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Irgendwie war ich froh, als mich der Minibus mitten in Sungai Kolok, dieser schmuddeligen Puff- und Grenzstadt dann am Markt ausklinkte. Auch hier gab es gruene Leute an jeder Ecke:
Ich checkte in ein preiswertes Hotel ein und goennte mir vor einem ausgiebigen Abendmahl eine 30 Minutendusche. Ausgehverbot war zwar angesagt, aber nicht viele hielten sich daran. Ich plante meinen Grenzuebertritt in den Morgenstunden des Folgetages. Kota Bahru war letztendlich nur 35 KM Luftlinie von hier entfernt. Straende und Satay warteten sicher schon auf michAnhang anzeigen 41.gif
sorry, die meisten pics wurden im vorbeifahren gemacht und sind von mieser qualitaet. alle pics von gepanzerten fahrzeugen hat man mir am kommenden tag brav vom chip geloescht
Sungai Kolok ist das suedlichste Ende der Bahnlinie von Bangkok, 1200 KM Luftlinie von dort entfernt. 1200 Meter hohe Berge im Umland beherbergen die Terroristen, welche ihre Anschlaege und Bombenattentate auf die Zivilbevoelkerung trotz omnipraesentem Militaer taeglich aufs Neue ausfuehren. Ich checke hier schnell am Morgen aus und bewege mich am Bahnhof vorbei auf die Grenze per Pedes zu.
Am Bahnhof freut sich eine Maedeltruppe auf deren anstehende Reise:
Ich gerate beim Fotografieren des Bahnhofs von aussen in die Faenge einer Patrouille, erst nach langer Diskussion mit dem kommandierenden Offizier darf ich meine Digicam behalten. Muss aber vor seinen Augen alle Aufnahmen von Uniformierten und deren Fahrzeugen von meinem Chip loeschen. Prima, das ich in weiser Voraussicht gestern Nacht im Hotel viele Pics auf die Festplatte meines Laptops ueberspielt hatteAnhang anzeigen 10.gif
Die Aufnahme von den Maedels und diese hier von der Bahnstation durfte ich behalten:
Ich klaere die Passformalitaeten in wenigen Minuten und bekomme auf der malayischen Seite meinen 3 Monatsstempel, wissend - das ich davon nur einige Tage, maximal eine Woche nutzen werde.
Mein Visa fuer Thailand hatte noch volle 5 Wochen, aber Stempelsammeln ist ja eine unangenehme Begleiterscheinung fuer jeden haeufig Reisenden. Obiger Warnhinweis der Thai-Immigrationbehoerden spricht wieder Baende.
Nun stehe ich hier auf Malayischem Boden in Rantau Trallala und muss nach Kota Bahru...das sind locker 30 KM weiter. Direkt hinter der Grenze stuerzen sich die Taxigeier auf mich, als waere ich frisches Aas, ich latsche aber erstmal und sondiere - ist ja alles Neuland fuer mich hier.
500 m weiter befindet sich eine Busstation mit vielen Schaltern - alle geschlossen, muselmanischer Feiertag in Kelantan, wie diese Erzmuselmanenprovinz hier heisst!
Von irgendeiner unsichtbaren Zinne oder einem Minarett schallert ein Muezzin mit Druckkammerlautsprechern arabischen Singsang in die heisse Luft. Ich brauche 'was zu trinken und bekomme bei einem Kiosk gegenueber nicht nur die ersehnte Coke sondern auch die Info zum Weitertransport.
Der Linienbus Nummer 29 hielte nicht weit von hier und wuerde mich fuer 3 Ringgit 80 Sen bis in die Innenstadt Kota Bahrus fahren - toll, das erspart mir die Schacherei mit den unliebsamen Taxlern, die schon Kurse um die 80 Ringgit fuer die Strecke aufriefen.
