecken war, übertönte sämtliche Geräusche im Dschungel mit seinem schrillen, lauten Schreien. Rund 20 Kilometer später bog Frank in den Lansang National Park ein. Bezahlte etwas murrend den hohen Eintrittspreis und bewunderte kurze Zeit später den Lansang Wasserfall, welcher zum Planschen einlud. Frank hatte Zeit und genoss das kühle Bad in der kleinen Wanne vor dem Wasserfall.

Die Rangers, welche an einem Tisch am Eingang des Parkes sassen, erklärten ihm, dass sich nebst Rehen und Hirschen in der Gegend noch wilde Bären, Affen und seltener auch Leoparden tummelten. Frank wusste allerdings aus eigener Erfahrung, was es heisst, den Wildtieren auf die Spur zu kommen. Lag er doch selber vor einigen Monaten im Khao Yai Nationalpark im Blickfeld einer Salzlecke auf der Lauer.

Wilde Elefanten wollte er damals sehen. Vier lange Tage hielt er durch, aber ausser einem Reh, welches er aus der Ferne fotografieren konnte, störte nichts und schon gar nicht ein Elefant die Ruhe. Er kaufte einige Fleischspiesschen und etwas Klebereis und setzte sich zu den Rangers am Parkeingang.

Für Susan, welche gemütlich im Schnellbus sass, ein wenig in einem Buch schmökerte und Musik hörte, war die Fahrt äusserst genussvoll. Der Bus war spärlich besetzt und sie hatte eine ganze Bankreihe für sich alleine.

Genug Platz, um sich zu räkeln und auszubreiten. Noch immer spürte Susan die gestrige Stadtbesichtigung in den Knochen. Sie war froh, ein wenig Zeit für sich selber zu haben, sich zu entspannen und die ersten Eindrücke der fremden Kultur zu verarbeiten. Die Stunden vergingen wie im Flug und Susan betrachtete interessiert die hügelige, bewaldete Landschaft. ‘Dies gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack dafür, wie der Dschungel dann tatsächlich ausschauen wird’, dachte sie interessiert, nachdem sie vom Dschungel bisher nur einige Bilder gesehen hatte.

Kurz vor Mae Sot, dem heutigen Etappenziel von Susan, wurde der Bus von einem Militärposten angehalten. ,Wahrscheinlich um Schmuggler und illegale Einwanderer abzuhalten‘, dachte Susan. Weil sie der Posten interessierte, stieg sie aus, nachdem der kurze Protest des Fahrers verstummt war, und sah sich etwas genauer um.

Militärgrün angemalte Benzinfässer bildeten eine Gasse, welche immer enger wurde. Damit bremsten die Militärposten den Verkehr herunter, bis die Fahrzeuge vor einer Schranke zum Stehen gebracht wurden. Ein kurzer Blick des strengen Postens entschied, ob der Wagen rechts hinaus musste und durchsucht wurde oder ob er weiterfahren durfte. Susan hatte genug gesehen und wollte wieder in den Bus einsteigen, als sie hinter sich das Knattern eines Motorrades hörte, welches friedlich auf den Posten zutuckerte.

Auf dem Motorrad sass ein noch junger Mann, welcher zwar etwas verstaubt ausschaute, aber auf den ersten Blick nicht unsympathisch wirkte. Im Gegenteil, wie Susan nach dem zweiten Blick fand, als sie die lebhaften Augen und den Ansatz eines blonden Wuschelkopfes unter dem Helm bemerkte.

Das Lächeln des Mannes schien ansteckend und der Posten winkte ihn mit einem Schmunzeln durch. Ein paar Meter weiter trafen sich ihre Blicke. Der Mann grinste sie etwas unverschämt an, wie Susan fand. Dann legte er zwei Finger an den Helm, schaute ihr mit einem Seitenblick nochmals in die Augen und rief ihr, noch immer unverschämt grinsend auf Englisch zu: „Wir sehen uns wieder!“ Dabei übertrieb er es etwas beim Gasgeben, schaltete spät und brauste dann an ihr vorbei die Strasse hinunter. ,Etwas Macho muss sein‘, dachte Frank und war mit sich selber hochzufrieden.
Wenige Minuten später fuhr er in Mae Sot ein.

Suchte dann das ,Guesthouse Fortune‘ an der Inarakiri Strasse, und als er es gefunden hatte, parkte er sein ,Baby‘ im Innenhof. Wenig später schlürfte er bereits gemütlich ein kühles Bierchen an der tollen langen Holzbar, welche an das Guesthouse angebaut war. Er genoss den Luftzug des Ventilators, welcher ihm von der Decke aus frische Luft zufächerte. Mit einem Ohr hörte er der rockigen Europäischen Musik zu und das andere Ohr widmete er dem Besitzer oder Mieter des Guesthouse.

Es war offensichtlich ein Exilburmese, welcher ihm den Zimmerschlüssel brachte und ihm gleichzeitig irgendetwas verkaufen wollte. Von Ausflügen über Teakmöbel bis Discountzigaretten schien er alles auf Vorrat zu haben.

Frank schaute ihn freundlich an, murmelte ein „vielleicht Morgen“ und liess sich etwas entfernt in einen der bequemen Sessel sinken, nicht ohne zuvor den Ventilator auf sein neues Ziel ausgerichtet zu haben. In der Bar war es ausser der Musik angenehm ruhig.

Auch der Billardtisch in der Mitte des Raumes stand einsam und verwaist da. Selbst der etwas aufdringliche Besitzer oder Mieter hatte ihm noch ein cooles „See you“ zugeworfen und sich dann verzogen. Frank schaute sich die Bar etwas genauer an und nippte an seinem Bier, als er hörte, wie vor dem Guesthouse ein Moped hielt. Als Erstes sah Frank eine Stupsnase und zwei hübsche blaue Augen, welche neugierig den Raum musterten. Dann trat die Frau mit kurzen, energischen Schritten in das Innere der Bar.

Erst als sie bereits einige Schritte in die Bar gegangen war, sah Susan Frank, der in einem Sessel lümmelte und sie, wie schon eine halbe Stunde zuvor, unverschämt angrinste. Sie schoss ihm einen missbilligen Blick zu. ,Ein richtiger Bengel‘, dachte sie amüsiert und musste sich beherrschen, ihn nicht anzulachen.

Auf sein Angebot, sich doch zu ihm zu setzen, ging sie vorläufig mit keiner Miene ein. Sein Englisch hatte einen unverwechselbar deutschen Akzent, worauf sie ihm etwas schnippisch zurief: „Wir können auch Deutsch sprechen.

Frank genoss bereits jetzt die energische Frau. Manchmal fehlte ihm die direkte, offene und für sein anerzogenes Empfinden auch ehrlichere Art der Konversation, die man in Europa bevorzugt. Die Thai waren da ganz anders. Darauf bedacht, ihr Gesicht nicht zu verlieren und den Anderen nicht das Gesicht verlieren zu lassen, versandeten die Gespräch oft in Floskeln und Höflichkeiten, ohne dass so etwas wie Tiefe entstehen konnte.

Susan war das pure Gegenteil eines Diplomaten. Das bemerkte er schon nach wenigen Sätzen. Auch wenn sich Frank längst mit der Thaimentalität abgefunden hatte, genoss er die quirlige und offene Susan. Diese hatte sich nicht lange geziert, sass nun neben Frank und nippte an einem Orangensaft. Mit leuchtenden Augen erzählte sie das bisher Erlebte und lauschte gespannt, als Frank aus seinem Leben in Lopburi erzählte.

Dann wurde es plötzlich laut vor der Bar. Lachen und lautes Geschnatter erfüllten wenig später den Raum, als rund ein halbes Dutzend Leute in die Bar traten. Lautstark orderten sie Bier und scherzten und alberten miteinander herum. Gleichzeitig mit dem Eintritt der lustigen Truppe änderte sich schlagartig das Verhalten von Susan.

Frank spürte, dass etwas von ihr Besitz ergriff und sie sich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren konnte. Immer wieder schaute sie fasziniert und mit einem eigentümlichen Flimmern in den Augen einen der Männer an, einen gross gewachsenen, schlanken Mann mit krausen schwarzen Haaren.

Das Gesicht war weich geschnitten und wirkte fast androgyn. Die Augen jedoch waren voller Feuer und Tiefe, welche einen unwiderstehlich in den Bann zogen und man lief Gefahr, sich darin zu verirren. Dieses Feuer in den Augen des Mannes schien Susan völlig gefangen zu haben und zog ihren Blick immer wieder wie magisch an.

Die Gruppe war von völlig verschiedenen Charakteren und Nationalitäten durchmischt, aber sie kannten sich untereinander zweifelsohne gut. Frank tippte auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Ärzte, Krankenschwestern und dergleichen, welche die Flüchtlingslager an der Grenze entlang betreuten.

Berührungsängste hatten sie auf alle Fälle keine und schon bald wurden Frank und Susan wie selbstverständlich in das Gespräch eingebunden. Vier der lauten Truppe arbeiteten tatsächlich für eine internationale Hilfsorganisation.

Zwei der Männer waren Englischlehrer an der Hochschule in Mae Sot. Während Frank in Gedanken versunken war, entwickelte sich zwischen Susan und dem androgynen Mann ein intensives Gespräch. Klaus hiess der Mann, er war Deutscher und bei einem der Hilfswerke als Logistiker angestellt. Frank ärgerte sich.

Nicht, dass er irgendwelche Ambitionen gehegt hätte. Susan war ihm sympathisch und damit hatte es sich auch schon. Es war mehr das gekränkte Ego des Mannes, welches sich meldete, wenn ihn ein anderer Mann einfach so mir nichts, dir nichts ausgestochen hatte. Mit krauser Stirne wunderte er sich selber über seine gekränkte Eitelkeit. Trotzdem nahm er die Einladung zum gemeinsamen Essen gerne an.

„Ein paar Minuten für eine kurze Dusche brauche ich noch“, meinte er nach einem Blick auf seine staubigen Kleider. Susan nickte heftig. Eine halbe Stunde später spazierte die Truppe in Richtung des Stadtzentrums. Nach wenigen Minuten erreichten sie ihr Ziel und setzten sich zufrieden an einen grossen Tisch. Sofort war der Raum erfüllt von guter Laune.

„Hallo, ich bin Frank, Deutscher und wohne in Lopburi. Ich arbeite in der Computerindustrie. Falls ich arbeite“, fügte er grinsend an. Nacheinander stellte sich nun jeder kurz vor: „Mein Name ist Klaus, ich bin Deutscher, wohne in der Umgebung von Mae Sot und bin für die logistischen Belange des Hilfswerkes verantwortlich.“

Susan fragte den ruhigen Mann neben sich interessiert: „Was ist Deine Aufgabe?“ Sie schätzte ihn auf etwa 30 Jahre. Sein Haar war bereits etwas schütter und er nippte bescheiden an seinem Bier. „Mein Name ist Bert. Ich bin Australier und von Beruf Arzt.“ Darauf stellte sich der Mann neben Klaus mit tiefer, gutmütiger Stimme vor: „Bruce ist mein Name.“ Seine runde Brille und der analytische, leicht gedankenverlorene Gesichtsausdruck entlarvten ihn sofort als Intellektuellen. „Ich bin aus den Staaten, ebenfalls Arzt von Beruf und habe mich auf Kinderkrankheiten spezialisiert.“

Heinz und Robert entpuppten sich als Sprachlehrer für Englisch an der hiesigen Hochschule. Beide kamen aus Neuseeland und waren schon länger hier. „Hallo! Ich bin Kathy aus den Staaten“, quietschte vergnügt die Frau neben Frank. Von Beruf Hebamme. „Ich arbeite sehr eng mit Bruce zusammen.“ So, wie Kathy das aussprach und dabei Bruce anhimmelte, konnten sich auch Susan und Frank sofort vorstellen, was das in der Praxis hiess.

Alle prusteten los, während sich die Wangen von Kathy leicht rötlich verfärbten. Selbst der sonst so ernste Bert schmunzelte mit. Nachdem das Gelächter langsam verklungen war und die kühle Luft sämtliche rötlichen Spuren auf den Wangen von Kathy vertrieben hatte, stellte sich auch Susan vor. Sie hatte Mühe, sich zu konzentrieren und war nervös und aufgeregt. ,Meine Nerven! Schlimmer als ein Teenager‘, gestand sie sich heimlich ein. Seit der ersten Sekunde, in welcher sie Klaus gesehen hatte, fühlte sie ein Ziehen im Bauch, wenn sie ihm in die strahlend funkelnden Augen sah. Es wurde ihr fast schwindlig dabei und für einen kurzen Augenblick vermeinte sie, zu schweben.

Das logische Denken war ausgeschaltet und sie bestand nur noch aus Gefühlen und Emotionen. ,Mein Gott!‘, durchfuhr es Susan. ,Das ist wie ein Knall! Ein Feuerwerk emotionaler Gefühlsraketen, welche mich durchschiessen.‘ Klaus erwies sich zusätzlich als äusserst intelligenter, höflicher und charmanter Mann.

Auch Frank spürte die fast hypnotische Wirkung, welche er ausstrahlte und versuchte immer wieder, sich ihr zu entziehen. „In was für einem Umfeld arbeitet Ihr hier an der Grenze?“, versuchte er das Gespräch auf eine sachliche Linie zu lenken.

„Die Situation an der Grenze ist verzwickt“, begann Klaus. Gespannt blickte Susan ihn an. Auch Frank drängte sich näher. Das Thema interessierte und kaum jemand wusste genau, warum man in dieser Region dauernd aufeinander einprügelte.

„An den Namen Myanmar konnten wir uns nie so richtig gewöhnen. Auch wenn das Land jetzt offiziell so heisst, sprechen wir untereinander immer noch von Burma. Das ist ein ausgesprochener Vielvölkerstaat. 135 Ethnische Gruppen und deren Subgruppen sind heute im Staatsgebiet von Burma ansässig. Dabei stellen die Burmesen mit rund 65 Prozent die grösste Bevölkerungsgruppe der 50 Millionen Einwohner dar. Dann folgen die beiden grössten ethnischen Minderheitsgruppen, die Shan mit zehn Prozent und die Karen mit sieben Prozent.

Seit dem Militärputsch von 1962 herrscht in Burma eine der brutalsten Militärdiktaturen Asiens“, fuhr Klaus fort, nachdem er kurz in die Runde geblickt hatte und zufrieden feststellte, dass ihm alle Anwesenden aufmerksam folgten. Daraufhin erzählte er weiter:

„Mit brutalster Waffengewalt werden sowohl die ethnischen Minderheiten, wie auch die demokratische Opposition unterdrückt. Mit Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen, Arbeitsdienst, Folter, Vergewaltigungen sowie willkürlichen Verhaftungen und Hinrichtungen will die herrschende Militärjunta den Zusammenhalt unter den ethnischen Gruppen schwächen.

Sowohl die Karen im Westen wie auch die Shan im Osten wehren sich seit Jahrzehnten und versuchen, ihr Land vor Raub, Mord und Vergewaltigungen durch das burmesische Militär zu schützen. Alleine im Staat der Karen gibt es mehr als 200.000 Flüchtlinge, welche sich im tiefen Dschungel vor der burmesischen Armee verstecken und in dauernder Angst vor der Entdeckung ein tristes Dasein fristen.

Findet das burmesische Militär diese Dörfer, so werden zuerst alle Nahrungsmittel beschlagnahmt und zentral durch das Militär verwaltet. Zu Essen erhält nur noch, wer Zwangsarbeit für das Regime leistet. Kinder und selbst schwangere Frauen werden davon nicht ausgenommen. Wer sich widersetzt, wird misshandelt, beraubt oder einfach erschossen“, erklärte er.

Nach kurzer Überlegung sprach er weiter: „Im thailändischen Grenzgebiet leben darüber hinaus zusätzlich rund 100.000 Flüchtlinge, ohne Zukunftsperspektiven, Strom und sauberes Wasser, und vor allen Dingen ohne die Hoffnung, dass sich etwas an ihrer Situation ändern könnte. Aus dem ursprünglich reichsten Land Südostasiens hat die Junta ein Armenhaus produziert.

