Thailändisch lernen

Schweizer-Expats auf den Philippinen

        #1  

Member

Von erfolglosen Geschäftsleuten, gesellschaftlich Nutzlosen, Strandgut der weissen Rasse, Alkoholabhängigen, Blendern, Hochstaplern, Taugenichtsen, nutzlosen Fressern, Schmarotzern, Arbeitsscheuen, Frühvergreisten, Sinnentleerten und anderen Versagern.

Ich bin vom Pinatubo-Rundflug zurück in Angeles. Am Nachmittag ist Wäschetag, fast so wie weiland auf dem Camino Santiago. Wäscheleine und Klips habe ich auf der Reise immer dabei. Ich wohne bei einem Pächter in einer Billigabsteige für wenig Geld und gutem Preis-Leistungsverhältnis. Das Menuangebot ist äusserst klein, hat es aber in sich. Seine philippinische Frau kocht nicht nur gut, sondern extragut. Selten habe ich so lecker in einem Gästehaus gegessen. Es gibt sogar hausgemachte Bratwürste. Schweizer Radio DRS läuft auf Internet Livestream den ganzen Tag. Das hätte ich allerdings wirklich nicht gebraucht. Je mehr versucht wird, es im Ausland wie zuhause wirken zu lassen, desto mehr vermisst du nämlich deine Heimat.
Ich beobachte, dass proportional zur Entfernung von der Heimat, auch der Patriotismus zunimmt. Die Unterkunft wird in hohem Mass von Eidgenossen, meist longterm, bewohnt und funktionierte auch als Treffpunkt für Schweizer-Expatriaten. Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen, ex = aus, heraus; patria = Vaterland), Kurzform = Expat. Leider kann ich mich für diesen Menschenschlag nicht erwärmen. Ich fühle mich nicht besser, aber anders. Es handelt sich weitgehend nicht um Traveller, sondern um Leute, die sich auf lange Dauer in Angeles aufhalten. Wie kann man hier nur so lange Ferien machen oder sich sogar niederlassen? Nicht einmal ein Meer gibt es. Bestenfalls kennen die Leute nebst der Fields-Avenue noch Puerto Galera auf Oriental Mindoro und wenn’s ganz gut geht Boracay, eine kleine volltouristisierte Dependance der Insel Panay in den Visayas, die in den frühen 70er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts noch ein Geheimtipp für Hippies und Aussteiger war und es mittlerweile zum „Holy Grail of Philippine Tourism“ geschafft hat. Das sind klassische Touristendestinationen und auch Junggesellenhochburgen. Dabei gibt es noch über 7000 andere Inseln zu entdecken. Aber was soll ich Blinden vom Licht erzählen. Ich möchte niemandem zu nahe treten. Anbetracht der einheimischen Schabracken in ihrer Begleitung, wage ich anzunehmen, dass es sich mehrheitlich nicht um Traveller, sondern um stationäre FSB-Naturen handelt. Sie verstehen es nicht ihren Geist zu beschäftigen und sind vermehrt schwanzgesteuert. Der allergrösste Zeitvertreib scheint für diese Unterbeschäftigten der Freund Alkohol zu sein. Sie halten den Pegel hoch, sprechen ohne Punkt und Komma, kauen einander ein Ohr ab und haben dennoch nichts ausgesagt.
Der Weg von der Askese zur Völlerei ist halt einfacher und schneller als umgekehrt. Die Gleichgesinntheit wird einander anhand von gemeinsamen Kartenpiel-Nachmittagen (Jassen), Raclette-Abenden im Swiss Chalet attestiert. Fairerweise möchte ich erwähnen, dass es auch Dart- und Pool-Billiard-Wettbewerbe gibt. Anschliessend folgen bereits am Nachmittag voravisierte Trinkgelage. „Heute sauf ich mir einen an“, sagte einer jeden Nachmittag. Ich habe zu keinem Zeitpunkt irgendjemanden einmal ein Buch oder einen Reiseführer lesen sehen. Ab und zu hat jemand nach der schweizerischen Boulevardzeitung „Blick“ gefragt; das Pendent zur „Bild“ in Deutschland und Leibblatt geistig Minderbemittelter und politisch leicht Beeinflussbarer. Sorry, ich kann das Ketzern nicht lassen. Der Vorruhestand, die Erwerbsunfähigkeit, das Rentnerleben, die Verfettung, der Alkohol, das "In-den-Bars-herumhängen", die Herumhurerei, das permanente Einwerfen von Riemenspannern, ist eine Einbahnstrasse und wird in der Sackgasse enden. Die Freiheit im letzten Drittel des Lebens wird vertan, die Gesundheit ruiniert. Das ist der Preis dafür, dass du ein Leben gerackert und gewürgt hast. Besonders Leute aus dem unteren Mittelstand verfallen einer solchen Lebenshaltung, die in Tat und Wahrheit eine solche Bezeichnung nicht verdient. Werden Leute ernsthaft krank, wird unsere Landesvertretung in Makati City (Metro Manila) bemüht und um Hilfe gebeten. Diese schiesst dann das nötige Geld für den Heimflug vor und die Sozialhilfe in der Schweiz übernimmt die Behandlungskosten. Ich empfinde bei solchen Menschen etwas tierhaft Nachlässiges. Trinkgelder werden grosszügig verteilt, obschon dies unter Filipinos im Lande unüblich ist. In einem extremen Beispiel beobachtete ich, wie ein Expat einem zehnjährigen Buben einen ganzen Tausender spendete. Das sind sage und schreibe vier Tageslöhne eines philippinischen Hilfsarbeiters in der Provinz. Kein Wunder, dass die Leute hier denken, das Geld wachse bei den Canos auf den Bäumen. Nur schnell zum ATM-Gott und PHP 10‘000 abgreifen – dann ist die Brieftasche wieder voll. Di-ba? Wir als Backpacker und Budgettraveller haben dann das Nachsehen. Ein solches Verhalten ist uns gegenüber unfair. Wir sind nicht in den Ferien, sondern unser Leben ist die Reise und wir müssen jeden Peso zweimal umdrehen.
Ich bin auf dem Weg zum SM Departement Store und laufe durch die Fields hoch. Zwei dürre Weisse sitzen draussen an einer Theke und vermitteln mir den Eindruck, als litten sie unter Malaria tropica und Hepatitis zusammen. Zwei menschliche Häufchen Elend und Scheisse, die sich seit vielen Jahren in den Tropen verloren haben und keine weitere Perspektive mehr sehen, als sich zu Tode zu saufen und über ihr Gastland und die Menschen hier zu wettern. Ihre Körper sind über und über verziert mit Tätowierungen. Einer sitzt ohne Leibchen da und trägt seine Verzierungen demonstrativ zur Schau. Früher hatte er mehr Körpergewicht. Jetzt hängt ihm die überschüssige Haut vom Leibe und die Tatoos sind verzerrt. Weniger wäre mehr. Anbetracht der Fülle der Verzierungen an den oberen und unteren Extremitäten, weiss man die eigentlich schönen Zeichnungen und Ornamente auf der Haut gar nicht mehr zu würdigen. Alles erscheint dunkel und schwarz. Aus dem T-Shirt des anderen krabbelt eine blaue Kreuzspinne den Hals empor wie ein irreparables Krebsgeschwür. Das hat mit Ästhetik wenig zu tun und ich frage mich, was der Mann damit aussagen will. Hat er den Tätowierer im Suff gewähren lassen? Das wäre mit Sicherheit ein interessanter Fall für einen Psychoanalytiker. Angeles bildet in Sachen Expats keine Ausnahmesituation. Ich nehme den Ort nur stellvertretend für andere als negatives Beispiel. Puerto Galera oder Pattaya in Thailand ist nicht eben besser. Findest du per Gelegenheit beim Travellen wieder einmal ein paar Landsleute, freust dich nach langer Zeit in Mundart zu sprechen. Bald merkst du, dass du trotzdem ganz alleine bist. Ich bin anders geraten und kann mit vielen Leuten nichts anfangen. Leider bin ich unbegabt im Ertragen von Alleinsein. Ich mag gerne lebenskluge Leute um mich herum, die etwas mitzuteilen haben. Zum Glück bin ich recht kontaktfreudig und mache schnell neue Bekanntschaften, leider aber nicht immer in der gewünschten Art.