Nummer 29 kommt nach wenigen Minuten und ich rattere mit ihm an mein Zwischenziel. Kota Bahru ist eine heilige Stadt fuer Moslems, the ISLAMIC CITY OF KOTA BAHRU. Schert mich aber nicht so dolle, ich weiss halt dass ich nun auf Schweinefleisch fuer eine Weile verzichten muss. Was mich viel mehr interessiert sind Unterkunftsmoeglichkeiten und Weiterfahrgelegenheiten zu den Perhentian Islands hier an der Kueste.
Klauen scheint hier weitverbreiteter Volkssport zu sein und ich passe auf das sich da kein kleiner Speckdeckeltraeger von hinten an mein Backpack heranschleicht und dessen Reissverschluesse testet.
ich denke die situation dort wird weiter eskalieren, weil die regierung den muselmanen nicht die gewuenschte autonomie einraeumen wird. schade fuer deine familie dort, hoffentlich bleibt die schwaegerin verschont!
Rund um das Busterminal in Kota Bahru unter der weithin sichtbaren Grossantenne gibt es eine ganze Reihe angeblich preiswerter Unterkunftsmoeglichkeiten. Eine Inspektion derselben hat mir dann aber eher den Eindruck verpasst, als haette man Reisefuehrerschreiber in irgendeiner Form bestochen, bedroht oder mit Rauschmitteln abgefuellt!
Kaum ein Zimmer hatte Fenster, es roch ueberall muffig und der Zustand vieler Gaestezimmer war unter aller Sau!
Ein businessreisender Freund hatte mir die Kencana-Lodge empfohlen, ein mittelpraechtiges Businesshotel etwas weiter gelegen und ich fragte mich dorthin durch. Die Kencana-Lodge machte wirklich einen sehr guten Eindruck auf mich, aber leider war kein Zimmer in der preiswerten (unter 50 Ringgit) Kategorie am heutigen Tage frei. Ab Morgen koennte ich gerne dort einchecken
Witzbolde, als ob ich nun in der Lobby campiere um hier morgen mein Stelldichein zu geben
Ich begebe mich noch einmal in die Hitze nach draussen und begegne Carlo, einem Backpacker aus Italien. Carlo zeigt mir freundlicherweise den Weg zu seiner Herberge. ZECK'S TRAVELLERS INN, gleich um die Ecke. Fuer 30 Ringgit bekomme ich ein brauchbares Zimmer mit Dusche/WC und Aircon - na, was will man mehr.
Carlo zieht seit Jahren durch Suedthailand und Malaysia und mit ihm verabrede ich mich spaeter zu einem Nachtmahl auf dem nahegelegenen Markt.
Kota Bahru war frueher einmal ein bekannter Badort, das ist schon einige Generationen her - aber in zeitgenoessischer Reiseliteratur aus der Kolonialzeit Malaysias findet man noch die Beschreibungen zu: Moonlightbeach und dem "Beach of Passionate Love". Von eher historischem Interesse ist der Pantai Dasar Sabak, weil hier in den 40er Jahren die ersten japanischen Soldaten den englischen Kolonialherren das Fuerchten gelehrt haben.
Ein Bus faehrt bequem fuer 1 Ringgit 80 Sen vom Terminal bis zum Liebesstrand. Zeck, mein Herbergsvater ist ein wandelnder "I KNOW EVERYTHING, JUST ASK" Travelguide. Wie alle Beaches in Kelantan haben die Badestraende hier arg mit stroemungsbedingter Erosion zu kaempfen. Sie werden deshalb mittlerweile durch angekarrte Felsbrocken verstaerkt.
Das hier ist der "Beach of Compassionate Love":
Der Strand ist ansonsten sehr sauber wirkend und kilometerlang. Einige Bungalows sind hier anmietbar, leider war niemand zugegen, den ich haette nach dem Preis fragen koennen.
Moonlightbeach war dagegen nicht so menschenleer, der heisst so - weil sich sogar das Mondlicht den Strand glitzern laesst. Froehlich flatterten Batikstrandkleider im Wind, ein echter Deal fuer umgerechnet 2 Euro:
Ein ordentliches Mittagsmahl (Bami Goreng Kelantan) gibt es hier in frischer Strandbrise fuer nur 3 Ringgit.