Mittlerweile eines der ärmsten Länder der Welt. In diesem Umfeld sind wir als internationale Hilfsorganisation tätig. Sowohl in Burma selber, dort wo uns die Regierung hinlässt, als auch an der Grenze und in den Flüchtlingslagern auf dieser Seite der Grenze.“

Interessiert fragte Frank: „Und welche Rolle spielen die Drogen in diesen Konflikten?“ Klaus bestätigte seine Vermutung: „Leider eine entscheidende. Es gibt ein Sprichwort von einem der War Lords, der Kriegerfürsten hier in der Gegend: „Zum Kämpfen für die Unabhängigkeit braucht man eine Armee und eine Armee braucht Waffen. Um aber Waffen zu kaufen, braucht man Geld. Das einzige Geld aber, das es in diesen Bergen gibt, ist das Opium“, sagte er.

Und davon gibt es mehr als genug. Burma ist nach Afghanistan noch immer der zweitgrösste Opiumproduzent der Welt und der grösste Produzent von Yaba,“, erklärte Klaus.

Susan interessierte das Thema natürlich auch, aber sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. Bis vor wenigen Stunden war für sie die ‘Liebe auf den ersten Blick’ eine Erfindung in Liebesromanen und Heimatfilmen. Nun hatte es sie selber erwischt. ,Viel Zeit, den Typen kennen zu lernen, bleibt mir nicht‘, stellte sie nüchtern fest und ging in die Offensive: „Ich denke, dass das mehr ein Thema für den Schlummertrank an der Bar ist“, meinte sie geschäftig zu Frank und schaute dabei Klaus erwartungsvoll an. Frank nahm es gelassen, überliess Susan das Schlachtfeld und hörte den anderen am Tisch zu.

Kathy erzählte eine Anekdote aus einem der Flüchtlingslager. Die Sätze sprudelten wie ein Wasserfall aus ihr heraus und Frank konnte sich nebst dem Zuhören auch noch auf seine eigenen Gedanken konzentrieren. „Bist du verheiratet?“, war Susans erste Frage an Klaus und sie kam sich selber etwas plump und ungeschickt vor.

Ihr Herz hüpfte vor Freude, als Klaus verneinte. Er grinste Susan etwas irritiert und fast entschuldigend an: „Ich bin fast jeden zweiten Tag an einem anderen Ort und ewig auf Achse. Das Leben hier ist nicht halb so romantisch, wie man es sich vorstellt. Für eine Beziehung scheint nicht genügend Platz zu sein.“

Von nun an liess Susan nicht mehr locker. Hartnäckig, schon fast stur arbeitete sie auf ihr angepeiltes Ziel hin: ‘Ich will diesen Mann kennen lernen!’ Es gelang ihr schliesslich, Klaus ein Zugeständnis abzuringen. „Okay, Susan“, schmunzelte er sie an. „Nach Deinem Dschungeltrip zeige ich Dir eines der Flüchtlingslager.“ Susan konnte ihre Befriedigung schlecht verbergen und Klaus lachte sie mit seinen strahlend weissen Zähnen an.

Auch er ertappte sich immer mehr dabei, dass ihm die energische und doch so attraktive Susan nicht ganz gleichgültig war. Immer wieder blieb er fasziniert an ihrer Stupsnase hängen und wenn er in ihre Augen sah, erkannte er ein glückliches Glitzern darin, welches ihm schmeichelte.
Kathy sprach dann aus, was mittlerweile mehr als offensichtlich war: „Leute! Ich sag’ Euch ‘was. Da bahnt sich etwas an“, prustete sie lautstark los und schielte mit einem neckischen Blick auf Susan und dann auf Klaus.

Kathys direkte Bemerkung wirkte so entwaffnend, dass auch Frank in das folgende Gelächter einstimmte. Während Susan spürte, wie es in ihren Wangen klopfte und wärmer wurde, schaute sie Klaus verlegen und etwas linkisch an. Susan hoffte inbrünstig, dass der zarte Faden, den sie gesponnen hatte, nun nicht zerrissen war.

Frank war sensibel genug, die Situation einzuschätzen und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich: „Kann mir jemand von Euch mehr über die Verknüpfung des Drogenhandels erzählen?“, fragte er in die Runde.
„Burma sei der weltgrösste Produzent von Yaba, hat mir Klaus vorhin erzählt. Man hört und liest zwar so einiges, aber ein zusammenhängendes Bild habe ich trotzdem noch nicht erhalten“, fügte Frank stirnrunzelnd hinzu. „Das Ganze ist in der Tat komplex und nicht einfach zu verstehen“, antwortete Bruce.

Mit nachdenklichem Gesicht meinte er: „Dazu muss ich allerdings zuerst ein wenig ausholen. Burma hat mit einem stehenden Heer von rund 400.000 Soldaten eine der grössten Armeen der Welt und die Junta gibt etwa die Hälfte aller Staatsausgaben für diese Armee aus. Verschiedene Verbündete unterstützen die staatliche Armee. Die Gegenspieler sind die Karen National Liberation Army (KNLA), welche für einen freien Karenstaat kämpft und etwas nördlicher die SSA, die Shan State Army, mit dem Ziel, einen eigenen Shan Staat zu etablieren. Darüber hinaus gibt es jedoch noch rund 20 aktive Rebellengruppen, welche von so genannten War Lords, den Kriegerfürsten geführt werden.

Wie Söldnertruppen kämpfen sie für den, welcher sie gerade am besten bezahlt. Trotz der hohen Ausgaben für die Armee reichen die Mittel nicht, den Unterhalt der Truppen zu gewährleisten. Die Regierungstruppen finanzieren sich zusätzlich, indem sie aktiv im Drogengeschäft tätig sind. Sie erteilen Konzessionen zum Drogenanbau und kassieren Schutzgelder. Die Konzessionen sind häufig mit einem Waffenstillstand verbunden und sollen mithelfen, die Gegend zu stabilisieren.“

Frank schüttelte den Kopf und meinte dann nur trocken: „Kein Wunder, dass das nie aufhört. Um Geld und Macht spielen sie, wie kleine Jungs im Sandkasten und kriegen den Schnabel nie voll.“ Für die nächste halbe Stunde beteiligte er sich nicht mehr an den Diskussionen.

Die ganze Geschichte um Macht und Geld brachte ihn ins Grübeln. Er wollte mit seinen Gedanken allein sein. „Wenn ihr einmal in der Nähe von Lopburi seit, steht meine Haustüre immer offen“, verabschiedete sich Frank von der Runde, nachdem er seine Adresse und die Handynummer hinterlassen hatte. Susan war noch erfüllt von den Ereignissen des Abends und derart mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, dass sie den Abschied von Frank nicht richtig wahrnahm und völlig in ihr Gespräch mit Klaus vertieft war. Frank fühlte sich aber auch noch nicht müde genug, um ins Guesthouse zurückzukehren.

Er suchte noch etwas Zerstreuung und fand diese in einem der vielen Travellertreffpunkte. Einige bunt gekleidete ‘Birkenstöcke’, wie Frank die ,low cost Touristen’ nannte, sassen an einem grossen Holztisch. Er setzte sich an die kleine, halbrunde Bar, gleich neben den Tisch und hörte den Ausführungen amüsiert zu. Vorherrschendes Thema der Traveller war wie immer das Geld. Wer bezahlte wo wie viel. Die seichte Unterhaltung tat ihm gut und lenkte ihn etwas ab.

Susan verabschiedete sich wenig später von der Truppe. Bruce hatte in Anbetracht des folgenden Arbeitstages zum allgemeinen Aufbruch geblasen. Auch wenn sie sich nach Berührungen mit diesem Mann verzehrte, blieb Susan sich selber gegenüber standhaft und riss sich emotional von Klaus los. ,Ich bin keine Frau für eine Nacht‘, sprach sie sich immer wieder zu.

Auf dem Heimweg, als der unmittelbare Zauber von Klaus etwas verblasst war, merkte sie, dass sie sich nicht gerade korrekt gegenüber Frank verhalten hatte. Etwas zerknirscht klopfte sie an seine Türe. Als niemand öffnete, schrieb sie in ihrem Zimmer einen kurzen Brief auf einen Zettel, den sie aus ihrem Notizbuch gerissen hatte: „Hallo Frank. Ich mag Dich und hoffentlich haben wir noch eine gute Zeit in Umphang. Falls Du mit mir nach Umphang fahren möchtest, freue ich mich auf ein kurzes Zeichen. Liebe Grüsse, Susan.“

Sie faltete den Zettel und schob ihn dann durch den Spalt unter der Tür in sein Zimmer. Als Frank spät in der Nacht das Zimmer betrat, sah er den Zettel nicht. Er legte sich gleich nach einer kurzen Dusche hin und schlief sofort ein. Am frühen Morgen wollte sich Susan nicht aufdrängen und fuhr alleine auf dem gemieteten Moped aus Mae Sot hinaus, in Richtung Umphang.

Als Frank erwachte, war der Tag längst angebrochen und die Sonne schien durch den kleinen Spalt unter der Türe. Sein Blick ging noch verschlafen umher, als er den Zettel vor der Türe am Boden liegen sah. Die Neugier siegte über die Müdigkeit, er stand auf und torkelte durch den Raum. Von einem tiefen Seufzer begleitet bückte er sich und entfaltete dann am Boden sitzend den Zettel.

Als er den kurzen Brief von Susan gelesen hatte, schüttelte er ein wenig den Kopf und zog die Stirne kraus. Das Licht blendete ihn, als er die Tür öffnete und ihm die Sonne mitten ins Gesicht schien.
Noch immer von der Sonne geblendet, blinzelte er in die Richtung des Zimmers von Susan und sah, dass es offen stand und eine ältere Frau darin aufräumte. Frank war alles andere als nachtragend und bedauerte es, den Zettel nicht schon am Vorabend gelesen zu haben.

„Wir sehen uns in Umphang“, stand da und er dachte erst ein wenig enttäuscht über die entgangene Weggefährtin. Dann nahm die Vorfreude auf die heutige Herausforderung überhand. 1.100 Kurven verteilt auf nur 100 Kilometer. Ein Hochgenuss für einen Biker und einer der Höhepunkte seiner Reise. An der Bar trank er einen Kaffee, duschte und schon bald fuhr sein ,Baby‘ auf der Strasse in Richtung Umphang.
 
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König der Schwuttenbändiger




Skipper tat das, was er am liebsten machte. Sich selber bewundern und das Leben auf Kosten anderer geniessen. Zurzeit bestand der Genuss darin, seine Kontoauszüge von verschiedenen Banken im In- und Aus*land zu studieren. Dann rechnete er die verschiedenen Währungen auf Euro um und addierte die Zwischentotale mit dem Taschenrechner.

Sein Gesicht erhellte sich und ein stolzes, begehrliches Glitzern trat in seine Augen. ,Du bist ein Genie, Skipper‘, lobte er sich selber. ,Das ist nicht nur in Thailand sehr viel Geld. Das ist auch für deutsche Verhältnisse eine stattliche Summe. Das Geschäft blüht bereits jetzt und wird in Zukunft noch viel mehr abwerfen. Ein paar Jährchen so weiter und du kannst dich an jedem Ort der Welt zur Ruhe setzen und in Saus und Braus leben.‘

Laute Militärmusik dröhnte aus seinem Handy und unterbrach den glücklichen Gedankengang von Skipper. Willi stand in grossen Lettern auf dem Display. Eines der Forumsmitglieder, das im Besitz der raren Nummer von Skipper war. „Hallo Willi! Bereits ausgesaftet oder steht was an?“, fragte ihn Skipper. „Klaro!“, meldete sich eine gemütliche Stim*me.

„Wir haben heute eine grössere Hasenjagd geplant. Bist du dabei? Gibt sicher einen geilen Artikel fürs Forum“, fügte er lockend an. „Crazyrolf, Willi, Biber und Skipper stürmen das Seebad. Liveticker aus Pattaya. Ist doch ein geiler Titel?“, und Willi lachte lautstark auf. Skipper kannte seine Kunden genau und wusste, dass der Beitrag, den sie anschei*nend planten, ohne ihn nur die halbe Miete wert war.

„Weiss noch nicht so genau Willi“, antwortete er taktisch abwartend. „Ich sollte ein wenig auf die Kohle schauen. Diesen Monat habe ich mit euch Dooftouris schon genug Kohle rausgehauen!“

„Skipper, alter Junge! Wer sind wir denn. Die ultimative Fickmaschine ist selbstverständlich eingeladen.“ Bevor Skipper gross protestieren konnte, was er auch nicht vorhatte, fuhr Willi fort: „Wir holen dich um 17 Uhr vor Deinem Apartment ab. Als erstes ins Sabailand durch die Wasch*strasse.

Schaummassage vom Feinsten in der besten Entsaftungsanlage von Pattaya. Nachher gibst Du die Richtung und die Pace für unsere Pinsel vor. Der Biber ist eh nur noch heute Abend hier und will noch einmal so richtig auf die Pauke hauen, bevor er wieder zurück ins Kummerland zu den Teutonen geht“, bemühte sich Willi weiter, Skipper zu überreden. Dieser gab sich scheinbar genervt geschlagen. „Okay, Jungs, schreibt mich mit auf den Zettel. Mal schauen, was der Abend so bringt“, fügte er lakonisch und fast schon gelangweilt an.

Eigentlich freute er sich auf den Abend. ,Gute Gelegenheit, wieder einmal zu zeigen, wer die Rakete im Revier ist. Eine Legende ist man nicht nur einfach so, man muss auch ein wenig daran arbeiten‘, war er sich sicher.

Mit seiner frisch geladenen Digitalkamera und in der Tasche ein eigentümliches Fläschchen mit unbestimmtem Inhalt, trat Skipper punkt 17.10 Uhr aus dem Haus. Die Statisten für den heutigen Abend warteten erwartungsgemäss bereits gespannt auf ihren König und begrüssten ihn stürmisch mit einer gehörigen Portion Respekt. ,So muss es sein‘, dachte Skipper selbstbewusst und stieg wie selbstverständlich vorne neben dem Fahrersitz ein. „Zuerst, wie vorgeschlagen, ins Sabai*land“, rief er nach hinten. Unter Brüdern wurde das Sabailand sinniger*weise die ,Waschstrasse‘ genannt.

Durch den Eingang traten sie mit Getöse in die grosse Empfangs*halle. Direkt vor ihnen, das sogenannte Aquarium. Da schwammen aller*dings keine Fische herum. Das Aquarium war mit Stufen versehen, auf denen rund einhundert Mädchen dicht beieinander sassen. Alle in einer grauen Einheitstracht und fast bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. Jede trug ein Schild mit einer Nummer drauf. Die Bestellnummer sozusagen.

Sie musterten neugierig die ausgestellten Mädchen, während Skipper scheinbar ungerührt eine Runde Bier bestellte. Während die begattungs*willigen Männer genüsslich das Bier zischten, konnten sie die ‘Ware’ auf dem Präsentierteller mustern und mit der Auswahl beginnen. Das war jedoch nicht so einfach bei mehr als einhundert Mädchen.

Skipper hatte durch die langjährige Erfahrung ein eigenes Auswahl*verfahren entwickelt. Er nannte es das Ausschlussverfahren. Alle, welche nicht in die engere Wahl kamen, wurden aussortiert. Nach dem ersten Ausschlussgang waren noch etwa fünfzehn Mädchen im Rennen. Diese Nummern schrieb er nun auf einen Zettel. Dann checkte er alle Num*mern nochmals durch.

Von den fünfzehn verbliebenen Nummern schloss er in den Folgerunden immer wieder drei aus, indem er deren Nummern auf dem Zettel strich. Nun wurde die Sache erst recht reizvoll, aber auch etwas knifflig, als der Zettel noch sechs Nummern aufwies. Jedes der sechs Mädchen passte genau in sein Beuteschema, wie er es nannte und es kam jetzt nur noch auf Finessen und kleine Nuancen an.