Die Leute sind meilenweit von meiner Lebens- und Reisephilosophie entfernt, können nichts beitragen, kennen ihre Wahlheimat ungenügend und wollen mit dir Kartenspielen. Teils wohnen sie über zehn Jahre auf den Inseln und sprechen nicht einmal das Tagalog, die relativ einfach zu erlernende philippinische Hauptsprache. Sie gehört zur malayisch-polynesischen Sprachgruppe. Im Schwierigkeitsgrad etwa zu vergleichen mit Indonesisch und Japanisch. Grösser sind die Herausforderungen in Vietnam, Laos, Thailand und China. Wegen den verschiedenen Stimmlagen beim Sprechen und die teils anderen Schriftzeichen, sind die Herausforderungen unvergleichbar höher. Aber auch eine solche Sprache ist erlernbar. Tagalog lernen kann jeder, wenn er will: das hat nichts mit Intelligenz, sondern vielmehr mit Disziplin und Ausdauer zu tun – wie so vieles im Leben. Zeit hast du ja genug, es ist nur eine Frage, wie du dir den Tag einteilst. Selbst wenn der Alkohol im Verlauf der Jahre einen Teil deiner Hirnzellen stillgelegt hat, schaffst du drei Wörter am Tag. Ende Jahr hast du bereits einen Basiswortschatz von approximativ eintausend Wörtern. Damit kannst du bereits etwas Gescheites anfangen und alleine auf dem Markt einkaufen gehen. Ich kann dir sagen, so ein Marktgang ist genauso geil und amüsant, wie in einer GoGo-Bar herumzuhängen. Vielleicht kannst du dort nicht Abspritzen, aber das geht ja in einem ST-Room auch nicht, wenn du besoffen bist. Überall nette Leute, die sich freuen, wenn du versuchst in ihrer Sprache etwas zu kaufen. Ein Witzchen hier, ein bisschen Schalk da und allen haben ihren Spass. Marktleute sind nicht aus Gugelhopf und mögen deftige Witze. Oft handelt es sich um lebenskluge Leute, die über ein Bewusstsein verfügen und etwas mitzuteilen haben. Wer weiss, vielleicht findest du gerade beim Einkaufen eine nette und tüchtige Perle. Bedenke jedoch, dass du nicht in der Fields bist und diese Frauen nicht probetesten kannst, denn du befindest dich in streng katholischem Hoheitsgebiet. Wohnst du in einer Stadt, gibt es vielleicht sogar eine Tagalog-Sprachschule. Auch eine Privatlehrerin ist eine gute Option und bezahlbar, wenn du nicht alle Kohlen in Tanduay und San Miguel umsetzt. Es gibt so viele Teacher ohne Job im Lande, die gerne bereit sind, zu helfen. Zugegeben, wer etwas mehr Hirnschmalz hat, schafft es in kürzerer Zeit. Du musst aber niemandem etwas beweisen. Wer eine Landessprache spricht, ist nicht ausgeschlossen und kann am Gesellschaftsleben teilnehmen. Vielleicht wirst du Mitglied im lokalen Rotary- oder Lionsclub, hast Kontakt zum Bürgermeister, Polizeichef, Niederlassungsleiter der lokalen Bank und zum Bischof. Viele Ausländer aber wollen das nicht, lehnen die Lebensart der Filipinos ab, halten sich auf Distanz, bewegen sich in weisser Gesellschaft und bleiben ein Leben lang Fremde in ihrer Wahlheimat. Ihre Meinung ist nicht ausgewogen und einseitig durch Gespräche mit Westlern gebildet. Sie machen sich keine Mühe, die Einheimischen besser kennen zu lernen und zu verstehen. Durch meine Aussage darf nicht konstruiert werden, dass ich der philippinische Mentalität und Lebensart uneingeschränkt zustimme - beileibe nicht. Ich könnte über dieses Thema eine Diplomarbeit schreiben. Soviel sei zumindest gesagt: Ich