In ganz Kelantan herrscht uebrigens wegen der hier herrschenden Muselmanen striktes Alkoholverbot. Chinesische Dealer, die Bier und Alkoholika schon seit Generationen verkaufen duerfen das zum Leidwesen der Scheichs aber immer noch und stellen somit fuer trinkwuetige Reisende eine Art Notstopfen dar. Achtung: Wer Alkohol in der Oeffentlichkeit verzehrt, der begeht einen Straftatbestand hier!
Einem tollen Tipp des Carlo zufolge bewege ich mich am Folgetag zum Pantai Bisikan Bayu, dem Strand der fluesternden Winde. Etwa 40 KM suedlich von Kota Bahru gelegen, findet man einen supertollen Strand ohne jede Menschenseele vor. Hier kann man toll Baden und meine mitgenommene Schnorchelausruestung kommt unverhofft zu einem weiteren lohnenswerten Einsatz. Das Wasser ist kristallklar und ein direkt dem Strand vorgelagertes Riff beherbergt eine reichhaltige Fischvielfalt. Ich hole mir 'mal wieder einen Sonnenbrand beim Schnorcheln, weil das Beobachten der Fauna hier viel laengere Zeit in Anspruch nimmt, als der aufgetragene Sonnenschutz. Leider sind die Digipics durch einen Chipfehler verlorengegangen
Abends wieder ein lockeres Meeting mit anderen Travellern beim Zeck. Etliche Neuankoemmlinge berichten von den Perhentians, meinem geplanten Ziel - und ich lausche gebannt.
Suendhaft teure Unterkuenfte, proppenvoll - mehr Schnorchler als Fische im Wasser. Neckermaenner haben die Inseln bereits ueberrannt und von dem einstigen Paradies ist nicht mehr viel uebrig. Ein Bier bei der einzigen Bierverkaufsstelle dort kostet zum Beispiel 12 Ringgit (3 Euro) fuer 'ne kleine Flasche, keine Mahlzeit mehr unter 8 Ringgit zu haben. Milch, Coke, ja selbst Trinkwasser kosten nun gut und gerne das Doppelte und mehr dort. Erinnert mich stark an bereits Erlebtes auf manchen paradiesischen Thaiinseln. Ich ueberlege in dieser Nacht, ob ich hier laenger verweilen soll und mir die Perhentians 'reinziehe -oder ob ich lieber nochmal retour nach Narathiwat fahre, wo mir die Muselmanenbomber wenigstens die Massentouris vom Hals halten. Narathiwat, so schwaermt mir auch Carlo vor, habe die traumhaftesten Beaches des Festlandes zu bieten.
Irgendwie stoeren mich Uniformierte und sichtbare Schusswaffen an jeder Ecke weniger als Neckermaenner, deren Sandburgen und Gehabe...also plane ich eine Aenderung der Beachinspektionsreise und plane die Rueckreise nach Narathiwat fuer den Folgetag. Mein Reservechip ist mickrig klein und ich goenne mir noch eine neue SD-Card fuer die Digicam beim Speckdeckelsupermarkt MYDIN.
Malayen bezeichnen selbst ihre (Ringgit genannte) Waehrung als Dollar. Wer so bloed ist dafuer im Gegenwert dann Dollars 'rueberwachsen laesst, der hat es nicht besser verdient. Passieren tut das haeufiger hier und die Geschichten abends beim Zeck wuerden wahre Baende fuellen. Hier treffen sich Rastatypen, Birkenstoeckler, Chilloutfreaks und eine Menge weiblicher Alleinreisender aus aller Herren Laender. Ein kunterbuntes Allerlei an Leuten, Zeck bietet auch Schlafsaalplaetze fuer um die 8 Ringgit mit gemeinsamer Dusche und WC an
Beim Abschied aus Malaysia drehe ich mich noch einmal um und fotografiere deren Grenzportal: