Thailändisch lernen

Myanmar Burma/Thailandurlaub im April/Mai 2017

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Entschleunigen für Hartgesottene




So gegen 15.30 Uhr traf ich dann am Bahnhof an. Irgendeiner der dort herumlungernten Gesellen schnappte sich meine Reisetasche und trug sie mir zum Zug. Eigentlich passt mir sowas ja garnisch. Wobei, bequem isses schon. Und er kennt sich aus, ich brauch mich nicht blöd durchfragen. Der Typ will 5000, ich habe keinen Bock auf Stress und geb sie ihm. Ein maximal 14 jahre junges Mädchen sieht ihre Chance und will mir Wasser verkaufen. Tja, tut mir furchtbar leid, aber ich habe schon welches. Interessiert sie alles nicht, die hört nicht auf mich zuzulabern. Es dauert mindestens zehn Minuten ehe sie aufgibt. Das Schlafabteil ist für vier Personen und riesig, sogar eine eigene Toilette haben wir. Luxus ist allerdings etwas anderes. Es ist alles nötige vorhanden, aber halt rustikal, alt und kurz vor der Verschleissgrenze. Aber gerade Das hat in meinen Augen den Reiz. Ansonsten könnt ich mich in Deutschland auch in den ICE setzen.




Mit mir reisen noch ein Backpackerpaar sowie ein alleinreisender Backy im Abteil, allesamt Inselaffen. Aber sie waren ganz OK. Pünktlich 16.00 Uhr gings los. 18 Stunden lang alle paar Sekunden das harte RattaRattaDäng der Schienenschläge. 18 Stunden wartet man auch das der Capitano der Lok endlich mal die Sporen gibt, ich schätze die 80 Km/h Marke ham mer nisch geknackt.




Bis 19.00 Uhr gibt’s allerhand zu schauen, dann kommt die Nacht. In dieser Zeit hält der Zug vielleicht zweimal und jedesmal wird einem, mehr oder weniger aufdringlich, Essen und Trinken durchs geöffnete Fenster angeboten.


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Hornviech ohne eigenes Paypalspendenkonto muss sich seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft verdienen, ein hartes Brot.


Fläche zum Schlafen ist genügend vorhanden, an jeder Seite ist oben ein Bett und unten werden die Sitzflächen zusammengezogen. Da die Polsterung im Laufe der Jahre doch erheblich gelitten hat, muß man nicht lange liegen um die Mechanik der doch nicht ganz ebenen Liegefläche zu spüren. Das läßt sich aber prima mit Kissen und Decke vom Flieger ausgleichen. ;)




Aufgestanden bin ich gegen halb acht, als Frühstück gibt’s das was man sich eingepackt hat, bei mir warens leckere Wörschdln aus der Zwickauer Pikant Fleicherei und Dosenkaffee.




Auf der gesamten Fahrt winken einem immer wieder Kinder zu. Ja klar, auch ich hab anfangs zurück gewunken. Aber die machen das nicht weil im Kids-TV gerade Werbung ist. Geld gibt’s ja von mir für sowas keins, aber einige kleine Haribotüten flogen schon aus dem Fenster.




Insgesamt muss ich sagen das mir die Fahrt aber zugesagt hat. Es gab immer wieder was zu sehen und zu fotografieren, Trotz der langen Fahrt, Langeweile kam nicht auf.


 
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Schön das sich doch einige interessierte gefunden haben :)
 
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Aber hallo klar sind wir dabei !:)
 
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super bericht, freue mich schon auf den nächsten teil.........
 
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Bagan – erster Tag

Bei der Ankunft wird man natürlich sofort von der Taximafia umzingelt, 5000 Kyat kostete mich die Fahrt ins Hotel. Ich hatte mir das Innwa-Motel in Nyaung heraus gesucht weil es einige Male im Inet gelobt worden war. WER WAR DAS? Der Laden eignet sich zum übernachten, da gibt’s nix. Personal ist nett, die Lobby schön, das Frühstück ist genießbar aber das wars auch schon.


Was war das erste im Hotel nach der langen Zugfahrt? Richtig, Duschen! Und das mit richtig viel Wasser aus der Vielhebelmischbatterie. Und Fuuummmp-Peng, der tolle Wellnessduschkopf war an der Seite aufgeplatzt – goiles Teil.


Mal ganz salopp die Geschichte von Bagan, zumindest so wie ichs aus dem Inet aufgeschnappt habe. Das war vor langer Zeit mal ne Hauptstadt, die eigentlich nur aus Holzhäusern bestand. Lediglich die Stupas und Pagoden wurden aus Stein gebaut. Und jeder der was auf sich hielt, beziehungsweise bei Buddha nen Stein im Brett haben wollte, hat halt so ein Teil hingesetzt Der Cheffe von dem Clan war aber bei diesen Teilen besonders baugeil. Deshalb isser pleite gegangen. Die Mongolen kamen wohl auch noch auf Besuch und die Hauptstadt begann zu verfallen. Das ganze Holzzeugs ist über die Jahre weg gegammelt, und jetzt stehen die Stupas da so mitten in der Pampa rum.

