Member
Member hat gesagt:Machen wir ein Bsp. zusammen:
Basiswert (Kassakurs) : 100 USD
Strategie : Short Put
IV: sagen wir 25%
Delta - 0,1 - 0,15 (oder was meinst du mit 10-14??? ein Put hat ja ein negatives Delta und ist unter 1 solange d. Option nicht tief ITM ist)
Strike: Den setzten wir auf 90 USD also doch ein Stück OTM
So und jetzt fängt der Trade an gegen uns zu laufen, wie würdest du jetzt vorgehen?
Also dein Trade Management wann u. wie genau würdest du rollen, und bitte ja ich weiß es gibt viele Bücher darüber habe sehr viel gelesen,
und ja man kann einen Roman schreiben dazu , aber ich frage jetzt dich wie würdest du vorgehen, erkläre es bitte kurz und knackig.
@GRO: Bitte nimm auch du wieder Teil am Gespräch, deine Meinung würde mich genauso interessieren, fax hat sich ja entschuldigt, obwohl diese Entschuldigung etwas dürftig war für diese dumme Anmache, aber normalerweise gäbe es für sowas Moderatoren.
Du Hubsi, alles gut. Dass ich zu deiner Frage nichts geschrieben habe, liegt daran, dass ich bereits am Beispiel Vonovia dachte erläutert zu haben, wie ich vorgehe. Die ganzen Kennzahlen (Griechen, etc.) interessieren mich nicht. Ich mache seit 1988 Stillhaltergeschäfte und bin reiner Praktiker.
Es fängt damit an, dass mir 10% Abstand schon zu gering wäre. Als Richtwert habe ich für mich 15% als Minimum gewählt. Ich bekomme dafür weniger Prämie, aber es erhöht meine Flexibilität. Rollen tue ich dann, solange das Ding noch aus dem Geld ist; in Ausnahmesituationen vielleicht auch mal im Geld, darf aber halt nicht viel sein. Es gab aber auch schon Situationen, wo ich gar nichts gemacht habe, nämlich dann, wenn für mich eine Einlieferung zum Basispreis okay wäre. Es gibt dann zwei Möglichkeiten. 1. Das Ding berappelt sich wieder und ich habe Glück gehabt. 2. Das Ding schmiert weiter ab und ich rechne mit Einlieferung. Dann schreibe ich gleich einen ungedeckten(!) Call mit gleichem Basispreis oder leicht darüber. Das reduziert dann meinen Einstiegskurs weiter oder, wenn es plötzlich wieder dreht und nach oben läuft, schließe ich den Call ... natürlich dann mit Verlust, aber so rechtzeitig, dass es mir nicht die Schuhe auszieht. Je nach zeitlichem Verlauf fällt unterm Strich vielleicht nur ein sehr geringer oder gar kein Verlust an, weil ich ja zwei Mal Prämie (P und C) bekommen habe. Manchmal, wenn es anfängt "heiß" zu werden, kaufe ich mir auch den gleichen Kontrakt, aber zu einem anderen Basispreis, sozusagen als Alternative zum Glattstellen; das kommt dann günstiger als Glattstellen und das Verlustrisiko ist auf die Differenz zwischen verkaufter und gekaufter Position beschränkt.
Es kommt immer auf den Einzelfall an, ich entscheide das je nach Situation und ich kann das deswegen hier nicht bis ins Detail ausführen. Aber grundsätzlich finde ich Rollen okay und ein Crashszenario ist nicht das, was ich in meine Überlegungen einbeziehe, weil es eine Sondersituation ist, die dann auch wieder neue Chancen eröffnet. Es geht ja darum, nicht bei jeder Position, sondern in der Summe Geld zu verdienen. Wenn von 10 Positionen eine dabei ist, die man nur mit Verlust abschließen kann, ist das ja nicht schlimm. Den Verlust gleiche ich vielleicht mit 2 Gewinnpositionen aus, bleiben immer noch 7 für die Gewinnbilanz.
Vielleicht mal ein paar Beispiele, was ich so an Puts schreibe: Am 21.08. habe ich VW Vz. bei Kurs 114,70 P/20.10.-91,00 für 0,37€ geschrieben, also 20% entfernt. Jetzt steht VW bei 108 und ich bin immer noch tiefenentspannt. fax würde jetzt vielleicht den Gewinn realisieren, denn obwohl der Basiswert 6% gefallen ist, ist durch den Zeitwertverlust ein Gewinn angefallen. Das mache ich aber nicht. Ich lasse den Put verfallen oder rolle kurz über 91,00. Vielleicht sage ich auch, für 91,00 nehme ich die; das weiß ich jetzt aber noch gar nicht, weil ich ja heute noch gar nicht wissen kann, warum VW von 108 nochmal 15% verloren hat.
Am 01.09. habe ich Aurubis bei Kurs 65,00 P/17.11.-48,00 für 0,40€ geschrieben. Entfernung also 26%. Kurs aktuell 69,00 ... läuft und da muss ich im Moment nicht groß drüber nachdenken. Kurs aktuell 0,16€; fax würde vlt. schließen und Gewinn mitnehmen, mache ich aber nicht.
Gestern habe ich Kering bei Kurs 455,00 P/15.12.-280,00 für 0,65€ geschrieben. Entfernung also satte 38%. Klar, das ist nur Spielgeld, weil ich da nur einen Kontrakt verkauft habe, aber 64€ mal hier, 64€ mal da, gibt übers Jahr verteilt auch ein paar Hunderter, mit denen ich ein paar Mal schön essen gehen kann. Solche Deals nehme ich im Vorbeigehen mit. Da ist mir auch noch nie einer verreckt, denn Kering 280? Also bitte, für den Preis lasse ich sie mir einliefern. Klar, wenn die Welt untergeht, fällt auch Kering bis 280, aber dann habe ich ganz andere Probleme (bzw. Herausforderungen) als dieser eine Kontrakt.
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