Thailändisch lernen

Faehrenscams, Vulkane, Troubles...Berichtsfetzen Philippines

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Ich habe einige Kurzberichte und Berichtsteile ueber Reiseerfahrungen bezueglich der Inselrepublik. Vielleicht interessiert der Kram ja auch hier ein paar Leser:


© 2006 text & fotos by abstinent
Faehrenscam

Wer von einer der Tausenden von Inseln, welche die Republik der Philippinen ausmachen, zu einer anderen möchte - der hat neben dem Flugzeug (nur in seltenen Fällen) noch das Fährboot als Alternative. Von der Banca (Auslegerboot) fuer 4 Leute bis zum viele Hundert Personen und Fahrzeuge fassenden Seelenverkäufer findet man hier alles. Je nach Fahrtroute und Passagierfrequenz braucht man sich um Abfahrtszeiten etc. wenig Gedanken machen. Die für Touristen wichtigen Hauptrouten (z.B. Batangas - Mindoro) werden von unterschiedlichsten Reedereien fast im 2-Stundentakt befahren.

Auf meiner zurückliegenden Tour habe ich aber ein Routing gewählt, welches nach Betrachtung einer guten Landkarte die wohl meistfrequentierteste Schiffsverbindung in den Phillies darstellt. An der Südspitze der Hauptinsel Luzon befindet sich das Ende aller in den Süden führenden Strassen und der Fährhafen Matnog. Die über Samar und Leyte (durch eine Brücke verbunden) führende Nord/Südachse geht in den Süden bis nach Mindanao (mit einer weiteren Schiffspassage).
Frohen Mutes brach ich also in Legazpi mit dem ersten Hahnenschrei auf, um eine frühe Fähre zu erhaschen. Meinem eigentlichen Zeitplan hinkte ich bereits 2 Tage hinterher, denn dieser blöde Mayon-Vulkan wollte mich einfach nicht mit seiner Schönheit beeindrucken!

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Vergraulen wollte er mich, mit lautem Grollen und dauernden kleinen Erdbeben.
Kennt ihr Erdbeben? Das ist so, als ob der feste Boden unter euch plötzlich aus Wackelpudding besteht - und ihr habt das Gefühl euer Gleichgewichtssinn spielt euch einen Streich.

Gluckspilze erleben ihn so: (Foto von camperspoint.com:(

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Na ja, weiter geht's - Tricycle zum Jeepney-Terminal, Jeepney zum Busstop nach Cagsawa, dann mit einem Schrotthaufen auf 6 Rädern nach Sorsogon.

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Die Stadt Sorsogon ist unter Tauchern übrigens als das Whaleshark-Capital der ganzen Welt bekannt. Von hier aus starten täglich Unmengen an Touristen in kleinen Booten und lassen sich in die Region schippern, wo diese Spezies Fisch (ich glaube das ist der größte Fisch der Welt) beim Futtern beobachtet werden kann. Sporttaucher können das Ganze dann von unten fotografieren.

Pic von Sfondieldesktop.com:

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Hier hatte ich vor 4 Jahren das Vergnuegen, mit diesen U-Bootgrossen Fischchen zu tauchen.

Von Sorsogon in der netten Provinz Bicol aus nach Matnog zu gelangen erwies sich als etwas schwierig. Zahlreiche Touts (Schlepper) boten ihre Dienste an, aber 800 Peso für ein Tricycle oder gar 1200 für einen Owner's Jeep waren mir zuviel.

Ein wenig warten, eine eiskalte Dietcoke an der Tankstelle getrunken, und dort dann auch die wichtige Information bekommen, das der Jeepney nach Matnog durch die Parallelstrasse fährt. Es folgte eine gesellige Stunde auf der schmalen Pritsche mit ca. 2 Dutzend anderen Fahrgästen. Auch das Dach füllte sich später auf diesem Trip noch mit Passagieren, aber die Strasse war sehr kurvig, und entsprechende Fotos alle verwackelt. Jedenfalls bin ich nicht aus dem Jeepney herausgefallen!

Am Pier gähnende Leere, es war inzwischen später Vormittag - aber kein Boot in Sichtweite des Piers.

Hier kam dann die Abzocke mit den Policen! Schon im Hafenbereich drinnen, also hinter der Umzäunung derselben, da war ein Schalter unter einem Sonnenschirm aufgebaut, es lag eine Passagierliste aus und man wurde gebeten, sich einzutragen. Das kostete 15 Peso, und ich dachte ich hätte dort die Hafenpierbenutzungsumlage oder ähnliche mafiöse Gelder entrichtet, ein Papierchen gab's als Quittung:

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.....aber denkste: dem einen Schalter folgten dann um die Ecke noch 2 weitere, und jeder behauptete wichtiger zu sein, als die Vorhergehenden!
Lautstark brüllte man mir entgegen "Pay Money, Pay Money!"

Überall gab es Zettelchen, ich hatte schon eine Hosentasche voll davon:

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Der Rip-Off hier geschieht gezielt, und es kostet ja nicht die Welt. Die 15 Peso kann man verschmerzen, aber die Tatsache, dass die hier so etwas mit jedem Fahrgast machen - die stimmt einen dann doch ärgerlich.
Die Policenhökerer zahlen sicher ein fettes Schmiergeld, denn geschätzte 1000 Passagiere pro Tag gehen hier duch. Wegen des Standortes hinter der Absperrung war es für Pinoys als auch für Foreigner nicht möglich, das zu umgehen - ein Jeder hielt es für die Piergebühr.

So sieht dann ein wirkliches Fährenticket aus, der Preis lag so bei 125 Peso:

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Und nach vielen endlosen Stunden Warterei, kam dann am späten Nachmittag endlich der Kahn:

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Um existierende Fahrpläne wie z.B. auch und ganz besonders in Reiseführern - da braucht man sich keine Gedanken zu machen. Boote sind hier wie Jeepneys, die fahren wenn sie voll sind!

ciao

abstinent
 
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