Ich bin dann durch den Ort gelaufen, um festzustellen: Naja, ist ein ganz schönes Drecknest. Sesshaft möcht ich hier nicht werden. Ein E-Bike kostet wohl für einen ganzen Tag 5000 kyat, weil Nachmittag ist und ich ja ein guter Kerl bin, bekam ichs für 3000.


Das Fahren mit dem Teil macht voll Laune. Auf der Geraden sind laut Tacho 50 Sachen drin, es fährt sich total einfach und die Batterie hält auch ein ganzes Stück. Und das lautlose Fahren passt Spitze beim Hoppening von Stupa zu Stupa. Nicht auszudenken wenn da haufenweise die Verbrenner rumknattern würden.


Es dauerte nicht lange, und ich kam mit einem Kutscher ins Gespräch. Er würde mich morgen gern den ganzen Tag herumfahren. Toll, genau sowas wollte ich ja auch. Bei den Preisverhandlungen war ich ein wenig langsam in der Denke. Halt einfach weil sich regelmäßig meine nicht vorhandenen Englischkenntnisse rächen. Und dann klingt das vor dem Umrechnen immer alles so sauteuer, 10 000 kyat sind nicht mal 7 Euro. Aber durch die Denkpause purzelte der Preis von 30 000 auf 25 000Kyat. Ich wehre mich natürlich nicht, und wir verabreden morgen um 9.00 steht er vorm Innwa. Einwandfrei!




Nachtleben gibt’s in der Gegend wirklich keins, also hieß es nach dem Abendessen: Gute Nacht! :(


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Diese Moppedhelme sind in Myanmar momentan wohl sehr in Mode, irgendwie kommt mir die Form bekannt vor

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Das Shwe Moe Restaurant, mir hats dort geschmeckt

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Cafe Bagan, ist gleich neben dem Inwa-Hotel. Drinnen ist es total duster, das Personal ist nicht das schnellste, aber das Essen war in Ordnung

 
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Bangan – Tag 2

Och manu, ich hab Urlaub und trotzdem klingelt der Wecker. Aber ich will in Ruhe frühstücken und um neun steht der Kutscher mit seinem Hafermotor vor der Tür. (Er war natürlich eher da.) Kurzes Shake Hand und die Fahrt beginnt. Eine erste Konversation beginnt wo er mir erstmal erklärt das Pferd heißt Momo. Momo? Ich muss lachen, war da neulich erst was mit Momo?

Die erste Pagode ist die Shwezigon. Das ist die einzige Pagode, wo ich von der Security einen Longhi, sprich einen burmesischen Männerrock, umgehängt bekomme. Danach geht alles ganz easy, auch mit den Wächtern. Nicht vergessen, für die Buddhisten sind es in erster Linie Heiligtümer. Alles andere in Sachen Denkmal und Kulturerbe kommt an zweiter Stelle. Deshalb gibt’s wohl auch Zoff mit der Unesco.

Die Tour geht weiter zu einer kleineren Stupa, wo allein ein Maler ist, der da auf Sand malt, und einem dann mit der Taschenlampe leuchtet damit man nach oben auf die Stupa kommt. @peter Gun hatte ja auf seiner Tour ähnliches beschrieben.


Woanders kaufe ich mir dann ein solches Sandbild, und einige Ecken weiter hat dann einer der Maler ein etwas anderes Geschäftsgebaren. Ein malt jedem Touri der sich an seinen Stand verirrt ein kleines Bild als "Geschenk". Das ausgerechnet ich ihn zum malen eines Elefanten inspirriere - Frechheit. :)
Aber er zieht die Geschichte auf so liebenswürdige Art durch das man ihm nicht böse sein kann, und, Logo, auch was in die Kollekte gibt.

Die Lacquergeschichte habe ich mir geschenkt, sicher macht es viel Arbeit und man braucht viel Geschick dazu, aber ich brauche sowas nicht. Irgendwann gabs Mittag, ich hab meinen Begleiter zweimal dazu mit eingeladen, er wollte pardu nichts essen.


Zum Schluß waren es über zehn Bauwerke, die ich gesehen und betreten hatte. Alle ganz toll und interessant aber jetzt war es doch ganz ganz sehr genug mit alten Steinen und Buddhafiguren. Gerade die vorletzte Stätte stank noch fürchterlich nach Fledermauskake. Ich war echt froh, als ich dann im Hotel unter die Dusche konnte. Dem Driver hatte ich doch 30 tausend gegeben, es hat einfach alles gepasst mit ihm.


Ca. 10 Minuten von meinem Hotel entfernt gibts beim Friseur Massagen, eine dreiviertelstündige Kopf-Schultermassage für 10 000 Kyat, ohja das tat gut.


So langsam musste ich mir auch Gedanken machen, wie ich mit meiner Tour weiter fahre. Morgen gehts zum Mount Popa für 9000 Kyat, ein Bild vom Peter G hatte mich angefixt. Dann wollte ich eigentlich mit dem Schiff den Irrawaddy hoch nach Mandalay. Den ganzen Tag auf dem Fluss, daß sollte auch ein wenig ein DayOff sein. Aber Pustekuchen, derzeit ist auf der Strecke nur ein Kutter unterwegs, und der benötigt zwei Tage. Das wäre wohl wegen “small Water” so. Nach Mandaly kann man auch mit dem Nachtbus, dies wollte ich aber eigentlich nicht. Muss ich überhaupt nach Mandalay? Es ist wieder eine Stadt, naja mal drüber schlafen.





 
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Bin dabei, allein auch weil ich Bagan für 2018 auf dem Schirm hab :D
 
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Interessant & interessiert zum mitlesen.
 
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Bagan – Tag 3 Fahrt zum Mount Popa

Wieder weckt mich der Wecker, und gegen neun kommt das Sammeltaxi zum Mount Popa. Ich hab das Glück vorne zu sitzen, hinten wird’s meist eng in den Minibussen. Noch zwei andere Hotels werden angefahren, dann geht’s los. Nach ca. 20 Minuten ist Pause. Der Fahrer geht an einer Bude einen Tee trinken und irgendjemand will uns da was erzählen wie die da Kokosnüsse mit irgendeinem Teil aus dem Mittelalter zermahlen werden, wo dann seitlich eine Flüssigkeit rauskommt. Palmöl? Keine Ahnung, jedenfalls ist mir diese Art Touriabzocke ein klein wenig zu plump.

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Nee, der kifft nicht! Das sind Tüten mit Mais die man für die Affen kaufen soll
Nachdem klar ist, daß keiner von uns etwas dort kauft, fahren wir auch gleich weiter. Es geht ins Gebirge und die Landschaft wird sehenswert, die Straße anspruchsvoller. Und dann sieht man auch das erste Mal Mount Popa – geiler Anblick! Bis hoch sinds fast 800 Stufen, teilweise geht’s schon steil zur Sache.

Ich kämpf dann da so gegen die 800 Stufen und erhoffe mir einen Guiness-Buch-Eintrag im Wampe hochtragen. Luftmäßig siehts nicht allzu gut aus, ich bin schon arg am schnaufen. Da aber nicht nur Mönche auf der Treppe unterwegs sind, mach ich natürlich ein Smile-Face und lass mir nicht anmerken, daß ich bereits auf der Hälfte der Strecke nur noch mit vorletzter Kraft kämpfe. Da treffe ich auf einen "Besenmann" der mir da halt irgendwas zusammen brabbelt. Ich nehm mal an, es geht drum das er hier ohne Lohn die Treppe sauber hält. Ich gebe 200 Kyat und darf passieren, aus Haiti weis ich ja noch das Besenmänner auch mißgelaunt sein können.

Ich kämpfe weiter, aber keine zehn Meter steht der nächste. Aber so grimmig wie ich schaue, traut er sich nicht mich anzusprechen. ;)
Später beim Abgang fängt mich nochmal einer der Typen ab, is schon lustig wie die den Besen bzw. Handfeger schwingen, sobald sich jemand nähert um dann den Touri mit ihrer Geschichte zu überfallen. Auch er bekommt 200 Kyat, eigentlich lohnt es sich ja auch nicht wegen der 14 Cent einen Hermann zu machen, aber es nervt halt - zumindest mich.

Auf dem gesamten Gelände gibt es Affen die man natürlich nicht füttern soll. Und genau deswegen wird überall Mais in kleinen Papiertüten verkauft. Ganz oben der Ausblick ist dann so naja.

Nach dem Abstieg gings schnurrstracks in eine der Imbissbuden/Restaurants, den Brand im Hals löschen. In vielen Kneipen ist es dort vollkommen normal das man von Kindern bedient wird, das mag Europäer irritieren. Dort ist es für alle normal. Und ihre zweite Aufgabe ist es mit Katapulten die Affen am Diebstahl von Leckerlis zu hindern.

Die Heimreise war dann belanglos, nee halt. Kurz bevor wir zuhause sind, fragt mich ein Girl im Backpackerstyle ob ich etwas für die Fahrt bezahlt habe. Ich sag na klar, wobei 9000 ja nicht wirklich viel Geld dafür sind. Naja, sie hätte gehört das Taxi wäre schon bezahlt gewesen. Damit war die Unterhaltung beendet. Fünf Minuten später steigt sie aus ohne Tschüss oder irgendeinen anderen Ton. Landsleute im Ausland, immer wieder schön.


Ich muss sagen, das Kloster ist recht schön, aber ich hab in den letzten paar Tagen soviele Buddhas und Nat-Figuren gesehen, dazu noch Pagoden und Stupas, in der Beziehung bin ich jetzt pappsatt. Und deshalb hielt sich meine Begeisterung für dieses Kloster wohl in Grenzen.
 
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