Thailändisch lernen

Meine erste Nacht in der Engel-Stadt

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Mein erster Besuch in der Stadt der Engel (Vorsicht: Satire!) :mrgreen:

Also der Robert Bücker hatte mich dorthin eingeladen. Nach Angeles. Ist schon sieben Jahre her. So war das damals:

Er hätte in der Nähe von Manila nämlich eine Bar-Stadt entdeckt, die noch so aussieht wie Pattaya vor 15 Jahren, meinte der Robert. Und das hat mich natürlich neugierig gemacht. Angeles City, die Stadt der Engel, am Vulkan Pinatubo gelegen – ein Städtchen voller Go-Go-Bars und Mädchen, die überhaupt nicht wie Engel aussehen.

„Das ist die Hölle hier“, stöhnt der Robert, als er mich im strömenden Regen vom Bus abholt.

„Umbrella Umbrella (Regenschirme)!“ heulen die Straßenverkäufer.
„Wieso Hölle?“
„Ach Jonny, in Pattaya ist doch alles schöner.“
„Und warum bestellst du mich dann hierher?“ frage ich.
„Naja, ich dachte der Vergleich zu Pattaya würde dich vielleicht reizen. Aber echt – das ist kein Vergleich.“

Am Abend sind wir dann auf die Fields-Barmeile gegangen. Es regnete immer noch in Strömen.
„Umbrella Umbrella!“

Diese lästigen Straßenverkäufer gehen mir am meisten auf den Keks“, :keks:stöhnt der Robert. „Die wirst du nicht los. Und die stellen sich sofort auf jede neue Situation um. Sobald es anfängt zu regnen, verkaufen sie Schirme. Wenn die Sonne brennt, verkaufen sie Sonnenbrillen.“
Im selben Moment gehen zwei Barladies in superkurzen Röckchen an uns vorbei.
„Viagra Viagra, Kondome!“ heulen die Straßenschlepper.
„Ich glaub du hast Recht“, sage ich. „Die stellen sich wirklich sofort auf alles ein.“

Die Barmeile sieht aus wie ein Kaff aus einem Western-Film. Statt der Cowboys stolzieren dicke Amis über den dreckigen Asphalt.
“Viele Ex-Soldaten, die früher hier stationiert waren“, informiert mich der Robert. „Wollen sich an ihre wilden Jahre erinnern.“
Wir betreten die „Las-Vegas“- Go-Go-Bar, wo wir gleich von einem Dutzend kreischender Hostessen in Beschlag genommen werden. Sie sind eigentlich für den Getränkenachschub zuständig und tragen züchtige Röcke und weiße Blusen.
„Kannst du auch mit ins Hotel nehmen“, meint der Robert.

Komischerweise gibt es hier mehr Hostessen als Tänzerinnen. Die Mädels tanzen gelangweilt auf der Bühne rum und tragen Bikinis, die seit zehn Jahren aus der Mode sind.
„Da gibt es in Pattaya spannendere Shows“, sage ich.
Wir trinken San-Miguel-Bier, das dem Singha auch nicht das Wasser reichen kann.
Gegenüber sitzt noch ein Farang, der mir irgendwie bekannt vorkommt.
„Hier verkehrt sogar die Prominenz“, meint der Robert. „Das ist ein berühmter deutscher Kunstprofessor, der sich hier von seinem anstrengenden Künstlerdasein erholt.“

Ich sehe, dass der dünne Professor gerade ein künstlerisches Foto von den leichtbekleideten Damen schießen will, doch ein Aufpasser in Uniform packt sein Handgelenk, entwindet ihm die Nikon und wirft sie mit Karacho gegen die Spiegelwand.

„No photo, Sir!“
„Höflich sind sie hier“, bemerkt der Robert. „Man wird immer mit Sir angeredet.“

Der Professor steckt sich eine Marlboro an, dann sammelt er die Einzelteile seiner Kamera ein und versucht das Puzzle wieder zusammenzusetzen.
„So entstehen die künstlerischen Arbeiten von dem“, erklärt mir der Robert.

