Thailand Der Isaan - die Schönheit im Osten

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Es war ein kalter Aprilmorgen, als Fritz und Trude im klapprigen Kadett eines Vorstandsmitgliedes die Thailänderin am Flughafen Zürich abholte. Sie hatte die Grösse einer Achtklässlerin, eine Stupsnase wie ein Kind im Vorschulalter, einen pechschwarzen Rossschwanz und einen Gesichtsausdruck, der Angst und Neugier gleichzeitig zeigte.

Sie hiess Toey, und sie sah nicht schwanger aus.

Das Sofa, welches für sie zubereitet worden war, schien ihr nicht zu behagen und mit erstaunen stellten Trude und Fritz fest, dass ihrer neue Mitbewohnerin am liebsten auf dem weichen Teppich am Boden schlief. Und schlafen, das tat sie stundenlang.

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Das Leben einer Reinigungangestellten und eines kaufmännischen Mitarbeiters in der Schweiz ist geprägt von harter Arbeit, vor allem, wenn beide aktiv im Vereinsleben stehen, das Quartier mitgestalten und einen Gemüsegarten ihr eigen nennen.

Toey wurde belehrt, dass in der Schweiz das Geschirr mit warmen Wasser abgewaschen wird, lernte die Bedienung der Waschmaschine, setzte sich mit den Putzmitteln auseinander und ging nach kurzer Zeit im Haus ganz selbstverständlich ein und aus. Die Zeit verging, wie sie das halt tut, und Toey fand ihren Platz in der kleinen Familie, in der Wohnung, im Haus und im Quartier. Eines Tages sah sie im COOP, als sie an der Kasse in der Schlange stand, eine etwas ältere Frau, die dem Aussehen nach eine Thailänderin sein konnte und grüsste sie höflich mit einem Waai. Sie wurde zu King Khao eingeladen, fühlte sich darauf im Haus, in dem viele Thailänderinnen wohnten, auf Anhieb wohl, und verbrachte von diesem Moment an viel Zeit bei ihren neuen Kolleginnen.

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Eines Sonntagmorgens, als Fritz wegen schlechtem Wetter unerwartet früh zurück aus dem Schrebergarten nach Hause kam, erwartete ihm ein ungewohntes Bild im ehelichen Bett. Seine Trude und Toey waren, eng umschlungen, eingeschlafen und gaben ein ausserordentlich friedliches Bild von sich ab. Still schloss Fritz die Türe hinter sich und widmete sich der Sonntagsausgabe einer Zeitung, die er sich am Kiosk an der Endstation des Trams gekauft hatte."

Gaj hatte Rückenschmerzen und gab denen mit ihrer Körperhaltung Ausdruck.

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"Und so leben sie weiter, wenn sie nicht gestorben sind," lachte ich Achmed zu. "Woher kennst Du die Geschichte dieser eigenartigen Dreiecksbeziehung?" Achmed lächelte, und antwortete: " Ich war damal Vertreter eines biologisch-organischen Düngemittels, das hergestellt wurde aus den Hörnern geschlachteter Kühe. Das Pulver war sehr beliebt bei Kleingärtner, und der Verein der Familiengarten des Holligenquartiers hat bei mir eine grössere Menge bestellt.

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Fritz hat mir nach Abschluss des Geschäfts im Restaurant Fischermätteli bei einer Flasche Féchy seine Lebensgeschichte erzählt, und na ja, ich besuchte darauf Toey im Haus nebenan.

Sie machte einen durchaus vergnügten Eindruck.

"Was wohl aus denen geworden ist..." dachte ich laut und schaute in die Bar.

"Nachdem Fritz und Trude ins Rentenalter gekommen sind, zogen alle drei nach Thailand.
Toey hat in Bern viel Geld verdient und in ihrem Heimatdorf eine grosse, moderne Tankstelle mit einem angegliederten Fastfoodrestaraunt eröffnet, sie hat geheiratet und hat Kinder. Fritz und Trude zogen nach Hua Hin, sind aber nicht mehr zusammen, Trude ist sehr aktiv in einem Hilfsverein für gefährdete Töchter, die sie mit ihren Lebensweisheiten wieder auf den rechten Weg bringt, und Fritz hat sich in eine junge Marktfahrerin verliebt, lebt auf dem Land hat einen riesigen Gemüsegarten, sie verkaufen eine Art Kohl."

"So ," sagte ich zu Achmed und klopfte ihm auf die Schulter.
Es wurde Zeit zum gehen und ich verabschiedete mich von den betrunkenen Gäste und Bargirls.

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Am folgenden Morgen genoss ich einen Spaziergang durch die Stadt, und liess mir die Geschichte von Fritz und Trude durch den Kopf gehen. Das grosse Bordell an der Weissensteinstrasse wurde längst geschlossen, das Restaurant Fischermätteli klagt über zuwenig Gäste und die Hälfte der Familiengärten wird in den nächsten Jahren überbaut.

Eigentlich schade, dachte ich.

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        #255  

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Tolle Bilder und sehr süße Mäuse, würden uns auch einige sehr gefallen
 
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