habe grosse Sympathie zu diesem Land und seinen Leuten, welches ich seit Präsident Ferdinand Marcos Zeiten bereise und nicht so schlecht kenne. Ich bin aber überzeugt, dass die Filipinos die permanente Misere in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft weitestgehend selber verschuldet haben. Man könnte es in einem kurzen Satz auf einen Nenner bringen: Aus Fehlern nichts gelernt. Ein Land voller Chaoten und Kindsköpfe, die Lachen, Essen, Tanzen, Singen und Feiern wollen. Wenn es auf den Philippinen nur Frauen gäbe, ginge es der Nation wesentlich besser. Und dann gibt es noch den Klerus!? Oh Gott, das ergäbe einen weiteren Studienbericht! Ich wähle trotzdem „das kleinere Übel“. Seit langer Zeit kann ich auf freundliche Hinweise verzichten, wenn mir Leute berichten, dass auf dieser oder jener Insel ein Landsmann lebt. Oft sind es Leute, die irgendein brotloses Business betreiben, ohne die Kalkulation „Return on Investment“ gemacht zu haben. Davon habe ich zwei Kategorien ausgemacht: Solche die ihre kompromisslose Mentalität von zuhause mitbringen und die Einheimischen auf westliches Niveau trimmen wollen. Ihnen ist jedes Mittel recht, um die Leute zu massregeln. Die zweite Gattung übernimmt die Mentalität der Einheimischen, lässt alles durchgehen und findet es echt lässig. Beide Varianten sind zum Scheitern verurteilt. The best business over here, is no business!!! Wer Geld verdienen will, bleibt besser im Westen und kommt erst dann, wenn er genügend Kröten zusammengerafft hat. Ich kenne wenige Ausnahmen von Expats, die hier in diesem Land auf eigene Rechnung wirklich gutes Geld erwirtschaften. Alle anderen machen sich etwas vor und sind de facto gescheitert: Ich spreche da vom Gastwirt, vom Ferienresort-Betreiber, vom Transportunternehmer der 2 Jeepneys laufen hat, ein anderer der mit 12 Trycicles (Tryke) zu überleben versucht, einer der eine Reismühle betreibt, jemand der 4 Condos an Einheimische vermietet, einer der ein eigenes Dive-Center leitet, jemand der sogar versucht Motorradtouren für Touristen auf die Beine zu stellen und und und. Die Aufzählung könnte ich beliebig erweitern. Keiner arbeitet nach effektiven betriebswirtschaftlichen Kriterien, keiner erwirtschaftet genügend Geld, jeder lebt von der Hand in den Mund, jeder hat eine unglaubliche Präsenz- und Arbeitszeit, jeder hat zu wenig zahlende Kunden, jeder muss dem Geld nachspringen, jeder muss sich mit arbeitsunwilligem und unfähigem Personal herumschlagen, jeder ist beruflich angebunden und kann nie lange weg. Erfolglosigkeit ist an und für sich kein Makel, sie versaut einem aber das ganze Leben. Früher flogen Expats teilweise 6 Monate jährlich in die Schweiz um zu arbeiten. Einer wirkte als Taxifahrer, der andere als Fliesenleger, ein dritter als Bauarbeiter etc. Mittlerweile hat sich die Wirtschaftssituation im Lande Helvetia geändert, die Leute sind alle älter geworden und ihre Arbeitskraft ist nicht mehr gefragt. Aus rechtlichen Gründen steht bei allen Geschäften immer die philippinische Ehefrau im Vordergrund. Du hältst dich latent zurück, weil du de facto nur eine Aufenthalts-, nicht aber eine Arbeitsbewilligung hast. Nicht anders ist es beim Landbesitz. Grundstücktitel werden immer und ewig nur auf den Namen philippinischer Staatsbürger, bei Expats in den meisten Fällen auf die philippinische Ehefrau ausgestellt. Kommt es zum Bruch, hast du die Arschkarte. „Nimm dein Haus und verschwinde, ich behalte das Land“, sagte