Mit meiner Freundin lief es auch nicht mehr so optimal. Ich wollte Abends immer ausgehen – ich konnte einfach keinen Abend vor der Glotze verbringen um Thai Seifenopern zu schauen.
…………….Also, ging ich weg und sie blieb zu Hause. So langsam lebten wir uns auseinander, sie tat mir irgendwie leid und ich fühlte mich schlecht.
Eines Tages allerdings berichtete sie mir von einer Freundin, mit der sie ausgehen wolle. Ich war irgendwie erleichtert und freute mich für sie auch Anschluss gefunden zu haben…….
Es war allerdings die falsche Freundin. Wie sich viel später herausstellte, wurde sie zum Kartenspielen überredet………..und verlor....
Davon hatte ich allerdings keinen blassen Schimmer…. In den kommenden Monate war sie öfters auch über Nacht weg bzw. bei der Freundin oder eben zu Hause..
Mir war in diesem Moment nicht bewusst was das zu bedeuten hatte. Es sollte noch lange dauern bis ich die ganze Wahrheit erfuhr.
In der Zwischenzeit entwickelte sich meine finanzielle Anlage auch nicht gerade optimal – mit anderen Worten – ich verlor durch blindes Vertrauen zu meiner Bank und einer gehörigen Portion Naivität - nein nennen wir es besser Dummheit meinerseits den meisten Teil meines kleinen Vermögens. Es war Schluss – aus mit dem süßen Leben – von nun an musste wieder irgendwie Geld verdient werden. Ich wusste zwar noch nicht genau wie… aber…..es wird schon werden..
Zuerst verkaufte ich meinen Anteil an der Vermietung und der Werkstatt, da ich beschlossen hatte organisierte Motorradtouren statt Vermietung zu starten. Wir, 2 Partner und ich gründeten für damals relativ viel Geld eine „Company Limited“ die in etwa mit einer GmbH zu vergleichen ist.
Wir kauften einige Straßenmotorräder, da wir ausschließlich Straßen Touren machen wollten. Wir machten Werbung in deutschen Motorradzeitschriften etc. (die Einzelheiten will ich Euch hier ersparen) .
Doch der erhoffte Run auf unsere Touren blieb aus. In der ersten Saison 94/95 hatten wir zwar einige Kunden – zahlten aber unterm Strich trotzdem voll drauf.
Die Touren machten Spaß und wir dachten nicht daran aufzugeben.
Meine Cash Reserven schrumpften auf ein äußerst bedenkliches Maß zusammen ich musste ja wieder eine Nebensaison überbrücken.
Nach langem Überlegen kam mir eine alte Idee eines Freundes in den Sinn, welche geradezu als Ideal und wie geschaffen für unsere momentane Situation war.
Wir stellen Bambus Saxophone her…….
Hört sich verrückt an ich weiß, aber ich wusste dass ein anderer Deutscher schon seit vielen Jahren hier in Thailand sehr gut davon lebt…
Dann sprach ich mit meinem Freund, der es vorher auch schon versucht hatte sie zu Bauen – aber dann schlussendlich an der Herstellung des Mundstückes scheiterte. Er erklärte mir seine Erfahrungen mit dem Bau des Saxophons und es hörte sich alles gar nicht soo schlimm an. Handwerklich bekomme ich das hin, da hatte ich keine Bedenken.
Ich hatte jedoch ein anderes Problem – ich konnte nicht Saxophon spielen und bin auch sonst nicht gerade musikalisch. Es ergab sich aber, dass ein anderer Bekannter, der auch in Chiang Mai lebte und zu der Zeit Schmuck verkaufte mit dem Ding sehr gut umgehen bzw. spielen konnte. Ich redete mit ihm und er war sofort Feuer und Flamme. Na dann los geht’s
Wenn mir jemand 10 Jahre früher gesagt hätte, dass ich mal durch den Nord Thailändischen Dschungel fahre um Bambus für Saxophone zu suchen, hätte ich ihn sofort für vollkommen Verrückt erklärt. Tja, so kann’s kommen…..
Wir kamen recht flott voran – besorgten uns den geeigneten Bambus, da notwendige Werkzeug, weiteres Material und legten los. Nach relativ kurzer Zeit konnten wir gute Erfolge vorweisen.