Er versuchte mit den sechs Mädchen Augenkontakt herzustellen. Bei vier von ihnen klappte es, die zwei anderen Nummern strich er kommentarlos vom Blatt. Nachdem nun noch vier übrig blieben, bestellte er die Aufseherin, eine ältere, gut gekleidete Frau zu sich und zeigte ihr den Zettel mit den ver*bleibenden Nummern.

„Gute Wahl“, nickte sie und schaute Skipper anerkennend an. „Tja Mutter! Übung macht den Meister“, grinste er. „Welche zwei soll ich neh*men? Zudem will ich keine Zickenbräute und fotografieren will ich auch.“ Sie überlegte kurz, wiegte den Kopf hin und her, runzelte die Stirne, wie wenn sie schwer nachdenken müsste und nannte ihm dann zwei Num*mern. Skipper nickte und strich zwei weitere Nummern auf seinem Zet*tel.

Mit ausdrucksloser Miene ging Skipper zum Stichentscheid über. Die verbliebenen zwei Mädchen merkten sofort, dass sie noch im Rennen um die Gunst des Kunden standen. Das Lächeln der Nummer 156 schien Skipper um eine winzige Nuance einladender. Seine Wahl war gefallen.

Jeder der Männer hatte naturgemäss seinen eigenen Geschmack. Die verschiedenen Entscheide gaben Anlass zu gegenseitigen Kommentaren und Hänseleien. Wie wenn sie mal so eben ein Hemd gekauft hätten. Anschliessend wurde bezahlt und Willi übernahm die Rechnung von Skipper. „Knapp 30 Euro pro Schwanz!“, konstatierte Skipper prägnant und sachlich.

Dann kamen die gewählten Damen in die Empfangshalle, begrüssten ihre Freier artig mit einem Wai und nahmen dann an der angrenzenden Theke einen Stapel Handtücher und Shampoo entgegen, lächelten ihren Auserwählten zu und bedeuteten ihnen, in den Lift zu steigen. Im vierten Stock verteilten sie sich dann in die Zimmer.

Skipper setzte sich zuerst einmal bequem hin und schaute zu, wie das Mädchen oder besser gesagt, die Nummer 156, warmes Badewasser in eine grosse Wanne einlaufen liess und dann mit der Hand Schaum schlug. Das Zimmermädchen brachte in der Zwischenzeit das bestellte Bier für Skipper. Genüsslich nahm er einen tiefen ersten Schluck und seufzte ent*spannt auf.

Das Mädchen kam nun langsam auf ihn zu und lächelte ihn an. Skipper zeigte auf seine Kamera und als sie nickte und ihm die Hand hinstreckte, steckte er ihr nochmals 300 Baht zu. Sie bedankte sich artig und Skipper schoss die ersten Fotos. Nachdem sie das Wasser hinsicht*lich Wärme geprüft und für gut befunden hatte, trippelte sie auf Skipper zu, zog ihm behutsam das T-Shirt über den Kopf und begann dann, seine Hose zu öffnen.

Während er völlig nackt vor ihr stand und sie un*ternehmungslustig musterte, faltete sie sorgsam seine Kleider und legte sie ordentlich hin. Dann führte sie ihn zur Badewanne und er stieg erwar*tungsvoll in das warme, wohlriechende Wasser ein.

Später im Forum beschrieb er den Auftakt des Abends gewohnt blu*menreich und die gezeigten Fotos konnten das durchaus belegen. „Das warme Wasser entspannte mich sofort und so wartete ich, bis die Schwutte mit der Nummer 156 sich ausgezogen hatte. Gazellenartig stieg sie mit ihrer rasierten Pflaume zu mir in die Wanne und zeigte mir dann als nächstes ihren kleinen braunen Knackepopo. Kleinskipper lauerte derweil versteckt in einer der Schaumwolken, in freudiger Erwartung des nahenden Ein*satzes.

In voller Kampfstärke brannte er bereits auf seinen Einsatz. Aber wir haben ja für das ganze Programm bezahlt und so fing die Wasch*strassenschwutte erst einmal an, den ganzen Skipper von oben bis unten einzuseifen. Keine noch so kleine Ritze wurde vom fleissigen Putzteufel ausgelassen. Ein Wohlgenuss der speziellen Art. Für die Schwutte war es nicht ganz einfach, ihrer Arbeit nachzukommen, da meine freie Hand laufend an den verschiedensten Körperpartien der Fickstute herumfum*melte.

Als Kleinskipper eingeseift wurde, musste ich mich beherrschen, dass ich sie nicht einfach an Ort und Stelle packte und ihr kompromisslos meinen steifen Lustknebel in ihre saftige Lustgrotte rammte.“

Während die Schaumkünstlerin neben dem Bad eine Luftmatratze mit Shampoo und viel Wasser einseifte, lümmelte Skipper noch im Was*ser herum und fotografierte ununterbrochen. Dann wurde er von Kopf bis Fuss abgeduscht und legte sich gespannt auf die rutschige Luftmat*ratze. „Jungs, es war der reinste Himmel der Wolllüste. Die Schwutte rutschte auf mir herum, wie wenn es um ihr Leben ginge. Sah man noch vor einigen Sekunden ihr süsses Gesicht auf mich zuschiessen, wurden meine Augen nur zwei Sekunden später mit der blankrasierten Möse der Ficktante konfrontiert. Ihre spitzigen Brustwarzen strichen über meine Eichel, welche darauf anfing, zu pulsieren und zu explodieren drohte.

Kleinskipper konnte und wollte auch nicht mehr warten. Da half alles gute Zureden nichts mehr. Ich duschte kurz ab und bedeutete ihr, dass es Zeit wurde, mit der Oralakrobatik zu beginnen. Langsam aber genau mit dem richtigen Druck blies sie Kleinskipper flott.

In meinem Kopf drohte etwas zu explodieren und es gelang mir nur knapp, die Zungenfertigkeiten ohne Abgang zu überstehen. Zu gerne hätte Kleinskipper in ihren wei*chen, feuchten Schlund mit der fleissig rotierenden Zunge gespritzt.

Endlich konnte ich sie ficken. Lange und tief pumpte sich Kleinskip*per in die ihm dargebotene Lustgrotte. Einige Stellungswechsel wurden durchexerziert und auf Tauglichkeit überprüft. Wenn ihr in der nächsten Zeit in Pattaya ins Sabailand geht, kann ich Euch die Spermadose mit der Nummer 156 wärmstens empfehlen.

Nach einem ausnehmend guten und ausdauernden Fick spritzte ich der Schwutte meine mehrfach zu*rückgehaltene volle Ladung mitten ins Gesicht. Lustvoll massierte sie anschliessend meine verhinderten Kinder mit der Hand auf ihren spitzen festen Titten ein.“

In der realen Welt kam nun allerdings das ominöse Fläschchen zum Einsatz. Ein Spermakopiefläschchen sozusagen. Während er die Kame*ra auf dem Tisch fixierte und auf Selbstauslöser drückte, hielt er das Fläschchen gekonnt auf der Gegenseite an sein Glied und drückte immer wieder darauf. Ein Schwall von Sperma schien aus seinem Glied zu schi*essen. Nachdem er zwei Mal geübt hatte, sah es ganz echt aus.

Dann bestellte er noch ein Bier und wartete, bis die anderthalb Stunden vorbei waren. „Ein Skipper kommt nie zu früh“, knurrte er genüsslich. Er liess sich sogar noch zweimal bitten, bis er das Zimmer verliess und wieder in die Empfangshalle hinunter stieg. Seine Kollegen, welche bereits wieder den Grund der neu bestellten Flasche Bier sahen, schaute er erstaunt an.

„Oh, seid Ihr schon fertig?“, fragte er scheinheilig. „Mann, hab’ ich ‘ne Riesenbraut abgekriegt. Wie war’s bei Euch?“ Die nächsten Minuten wurden die verschiedenen Talente der jeweiligen Kurzzeitpartnerinnen eingehend besprochen und Skipper heimste anerkennende Blicke ein, als er einen Auszug aus seinen geschossenen Bildern zeigte. „Schaut Euch einmal an, wie ich die Schwutte eingeseift habe. Zum Glück musste sie nicht alles schlucken, sonst würde sie wohl an einer Proteinvergiftung zugrunde gehen“, bluffte er ungeniert.

„Auf geht’s Jungs, der Abend ist noch frisch.“ Da sie aus Erfahrung wussten, dass wenn Skipper einmal im Schuss, nicht mehr zu bremsen war, meldeten die Schwuttenbändiger erstmal lautstark ihren Hunger an.
Eine Schwäche wollte man sich nicht leisten, aber der Körper brauch*te ein wenig Zeit, um sich wieder zu regenerieren. Etwas essen und ein wenig trinken, dann war der Bändiger sicher wieder einsatzbereit.

Dass sie sich alle von den blauen Pillen eingeschoben hatten, war eh klar, aber etwas Pause musste trotzdem sein. Skipper hielt den Druck bewusst hoch und so ging man in ein Fastfood Restaurant, in welchem es Pizzas, Pommes frites und Bratwurst oder Hähnchen gab. Alles gut mit Bier herunter*gespült. Nach knapp einer halben Stunde rief Skipper zum Aufbruch.

„Faule Bande! Fressen könnt ihr wieder im Kummerland. Ihr habt zur Hasenjagd geblasen, nicht ich.“ Zuversichtlich, dass in der letzten halben Stunde wieder etwas Kraft in den Stengel schiessen konnte, machte sich die Männerrunde auf, um ein weiteres Mal zu beweisen, warum sie sich zur Krönung der Schöpfung zählten.

Schnell stiegen sie in eines der offenen Taxis und Skipper sprach mit dem Fahrer. Sexy Soi 6 hiess das Ziel. Eine der verruchtesten Strassen in Pattaya. Entweder gemieden oder frenetisch gefeiert als die mit Abstand spannendste Strasse der Welt. Wenn in anderen Seitenstrasse etwas ver*boten, nicht geduldet oder schlicht nicht erhältlich war, in der Sexy Soi 6 war man bestrebt, dass auch die ausgefallensten Wünsche der bizarren Kundschaft erfüllt werden.

Sein Ziel in der Sexy Soi 6 war klar. Die Dia*mond Bar, welche er regelmässig besuchte, wo er mit dem Besitzer be*freundet war. Hans, ein Schweizer, welcher gemütlich und friedfertig aus*sah, etwas zu Fettleibigkeit tendierte und einen eher introvertierten Ein*druck hinterliess, sass etwas unmotiviert und mürrisch hinter der Theke. Vor sich ein Glas mit unbestimmtem, aber sicher hochprozentigem In*halt. Hans war bekannt dafür, dass die Sturzquote seiner Angestellten von der steilen Treppe, welche zu den Arbeitszimmern führte, extrem hoch war. Er galt als jähzornig und häufig betrunken.

Man erzählte sich, dass er vor nicht allzu langer Zeit eines der Mäd*chen zu Tode geprügelt hatte. Dank einem grosszügigen Beitrag an die örtliche Polizeiobrigkeit, wurde dann ein Sturz von der Treppe im be*trunkenen Zustand daraus gebastelt. Hans war froh, dass er so glimpflich davonkam. Seine Angewohnheit, die Mädchen zu verprügeln, konnte das allerdings in keinster Weise ändern.

Mit Skipper verband ihn so etwas wie ein Bruder im Geist. Der eher grobschlächtige Schläger und der eher künstlerisch, filigrane Schänder. Die Methoden waren unterschiedlich, das Ziel in etwa gleich. Aus der rechtlosen Ressource Mensch den maximalen Profit herauszuquetschen.
Seine Mädchen merkten bald, dass sie bei Hans nicht gerade das grosse Los gezogen hatten und versuchten, so schnell wie möglich wieder ab*zuspringen. An einer Bar, wo die Überlebenschancen etwas grösser wa*ren.

Aus diesem Grund war er recht oft in den verschiedensten Gegen*den von Thailand unterwegs, um Nachwuchs zu besorgen. Für Skipper ein geradezu idealer Platz, da ihn immer wieder neue Gesichter erwarte*ten und die Qualität bei Hans, da gab es für ihn nichts zu lamentieren, als sehr gut zu bezeichnen war.

Neuerdings plante er, burmesische Frauen einzusetzen, welche illegal in Thailand lebten. Er habe da einen guten Kontakt, welcher ihm Nachwuchs ohne Ende beschaffen kann.

Ein Österreicher, welcher an der Grenze mit irgendwelchen undurch*sichtigen Geschäften tätig war. Edelsteine und Holz, munkelte man. Dro*gen meinten einige andere. „Weisst Du Skipper, das Gute an den burme*sischen Schwutten ist, dass es niemand interessiert, falls mal eine fehlen sollte. Sie sind ja nirgends registriert“, hatte er ihm einmal mit lakonischer Stimme erklärt.

Skipper hatte nur gegrinst und ihm auf die Schulter ge*klopft. Leben und Leben lassen, war sein Motto, solange man sich nicht in die Quere kam. Hans begrüsste die Schwuttenbändiger freundlich und zwinkerte Skipper geschäftig zu. Wenn er hier mit Touristen aufkreuzte, konnte er sich später seine Provision abholen.

Meistens tauschte Skipper diese sofort in Naturallohn um und schnappte sich eines der Mädchen. „5.000 Baht für zwei Stunden geschlossene Gesellschaft?“, fragte ihn Skipper und rieb sich dabei die Hände. „Für 5.000 Baht gehört Euch der Schuppen für die nächsten zwei Stunden. Bier dazu, soviel ihr saufen mögt. „Es sind zurzeit sechs Mädchen da, welche sich gerne um euch kümmern werden“, fügte er mit einem schmutzigen Grinsen an.

Willi suchte in der CD -Sammlung die passende Musik. ,Etwas Rammstein kann nicht falsch sein‘, murmelte er vor sich hin und drückte auf den Startknopf. Im Gleichtakt zur gespielten Musik legten die vier dann auch los.

Die Mädchen wussten nicht, wie ihnen geschah, hatten sie bereits etliche Hände an und schon bald Teile davon auch in ihnen. Skip*per fotografierte fleissig und warf sich dann ebenfalls in das Getümmel. In den nächsten zwei Stunden wurden die Mädchen gemäss den Be*schreibungen im Forum nach Strich und Faden durchgezogen.

Skipper brachte im richtigen Moment und unbemerkt sein Fläschchen zum Ein*satz. Stolz zeigte er das angebliche Ergebnis seiner Rammelbemühungen, welches natürlich auch gleich digital auf dem Gesicht der Schwutte vere*wigt wurde.

Willi und Crazyrolf brachten es mit Ach und Krach zu einer Entladung. Biber holte an seinem letzten Urlaubstag buchstäblich alles aus sich heraus und meldete sich stolz als nun zweimal entsaftet.

Skipper allerdings wartete mit einem schier unglaublichen Durchhalte*vermögen auf. Die Kollegen staunten Bauklötze, als Skipper zum dritten Mal über das vor Anstrengung verzogene Gesicht eines der Mädchen zu ejakulieren schien.

„So! Nun bin ich warmgeritten“, grinste er triumphie*rend in die Runde. „Ich bin dafür, dass wir Morgen im Forum eine Rang*liste veröffentlichen, wer zuerst schlapp gemacht hat“, höhnte er seinen nun bereits lendenschwachen Kollegen zu. „Dann mal los in die Pepper*girl A Go Go“, munterte Skipper seine schwächelnden Kollegen auf. Da es dort keine Möglichkeit gab, sich als Bändiger zu betätigen, stimmten alle sofort und wie unschwer zu erkennen war, ziemlich erleichtert zu.

Manchmal verboten und manchmal erlaubt. So präsentiert sich die Show in der Peppergirl A Go Go -Bar. Wahrscheinlich hing es auch ein wenig mit den Schmiergeldern zusammen, welche zu berappen waren.
Heute war alles erlaubt und sogar einer der örtlichen Polizisten sass an der Bar und schaute dem wilden Treiben auf der Bühne gelangweilt zu.

Dort wurde so ziemlich alles in die Vagina geschoben, was irgendwie Platz hatte und die Gemüter der Gäste zu erheitern vermochte. Es wurde vaginal auf Trillerpfeifen geblasen, Rasierklingen wurden herausgezogen und anschliessend damit Schreibpapier zerschnitten, um die Schärfe zu demonstrieren. Pingpongbälle wurden gekonnt auf eine Zielscheibe ge*schossen und mittels eines Blasrohrs, welches in die Scheide eingeführt wurde, schossen die Frauen gezielt Luftballons aus den Händen der Gäs*te.

Das Gaudi war perfekt und der Spassfaktor fast nicht mehr zu über*bieten. Der Alkohol floss in Strömen und selbst die gestandenen, trink*festen Schwuttenbändiger spürten nun langsam, wie sich das Gehirn zu vernebeln begann. Skipper selber war nüchtern wie der Tag. Öfters ver*tauschte er die Flaschen mit denen seiner Kollegen oder schüttete den Inhalt einfach unter den Tisch.

Nach rund einer Stunde hetzte er die Kollegen auf zur Suche nach dem nächsten ,Mietfötzchen‘, wie es im Schwuttenbändigerjargon heisst. Draussen angekommen, schaute Skipper amüsiert auf seine schwanken*den Kollegen.

„Zum selber arbeiten seit ihr ja eh zu faul und zu besoffen, grinste er ihnen zu. „Also heisst die Lösung?“ Sie schrien als Antwort: „Pumpstation!“, nicht ganz im Gleichtakt und nicht sehr motiviert, wie es Skipper schien. „Genau!“, grinste er hämisch.

Die Pumpstation oder von den Bändigern auch „Entsaftungsstation“, und die dortigen Kellnerin*nen „Absaugstutzen“ genannt. Dabei handelt es sich um ein nach japani*schem Vorbild erstelltes „Restaurant“. Die jeweiligen Getränke waren allerdings nicht unbedingt der Grund, in diesem Etablissement zu ver*kehren. Auch gab es dort kein Essen, welches man ordern könnte. Nicht mal ein Sandwich oder ein Stück Kuchen zum Kaffee.

Die Pumpstation war wohl das einzige Restaurant in Pattaya, in wel*chem man sich die Kellnerin aussuchen konnte. Nachdem sie das Ge*tränk gebracht hatten, verschwanden sie dann auch sofort wieder. Allerdings nicht, um einen anderen Kunden zu bedienen, sondern unter den Tisch.

Da knieten sie nun und verpassten den Helden der Nacht den auf der Speisekarte versprochenen, besten Blowjob der Welt. Während seine Freunde anscheinend Mühe bekundeten, sich zu konzentrieren, fo*tografierte Skipper lächelnd die Szene und nippte an seinem Bier.

Zwischendurch gab er lautstark seine Anweisungen an die „Kellnerin“ durch, welche ihren Arbeitsplatz unter dem Tisch eingenommen hatte und dort weiter im Dienste des Kunden arbeitete.

Für seine Kollegen artete der Abend langsam aber sicher in Stress aus. Keiner wollte der Erste sein, welcher schlappmacht. So wurde aus der schönsten Nebensache der Welt ein Marathon, welcher den Beteiligten alles abforderte.

Dieses Mal war Skipper der erste, welcher sich als abge*zapft meldete und dann sofort anfing, seine Kollegen zu hänseln: „Willi kriegt keinen mehr hoch, der ist völlig ausgelutscht“, grinste er und schaute den verzweifelten Bemühungen von Willi zu, welcher kurz darauf er*schöpft das Rennen aufgab.

Biber steckte der Kellnerin unbemerkt einen einhundert Baht-Schein hin und meldete sich dann als erfolgreich ge*molken. Crazyrolf meldete kurze Zeit später ebenfalls erleichtert seinen Vollzug.

Auf etwas wackeligen Beinen und mit zitternden Knien konnte der Höhepunkt des heutigen Abends angegangen werden. Die Sumibar.
Der Ranzenwirt war schon ganz aufgeregt, als die Bändiger einliefen und ein Gejohle und Gelächter ging los, als diese in die Bar traten.

Skipper gab die Kamera dem Ranzenwirt mit der Bitte, die Bilder sofort als Live Event ins Forum zu stellen. Biber sollte den Text dazu schreiben. Einerseits hatte er eine gute Schreibe und zweitens wusste Skipper, dass er besser wegkam, wenn andere über ihn schrieben. Zur Legende kann man sich nicht selber erschaffen, sie wird von anderen gemacht. Das wusste Skipper genau. Er konnte morgen immer noch zum Artikel Stellung nehmen, falls ihm etwas nicht passte.

Der Abend war für ihn längst noch nicht gelaufen und die Member, welche in Deutschland gebannt vor ihren Bildschirmen sassen, wurden angehalten, auszuharren. Der Liveticker versprach noch für diese Nacht weitere Sensationsberichte und Fotos von der Front. Bevor der Artikel und die Fotos publiziert wurden, las Skipper den Artikel konzentriert durch. „Nicht, dass sich der Idiot noch verzählt“, murmelte er vor sich hin.

Skipper sass selbstverständlich im Mittelpunkt der gut gefüllten Sumibar und genoss die bewundernden Blicke der zahlreichen Gäste.
Die bisherigen Ereignisse des Abends wurde lautstark und spannend von Willi vorgetragen. Die Gäste hingen mit offenem Mund und grossen Augen an seinen Lippen. Sie hatten jetzt schon tief in ihrem Inneren das stolze Gefühl, dass sie Bestandteil dieses legendären Abends sein wür*den. Willi schmückte die Geschichte dermassen geschickt mit blumenrei*chen Übertreibungen, dass bereits jetzt nicht mehr viel mehr als der Fa*den stimmte.

Skipper grinste nur und nickte zwischendurch bestätigend. Dann schnappte er sich beim Ranzenwirt seine Kamera und ging zurück zu seinen Kumpanen. Vor ihren Augen löschte er die Bilder auf dem Chip. „Es fängt wieder bei Null an!“, schrie er durch die Sumibar.

Dann schaute er sich suchend um und rief eines der Mädchen zu sich, welche in der Nähe des Eingangs provozierend auf und ab schritten, um mögliche Laufkunden in die Bar zu locken. Das Mädchen setzte sich brav und wie gewünscht auf seinen Schoss und massierte mit ihrem kleinen, knackigen Hinterteil sein primäres Geschlechtsteil, welches sich nach kurzer Zeit hart und fordernd bemerkbar machte.

Skipper stand theatralisch auf und zog das Mädchen, unter dem Gejohle der Menge in ein kleines Neben*räumchen der Bar, allgemein nur die ,Grotte‘ genannt. Die Grotte war nur mit einem Vorhang von der Bar getrennt und war eigentlich dazu gedacht, dass die Gäste mit den Mädchen ein wenig ungestört plaudern konnten, was vielleicht die eine oder andere Fummelei noch mit einschloss.

Geschickt schloss er mit dem Vorhang die Grotte so ab, dass man noch ein wenig hineinsehen konnte. Dann hörte man schon bald ein hier allgemein bekanntes Schmatzen und wenig später das gleichmässige Klat*schen, zweier aufeinander prallender Leiber. Zwischendurch blitzte es hinter dem Vorhang.

Zum letzten Mal für den heutigen Tag kam das Fläschchen zum Einsatz und zwar so geschickt, dass das Mädchen lediglich spürte, wie etwas Warmes auf ihren Rücken spritzte. Mit nur einem Ba*detuch bekleidet, welches er um die Hüfte gewickelt hatte, schritt er nun wie der lebendig gewordene König von Pattaya an den grinsenden und schreienden Gästen vorbei in die Dusche.

Als er entschwunden war, schüttelten Crazyrolf und Willi ihre Köpfe und begannen nachzurechnen. „Im Sabailand einmal, dann drei Mal in der Soi 6, einmal Pumpstation und nun hier in der Sumibar nochmals. Sechs Mal hat der nun schon abgespritzt und scheint noch immer fit zu sein.“

Willi kratzte sich am Hinterkopf und zuckte dann theatralisch mit den Schultern. „Der Bulle von Pattaya“, grinste Crazyrolf neben ihm. Die überdurchschnittliche Lendenleistung von Skipper machte schnell die Runde und als er vom Duschen zurückkam, nahm er die bewundern*den Blicke der Gäste scheinbar gelassen zur Kenntnis. ,Ihr kriegt noch mehr zu staunen!‘, dachte er und setzte sich mit einem gönnerhaften Lachen wieder an seinen Platz.

Dort sass er keine fünf Minuten, als eines der neuen Mädchen, wel*ches er gestern dem Forum vorgestellt hatte, scheu an der Gruppe vor*beihuschte. Skipper stoppte sie mit einer Handbewegung. „Mitkommen!“, sprach er auf Deutsch, mit einem gemütlichen Unterton zu ihr. Er lud das kreischende Mädchen auf seine rechte Schulter und schritt dann läs*sig mit der zappelnden Beute, an der nun nur noch staunenden Menge vorbei auf die Grotte zu.

Das Spiel wiederholte sich und nach einer hal*ben Stunde erschien ein verschwitztes und verschämt dreinblickendes Mädchen hinter dem Vorhang. Es war sich der Tatsache bewusst, dass es für kurze Zeit eine Hauptrollen in der Geschichte der Sumibar innehatte und gedachte nun, diese so schnell wie möglich wieder los zu werden.

Skipper blieb noch ein wenig in der Grotte sitzen und rauchte in aller Ruhe eine Zigarette. Bewusst ignorierte er die Anfeuerungsrufe der Gäs*te, bei welchen nun auch der Letzte gemerkt hatte, dass hier Forums*geschichte geschrieben wurde.

Noch zweimal verschwand Skipper in die*ser Nacht mit einem der Mädchen aus der Sumibar. Dass nicht beschis*sen wurde, zeigten die geschossenen Fotos detailtreu und klar. „Der ist noch besser als das tapfere Schneiderlein“, rief einer aus der Menge.

„Neun auf einen Streich!“, riefen sich die Anwesenden zu und streiften mit ei*nem ehrfürchtigen Blick den ,König der Schwuttenbändiger‘.
 
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Das Drogenschloss

Während Skipper noch immer glückselig in seinem Bett vom Erfolg der letzten Nacht träumte, freute sich Frank auf die Strasse des Todes, wie die Strecke von Mae Sot nach Umphang genannt wurde.

In den 70 *er Jahren verschanzten sich in diesem Gebiet zahlreiche Kommunisten und betätigten sich als Wegelagerer. Die Strasse wurde erst Ende der 80 *er Jahre für den Tourismus freigegeben.

Die ersten 50 Kilometer fuhr er durch eine Ebene, auf welcher vorwiegend Mais gezogen wurde. ‘Nicht sonderlich schön und auch nicht sehr anspruchsvoll’, dachte er bereits etwas enttäuscht. Dann allerdings führte ihn die Strasse steil in die Berge hinauf und die Kurven nahmen zu. ‘Ein herrliches Gefühl’, durschoss es ihn und das Kribbeln nahm zu. Zwischendurch stellte er das Motorrad ab, schaute in die unendlich scheinende Weite der Berglandschaft hinein, welche durch Dschungelpflanzen überwachsen ein fremdes aber faszi*nierendes Bild darbot.

Vogelgezwitscher und Grillengezirpe durchbrachen den sonst ruhi*gen Dschungel. Nach rund zwei Stunden Fahrt erreichte er eine Talsohle, in welcher sich einige Häuser links und rechts der Strasse befanden.

Nach einigen Kilometern wurde es wieder steiler und die Kurven wurden immer enger. Erschwerend kam hinzu, dass überall und auch in den Kurven selber Kuhfladen lagen und er musste höllisch aufpassen, dass er nicht ausrutschte und aus der Kurve fiel.

In einer extrem engen Kurve, welche ganz im Schatten lag, sah er einige Kühe liegen, welche genüsslich wider*kauten. Es waren kleine, struppige dunkelbraune Rinder, welche zäh genug aussahen, dass sie sich im Dschungel behaupten konnten. Einige kleine, schmutzigbraune Ponys, mit kurzer Mähne und schwarzen Nüstern stan*den etwas abseits der Kühe.

Als Frank ein Bild der Kühe schiessen wollte, standen sie sofort zusammen und streckten ihm bedrohlich die Hörner entgegen. Die Ponys praktizierten gerade das Gegenteil als Abwehr*strategie. Sie kehrten ihm das Hinterteil zu und waren anscheinend bereit und willens, ihn mit den Hufen zu treten, falls er es wagen sollte, sich ihnen zu nähern. „Nette Kollegen habe ich hier gefunden”, brummte Frank und ratterte etwas ungehalten davon.

Einige Kurven später sah er etwas, was ihn beinahe stürzen liess. Er stoppte sein Motorrad und gab sich dann ungehemmt einem hervorbre*chendem Lachanfall hin.

An ein ,gemeines, hinterhältiges und fieses Macho*lachen‘ erinnerte sich Susan später mit Grausen. Das Benzin war ihr aus*gegangen, weil sie in Mae Sot nicht kontrolliert hatte, ob der Tank wirk*lich voll war. Zerknirscht und wütend sass sie nun auf dem Motorrad und wartete, bis jemand vorbeikam, der ihr aus der Patsche half.

,Ausgerech*net der muss als Erster hier aufkreuzen‘, murrte sie, als Frank grinsend und feixend vor ihr hielt. “Hallo Susan! Machst Du schon Mittagspause?” fragte er und grinste sie ungeniert an.

„Witzbold”, giftete sie zurück. “Oh! Wenn Du hier lieber alleine Pause machst, will ich nicht weiter stören”, sagte er mit ausdrucksloser Stimme und bemühte sich, den erneut drohenden Lachanfall zu verschlucken. Lässig und betont langsam startete er seine Maschine. Als er jedoch ihren schon fast verzweifelten Gesichtsausdruck sah, stellte er die Maschine schnell wieder ab und erkundigte sich mit ernster Stimme. „Kein Benzin mehr”, gestand Susan zerknirscht und schaute in den Dschungel, damit sie nicht in das blöde grinsende Gesicht von Frank sehen musste.

Frank nestelte an seinem Gepäck herum und reichte Susan kommentarlos ei*nen kleinen Reservekanister.
„Danke Frank!”, murmelte sie. „Ich bin so’was von sauer auf mich und würde am liebsten im Erdboden verschwinden. Lass’ mich bitte eine halbe Stunde allein vorneweg fahren, bis ich mich wieder beruhigt habe. Ich garantiere sonst für nichts mehr”, bat sie mit grimmiger Miene. „Kein Problem, Susan. Aber ärger’ Dich nicht zu lange, wir könnten die Zeit auch mit Lachen ausfüllen”, versuchte Frank sie aufzumuntern.

Sie schenk*te ihm ein leicht verzerrtes, aber offensichtlich dankbares Lächeln und fuhr dann los. Frank liess sie fahren, bis er sie nicht mehr sah und sie auch nicht mehr hören konnte, ehe er ihr gemütlich hinterher tuckerte, dabei jede Kurve sauber ausfuhr und die Fahrt mit jeder Faser seines Körpers genoss.

,Gut, dass sie weit genug vorne weg fährt, sonst würde sie mein gemeines Grinsen die ganze Zeit im Rückspiegel sehen‘, dachte Frank, als er zum wiederholten Mal über die Situation lachen musste.

Susan hat*te eine Stinkwut in sich. ,Einfach ohne Benzin auf der Strasse, mitten im Busch stehen bleiben. Was für eine Tussi bist du eigentlich?‘, machte sie sich Vorwürfe. Dass ausgerechnet Frank sie so sah und ihr helfen musste, setzte dem ganzen noch die Krone auf. ,Ausgerechnet der muss mich noch so sehen‘, haderte sie mit ihrem Schicksal.

Während sie vor Wut kochte, liess ihre Konzentration nach und sie achtete zu wenig auf die Strasse. An einer kleinen Abzweigung bog sie nach rechts ab, statt der Strasse nach Umphang zu folgen. Die burmesi*sche Grenze war hier nur etwa zwei Kilometer entfernt und die Strasse für den Durchgangsverkehr gesperrt.

,Scheissposten!‘, fluchte sie nur, als sie die kleine Abschränkung passierte und Richtung Grenze fuhr. Ein paar hundert Meter vor der burmesischen Grenze befand sich so etwas wie ein Grenzposten. Aber bis dieser aus seinem Schlaf erwacht war und hilflos hinter Susan herwinkte, war diese bereits durchgefahren und tu*ckerte nun, noch immer wütend in ihre Gedanken versunken, über die Grenze nach Burma. Niemand hielt sie dort auf und so fuhr sie weiter, im Glauben, schon bald in Umphang anzukommen.

Als erstes kamen ihr die Schriftzeichen auf den wenigen Wegweisern fremd vor und ihre Wut wandelte sich. Nachdenklich geworden, fuhr sie weiter. Als sie an einem Dorf vorbeifuhr, sah sie, dass die Männer keine Hosen, sondern Sarongs trugen, was sie verstärkt verunsicherte. ,Irgend*wie sehen die mich komisch an‘, schien es ihr. ,Erstaunt ist nicht der richtige Ausdruck. Eher ungläubig und sie scheuen sich auch nicht, sie starren mich geradezu an‘, stellte sie irritiert fest.

Entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, hielt sie das Moped an und fragte einen älteren Mann, ob das die Strasse nach Umphang sei. Dieser schüttelte den Kopf. Da sie wusste, dass Thai eine phonetische Sprache ist, versuchte sie in allen möglichen Betonungen das Wort Umphang auszusprechen. Der Mann lächelte jetzt wenigstens, aber schüttelte noch immer den Kopf und verschwand in einer Hütte, ohne sich noch einmal umzublicken.

,Wo bin ich nur?‘, fragte sich Susan. ,Jetzt nur keine Panik aufkommen lassen‘, sprach sie sich selber Mut zu. ,Das stand schliesslich auch im Reiseführer, dass Umphang isoliert im Dschungel liegt‘, erinnerte sie sich. ,Also ist es auch klar, dass hier die Menschen ein bisschen anders sind. Naturverbunden und etwas verschroben, wie bei uns in den Bergen ja schliesslich auch.‘ Sie runzelte jedoch die Stirne und konnte eine gewisse Unsicherheit bei diesem Erklärungsversuch nicht tilgen.

Trotzdem fuhr sie, wenn auch zaghaft, weiter. Die Landschaft wurde nun hügeliger und Susan hoffte, dass sie nach dem Hügel endlich in Umphang ankam. Nach einem Kilometer wurde die Strasse wieder flach, aber von Umphang war noch immer weit und breit nichts zu sehen. Nur dichtes Gebüsch und Dschungel säumten links und rechts die Strasse, welche nun immer enger wurde. Von einer eigentlichen Strasse konnte schon seit einigen Kilome*tern nicht mehr die Rede sein.

Plötzlich sah sie weiter vorne im Dschungel etwas blinken und es schien, als schillere ein Gebäude durch das dichte Gestrüpp. Tatsächlich erhob sich in einer kleinen Lichtung ein wunderschönes Gebäude, welches sie an ein kleines Schloss in Frankreich erinnerte und durch eine grosse weis-se Mauer geschützt wurde. Neugierig fuhr sie näher heran und da sie am Eingang niemand sah, weiter in den Vorhof hinein.

In der Mitte stand ein grosser, fast europäisch und mittelalterlich wirkender Turm und links vom Turm ein grosses Gebäude, welches mit den Zinnen und den weichen, runden Formen tatsächlich an ein Schloss erinnerte. Das Sonnenlicht schien in einem Winkel in das Gebäude, wodurch eine diffuse, wie mit einem Weichzeichner nachgestellte Ferienprospektstimmung aufkam. Das Schloss selber spiegelte sich im Licht und umrahmt vom dichten Dschungel versprühte es einen romantischen, fast orientalischen Charme.

Susan zück*te ihre Digicam und begann die einmalige Stimmung aus verschiedenen Perspektiven einzufangen.

Im oberen Stock des Turmes schaute ein Europäer mit scharfen Au*gen auf die fotografierende Susan hinunter. Mit einem Anflug von Be*dauern verzog er seinen Mundwinkel und bewunderte noch einige Se*kunden die energischen und doch so weiblichen Bewegungen der blon*den Frau mit der hübschen Stupsnase. ,Eigentlich ist es schade um das hübsche Mädchen‘, dachte er und warf noch einmal einen sinnenden Blick auf den Vorhof. Dann griff er zu einem Funkgerät, welches auf dem Tisch neben dem Fenster lag.

Neugierig ging Susan näher auf das Gebäude zu und hoffte, dass sie auf jemanden traf, welcher ihr den Weg nach Umphang zeigte. Die Tür zum Gebäude war nur angelehnt und Susan warf durch den Spalt einen neugierigen Blick hinein.

Als sie begriff, was sie da sah, erfasste sie ein kalter Schauer und sie wusste sofort, dass sich ihr Leben in höchster Ge*fahr befand. Geistesgegenwärtig fotografierte sie das Innere des Gebäu*des und lief dann schnell über den Platz in Richtung ihres Mopeds zu*rück. Möglichst dicht an der Wand entlang. Das Herz hämmerte und ihr Puls raste, während tausend Gedanken und keine rettende Idee durch ihren Kopf rasten. ,Nur schnell weg!‘, schrie ihr Instinkt. Neben dem Moped stand ein offener Pick Up, welchen sie zuvor nicht beachtet hatte, da sie von der Schönheit des Schlosses und dem romantischen Ambiente mitten im Dschungel gefangen war.

Sie warf einen Blick auf die Ladeflä*che und sie fand dort, was sie im Gebäude bereits gesehen hatte.

Grosse Schachteln lagen da, prall gefüllt mit Tabletten, auf welchen ein WA eingraviert war. WA für Wa Army, welche geschützt durch die burmesische Junta verschiedene Drogenlabors betrieb. Soviel hatte sie vom gestrigen Gespräch noch mitbekommen. Im Gebäude hatte sie Tei*le eines Labors gesehen, welches gewisse Ähnlichkeiten mit dem Versuchs*labor an der Universität hatte.

Schnell fotografierte sie die Ladefläche des Pick -Up und schoss dann einer inneren Eingebung folgend noch meh*rere Bilder, und als Folge einer logischen Überlegung ein Bild des Num*mernschildes. Dann stockte plötzlich ihr Blut und sie erstarrte.

“Darf ich sie bitten, mir den Fotoapparat zu überreichen”, sprach eine schneidende, aber gefährlich ruhige Stimme hinter ihr. Langsam drehte sie sich um und schaute direkt in den Lauf einer Pistole. Ein zur Maske gefrorenes Gesicht blickte sie kalt und entschlossen an.

Langsam reichte ihm Susan die Digitalkamera und blieb zitternd vor dem Mann stehen.
 
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Cool!!!!
Man freut sich echt auf jeden neuen Teil!!!
 
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Verschollen



Während Susan mit bebendem Herzen und schlotternden Knien vor dem Mann stand, ärgerte sich Frank im Guesthouse. ‘Wo bleibt nur Susan?’, fragte er sich immer wieder. Er lief angespannt auf der Terrasse des Guesthouses hin und her und war mehr als beunruhigt.

Bereits seit mehr als einer Stunde war er hier und von Susan gab es noch immer keine Spur. Nach der kalten, erfrischenden Dusche hatte er sich gemütlich auf einen Stuhl gesetzt und die bezaubernde Aussicht genossen. Das Guesthouse stand etwas höher, als die anderen Gebäuden der Umgebung, so konnte er bequem von seinem Platz aus das Geschehen unter und vor ihm beobachten.

Kleine Stelzenhütten, meist von den Bewohnern zusammen gezimmert und mit einer grossen Veranda versehen, standen verstreut um das Guesthouse herum. Hier wucherte bereits der Dschungel und einige der Hütten konnte man durch den Busch mehr erahnen, denn sehen.
Kleine Kinder spielten auf der Veranda, während die Mütter oder Grossmütter mit einem Auge schauten, dass ihnen nichts passiert.

Die Frauen waren mit allerlei Tätigkeiten beschäftigt. Sie kochten oder flickten Kleider. Einige bereiteten den Reis für das Abendessen vor, indem sie ihn in einer grossen, geflochtenen Schale aus Palmblättern immer wieder in die Höhe warfen. Dann suchten sie mit einer stoischen Ruhe die nicht essbaren Teile, wie kleine Steine und Holzstücke heraus und warfen dann den Reis geschickt wieder in die Höhe.

Unter den Stelzen sah er Hühner, welche fleissig mit ihren grossen Füssen scharrten und unter der Aufsicht eines stolz und majestätisch einherschreitenden Hahnes nach allem pickten, was irgendwie essbar aussah. Schwarze Hunde schlichen auf der Suche nach etwas Essbarem um die Häuser und rannten laut jaulend davon, wenn sie von einem gezielten Stein getroffen wurden.

Das Ganze wurde von einem lauten Dschungelkonzert untermalt, das von Grillen, Frösche und Vögel veranstaltet wurde. Frank tauchte völlig in die Umgebung ein und schien mit den Bildern und den Geräuschen um sich herum zu verschmelzen. Er genoss die Stimmung intensiv und tauchte immer wieder von neuem in die friedliche Stimmung ein.

Eine halbe Stunde später wurde er langsam unruhig. Susan war überfällig.
,Wenn das nur ein Spiel von ihr ist, klinke ich mich aus‘, dachte er etwas gereizt. ,Auf Zickenspiele habe ich absolut keine Lust‘, fluchte er dann leise vor sich hin. Schliesslich versuchte er, sich selber zu beruhigen: ,Du bist nicht für die ganze Welt verantwortlich. Susan ist alt genug und braucht kein Kindermädchen, höchstens zwischendurch ein wenig Benzin.‘ Der Witz schmeckte bitter und seine Sorge wuchs.

Dann setzte er sich wieder auf den Stuhl und versuchte erneut, sich auf die Umgebung zu konzentrieren. ,Unmöglich‘, stöhnte er, stand nervös wieder auf und tigerte erneut auf der Veranda herum. Als die Betreiberin des Guesthouse vorbeikam, fragte er nach, ob vielleicht die angemeldete Touristin angerufen habe. Als sie verneinte, beschloss er, Klaus anzurufen, dessen Handynummer er gestern gespeichert hatte. ,Vielleicht ist sie von der Sehnsucht getrieben in seinen Armen gelandet‘, meinte er mit einem ironischen Zug um die Lippen.

Der Empfang war jedoch gestört und es meldete sich nur eine automatische Stimme. ‘Das blöde Huhn ist sicher bei ihm’, meinte Frank ungehalten. Zur Sicherheit rief er Robert in Mae Sot an, der ihm versprach, sich der Sache anzunehmen.

„Ich werde mich sofort mit dem Vorgesetzten von Klaus in Verbindung setzen“, versprach er Frank. „Vielleicht kann der ihn über Funk erreichen, erklärte Robert freundlich und hilfsbereit. „Er wird Dich dann zurückrufen“, versprach er Frank. „Er ist ebenfalls Deutscher, heisst Daniel Dietrich und leitet das Hilfswerk. Ein arrogantes Arschloch! Aber kompetent“, fügte er mit einem Grinsen an. „Sag’ ihm bitte, dass ich mir Sorgen mache, und dass er sich beeilen soll“, sagte Frank zum Abschied und kam sich dabei etwas dumm vor.

Der Rückruf erfolgte umgehend. Klaus konnte sich nicht selber melden, da er im Flüchtlingslager keinen Handyempfang hatte. Sein Chef, Daniel Dietrich teilte jedoch Frank mit mürrischer, unfreundlicher Stimme mit, dass Klaus nicht wisse, wo diese Susan sei. „Wir haben genug zu tun und keine Lust, Kindermädchen für Touristen zu spielen“, teilte er ihm mit scharfer Stimme mit.

„Das ist wirklich ein Arschloch“, entfuhr es Frank, als das kurze Gespräch beendet war. Jetzt war er fast sicher, dass irgendetwas nicht stimmte. ,Scheisse! Mädchen, wo bist du?‘ Frank fuhr mit dem Motorrad zurück auf der Strasse in Richtung Mae Sot und fragte jeden, den er sah, ob vielleicht ein blondes Mädchen auf einem Moped hier durchgefahren sei.

Nach rund einer halben Stunde erinnerte sich eine Frau in einem kleinen Laden direkt an der Strasse an Susan. „Vor etwa zwei Stunden ist sie hier durchgefahren“, teilte sie ihm mit lakonischer Stimme mit. „Wenigstens eine Spur habe ich nun“, dachte Frank und fuhr langsam auf der Gegenseite zurück. Immer wieder fragte er die Menschen am Strassenrand nach der blonden Farangfrau. Ein älterer Mann konnte sich an Susan erinnern und wusste sogar noch die Farbe ihres Mopeds.

Nachdem er etwa fünfzehn Minuten in langsamem Tempo gefahren war, hielt er an einem Verkaufsstand direkt an der Strasse. Hier hatte man Susan nicht mehr gesehen. Die Frau bejahte heftig, dass sie die letzten drei Stunden ununterbrochen in ihrem Laden gesessen sei und sie die blonde Frau sicher gesehen hätte, wenn sie hier vorbeigefahren wäre. So konnte Frank mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auf etwa zwei Kilometer genau herausfinden, wo Susan vom Weg abkam oder, was er nicht hoffte, wo ihr etwas geschehen war. Im Schritttempo fuhr er die zwei Kilometer ab und kam nach rund einem Kilometer an eine Abzweigung.

,Eigentlich gibt es keinen Grund, hier abzubiegen‘, fand Frank mit einem skeptischen Blick auf die Warntafel und die kleine Abschränkung dahinter. Er schaute sich den sandigen Boden etwas genauer an. Tatsächlich sah er am Rande der Strasse Mopedspuren, welche der kleinen Strasse folgten. ,Na bravo, Mädchen, das hast du gut hingekriegt.‘

Mit Sorgenfalten auf der Stirne betrachtete er nachdenklich die kleine Strasse vor sich und zauderte, der Spur zu folgen. Dann trat er entschlossen aufs Gas und fuhr los. ,Sicher wird sie an der Grenze festgehalten‘, mutmasste er.

Der Grenzposten, welcher Susan schlafend passieren liess, stand nun pflichtbewusst an seinem kleinen Grenzposten und hielt Frank mit einer Maschinenpistole im Anschlag an. Zuerst wollte er auf die Frage nach der blonden Frau keine Antwort geben und herrschte seinerseits Frank an, was er hier zu suchen habe.

Frank ging nicht auf dieses Spiel ein, zeigte auf die Mopedspuren und fragte nochmals nachdrücklich nach der blonden Frau. „Möchten Sie lieber, dass mein Bekannter, der Polizeichef von Mae Sot, hier erscheint?”, versuchte er es mit einem Bluff.

Der Posten kratzte sich etwas unbeholfen am Kopf und wurde unsicher. Es kam ja auch nicht von ungefähr, dass er hier mehr oder weniger alleine gelassen an der Grenze sass. Trinken und Glücksspiel während der Dienstzeit ist auch in Thailand kein Kavaliersdelikt. Es sei denn natürlich, der Vorgesetzte sitzt auch in der Runde.

„Ich wollte sie aufhalten”, versuchte er zu argumentieren. „Aber sie ist einfach durchgefahren und hat auf mein Zurufen nicht reagiert.” Wild gestikulierend zeigte er Frank, wie er angeblich versucht hatte, Susan aufzuhalten. „Erschiessen kann ich sie ja auch nicht einfach”, fügte er trotzig an.

Frank hörte ihm nicht mehr zu und fuhr entschlossen an der Abschränkung vorbei nach Burma. Hinter ihm fluchte der Posten wie ein Rohrspatz und warf verzweifelt die Hände in die Luft. Als er sich wieder etwas beruhig hatte, beschloss er, dass er einfach nichts gesehen hatte. Der Gedanke beruhigte ihn wieder etwas. „Keine fremde Frau, keinen fremden Mann. Nichts! Alles ruhig, wie immer”, murmelte er leise vor sich hin und hoffte, dass er bei möglichen Schwierigkeiten damit durchkam.

Frank erinnerte sich mit einem leisen Fluch auf den Lippen an das Gespräch, welches er mit Robert bezüglich der verschiedenen Kriegsparteien an der Grenze geführt hatte. Tief in seinem Bauch spürte er die Nervosität hochsteigen und sein Puls schlug deutlich schneller. Er atmete kräftig durch und konzentrierte sich auf die Spur, welche noch gut erkennbar auf der Schotterstrasse zu sehen war.

Seine Sinne waren angespannt bis zum Bersten. ,Natürlich habe ich Angst!‘, gestand er sich ein und fuhr sich nervös durch die Haare. Nachdem er eine Zeitlang gefahren war und weder beschossen noch ausgeraubt oder zur Zwangsarbeit verpflichtet worden war, stieg sein Selbstbewusstsein wieder etwas an.

Schadenfroh stellte er sich die Situation vor, wie er Susan, verzweifelt am Strassenrand stehend, treffen würde: ,Na, haben wir uns ein wenig verfahren? Umphang wäre eigentlich mehr da drüben. Die Scholle, auf der du gerade stehst, nennt man hier in der Gegend Myanmar oder Burma.‘ Dann könnte er noch einen draufsetzen: ,Ist nicht einfach für Touristen, sich hier zurechtzufinden.‘ ,Vielleicht doch nicht!‘, als er an das energische Kinn von Susan dachte, fand er den Witz nicht mehr allzu komisch.

Einige Minuten später, waren die Spuren des Mopeds nicht mehr eindeutig erkennbar und verschmolzen mit den Fahrspuren anderer Fahrzeuge. Es wurde auch langsam dunkel. Frank hielt an und er liess seinen Blick beunruhigt umherschweifen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf. Angefangen von den Problemen einer möglichen Übernachtung, bis zu den Problemen, welche es ganz sicher gab, wenn er mit seinem Jahresvisum ohne Ausreisegenehmigung wieder zurück nach Thailand wollte.

,Es gibt keine Probleme, nur neue Ausgangslagen!‘, redete er sich energisch ein. ,Diese Ausgangslage kommt allerdings einem Problem ziemlich nahe‘, fand er nach weiterem Nachdenken und versuchte die Situation analytisch zu betrachten. „Dumme weisse Frau ist verschollen. Ich bin illegal in Burma, was mich mein Jahresvisum kosten könnte. Dazu wird es gleich dunkel. Die ganze Studiererei bringt auch nichts und darum scheiss drauf”, fluchte er lautstark, startete die Maschine und fuhr langsam die Strasse entlang, bis er an ein kleines Dorf kam.

Er fragte mehrere Menschen, ob sie eine blonde Frau gesehen hatten. Da er kein Burmesisch sprach und die Menschen hier sein Thai nicht verstanden, beschrieb er Susan mit Händen und Füssen. Er zeigte auf das Moped, dann beschrieben seine Hände eine menschliche Figur. Dass es sich um eine Frau handelte, zeigte er, indem er die Brüste und die Hüften mit einer geschwungenen Handbewegung deutlich markierte.

Anschliessend zeigte er auf das Haar einer der zuschauenden Frauen, schüttelte den Kopf und zeigte auf das goldene Emblem auf seinem Poloshirt. Die Menschen verstanden ihn. Eine Frau mit goldenen Haaren. Die versammelten Menschen fingen an, wild durcheinander zu sprechen und zeigten mit ihren Händen in alle Himmelsrichtungen.

Verwirrt schaute Frank die Menschen an. Ein uralter Mann trat langsam und bedächtig zu ihm. „Die Frau mit den goldenen Haaren ist hier vorbeigefahren”, sprach er in einem gepflegten Englisch. Frank schaute den alten Mann erstaunt an. „Ich bin so alt, dass ich in der Schule noch Englisch gelernt habe,” erklärte ihm der alte Mann mit einem zahnlosen Grinsen und fuhr dann fort: „Die Strasse, welche sie genommen hat, ist nach einigen Kilometern zu Ende und sie muss wieder hierher zurückkommen, falls sie ungesehen am Schloss vorbeikommt.”

„Schloss? Was für ein Schloss?”, fragte Frank interessiert nach. „Das Schloss wird vom Militär bewacht und es treiben sich auch etliche Wa-Söldner dort herum. Man sollte nichts sehen, nichts wissen und nicht in die Nähe gehen, wenn man noch etwas länger leben will”, sprach der Mann mit ernster Stimme. „Drogen!“, entfuhr es Frank. ,Verdammte Scheisse! Susan schwebt in grösster Gefahr und fährt in Richtung eines Drogenlabors. Vielleicht schon erschossen, gekidnappt oder an einen reichen Burmesen als Gespielin verkauft.‘ Frank setzte sich erschöpft und niedergeschlagen hin und fragte nach einem Schluck Wasser. Nachdenklich sass er längere Zeit auf einem Stein und grübelte vor sich hin.

Schliesslich fasste er seinen Entschluss und fragte: „Kann mich jemand in die Nähe des Schlosses bringen? Ich muss die Frau finden”, erläuterte er und seine Stimme hörte sich zu seinem eigenen Erstaunen entschlossen an. Der alte Mann sprach auf die versammelte Dorfgemeinschaft ein und Frank sah lediglich ein allgemeines Kopfschütteln und die Menge zerstreute sich langsam. ,Nichts sehen, nichts wissen und nicht in die Nähe gehen‘, murmelte Frank vor sich hin und wünschte, er könnte sich ebenso entscheiden.

Er sah trotz seines gesenkten Kopfes, wie ein kräftiger Mann, schätzungsweise um die vierzig Jahre, auf den alten Mann zuging und dann leise zu ihm sprach. Nach einer Weile kam der Alte mit dem Mann zu Frank. „Dieser Mann heisst Gong. Er kommt nicht aus unserem Dorf und wird mit Dir gehen. Er kennt das ganze Grenzgebiet in dieser Gegend und wird Dich sicher führen.”

„Ein Schmuggler!”, durchfuhr es Frank. „Vielleicht noch ein Drogenschmuggler.” Er musterte den Mann vor ihm unschlüssig und mit einer grossen Portion Misstrauen. Dieser hielt seinem Blick mühelos stand. „Das Schloss ist auch mein Ziel“, sprach er in gebrochenem Englisch. „Ich war nur nicht sicher, ob ich Dich mitnehme”, fügte er mit lakonischer Stimme an. Der alte Mann konnte anscheinend Gedanken lesen: “Keine Sorge, Mister. Er kämpft gegen die Regierungstruppen und gegen die Drogenmafia.” Frank fühlte, dass er keine Wahl hatte.

Gong verschwand für einige Minuten und als er zurückkam, hatte er sich einen Tarnanzug angezogen und eine leichte Maschinenpistole hing um seine Schulter. Zudem zierte nun ein Patronengürtel mit etlichen Reservemagazinen und einem riesigen Messer seine Körpermitte. Wie wenn das noch nicht reichen würde, zog er aus einem Schulterhalfter eine Pistole, schraubte einen Schalldämpfer darauf und überprüfte anschliessend mit leichten und geübten Handbewegungen die Funktionsbereitschaft.

Frank schaute ihn entgeistert und wie gelähmt an.
,Ich wollte eigentlich nur nach Umphang fahren und dort etwas trekken. Einen der schönsten Wasserfälle der Welt anschauen und mit einem Gummiboot gemütlich einen ruhigen Fluss hinunterfahren. Stattdessen ziehe ich jetzt mit einem asiatischen James Bond-Verschnitt in einen verdammten Krieg gegen die burmesische Armee und die Drogenmafia‘, jammerte er vor sich hin. Ein bisher unbekanntes Schwindelgefühl umfasste ihn und die Versuchung war gross, sich dem Gefühl einfach hinzugeben. Missmutig schüttelte er das Gefühl der Schwäche ab und seine Miene wurde entschlossen.

„Gehen wir”, sagte er bestimmt zu Gong und setzte sich auf sein Motorrad. Dieser drückte ihm eine Pistole mit einem Schalldämpfer in die Hand, sowie einige Reservemagazine. Frank, vom Militärdienst her mit Waffen vertraut, spielte einige Sekunden mit der Pistole herum, studierte die Funktionsweise, sicherte die Waffe wieder und stopfte dann alles zusammen entschlossen und mit einem Ruck in die Hosentaschen. Gong stieg hinten auf und bedeutete ihm mit der Hand, wohin er fahren soll. Dann fuhren sie langsam und ohne Licht in Richtung des Schlosses.
 
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Kampf und Flucht


Susan hob die linke Hand und mit der anderen reichte sie dem Mann betont langsam die Digicam hinüber. Dabei schaute sie ihm direkt ins Gesicht. Das hervorstechendste Merkmal des Mannes war eine Narbe, welche sich von der Stirne der Nase entlang über den Mund bis zum Kinn hinzog.

Mit einem falschen Lächeln nahm ihr der Mann die Cam ab und dirigierte sie mit einer kurzen Bewegung der Schusswaffe in Richtung des Schlossturms. „Alles ganz langsam“, sprach er lediglich. Am Eingang angekommen, befahl er ihr, die Handfläche auf Augenhöhe gegen die Mauern des Gebäudes zu drücken und mit den Beinen so weit wie möglich nach hinten zu laufen, wobei er mit seinen Füssen nicht sehr rücksichtsvoll nachhalf. Vorsichtig tastete sie der Narbenmann ab und hielt die Waffe dabei auf ihren Leib gerichtet.

Seinen rechten Fuss, den er nicht belastete, hakte er an ihrem Fussgelenk ein. Ein kleiner Ruck und sie würde sofort hinfallen. Er durchsuchte sie sehr gründlich.

Ein Hassgefühl durchfuhr Susan, als seine Hand ihre rechte Brust umfasste und dort einige Zeit verharrte. Auch im Schritt liess er sich Zeit und bewusst langsam glitt die gierig tastende Hand den Beinen entlang nach unten. Auf der linken Seite wiederholte sich das Szenario und Susan fühlte eine Wut gepaart mit Hilflosigkeit in sich aufsteigen. Nach der Durchsuchung liess sie der Narbenmann in der unbequemen Position stehen und wartete auf weitere Befehle. Der Europäer, der Susan entdeckt hatte, führte hier das Wort. Wie die meisten Labors zur Herstellung von Heroin und Yaba war auch dieses mobil und transportfähig.

Die Kämpfe, welche nicht allzu weit von hier tobten, hatten indirekt auch einen Einfluss über die Kontrolle des hiesigen Labors. Der Ausgang der Kämpfe war mehr als ungewiss und es war besser, einige Tage nicht zu produzieren, als gleich das ganze Labor zu verlieren. In diesem allgemeinen Durcheinander war es Susan auch gelungen, den Eingang zum Schloss ungehindert zu passieren.

„Es ist schade um die Frau, aber sie weiss jetzt, was wir hier produzieren“, sagte der Europäer seinen Leuten mit ernster Stimme. „Zudem hat sie in meine Richtung fotografiert und auch wenn ich nicht erkennbar bin, möchte ich jedes noch so kleine Risiko ausschliessen. Schliesst sie im zweiten Stock in ein Zimmer ein, aber verschliesst nicht die Fenster. Wenn sie fliehen will, erschiesst sie. Sonst werde ich sie morgen selber vor’s Himmelstor begleiten“, schloss er.

Er ordnete ebenfalls an, dass zusätzlich zur bestehenden Patrouille wieder Wachen am Eingang eingesetzt werden. „Wir sind nicht sicher, ob die Frau alleine unterwegs ist“, begründete er seine Entscheidung. Narbengesicht führte Susan in den zweiten Stock und schloss sie kommentarlos in eines der Zimmer ein. Während es draussen dunkel wurde, sah sich Susan im Zimmer um.

Es war geschmackvoll eingerichtet und sauber. Der Schrank, wie auch der Tisch und die Stühle waren aus massivem, schwerem Holz. An der Wand hingen Bilder, welche den Alltag einer asiatischen Familie zeigten. Ein bezogenes Bett stand in der einen Ecke und in der anderen ein bequem aussehender Sessel. Vor dem Sessel stand ein kleiner, aber stabiler Glastisch mit einem Aschenbecher.

Susan löschte das Licht im Zimmer und schlich sich vorsichtig zum Fenster, das von grossen, schweren Vorhängen umrahmt war. Vorsichtig hob sie ihren Kopf und warf einen Blick in den Hof hinunter. Dieser wurde seit dem Einbruch der Dunkelheit von Aussenlampen beleuchtet und die Bäume, welche die Mauer überragten, zeichneten gespenstisch verzerrte Schatten auf den Vorhof.

,Das Zimmer liegt nicht sehr hoch‘, dachte Susan. Vielleicht sind es drei oder dreieinhalb Meter bis zum Boden. Mit leisen, langsamen Bewegungen versuchte Susan das Fenster zu öffnen. Es war nicht verriegelt und liess sich zu ihrem Erstaunen problemlos öffnen. Schnell zog sich Susan wieder vom Fenster zurück, legte sich auf das harte Bett und analysierte fieberhaft ihre Lage.

Irgendwie kam ihr die Geschichte mit dem offenen Fenster etwas zu dilettantisch vor, sie empfand tiefes Misstrauen und ihr Gefühl mahnte zur Vorsicht. Sie kroch nochmals auf allen Vieren zum Fenster und schielte von den Ecken so weit wie möglich auf der Seite nach unten. Es war jedoch nichts zu erkennen, ausser dass in der Zwischenzeit die Aussenbeleuchtung ausgeschaltet war. Abgesehen vom Sternenlicht war es nun stockdunkel im Vorhof und Susan konnte nichts erkennen. Dann öffnete sie schnell das Fenster und tauchte sofort zur Seite weg.

Vergeblich wartete sie auf eine Reaktion. Weder kam jemand in das Zimmer, noch hörte sie Schritte oder Stimmen vom Vorplatz. Irritiert legte sie sich wieder auf das Bett und starrte die Decke an.
Ein blasses Bild ihres Physikprofessors stieg vor ihr auf und sie hörte deutlich eine der vielen Weisheiten, welcher er immer witzig und pointiert im Vortragssaal den Studenten mitzuteilen pflegte: „Meine Damen und Herren! Werden sie nicht zum Bestandteil des Problems. Die Lösung ist meistens näher, als Sie vermuten und in der Regel auch einfacher, als die Lösung, an der Sie gerade herumstudieren.

“ Dies war einer seiner Lieblingssätze, wenn seine Studenten über einem Problem brüteten und keine Lösung fanden. „Sollten die Idioten einfach vergessen haben, das Fenster zu verriegeln?“ Einige Minuten später öffnete sie das Fenster im zweiten Stock erneut. Narbengesicht, als Wächter eingesetzt, schaute schräg von seinem Wachtposten zum Fenster hinauf und lächelte zufrieden.

Das Jagdfieber stieg in ihm hoch und sein Puls schlug schneller. Obwohl er zur Tötungsmaschine ausgebildet worden war und längst nicht mehr wusste, wie viele Menschen er bereits ermordet hatte, wusste er doch, dass er diesen Mord nicht vergessen würde. Er erinnerte sich an die Durchsuchung der Frau, insbesondere an ihre festen, grossen Brüste, dem herausstehenden harten Venushügel und die wohlgeformten Beine.

Ein Schauer der Erregung mischte sich mit dem Jagdfieber zu einem Gefühlscocktail besonderer Art. Er kannte kein Gefühl, welches sich mit diesem messen konnte. ,Komm Frau! Komm, damit ich das Werk vollbringen kann und meine erste weisse Frau töte‘, flüsterte es in ihm und die Erregung wurde mittlerweile so stark, dass er eine Erektion spürte.

,Nach dem Schuss werde ich ins Dorf gehen und mir ein junges Mädchen für die Nacht nehmen‘, versprach er sich und Wellen des Glücks durchfuhren seinen Körper. Mit tiefen, kontrollierten Atemstössen beruhigte er sich wieder und konzentrierte sich nun nur noch auf das Fenster.

Nachdem es fast fünf Minuten lang offen war, ohne dass etwas passierte, wurde so etwas wie ein Seil in den Hof hinuntergelassen. ,Traut sich wohl nicht, zu springen‘, dachte Narbengesicht und unterdrückte ein Lachen. Tatsächlich war es eine Art Seil, welches Susan aus den Laken des Bettes gebastelt hatte. Kurze Zeit später sah Narbengesicht, wie sich eine Gestalt abzuseilen begann.

Undeutlich, schemenhaft, aber trotzdem zu erkennen waren die Bluse und die helle Hose von Susan. Langsam nahm Narbengesicht das Ziel ins Visier und kostete das Gefühl aus. Kurz nachdem die Frau den Boden berührt hatte, schoss er eine schnelle Salve von fünf Schüssen in den Körper der Frau, registrierte zufrieden, wie sie zusammenbrach und dann auf dem Boden liegen blieb.

Die Waffe noch immer auf die leblose Frau gerichtet, schritt er langsam auf sie zu und spürte, wie die Erregung wieder von ihm Besitz ergriff. Bei der Frau angekommen, stiess er mit dem Fuss gegen ihre Körpermitte und bückte sich dann nach unten.

Frank war froh, dass Gong mit ihm fuhr. Alleine hätte er sich nicht auf dem Weg zurechtgefunden und wohl auch nicht den Mut gehabt, gegen die Drogenmafia anzugehen. ,Eigentlich hätte Klaus den Scheiss hier übernehmen können‘, dachte er und schnitt eine Grimasse.

Er hatte sich selber in die Enge getrieben und wusste, dass er da nicht so einfach wieder ‘raus kam. ,Vielleicht auch nie mehr?‘, sinnierte er. Gong riss ihn aus den Gedanken, drückte seinen Arm und bedeutete ihm, dass er anhalten solle. Gemeinsam packten sie das Motorrad hinter ein Gebüsch und tarnten es flüchtig mit Zweigen. Gong schlich vorne weg und Frank folgte ihm, so leise und so schnell, wie es ihm möglich war.

,Der hat Augen, wie eine Katze‘, dachte Frank und versuchte krampfhaft, das forsche Tempo mitzuhalten. Er hielt sich am Zipfel von Gong’s Tarnanzug fest, da er praktisch nichts sehen konnte und wunderte sich, wie der Mann vor ihm mit den widrigen Umständen zurecht kam. Nach einigen Minuten im schnellen Laufschritt blieb Gong stehen, schaute und schnüffelte prüfend nach allen Seiten und zog Frank dann blitzschnell und ohne grössere Kraftanstrengung in das nächstgelegene Gebüsch. ,Von Schlangen hat der wohl auch noch nie etwas gehört?‘, jammerte Frank in Gedanken und folgte dann widerwillig seinem Führer.

Gong war es zwar von Anfang an klar, dass Frank kein ausgebildeter Dschungelkämpfer war. Aber es war noch schlimmer, als er befürchtet hatte. ,Der trampelt wie ein betrunkener Elefantenbulle durch den Dschungel‘, registrierte er mit gerunzelter Stirn und drosselte das Tempo.

Dann blieb er stehen, atmete einige Male tief durch und zeigte Frank geduldig, wie man mit den Füssen auftritt, damit der Lärm gedämpft wird und wie man die Äste vor dem Kopf wegdrückt, damit sie nicht zischten und knacken. „Verstanden?“, fragte er kurz angebunden nach. Frank nickte mit grimmiger Miene und folgte ihm dann weiter durch den Busch. Gong hielt sich wenn möglich an die ausgetretenen Wildwechsel, damit sie schneller vorwärts kamen.

Dann blieb Gong so urplötzlich und unerwartet stehen, dass Frank ihn fast umwarf. Er wischte sich das verschwitzte Gesicht mit dem Ärmel trocken, während Gong in die Nacht horchte und die Dunkelheit zu durchdringen versuchte.

„Gleich da vorne ist das Schloss“, zischte er Frank nach einigen Sekunden zu und zeigte mit dem Kopf nach vorne. Während Frank noch immer tief atmete und stossweise nach Atem rang, erklärte ihm Gong einige einfache Handzeichen. „Falls wir getrennt werden, treffen wir uns nach der Aktion wieder hier, bei diesem Mangobaum“, sagte er und zeigte auf einen grossen Baum, der die anderen Bäume in dieser Umgebung weit überragte. ‘Hoffentlich werden wir nicht getrennt’, dachte Frank erschrocken.

‘Wie soll ich um Gottes Willen in dieser Dunkelheit einen einzelnen Baum finden?’ Trotz seiner Bedenken nickte er Gong zu und beschloss gleichzeitig, dass er sich unter keinen Umständen von ihm trennen wird. „Geschossen wird erst nach Absprache“, flüsterte Gong ihm zu.
Langsam schlichen sie näher zum Gebäudekomplex. Nach wenigen Metern verharrte Gong regungslos und legte sein Ohr auf den Boden.

Er bedeutete Frank mit einem Zeichen, zu warten und schlich alleine weiter. Kurz darauf hörte Frank zweimal kurz hintereinander ein Geräusch, welches wie ein leises, leicht heiseres Hüsteln klang. Frank versuchte noch immer das Geräusch einzuordnen, als Gong bereits wieder neben ihm stand. „Wir haben nun einige Minuten Zeit, bis sie merken, dass die Patrouille ausbleibt“, sprach er mit ruhiger Stimme.

Mit einem Blick auf den Schalldämpfer an der Waffe von Gong wusste Frank nun auch, was es mit dem Husten auf sich hatte. Das Gehirn von Frank weigerte sich, die Tatsache zu akzeptieren, dass Gong mit grösster Sicherheit vor etwas mehr als einer Minute zwei Menschen erschossen hatte. Natürlich war er sich dessen bewusst.

Doch er konnte den Gedanken, dass in seiner Gegenwart Menschen einfach so erschossen werden, nicht so einfach akzeptieren und blockte ab. Andererseits war Frank wild entschlossen, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. ,Es ist blutiger Ernst‘, hörte er eine Stimme in seinem Innern. ,Es geht um Leben und Tod!‘, fuhr die Stimme weiter fort. Etwas erstaunt nahm Frank zur Kenntnis, dass ihn diese Tatsache nicht mehr erschreckte.

Die Angst war wie weggeblasen und machte einer in dieser Situation weitaus produktiveren Energie Platz, nämlich dem Überlebenstrieb, gepaart mit dem Willen, nicht hier und jetzt das Lebenslicht auszuhauchen. Kurz stieg das Bild von Ohn vor ihm auf, wie sie vor der Abreise das Wat besuchten.

Er sah den Abt, wie er ihn segnete und dann wieder das Bild von Ohn, wie sie ihm zum Abschied zurief: „Komm’ wieder gesund zurück, Tirak!“ Diese Bilder und der Gedanke an Ohn aktivierten zusätzliche Kräfte in ihm und das tiefe Gefühl einer Gewissheit, dass er das Ganze hier unbeschadet überstehen würde.

Als sie sich dem Eingang des Schlosses näherten, zeigte ihm Gong mit der Hand, dass zwei Männer am Eingang Wache hielten. Mit dem Zeigefinger deutete er anschliessend deren genaue Position an. Dann trennten sich die Beiden, blieben aber auf Sichtweite. Frank sah nun die beiden Posten ebenfalls, welche sich gelangweilt an die Mauer lehnten und miteinander sprachen. Während Frank etwas umständlich an seiner Waffe nestelte, peitschten kurz hintereinander mehrere Schüsse durch die Nacht.

,Susan!‘, durchschoss es Frank und er spürte eine unbändige Wut, welche sich durch seinen Körper ausbreitete und ihn erzittern lies.
Die Wächter blieben auf ihrem Posten stehen, schauten aber gespannt in den Innenhof, um den Grund der Schüsse herauszufinden. Frank war sich sicher, dass die Schüsse auf Susan abgefeuert wurden und die blanke Wut raubte ihm fast den Verstand, er hob seine Pistole, zielte auf den Wachtposten, welcher näher zu ihm stand.

Er schaute mit wutentstelltem Gesicht auf Gong und wartete auf sein Zeichen. Gong hob nun ebenfalls seine Waffe und bevor Frank registrierte, was vor sich ging, hustete es heiser zweimal kurz nacheinander auf und beide Posten fielen wie vom Blitz getroffen um. Dann sprintete Gong vorwärts auf den Eingang zu und Frank rannte wild entschlossen hinterher.

Im Vorhof beugte sich Narbengesicht noch etwas tiefer über die Leiche der Frau und wollte sie auf den Rücken drehen. Praktisch gleichzeitig bemerkte er die Falle, in welche er wie ein blutiger Anfänger getappt war. Dann spürte er noch, wie etwas Grosses, Schweres auf ihn fiel.

Bewusstlos brach er neben der Puppe zusammen, welche die Kleider von Susan trug. Der Glastisch, welchen sie auf ihn hatte fallen lassen, zerschmetterte klirrend in tausend Einzelteile. „Prüfen sie die mögliche Lösung anhand eines kleinen, der Realität möglichst nahe kommenden Modells auf ihre Tauglichkeit hin“, war ein weiteres geflügeltes Wort ihres Physikprofessors gewesen. ,Wie Recht er doch hatte‘, dachte Susan erleichtert, als sie den Meuchelmörder zusammenbrechen sah.

Schnell seilte sie sich ab, packte die Puppe, welche sie aus dem Bettbezug gebastelt hatte und sprintete zum Fahrzeugpark. Sie versteckte sich hinter einem Jeep und zog sich in Windeseile die Hosen und die Bluse wieder an. Gleichzeitig überlegte sie fieberhaft, wie sie ungeschoren aus dem Gebäudekomplex und an den zwei Wachen vorbei fliehen konnte. ,Vielleicht stecken die Schlüssel im Jeep?‘, war ihr erster hoffnungsvoller Gedanke. ,Einsteigen, losfahren und jedes Hindernis schonungslos überfahren‘, ihr nächster.

Der Schlüssel war jedoch abgezogen. Sie schüttelte resigniert den Kopf und Tränen der Verzweiflung schossen aus ihren Augen. Auf der Abstellfläche neben dem Fahrersitz lag ihre Digicam, welche sie instinktiv an sich riss. Sie drückte sich wieder hinter den Jeep und versuchte, sich zu beruhigen. Trotzig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, liess ihren Blick über den Vorhof streifen und suchte fieberhaft nach einer Lücke, durch welche sie entschlüpfen konnte.

Während sie versuchte, die Distanz zwischen sich und den Wachen einzuschätzen, fielen diese plötzlich wie vom Blitz gefällt um und blieben liegen. Einen Wimpernschlag später, stürmten zwei Männer in den Vorhof und einer davon war zweifelsfrei Frank, welcher wild mit einer Waffe in der Gegend herumfuchtelte. Die ganze Szene erschien ihr irgendwie nicht real. Ungläubig starrte sie auf den hereinstürmenden Frank. Der Faden in Ihrem Kopf war wie gerissen und sie musste trotz der noch immer misslichen Lage lachen. Schnell sprang sie aus dem Wagenpark hervor. „Hier bin ich Frank!“, schrie sie so laut sie konnte und ihre Stimme überschlug sich dabei.

Frank änderte die Richtung und sprintete auf sie zu. „Schnell ‘raus aus dem Schloss!“, hörte sie seine aufgeregte Stimme rufen, welche heiser und erstickt klang. Zusammen sprinteten sie in Richtung Ausgang und dann an den toten Wachen vorbei in die Freiheit. Gong sicherte ihre Flucht und lief gleichzeitig rückwärts. Als die ersten bewaffneten Soldaten aus dem Gebäude stürmten, befand sich Gong bereits ausserhalb der Schlossmauern und war sicher vor den unkontrollierten Schüssen der Soldaten.

Schnell erreichte er den vereinbarten Treffpunkt und schnaufte erleichtert auf, als er sah, dass Frank und Susan bereits ungeduldig auf ihn warteten. Gong rannte ohne anzuhalten vorneweg. Susan, dicht von Frank gefolgt hinterher. Aus dem Schloss hörte man lautstarke Kommandostimmen und das Schiessen wurde eingestellt.

Motorlärm erklang und schon bald rissen die Scheinwerfer der Fahrzeuge auf der Strasse wirr herumfuchtelnde Löcher in die Nacht. Das Schloss war nun in gleissendes Licht getaucht und auf den Dächern suchten bewegliche Scheinwerfer die Umgebung ab.

Wenn einer der Kegel die Fliehenden zu erfassen drohte, warfen sie sich blitzschnell auf den Boden und sprinteten weiter, sobald die Nacht sie wieder gefangen hatte. Sie hetzten den Wildpfad entlang, in Richtung des Motorrades von Frank und ihre Lungen drohten zu bersten. Die Todesangst versetzte sie jedoch in eine Art Schockzustand, welcher ungeahnte Kräfte freisetzte und sie ihre Leistungsgrenze weit überschreiten liess.

Trotzdem hörten sie an den Geräuschen, dass die Verfolger immer näher kamen. „Stop!“, rief plötzlich der völlig ausgepumpte Frank seinen Fluchtgefährten zu und blieb dann wie ein Boxer kurz vor dem K.O. stehen. Seine Lunge rasselte und er schnappte keuchend wie ein Fisch an Land nach Luft. Susan war ebenfalls völlig ausser Atem und wollte sich nur noch auf den Boden werfen und dem erschöpfen Körper eine Ruhepause gönnen. Trotzdem blieb sie mit zusammengebissenen Zähnen und weit aus den Hohlen hervorgetreten Augen stehen.

„Wir müssen weiter!“, japste sie Frank zu. „Sie sind uns ganz nah auf den Fersen, Frank.“ Gong entsicherte ruhig und ohne ein Wort zu verlieren, seine Waffe und überblickte das Gelände. Während Frank noch immer um Luft rang, hörte er das lautstarke Gebell von Hunden. Susan schrie verzweifelt auf und rannte dann weiter. ,Nur weg von hier und nicht mehr anhalten, lauf ’ um dein Leben und gib nicht auf, bis du zusammenbrichst!’, stachelte sie sich an.

Die beiden Fluchtgefährten folgten ihr. Das unheimliche Gekläff der vom Jagdfieber gepackten Hunde kam schnell näher. Dann signalisierte ein vielstimmiges, triumphierendes Aufjaulen, dass die Meute wusste, dass sie das gehetzte Wild gestellt hatten.

Die Hunde waren viel schneller und beweglicher und allen war klar, dass eine erfolgreiche Flucht zu Fuss ausgeschlossen war. Gong zischte ein kurzes „Stop!“, und blieb dann neben einem grossen Teakbaum stehen. Während der Baum ihnen den Rücken schützte, warteten sie auf die heranstürmenden Hunde. Gong tauschte die Pistole gegen das leichte Maschinengewehr aus und reichte dann Susan eine Taschenlampe. Er bedeutete ihr, den Dschungel vor ihnen im Halbkreis nach den Hunden abzusuchen. Kurz darauf sah man im Licht der Taschenlampe die fluoreszierenden Augen der heranstürmenden Hunde.

Frank schoss als Erster auf eines der unheimlich glitzernden Augenpaare. Ein von Schmerzen erfülltes Jaulen folgte auf den Schuss und zeigte ihm an, dass er getroffen hatte. Eine kurze Salve von Gong durchbrach die Nacht und zwei weitere Augenpaare verschwanden aus dem Lichtkegel der Taschenlampe. Die restlichen Hunde merkten, dass das Wild nicht gewillt war, sich einfach von ihnen zerfleischen zu lassen und blieben abwartend und verunsichert stehen.

Das Licht der Taschenlampe fiel auf einen der Hunde, welcher mit einem tiefen bösartigen Knurren stehen geblieben war, die Nase weit nach hinten gezogen hatte und eine riesige, furchterregende Zahnreihe entblössend bösartig knurrte.

„Das sind ja wahre Monsterhunde“, knurrte Frank, während er auf das Tier zielte. Seine Waffe hustete zweimal kurz nacheinander und die Bestie kippte lautlos um. Gong schoss weitere kurze Salven, nun aber hinter die Hunde auf die Verfolger, welche sich bedrohlich nahe an die drei Flüchtenden herangearbeitet hatten. Diese warfen sich sofort auf den Dschungelboden und erwiderten nun ihrerseits das Feuer. Ein Meer von Schüssen hallte durch den Dschungel und Querschläger sirrten pfeifend um die Köpfe der Flüchtlinge.

Die Verfolger schrieen sich lautstark Befehle zu. „Schnell weiter, sie wollen uns einkreisen“, zischte Gong, welcher die Befehle verstanden hatte. Die Flanken der Verfolger begannen wild feuernd, sich zangenförmig um die Flüchtlinge zu schliessen. Gong erhob sich blitzschnell aus der Deckung und schoss ein ganzes Magazin halbkreisförmig in Richtung der Verfolger.

Für einen kurzen Augenblick zwang er sie, in ihrer Deckung zu verharren. Diesen kurzen Augenblick nutzten Susan und Frank sofort aus, um ihre Deckung zu verlassen und weiter den Pfad entlang zu rennen. Immer wieder hörten sie, wie die Kugeln der Verfolger bedenklich nahe an ihren Köpfen vorbeisurrten.

Von den Hunden war weder etwas zu hören, noch zu sehen. „Wahrscheinlich hat sie der Mut verlassen“, hoffte Frank. Dann endlich erreichten sie die Schotterstrasse und zu Franks grösstem Erstaunen lief Gong zielstrebig auf ein Gebüsch zu, welches sich in keinster Weise von den anderen unterschied. ,Der hat wohl einen sechsten Sinn‘, dachte Frank nicht das erste Mal in dieser Nacht, als hinter dem Gebüsch sein Motorrad stand. Aus der Deckung heraus versuchten sie, sich einen Überblick über ihre derzeitige Lage zu verschaffen.

Zu ihrem Leidwesen hatte sich diese jedoch nicht sehr verbessert. Ein Vorwärtskommen war unwahrscheinlich. Vor ihnen auf der Schotterstrasse hatten die Schergen der Drogenmafia eine imposante Wegsperre mit ihren Fahrzeugen erstellt.

Das ganze Umfeld der Strasse war hermetisch abgeriegelt und hinter den behelfsmässigen Stellungen lagen die schussbereiten Soldaten der Junta. Langsam und schrittweise vorrückend, trieben sie ihre Verfolger erbarmungslos auf diese Stellungen zu. „Wenn ich ein Indianer wäre, würde ich jetzt meinen Totengesang anstimmen“, sprach Frank mit ausdrucksloser Stimme und wenig Hoffnung zu Susan. In der ausweglos scheinenden Situation kam sein ironisches Gemüt ungewollt zum Vorschein. Susan, kreideweiss im Gesicht aber gefasst und tapfer verlangte von Gong seine Pistole.

„Kampflos kriegen sie mich jedenfalls nicht“, presste sie zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch, während sie gleichzeitig weinte. Mit einer energischen Handbewegung wischte sie das salzige Gemisch aus Tränen und Schweiss weg, welches eine helle Spur auf dem verschmutzten Gesicht hinterliess. Gong stand neben dem Motorrad und fing an, das Gepäck von Frank zu durchsuchen.

Er nahm die beiden Trinkflaschen aus der Gepäcktasche, öffnete diese und nahm einen tiefen Zug aus der einen Flasche. Dann reichte er sie kommentarlos weiter an Susan. Die Kaltblütigkeit von Gong riss Frank aus seiner Lethargie und er herrschte ihn wütend an: „Wir kratzen in Kürze ab und Du säufst hier einfach Wasser? Oder willst Du Dich ertränken, damit Du nicht erschossen wirst?“ Die Hoffnungslosigkeit trieb auch ihm die Tränen in die Augen. Gong grinste Frank trotz der misslichen Lage an.

Ohne sich näher zu erklären, begann er, von einem Kleidungsstück aus dem Gepäck von Frank, einige Streifen abzureissen. Dann leerte er die beiden Flaschen, griff sich den Reservekanister und füllte die Flaschen mit dem restlichen Benzin auf. Er tränkte die Stofffetzen mit dem Benzin und stopfte diese dann halb in die Flaschen.

Frank und Susan schauten ihm gespannt zu. „Wenn es bei den Fahrzeugen brennt, starte die Maschine und fahre ohne Licht den kleinen Weg da vorne links weg. Nach fünfhundert Metern wartet Ihr. Wenn ich in zwanzig Minuten nicht bei Euch bin, fährst Du weiter, bis Du nach zwölf Kilometern zu einem Kloster kommst. Frag’ dort nach ,Black Jack‘. Er wird Euch in Sicherheit bringen.“ Mit diesen Worten stopfte er sich behutsam die Flaschen in den Tarnanzug und verschwand in der Dunkelheit.

Gong schlich katzengleich, mit federnden, kraftvollen und leisen Schritten durch die Dunkelheit. Nachdem er einen Bogen geschlagen hatte, näherte er sich von hinten der Wegsperre. Der kleine Weg, den Frank benutzen sollte, wurde von zwei der Schergen bewacht. Gong spürte und roch sie bereits von weitem. Sie fühlten sich sicher und sprachen so laut miteinander, dass sie ihm ihre genaue Position verrieten.

Geduldig schlich Gong sich geschmeidig Meter für Meter an. Bald stand er hinter dem einem Posten, verharrte kurz, sammelte alle seine Sinne und sprang ihn dann mit einem riesigen Satz an. Mit der linken Hand hielt er ihm den Mund zu und mit der rechten stiess er ihm das Messer in den Rücken.

Der Soldat erstarrte und ein kurzes, durch die Hand abgedämpftes Stöhnen war zu hören. Dann erschlaffte der Leib und Gong liess ihn behutsam auf den Boden gleiten. Der zweite Posten hörte zwar das gedämpfte Stöhnen, konnte sich aber keinen Reim darauf machen.

Er stand ratlos auf, trat auf die Strasse hinaus und fragte besorgt nach. Im Gebüsch wimmelte es von Schlangen und das Stöhnen hatte etwas Beunruhigendes an sich. Kaum stand der Mann auf der Strasse und war im Sternenlicht erkennbar, hustete die Waffe von Gong auf. In den Kopf getroffen fiel der Soldat wie ein gefällter Baum um. Gong schleifte ihn zurück ins Gebüsch und hastete dann den Weg weiter hinauf in Richtung der Wagensperre.

Vor den Fahrzeugen hatten sich vier weitere Soldaten verschanzt und blickten gespannt in die Richtung, aus welcher sie die Flüchtlinge erwarteten, die entsicherten Waffen schussbereit im Anschlag.

Alle ihre Sinne waren nach vorne gerichtet. Gong, welcher sich vorsichtig von hinten näherte, bemerkten sie nicht. Als er noch zehn Meter von den Soldaten entfernt war, bereitete er behutsam die Flaschen vor und stellte sie anschliessend wurfbereit vor sich hin. Langsam stand Gong mit der Maschinenpistole im Anschlag auf.

Eine kurze Salve riss die vier völlig überrumpelten Soldaten aus ihren Stellungen. Gong war sicher, dass er alle vier getroffen hatte und hechtete links weg. Bei den anderen Soldaten brach Panik aus, als sie von einer völlig unerwarteten Richtung beschossen wurden und sie schossen unkontrolliert auf alles was sich bewegte. Das allgemeine Chaos, welcher er unter den Soldaten gestiftet hatte, nutzte Gong eiskalt und schnell aus.

Er zündete die Lunte an den Flaschen an und warf sie dann gezielt gegen das hinterste Fahrzeug. Dann hechtete er von seiner Position sofort weg und jagte eine Serie mehr oder weniger ungezielter Schüsse in das Soldatenchaos hinein, immer darauf bedacht, nie länger als den Bruchteil einer Sekunde am selben Ort zu verharren.

Das Benzin verteilte sich schnell auf dem Fahrzeug und gierig frassen sich die Flamen ihren Weg. Nach wenigen Sekunden brannte das Fahrzeug lichterloh. Dann zerriss eine gewaltige Explosion die Nacht und erfasste wie eine Kettenreaktion die übrigen Fahrzeuge. Während Frank mit dem Motorrad so schnell wie möglich aus der Deckung herausschnellte und in den kleinen Weg einbog, schaute Susan wie gebannt auf das Flammeninferno, welches Gong angerichtet hatte. Der Lichtblitz der zweiten Explosion erhellte den Schauplatz für eine kurze Zeit wie von einer riesigen Lampe erhellt.

Im grellen Licht sah Susan überall schreiende und brennende Menschen herumrennen. Das Flammenmeer blendete sie, sie schloss instinktiv die Augen und bangte um das Leben ihres Retters. Nachdem sie die vereinbarten fünfhundert Meter gefahren waren, fuhr Frank vom Weg und stellte das Motorrad ab. Eine dritte Explosion erschütterte den brennenden Wagenpark und die Flammen schossen hoch in den Sternenhimmel hinauf. Fest aneinander geklammert, schauten sie gebannt auf die gleissend zum Himmel hochstechenden Flammen.

Gong stand unweit des kleinen Weges, den Frank kurz zuvor hochgefahren war. Mit hasserfülltem Gesicht nahm er die Verfolger unter Beschuss, welche aus dem Dschungel ihren brennenden und schreienden Kameraden zu Hilfe eilten. Schuss um Schuss streckte er sie gnadenlos nieder, bis ein Klicken der Waffe anzeigte, dass das Magazin leer war.
Dann stand er auf, schulterte die Waffe, warf einen letzten Blick auf das brennende Inferno und trabte den kleinen Weg entlang. Bei den toten Wachposten angekommen, klaubte er deren Waffen und Munition auf und trabte weiter, bis er auf Frank und Susan traf.

„Du hast wohl zu viele James Bond-Filme gesehen?“ begrüsste ihn Frank erleichtert und unsicher zugleich. Gong schaute ihm ernst und direkt in die Augen. „Nein Frank. Nur zuviel Leid und Grausamkeiten in diesem Land. Leid an meiner Familie und Leid an meiner Seele. Ich konnte nur überleben, weil ich noch härter und noch gnadenloser als sie geworden bin“, sprach er mit bitterer Stimme. Dann, als wolle er alles von sich abschütteln, klopfte er den Staub von seinem Tarnanzug, schüttelte kurz den Kopf und grinste Frank an.

„Immerhin hast sogar Du einen Hund getroffen!“ Frank korrigierte ihn mit einem kurzen Seitenblick auf Susan: „Zwei.“ Er war froh, dass er keine Menschen töten musste und dass ihm das Gefühl erspart blieb, ein Leben, wenn auch das eines Mörders und skrupellosen Drogenhändlers seinem Gewissen aufzubürden.

Zu dritt auf dem Motorrad ging die Fahrt auf dem holperigen und von Löchern durchsäten Weg weiter. Nachdem sie etwa zehn Kilometern gefahren waren, deutete Gong auf den Wegrand und befahl Frank, die Maschine anzuhalten. „Wir müssen sicher sein, dass uns kein Fahrzeug folgt“, sprach er mit ruhiger Stimme. Während Susan sich neben dem Motorrad hinlegte, lauschten Gong und Frank in die Dunkelheit hinein. Die nächsten zwei Stunden war ausser den nächtlichen Urwaldgeräuschen nichts zu hören. Zwischendurch hörte Frank den Ruf eines Dukhe.

Irgendwo daheim in einer sicheren Spalte hauste ebenfalls eine dieser grossen, bissigen Echsen mit den listigen Augen. Das laute, tiefe Geschrei: „Dukhe, Dukhe“, war ihm vertraut und beruhigte ihn. Gleichzeitig stiegen wieder die Bilder von Ohn und dem Abt des Klosters in ihm hoch und er bedankte sich bei seinem Schöpfer. Als Gong sicher war, dass sie heute nicht mehr verfolgt würden, fuhren sie weiter, zu dem von Gong bereits erwähnten Kloster.

Black Jack, ein Freund von Gong, welcher das Kämpfen aufgegeben hatte und nun im Kloster seinen Seelenfrieden suchte, führte sie in eine kleine Kapelle ausserhalb der Klostermauern, welche abseits und versteckt im Dschungel stand.

Nachdem sie sich notbehelfsmässig mit einer Schöpfkelle geduscht hatten, fielen sie auf die weichen Matten in der Kapelle. Nach kurzer Zeit schlief Gong ein und sein Atem wurde langsamer und regelmässig. Susan und Frank schraken immer wieder aus ihrem unruhigen und von wirren Träumen durchsetzten Schlaf auf und schauten mit angstgeweiteten Augen um sich.

Die Ereignisse des Tages hielten sie noch gefangen. Vor der Kapelle sass der Mönch mit dem eigenartigen Namen Black Jack meditierend im Schneidersitz. Er wachte über den Schlaf der Flüchtenden und versuchte, etwas von der meditativen Kraft auf sie zu übertragen.

Die Führer der burmesischen Soldaten waren ausser sich, als sie das Schadensausmass einigermassen überblicken konnten. Die Nacht kostete vierzehn Soldaten das Leben und sechs Fahrzeuge waren völlig zerstört. Wild wurden sich widersprechende Befehle herumgeschrien.

Die Hektik und die Unsicherheit über die vernichtende Niederlage war überall spürbar. Ohne erkennbare Ordnung wurden Feuer gelöscht sowie Tote und Verwundete geborgen. An eine Verfolgung der Verantwortlichen für diese vernichtende Niederlage dachte niemand. Zu tief sass noch immer der Schock über den unvorhergesehenen Ablauf der Aktion.

Der europäische Mann überblickte den Schauplatz äusserlich ruhig. ,Operative Hektik ersetzt geistige Windstille‘, dachte er bei sich, als er den Platz des Grauens überblickte. ,Das ist die Arbeit von Profis und nicht von Touristen, welche sich verirrt haben‘, stellte er nüchtern fest. ,Das kann kein Zufall sein!‘ Tausend Möglichkeiten schossen gleichzeitig durch seinen Kopf. ,Ist man ist uns auf der Spur? Internationale Drogenfahnder vielleicht? Welcher Spur folgen sie wohl? Wo ist das Leck in der Organisation? Sind sie schon so nahe, dass sie meine Identität kennen? Warum bin ich nicht gewarnt worden?‘

Er winkte ungeduldig Narbengesicht zu sich, welcher mit einem turbanähnlichen Verband auf dem Kopf in einem Jeep sitzend, auf Befehle wartete. „Es wird Zeit, den Stall auszumisten“, sagte der Europäer mit einem säuerlichen Lächeln um die Lippen zu Narbengesicht und stieg dann in den Jeep ein. Im Schloss angekommen, befahl er Narbengesicht sich hinzulegen und bei Tagesanbruch die Spur der Flüchtlinge aufzunehmen.

Er setzte sich an sein Pult und zog mit einem Ruck sein Handy aus der Halterung. „Hallo Tom, hier Mae Sot“, zischte er bedrohlich leise ins Handy. „Bring Deinen Laden in Ordnung. Von irgendwoher stinkt es gewaltig.“ Dann hängte er kommentarlos auf, bevor sein Handlanger in Pattaya irgendwelche Fragen stellen konnte.

Tom, die Kontaktstelle in Pattaya, schoss der Schweiss aus allen Poren. „Bring Deinen Laden in Ordnung“, äffte er seinen Chef nach. „Hier ist alles in Ordnung und es läuft wie geschmiert“, war er überzeugt.

Oder sollte vielleicht Skipper etwas auf eigene Faust planen? ,Dem Sauhund ist das ohne weiteres zuzutrauen‘, dachte er besorgt und beschloss, gleich am nächsten Morgen der Sache auf den Grund zu gehen. Aufgewühlt wie immer, wenn ihn Mae Sot anrief, setzte er sich wieder zu den anderen Gästen und bestellte nervös und gereizt ein Bier.

:hehe: :byee:
 
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        #19  

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einfach nur mega.galaktisch geschrieben.

in einem durchgelesen - ohne nach ziggis zu suchen :respekt:
 
        #20  

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@ tischtuch

von dem werk musste dem ranzenwirt unbedingt 2 exemplare schicken!
eines fuer ihn, damit seine olle damit nach ihm werfen kann, und eines zur weitergabe fuer einen freund, falls er 'mal wieder einen hat!

ciao

abstinent
 
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