seinerzeit eine Ex-Nutte im Nelson Pub in Sabang in Puerto Galera zu ihrem deutschen Noch-Ehemann. Alle Gäste hielten sich die Bäuche vor Lachen. Grunderwerb auf den Philippinen darf niemals als Investition angesehen werden, sondern ist schlichtweg nur Geld auf den Putz gehauen. Ok, wenn die Beziehung funktioniert, dann kannst du billig wohnen. Willst du etwas mehr Sicherheit, machst du einen Leasingvertrag auf 20 Jahre und lässt die Nutzung für diese Zeit im Grundbuch eintragen. Dann kann dich wenigstens zwanzig Jahre niemand mehr rausschmeissen. Aber willst du im Falle eines Falles überhaupt trotzen und weiterhin an einem Ort wohnen bleiben, wo du zur Persona non grata geworden bist? Viele Expats beschäftigen Verwandte und Familienangehörige ihrer Ehefrau. Diese Leute wollen Sonderrechte und Sonderbehandlung. In Asien bist du ein Schweinehund, wenn du Arbeit nicht an Verwandte vergibst. Im Westen ist es genau umgekehrt. Greifst du durch wie in einem Betrieb im Westen, kommen neue Probleme auf dich zu. Warum denn nicht nur Selbstversorgung betreiben. Etwas Gemüse anbauen, ein paar Früchtebäume, ein paar Schweine, Gänse und Hühner. Was du im Überschuss produzierst bzw. anbaust, frierst du ein oder verkaufst es auf dem Markt. So hast du weniger Sorgen und Ärger und kannst alles noch überblicken und selber überwachen. Das Landarbeiter-Ehepaar lässt du gratis wohnen und gibst ihnen Naturalien als weitere Entschädigung. Später kommt dann deine Altersrente rein und du hast genug zum Leben. Wenn du jedoch noch die arbeitslose Grossfamilie deiner Gattin mitfinanzierst, werden deine Mittel nie ausreichen. Du bist gut beraten, einen anderen Wohnort zu wählen, und zwar gleich von Anbeginn. Besucher müssen sich voranmelden. Glaube mir, das funktioniert auch auf den Philippinen. Sobald du einmal die ersten Leute abgewiesen hast, die sich nicht an deine Auflagen halten, wird es nach Protesten der Familie besser und du hast deine Ruhe. Wenn die Leute gar nicht mehr kommen – umso besser. Man darf sich nicht alles bieten lassen und der Bequemlichkeit halber alles mit der Mentalität entschuldigen. Auch du hast deine eigne Mentalität und dir muss es auch wohl sein. Sei ein Mann und setze dich durch, notfalls auch gegen deine eigene Frau. Steht sie nicht loyal zu dir, kannst du gleich Abschminken, denn dann hat alles keinen Sinn. Du bist der Boss, take charge. Wer auf den Philippinen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gutes Geld erwirtschaftet, muss dafür noch härter arbeiten als im Westen. Da brauchst du ein immenses Kontrollsystem, bist täglich viele Stunden auf Trab, hast keine Ferien und suchst die Beruhigung vielleicht einmal mehr im Alkohol und in den einschlägigen Lokalen.
Das einzige, was mich mit den meisten Schweizern im Ausland verbindet, ist die gemeinsame Nationalität und eine herzliche Ablehnung ihrer Lebensweise. Ausnahmen bestätigen die Regel. Liegst du auf meiner Wellenlänge, so melde dich! Dann bist du wohl auch so ein Alien wie ich. Ich komme vorbei und wir quatschen. Ich provoziere gerne, ketzere, rüttle wach und diskutiere aber mit Vorliebe emotionslos und sachlich. Werte Leserschaft, Deutsche und Österreicher eingeschlossen, wenn ihr wollt, dürft ihr jetzt meine Darlegungen im Thailand-Asienforum zerreissen und auf mich einschlagen. Oder habe ich vielleicht doch ein ganz kleines Quäntchen recht? „Gott schütze mich vor Sturm und Wind, und vor Schweizer die im Ausland sind“;-)))