Ich bin dann noch mit dem Künstler ins Gespräch gekommen.

„Herr Professor, Sie sehen so traurig aus. Wegen der kaputten Kamera?“
„Nein, Herr JonnybGood. Ich habe eine Schaffenskrise. Die Leute verstehen meine Arbeiten nicht.“
Ich versuche ihn zu trösten:
"Aber vielen anderen Künstlern ging es doch genauso. Die meisten hatten es am Anfang schwer: Schiller mit seinen Gedichten, Picasso mit seinen Bildern und Mozart mit seinen Kugeln.“ :hehe:
„Ja, der Weg zum Ruhm ist mühselig.“


Irgendwie deprimiert mich der Laden aber auch. Vor allem ein muskelbepackter Angeber, der aufgeblasen an der Theke hockt, die Bierflasche zwischen den breitgestellten Beinen aufgepflanzt wie ein Phallus-Symbol. Noch ordinärer geht es wohl nicht.
Den Robert sticht nach vier Pullen San Miguel auch der Hafer, denn er fängt an, die Körpersprache von dem Bodybuilder nachzuahmen: Beine breit, Flasche auf Hosenschlitzhöhe – und ich will ihn noch warnen, denn der Kerl hat das mitgekriegt und reagiert instinktiv und blitzschnell. Er packt den Robert am Kragen und fragt ihn, ob er ihm was mitzuteilen hätte. Seinem Akzent nach ist er Engländer, also Hooligan.
„Komm, gehen wir raus!“ knurrt er.

Draußen gießt es noch immer in Strömen. Taifun-Saison.
Für den Kampf hat der Muskelberg dem Robert die Wahl der Waffen erlaubt, und mein Kumpel hat sich für Regenschirme entschieden.

„Umbrella Umbrella!“

Und jetzt stehen die beiden vor der Western-Kulisse von Angeles City im stömenden Regen wie zwei Cowboys beim Duell. Das muss man sich mal vorstellen.
Die Barladies drängen sich unter dem Vordach der Las-Vegas-Bar und kreischen, weil Robert gerade mit der Spitze seines Schirms einen Treffer im Unterleib des Gegners gelandet hat.
Dem Engländer wird das Theater dann doch zu bunt, er wirft seinen Schirm in den Matsch, verpasst Robert eine linke Gerade, die ihn umhaut, und marschiert kerzengerade zurück in den Amüsierschuppen.:box:
Die Bargirls applaudieren.
„Hey Joe! Hey Joe! Good fighting!“

Nachdem der Robert sich im Hotel seine versaute Hose ausgezogen und eine trockene angezogen hat, ziehen wir noch mal los. So schnell geben wir es nicht auf.
In der „La-Bamba-Bar“ trinken wir die nächste Runde. Der Robert ist jetzt richtig geladen und will unbedingt ein Mädel abschleppen.
„Kann ich der einen Drink spendieren?“ fragt er die Mamasan und deutet auf eine junge Tänzerin mit polangen Haaren.
„Ja“, sagt die Mama. „Aber kannst du nicht mit ins Hotel nehmen. Ist Cherry-Girl.“
„Was soll das denn heißen?“ frage ich.
„Cherry-Girl heißt Jungfrau“, erklärt der Robert.
„Donnerwetter. Die findet man in Pattaya eher selten.“
„Ja, seltsam. Angeblich arbeiten die hier, weil manche Koreaner oder Japaner ganz wild darauf sind, so einem Mädchen die Unschuld zu nehmen. Das nennen sie hier: Break the Cherry.“
„Aha. Kirschknacker.“
„Und was kostet das normalerweise?“ frage ich die Mamasan.
„Koreaner zahlen fürs erste Mal mit Cherry-Girl 100.000 Pesos und mehr.“

Das sind ungefähr 1600 Euro.

„Wäre mir zu riskant so eine Nummer“, meint der Robert, der alte Geizkragen. „Was mach ich, wenn ich umsonst bezahlt habe und die ist gar keine Jungfrau mehr? Einen Anwalt nehmen? Die sind doch nicht ganz dicht!“

Er nahm sich dann lieber eine ältere Lady mit aufs Zimmer und erzählte mir am nächsten Morgen haargenau, was er im Bett alles veranstaltet hatte. So ein Angeber-Schwein! :wichs:

Jedenfalls – mir fehlt hier das Meer, das Singha-Bier und das leckere Thai-Food. Mit Cherry-Girls kann ich nichts anfangen und für eine Vulkanbesteigung bin ich zu faul. Also – schnell nach einem Rückflug gucken. Pattaya –ich komme! :stange:
 
        #2  

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Hallo, bin neu hier und lese und lese und denke und denke. Deinen Bericht zu lesen, hat wirklich Spaß gemacht. Fein, wie du schreibst. Kompliment.
 
        #3  

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Na ja .. wenn ic ehrlich bin glaube ich nicht an echte Ü18-Cherrygirls ... aber wenn die Koreaner und Japaner soviel Geld für so einen (m.e. fake) zahlen ... sollen se machen ... lach
 
        #4  

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Das kommt immer wieder vor, dass eingefleischte Thailandfahrer neu nach Angeles kommen, alles falsch machen, weil sie sich natürlich nicht auskennen, und vor allem völlig eingefahren sind, dann sofort den Vergleich mit Pattaya ziehen, und frustriert möglichst schnell wieder abreisen.

Man muss schon etwas flexibel sein, die Augen aufmachen können (und wollen), lernwillig sein, und nicht nach der ersten oder zweiten Bar innerlich aufgeben. Dann passiert nämlich genau das, die Klappe fällt, und man hat sich selbst aus dem Rennen katapultiert. In Pattaya ist auch nicht alles Gold was glänzt, und es gibt auch Langweiler Bars. Trotzdem käme ich deshalb nie auf die Idee zu glauben, in Castrop Rauxel sei alles besser. Der Umstand, dass Du zu dem falschen Ergebnis kommst, in Pattaya seien die Bars/Shows weniger langweilig als in AC, zeigt klar, dass Du nur in den falschen Bars warst. Und wie zum Henker habt Ihr die offenbar einzige Bar, die vor 7 Jahren keine Fotos erlaubte, gefunden? Mehr als eine kann es nicht sein, denn ich kenne keine einzige. Welche war es denn? Und dann noch mit "uniformiertem Aufpasser"? Beides nie gesehen/erlebt in Angeles, außer beim Geldwechsler. Man wurde vor 7 Jahren noch regelmäßig von der Mamasan, dem Manager oder den Mädels dazu aufgefordert, Fotos zu machen - in so gut wie allen Bars. Und das mit dem Fotoaparat an die Wand schmeißen ist so kaum passiert, was mich zu der Frage bringt, was überhaupt an dem Bericht Wahrheit, und was Märchen ist.

Du solltest fairerweise, um niemanden das alles für bare Münze nehmen zu lassen, nicht nur drüber schreiben Vorsicht Satire, sondern auch Vorsicht Dichtung.

Ich finde es durchaus nett geschrieben und auch witzig, aber wie gesagt, man sollte Belletristik in einem Forum, in dem sich viele Leute, auch viele Newbies, Infos zum Sachthema holen wollen, als solche deklarieren, damit es nicht zu großen Missverständnissen kommt.

BTW, zum Thema, Cherrygirls finde ich persönlich auch so überflüssig wie ein Kropf, aber man muss ja keine mitnehmen (was BTW sehr wohl geht). Zumal es groß und fett dransteht und sie auch kein Geheimnis draus machen. Weiter, es gibt sehr wohl viele volljährige CGs in Angeles, die Phils sind katholisch bis auf die Knochen.
 
        #5  

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schone story aber ich personlich habe leider genug von Angeles City, ich fand immer entweder frauen die nie blasen oder nur virgin !
In pattaya gibt es nie eine virgin.
ja filipinas sind eben sehr jung und haben das erste mal immer angst.
bei den Thai's machen sie es das erste mal mit ein thai mann.
also filipina verdienen viel geld mit sud koreaner, das stimmt.
 
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