Ja moin,
witzig, habe ich doch gerade erst vor ein paar Tagen mit einem anderen Member hier über das Thema ketogene Ernährung gesprochen

poppt hier das Thema auf.
Eigentlich habe ich mein Leben lang schon mit Übergewicht zu tun und immer wieder mal versuchte ich abzunehmen, bis 2014 eigentlich wie fast alle in den Gyms immer von Januar bis max. Mitte März

, dann war wieder bis Jahresende kein Bock.
Eine wesentliche Änderung kam 2014 in meinem Leben. Durch Zufall hatte ich ein besonders geilen Deal mit einem Personaltrainer zustande bekommen. Ich kümmerte mich darum, dass er einige Shops für Supplements aufgebaut bekommt und er trainiert mich. Ich hatte zu Anfang so um die 115 - 120kg bei einer Größe von 174cm, ergo BMI so um die 35 und nen KFA so um die 28-30%. Nach den ersten 6 Wochen wurde mir die ketogene / anabole Ernährung beigebracht und in den kommenden 5 Monaten nahm ich gut 30kg ab. Monatliche Messungen führten zu einem BMI von < 20 und KFA von 13% und natürlich massiven Muskelaufbau durch immer härteres Training (bis zu 6xWoche und sicherlich absolut kein Mädchengewicht-Geschubse).
Boah ey ich war so dermaßen Stolz wie bolle... ich erinnere mich noch gut daran, als ich meinen ersten Ladetag nach 4 Wochen anabole Ernährung hatte. Wir waren Samstag morgens erst beim 2. Legday die Woche und sind anschließend zum Frühstück. Ich bestellte mir nen Frühstücksteller mit Nutella, Marmelade, 2 Brötchen und gekochtem Ei. Alter.. ich weiß noch ganz genau, dass ich nach der ersten Brötchenhälfte mit Nutella hätte fast kotzen müssen. Das schlimme an diesem Tag war, dass ich den ganzen Tag nun volles Rohr nur sowas fressen sollte. Man, war mir den Tag echt übel.
Leider hatte ich nach dem halben Jahr etwas missverstanden und hatte angefangen, morgens Haferflocken zu futtern. Nach gut 2 Wochen bemerkte der Trainer dass anhand der Waage, wo plötzlich wöchentlich nix mehr runter ging, sondern wieder rauf (1kg / woche) und er daraufhin meinte, ich nehme das nicht ernst. Ich trainierte dann ein halbes Jahr wieder allein, blieb aber dabei wieder Kohlehydrate zu futtern, allerdings kontrolliert und nicht übermässig. Anfang 2015 war ich dann wieder bei ca. 100kg und hatte auch wieder einiges an Fett zugenommen, allerdings konnten die Missverständnisse ausgeräumt werden und wir trainierten wieder ca. 6 Monate lang miteinander. In dem folgendem halben Jahr versuchten wir dann wieder einiges, u.a. Kraftsport kombiniert mit Hiit, max 1400 kcal / tag, etc. Aber wirklich richtig wieder runter auf 90 kam ich nicht.
Seitdem hab ich selbst immer wieder versucht, herunter zu kommen. Auch hatte ich wieder die anabole versucht, aber kam zunächst überhaupt nicht wieder in die Ketose rein. Allerdings ist mir mittlerweile bewusst, dass ich einfach zu sicher war zu wissen, wieviel KH und Kcal ich täglich zu mir nehme und die App
fddb nicht mehr genutzt habe. Welch Trugschluss!
2017 kam dann der Gau. Beruflich hatte ich echt volle Bücher und massiv viel zu tun. Körperlich hatte ich unbedingt den Willen, wieder runterzukommen und trainierte daher wieder 6xWoche jeweils gut 1 - 2 Std. / Tag. Das ging gute 4 Monate gut, dann kam der Herzinfarkt

43 Jahre alt und schon nen Stent. Meine Welt war echt gebrochen und das hat mich echt niedergeschlagen. Schlimmer aber war noch, dass ich nachdem ich nach ca. 1 Woche wieder aus dem KH kam überhaupt nichts mehr so war, wie es zuvor war. Schon ein Stockwerk die Treppen hochlaufen hatten mich ausgeknockt, ich war danach platt wie eine flunder und musste mindestens 30 Minuten auf der Couch erstmal mein Puls wieder runterbringen. Das hielt so gut 1 - 1,5 Jahre an, ich konnte praktisch kein Sport machen, jede einfache Belastung die mir zuvor nicht mal einen Schweißtropfen auf der Stirn gebracht hatten, hatten mich ausgeknockt.
Klar tat die Raucherei auch seins dazu bei, allerdings hatte ich ca. 2 Monate nach dem Herzinfarkt mit dem Rauchen aufgehört, aber auch dies brachte nur etwas Besserung. Die Fitness war dennoch nicht da. Schlussendlich glaubte ich den Ärzten auch Ihr blödes Geqatsche von wegen zuviel Übergewicht, zu einseitige Ernährung, blah blah kein Stück mehr und schrieb die Schuld den Pillen zu. Zumal die Aussage meiner damaligen Hausärztin mich so dermaßen ärgerte.... "Egal wenn sie zunehmen, hauptsache Sie rauchen nicht wieder". Ein Familienschock nach 6 Monaten Rauchfrei brachte mich wieder zu den kippen, tatsächlich wohl auch diese dummen Aussagen der Ärzte.
Tatsächlich war es auch nach ca. 1 - 1,5 Jahren danach dann auch so, dass es wesentlich besser wurde. Ich konnte mit leichten Krafttraining und Cardio wieder anfangen und auch wenn ich nur kleine Schritte machen konnte, ich konnte aber wieder. Das war so ca. 2 - 4 Monate nachdem ich zumindest mal eine der 7 Tabletten täglich ausschleichen durfte und ich auch wieder mit der anabolen Ernährung anfing.
Seitdem versuche ich immer wieder runterzukommen, aber egal was auch immer ich machte, es klappte nicht mehr. Mit der ketogenen Ernährung hatte ich bei 5 Versuchen ja 2 mal richtig geilen Erfolg, also versuchte ich auch das. Leider habe ich auch hier wieder den Fehler gemacht, nicht alles in fddb aufzuzeichnen was ich in der Luke so reinschob und vor allem, klappte es mit dem regelmäßigen Sport nicht mehr so reibungslos aus diversen Gründen.
Mittlerweile hatte ich etliche Gespräche mit sog. Experten und Ärzten und selbst natürlich auch Recherchiert wie doof. Zum einen, die ollen Betablocker verlangsamen den Stoffwechsel erheblich, ebenso natürlich den Hormonhaushalt. Zudem komme ich mit meinem > 50 nun auch in die sog. Wechseljahre, wo sich der Metabolismus extrem verändert. Das nimmt sicher auch Einfluss darauf. Dennoch behaare ich darauf, von diesen bekloppten Pillen wegzukommen, wobei ich allerdings mir nicht traue, einfach alles auszuschleichen bzw. abzusetzen. Dauernd nerve ich meine Hausärztin aber damit. Sicherlich ist das auch eine Kopfsache, dass ich den Medikamenten die Schuld gebe, ich bin und war aber nie Freund von dieser Medikamenten Schluckerei.
Spätestens seit meiner
Brasilienreise im November `22 ist das Thema Abnehmen aber wieder ein sehr großes bei mir. Wie einige hier schon im Thread erwähnten, es ist einfach nix wenn man sich selbst in seinem Körper nicht wohlfühlt. Wenn dann noch das ganze in einer extrem Adipositas aufschlägt, ist es nochmal körperlich extrem beschissen und schon fast sogar unerträglich. Auch wenn ich über ausreichend Geld verfüge um nun mal einige Reiseträume zu erfüllen, sehe ich es dennoch als totale unnütze Verbrennung an, derzeit zu reisen. Ich habe einfach keinen Spaß dabei, daher muss es zunächst für mich erstmal Ziel sein, wieder auf einen relativ altersgerechten BMI runterzukommen.
Allein schon dieser schwachsinnige Fehler wieder 2 mal täglich warm zu fressen in Rio wieder loszuwerden hat nun 2 Monate gedauert. Seit Mitte / Ende Januar bin ich endlich wieder auf dem Stand vor dem Brasilienurlaub mit nur noch kleineren Portionen und nur noch Mittags warm zu futtern. Seit dieser Woche erfasse ich in der fddb app wieder weitgehend alles, was ich mir in die Luke drücke, um zumindest erstmal wieder eine Übersicht zu bekommen, wieviel Kcal, KH's, etc. ich am Tag so verdrücke. Ab kommender Woche geht's wieder in den Versuch mich komplett anabol zu ernähren, d.h. für mich auch < 30g KH's / Tag und dazu auch noch im Nachgang zu versuchen, < 2000kcal taglich zu bleiben.
Aktuell habe ich 126,4 kg (also Sonntag hatte ich das) und ein errechneten BMI von 46. Ich muss wenigstens also 26 kg runterbekommen, um mich zumindest mal wieder wohl zu fühlen. Ich glaube eine Sache ist zumindest bei mir regelrecht entscheidend; das tägliche erfassen was ich so alles reinstopfe. Immer wieder wenn ich das mal einige Tage gemacht habe, kam der dicke Aha-Effekt durch (mit ner Träne im Auge). Kcal lagen meist weit > 2000 und auch die KH's mit meist > 400g waren ernüchternd und einleuchtend, wieso ich nicht abnehme. Von daher sehe ich das nun als oberstes Ziel, wieder täglich zu erfassen und hier dann möglichst jederzeit immer darauf zu achten, unterhalb der Grenzen zu bleiben, und zwar täglich.
Ich finde es gut, dass hier so ein Thread entsteht. Ich bin ja praktisch schon mit einem Member hier in gegenseitiger Motivationstherapie, bis zum Jahresende wollen wir beide möglichst bei 100kg, bestenfalls sogar darunter sein. Sportliches Ziel für mich, aber schaffbar. Ist doch geil, wenn auch andere hier noch sowas angehen, das motiviert doch erheblich. Und falls ich das auch erreiche, bin ich zum Jahresende ganz sicher wieder irgendwohin unterwegs und hoffentlich dann auch wieder mit richtig Spaß an der Sache. Was nützt das tolle, viele Geld was man so verdient, wenn man nur allein zuhause in der Kälte bei Scheiß Wetter rumhängt und beim täglichen Berichte lesen dem Ganzen nur hinterher trauert.