Pitcairn (59), Traveller aus Passion, seit 40 Jahren auf der endlosen Reise


Südostasien, im April 2012
 
        #2  

Member



Pitcairn
Wieder mal ein Leckerbissen zum lesen von dir. Dich im Forum zerreissen? Im Gegenteil. Ich für meinen Teil stimme dir voll zu. Du schreibst es realistisch, offen und vor allem ohne beleidigend/ belehrend zu wirken.
Auch ich Schweizer (na, eigentlich immer noch Italiener, aber mit 56 Jahren seit 54 Jahren in der Schweiz) seit 2011 mit einer Thai (sehr glücklich verheiratet), wollen ende Jahr nach Thailand auswandern. Dort aber leben und nicht als Expat rumhängen, oder der Illusion eines Geschäftsleben (TV Sendung Good bay Deutschland) träumen.
Denke du hast mit deinen "Gedanken" gar nicht daneben gegriffen. Ich verbringe viel Zeit, mit den Vorbereitungen für meine Auswanderung. Vor allem wichtig ist ein Finanzplan, der für die nächsten Jahre bis zu meiner Pensionierung standhält.
Dann auch die wichtige Frage ist die unserer "Freitzeitbeschäftigung". Ständig mit Landsleuten so wie du Sie gut bescheibst, möchte ich keinesfalls abhängen.
Mein Leitspruch ist: JEDEN TAG STEHT IRGENDWO EIN ARSCHLOCH AUF!
Mach weiter mit deinen Geschichten. Einfach ein Lesegenuss es zu lesen.

Ciao Heerny
 
        #3  

Member



@ Pit

Alles klar , obwohl ich bezweifle das es gutes Pinay Essen gibt ! Aber ... Kannst du deinen Beitrag nicht kürzer posten ?

Es ist müßig es am Stück zu lesen , nicht wegen Inhalt sondern wegen zu lang .

Früher sagte Mann ... Fasse dich kurz ! Nicht im Inhalt , sondern vielleicht bei den Absätzen .

Danke
 
        #4  

Member



Sehr schön und interresant geschrieben. Ich finde aber etwas zu hart zu Gericht gezogen. Auch im eigenen Land ziehen sich von bis alle Formen von Lebensweisen durch die Gesellschaft. Dies spiegelt sich natürlich auch bei Expats in anderen Ländern wieder. Ich glaube nicht das diese Leute glücklicher oder unglücklicher sind als du. Es ist halt ihre Art zu Leben. Ich denke eher du ärgerst dich was deine Landsmäner für einen Eindruck in dem jeweiligen Land hinterlassen in dem sie Leben und befürchtest aufgrund der " Sippenhaft " mit denen in einen Topf geworfen zu werden. Dem kann man leider nicht entgegen steuern. Da hilft einfach nur gelassenheit und die geistige Fähigkeit ausblenden zu können.
 
        #5  

Member



Gut geschrieben - aber nimm es doch auch mit Details genau (bist ja auch Schwiizer :).
Wenn Du z.B. behauptest, Japanisch gehöre zu den einfacheren Sprachen in Asien, dann frag' ich mich, was ich von Deinen übrigen Aussagen z.B. über Tagalog usw. halten soll.
Gesprochenes Japanisch ist allein schon deshalb höllisch schwierig, weil Du - ausser beim Saufgelage - immer den zur Situation und zu deiner Person passenden Ton (Höflichkeitsstufe) finden musst, ohne jedoch allzu steif zu wirken. Einfach von deinem Mädel etwas nachplappern geht gar nicht, weil du sonst als "homodachi" rüberkommst .... und dann erst geschriebenes Japanisch, au Backe! Die übernommenen chinesischen Schriftzeichen werden im Unterschied zu Chinesisch - je nach Zusammenhang im Wort und Satz - auf zig verschiedene Arten gelesen, Paradebeispiel Fujiyama (falsch), Fujisan (richtig), wobei bei anderen Bergnahmen das Zeichen für Berg dann durchaus wieder -yama gelesen wird.
Habe als Expat ein paar Jährchen in Japan gelebt, und mich intensiv mit Sprache und Kultur auseinandergesetzt. Mir ist dort halt umgekehrt aufgefallen, dass Weltenbummler oft nach ein paar Wochen Reise meinen, das System des Landes und gleich auch die Sprache kapiert zu haben, was sich dann recht lustig anhörte.. Möchte Dich ja nicht zu letzteren zählen und schätze Deine Berichte ansonsten sehr. Nur eben, halbwegs schlaue Expats haben zuweilen durchaus Recht, wenn sie sich über die vorbeiziehende Karawane der World-Traveler lustig machen! (am liebsten waren mir immer die in Indien 'Erleuchteten', lol).
 
Booking.com
        #6  

Member



Geiler Text. stimme Dir zu, außer beim Japanisch und dem Essen auf den Phills...
 
        #7  

Member



Diesem Text stimme ich 100% zu. Die Expats die in Asien ein Business und Erfolg haben sind die Ausnahmen von der Regel, und auch die arbeiten härter für weniger Geld als man es hier in Europa tun würde. Aber jeden Tag stehen ein duzend Leute auf die meinen sie wären cleverer als alle anderen...Leider kommt auch noch dazu das viele dieser gescheiterten Existenzen sich dann auch noch darauf spezialisieren Landsleute abzurippen - bei denen Einheimischen trauen sie es sich zum einen nicht und zum anderen wärs mangels Beherrschung der Landessprache halt auch schwierig...

Greetz, H&S
 
        #8  

Member



Hallo Pitcairn

Danke für Deinen Text.
Solche von Dir beschriebenen Expats gibt es wahrscheinlich in jedem asiatischen Land.
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich aus der Touristen und Expatsarea zurückgezogen habe.
Anfänglich waren die Geschichten ja noch lustig, aber irgendwann kannte ich sie alle.

Eine eher speziellere Gruppe, sind die Ueberwinterer, die jedes Jahr wieder kommen, sich an den selben Orten aufhalten und am Stammtisch wieder das zum Besten geben, was sie in den letzten 6 Monaten in der Heimat erlebt haben.

Dann die Vielen, die ohne Stammtisch nicht lebensfähig sind, aber nicht mal wegen dem Alkohol, sondern weil sie immer wieder einen suchen, der Ihnen hier, oder da helfen könnte, in Ihren Augen sollte.

Residente, die mit etwas offeneren Sinnen durchs Leben gehen, die sieht man an solchen Stammtischen selten, oder kaum und Du lieber Poster, wirst solche Residente auch kaum treffen können. Solche Leute sind untereinander per Telefon und Internet vernetzt und treffen sich meist privat.

Daher triffst Du auch kaum einen an, der ganz normal, ohne gross aufzufallen, irgend in einem asiatischen Land lebt und ein ganz normales Leben hat. Meist leben Sie weg vom touristischen Schuss. Die einen sind mit einer Einheimischen verheiratet, die andern nicht. Sie haben aber ein's gemeinsam, sie haben Ihr eigenes Geld mitgebracht und sind keine Almosenempfänger. Sie müssen nicht an Stammtischen verkehren, um da und dort ein Bier abzustauben, oder sich was zu Essen " schnorren " .
" Du kannste nicht mal, ich habe grad und und und ..... "

So gesehen fehlt etwas in Deinem Bericht. Es fehlen die paar ganz normalen, unauffälligen Weissen, die einfach in Asien leben.

Gruss vom sudu
 
        #10  

Member



Ach ja, die Expats in Asien.
Ich bin auch so einer.
Mein Motto ist einfach - halt dich fern von denen aus deiner alten Umgebung.
Lernst hie und da mal einen kennen der die sympatisch ist dann gibt es sicher ein gutes Gespräch und--damit hat sichs.
 
Booking.com
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten