Thailändisch lernen

Ayutthaya - Ex - UN World Heritage Site ?

        #1  

Member

Ja, es wird in der UN diskutiert, am Beispiel Ayutthaya ein Exempel zu statuieren, und der Stadt den imagetraechtigen Titel "World Heritage Site" abzuerkennen!
Eine entsprechende UN-Kommission wird demnaechst nach Ayutthaya aufbrechen um das alles zu ueberpruefen.

Die internationale Schmach waere fuer Thailand schier unertraeglich und die dann ploetzlich fehlenden UN-Gelder wuerden tiefe Loecher reissen.

Unabhaengigen Journalisten und Wissenschaftlern war im Laufe der Jahre aufgefallen, das die Gemeinde Ayutthaya so gut wie gar nichts fuer ihre Baudenkmaeler tut. Ein wenig unfachmaennische Restauration hier und da, aber kaum ein Zeichen von nennenswerter Erhaltung jahrhundertealter Ruinen. Den "neuen" Maerchenkoenigen und -prinzen baute man in Ayutthaya megafeudale Marmorschreine und 6-spurige Zufahrtsstrassen zu denselbigen, die echten und historischen Bauten vernachlaessigte man dagegen sehr!

Ein eindrucksvolles Beispiel: Der im Nordwesten der Stadt gelegene Wat Phu Khao Thong, eine der bedeutendsten noch erhaltenen Tempelanlagen vergangener Jahrhunderte, ist nach wie vor nur ueber unbefestigte Ackerwege erreichbar - der Zustand der Bausubstanz ist katastrophal.
Die ansaessigen Andenkendealer und Fressbudenbetreiber haben ganze Flanken des Tempels fuer sich mit ihren Bretterbuden und Wellblechhuetten in Beschlag genommen, die antiken Bewaesserungsgraeben dienen denen als Kloake und Muellhalde - WAS, GLAUBT IHR NICHT?

Dann fahrt doch selber 'mal hin (Istzustand von HEUTE!:(

Anhang anzeigen 673_pk_1.jpg

Nur 400m Luftlinie entfernt ist das Marmorprachtdenkmal fuer den Maerchenkoenig Naresuan, dem heute so viele Heldentaten angedichtet werden (siehe u.A. kuerzliche Heldenepos-Verfilmungen). Die verbriefte Historie besagt, das dieser King den Thai den Hahnenkampf und das Gambling beschert hat - wie auch Tausende von Huehnchenminiaturen im Umfeld des Denkmals beweisen. Weisser Marmor ueberall, Prunk und Pracht und nicht ein klitzekleines Stueckchen Abfall im weiten Umkreis.
Tolle Kunstwerke am Denkmal, die eindrucksvoll bezeugen, wie dieser Thai-Superkoenig per Hand Haie, Krokodile, Drachen und so allerlei anderes Getier besiegt...ein echter Nationalheld halt!
Die vielspurige Prachtstrasse hierher endet in der Denkmalsumrundung - an Hinweisen zum Monument fehlt es auch nicht, denn eine mindestens 10 m lange Marmortafel an der Hauptstrasse erlaeutert den Vorbeifahrenden, um was es sich hier handelt. 2 verblichene mickrige Hinweistaefelchen, fast nicht mehr zu erkennen, weisen irgendwo am Strassenrand unauffaellig auf den voelkerkundlich bedeutsamen Tempel hin.

Mal sehen wie schnell die Thai diesmal sind, um ihren Mist zu kaschieren und die UN-Voegel erneut zu blenden....

Anhang anzeigen 673_nare_1.jpg

ciao

abstinent
 
        #2  

Member

wie auch Tausende von Huehnchenminiaturen im Umfeld des Denkmals beweisen.

Dort war ich kürzlich auch!

Anhang anzeigen 781.jpg

Noch nie habe ich soviele Beton-Chicken an einem Platz gesehen. Es scheint mir auch, viele Thais mögen bunten Kitsch mehr als echte historische Tempel. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der neue Wat Sukkawadee in der Nähe von Pattaya.

Gruß von Franki.
 
        #3  

Member

Ein wenig enttäuscht war ich dort auch. aber eher weil ich die amüsiermeile nicht innert nützlicher zeit gefunden habe. aber einige schöne dinger hat es da schon....

Anhang anzeigen 134.jpg

tt
 
        #5  

Member

ein bisschen müsste man ja auch die burmesen bestrafen. Ayutthaya war im 16 Jahrhundert eine der sagenstädte in europa.

Anhang anzeigen 139.jpg

tt
 
        #7  

Member

Noch etwas Geschichte:


Geschichte

König U-Thong (Thibodi I.) gründete Ayutthaya 1350 am Ufer des Chao Phraya. Der Ort war strategisch äußerst günstig gewählt: Insgesamt drei Flüsse und ein Kanal, 20 m hohe und 5 m dicke Befestigungsmauern umgaben die neue Hauptstadt und schirmten sie, einer Insel gleich, von der Außenwelt ab.

Die regelmäßige Überflutung des tiefer gelegenen Umlandes sorgte für üppige Reisernten und schloss eine längere Belagerung der Stadt durch Feinde aus. Für 417 Jahre war Ayutthaya eine der blühendsten Königs- und Handelsstädte in Indochina - die am längsten bestehende in Thailands Geschichte.

Hier residierten 33 thailändische Könige aus fünf Dynastien. Von hier aus herrschten die Thai im 15. Jh. über das Khmer-Reich in Kambodscha. Kaufleute aus Portugal, Holland, Frankreich und England siedelten sich im 16. Jh. nahe der reichen Königsstadt an und errichteten Dependancen ihrer Handelsgesellschaften.

Mehr als 1 Mio. Bewohner sollen zur Blütezeit Mitte des 17. Jh. in den Häusern und Palästen gelebt haben, und in den einst 400 Tempeln wurden immense Kunstschätze aufbewahrt. (nicht auszudenken, wenn es in dieser zeit das forum schon gegeben hätte und der dutchang hätte sich die tempel dort angeschaut........)

Die Geschichtsschreibung Siams lagerte in den königlichen Bibliotheken - bis 1767.

Damals überfielen die Burmesen die Königsstadt und legten viele Gebäude in Schutt und Asche. Alle Holzbauten brannten nieder, darunter auch die Bibliothek. Mit ihr ging ein bedeutender Teil der Geschichtsschreibung Thailands verloren, insbesondere der aus der Zeit vor dem 14. Jh.

Noch heute erzählen sich die Thailänder, dass das aus Ayutthaya geraubte Gold für den Bau der Schwedagon- Pagode in der burmesischen Hauptstadt Rangoon (heute Yangon) verwendet worden sei.

Anhang anzeigen 137.jpg

schade drum, wenn es noch ganz zerfallen würde...


tt
 
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