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Ich bin frustriert und fluche vor mich hin, als die Zimmertür auf geht und Lek mit einem der Kellner rein kommt.
Mit meinem Kellner!
Es riecht sofort im ganzen Zimmer nach frischem Bohnenkaffee, nach frischen Brötchen und nach noch etwas undefinierbarem. Und ich? Ich stehe im Slip vor dem Kellner. Mein Kellner, der mich die letzten Tage immer bedient hatte.
Scheiße!
Habe ich nicht gemerkt!
Der Kellner schaut mich nur teilnahmslos an und sagt „good morning Sir“, ganz so, als sei diese Situation hier das Alltäglichste und Normalste der Welt.
Ab ins Bad und rein in die Kleider.
Ich blamiere mich ja bis auf die Knochen.
Eines muss man dem Kerl ja lassen, der hat sich unter Kontrolle.
Bestimmt lacht er erst mal laut, wenn er hier raus ist. Und wenn er dann wieder reden kann, tratscht er bestimmt alles herum.
Wie dumm für mich!
Der Tisch ist gedeckt, der Kellner verschwunden und Lek lächelt mich an.
Ich bin im Paradies gelandet.
Oh Mann, hab ich ein Dusel, so einen Glücksgriff zu machen.
Lek du bist wunderbar.
Wir palavern und witzeln beim Frühstück herum.
Sie isst Reis mit irgend etwas undefinierbarem und ehe ich mich versehe, habe ich einen Löffel mit Reis und dem Zeug in den Mund geschoben bekommen.
Hilfeeee!
Ich brenne!
Zur Toilette!
Ausspucken!
Zurück!
Den Kühlschrank auf und eine Flasche Cola auf ex getrunken.
Booooaaahh, war das höllisch scharf!
Lek lachte die ganze Zeit über und entschuldigte sich noch während sie lacht.
„I nooo, falang can not iiiit hot!“
„Falang?“
Nach ihrer mühsamen Erklärung, dann wieder ein neues Thai Wort gelernt. -Falang-
Der folgende Tag vergeht wie im Flug.
Wir sind abwechselnd im Bett beschäftigt und sitzen dann wieder mal, frisch geduscht im Garten, unterhalten uns über unser Leben um dann wieder im Bett zu verschwinden.
So vergeht der Tag!
Und die folgenden Zwei!
Und der danach auch noch, an dessen Ende sie aber meint, dass wir zu ihrer Bar gehen müssten, sie würde da schließlich arbeiten.
Na gut, halt wieder Pattaya!
An der Bar angekommen, habe ich das Gefühl, abgemeldet zu sein. Lek ist in Gesprächen mit anderen Frauen vertieft. Frust überkommt mich.
Na, wenigstens ist da wieder Paulchen Panther, der mich bei Laune hält.
Nachdem der Film fertig ist und Lek immer noch mit den anderen Frauen spricht, kann ich zum
ersten Mal seit den letzten Tagen die letzten Tage an mir vorbei ziehen lassen:
Meine zweiundzwanzig jährige Lek ist in Wirklichkeit zweiunddreißig Jahre alt.
Wie konnte ich mich so täuschen? Sie sieht aus wie zwanzig oder zweiundzwanzig.
Ich war fast vom Hocker gefallen als sie mir das erzählte. Sie ist ja um Jahre älter als ich!
Hat zudem ein Kind, das in Bangkok bei ihrer Mutter wohnt.
Arme Leute. Eine arme Familie aus der Lek abstammt. Lek arbeitet, seit ihr Kind vor sechs Jahren geboren war, in Pattaya als Bedienung. Immer Nachts, da würde Frau mehr verdienen. Wer kann´s ihr verdenken? Bei uns in Deutschland arbeiten auch viele nachts, weil sie da Zuschläge bekommen. Und Nachts ist hier ja die Hölle los. Lek, mit ihrer Art, bekommt dadurch sicherlich reichlich Trinkgeld zusätzlich.
Weiter komme ich nicht mit meinen Gedanken, denn Lek ist plötzlich wieder da. Sie sieht traurig aus als sie mir ins Gesicht sieht. Sie habe mit ihrer Chefin gesprochen und ihr gesagt, dass sie meinen ganzen Urlaub bei mir bleiben wolle. Tag und Nacht! Ihre Chefin sei darüber gar nicht erfreut, weil ihr dann eine Arbeitskraft fehlen würde und sie, die Chefin ja dann selbst mit arbeiten müsse. Lek habe sie aber überreden können, gegen Geld, Lek nicht zu entlassen.
Na ja, ganz wohl war mir nicht in der Situation.
Was würde eine Arbeitskraft kosten?
Bestimmt einen nicht geringen Betrag!
Könnte ich mir das leisten?
Auf der anderen Seite wollte ich auch Tag und Nacht mit ihr zusammen sein.
Also beschloss ich, zu zahlen.
Wenn ihr anderen „Falang“ mich jetzt fragt, wie viel es war. Leute, ich weiß es wirklich nicht mehr, ich habe es verdrängt. Es war jedenfalls weitaus billiger als ich mir vorgestellt hatte und ich konnte es sogar aus meiner Hosentasche bezahlen. Da ich damals nie mehr Geld als maximal 150 Mark mit mir rumschleppte und wir hinterher noch essen waren, können es maximal 140 Deutsche Mark gewesen sein.
Keine Ahnung!