Member hat gesagt:
Ich weiß nicht mehr genau wie das damals war als der Aufsichtsrat getagt und entschieden hat. Hat der Hoeneß damals schon zugegeben das er ein Steuersünder ist, oder bestand nur der Verdacht?
Wenn der Aufsichtsrat entschieden hat das so ein Mann tragbar ist ( im Falle einer Anerkennung der Selbstanzeige) behält man ihn oder im Falle das der Hoeneß hat Amt vorübergehend ruhen lässt, holt man ihn wieder ins Amt wenn der Prozess positiv für Hoeneß ausgeht.
Ansonsten muss man ihm gleich den Rücktritt nahelegen.
Das meinte ich mit wieder einstellen, ok zur Entschuldigung besteht kein Grund.
Die wirklichen Dimensionen waren wohl keinem der Herren bekannt, vermutlich wurde die Dynamik in diesem Fall auch unterschätzt. Hätten damals schon alle Fakten auf dem Tisch gelegenen, dann wäre wohl anders entschieden worden, keiner von uns weiß was der Hoeneß dem Aufsichtsrat erzählt hat.
Ein Vertrauensvorschuß hatte er sich aus damaliger Sicht wohl verdient. Leider ist er dem nicht gerecht geworden.
Deine Ausführungen kann man sicherlich unter dem Aspekt der grundsätzlichen Unschuldsvermutung subsumieren, ist ist auch wohl moralisch so absolut vertretbar.
ABER, das gibt es bzw. gilt schon seit langem nicht mehr für Personen, die öffentliche Ämter bekleiden oder mit ihrem jeweiligen Job/Posten sonstwie im öffentlichen Focus stehen.
In solchen Fällen ist dann ruckzuck Dampf im Kessel und der Betreffende wird regelrecht genötigt, seinen Hut zu nehmen bzw. das absolute Mindestmaß ist dann zumindest, seinen Posten, erstmal ruhen zu lassen.
Siehe in der jüngsten Vergangenheit Bundespräsident a.D. Wulff, SPD-Fuzzi Edathy und Co..
Parteien und Konzerne fürchten bei sowas direkt nen sog. Imageschaden und dann wird ganz schnell der etwaige "Malus" zum Rücktritt oder wenigstens zum Ruhen seines Postens gedrängt. Auch wenn das in solchen Fällen dann gerne in der Öffentlichkeit verkündet wird, er (der Betreffende) habe sich selbst zum Ruhen seines Posten/zum Niederlegen seines Jobs entschlossen...
In der Tagesschau kam auch gerade ein Typ zu Wort, der direkt auch was von nem (bereits eingetretenen) Imageschaden für den Aufsichtrat und dem FC Bayern München und somit auch für die "beteiligten Firmane" a la Adidas, Audi und Allianz daher faselte. In diese Kerbe schlägt auch dieser Artikel...
Anlegerschützer zum Fall Hoeneß:
Ob und inwieweit so ein Imageschaden eintritt bzw. bereits schon eingetreten ist, vermag ich nicht zu beantworten. Überlasse ich anderen.
Fakt ist aber, das ist in der heutigen Landschaft schon völlig üblich, dass Leute, die im öffentlichen Leben stehen, fast direkt ihren Hut nehmen müssen, sobald gegen sie staatswanwaltlich ermittelt wird bzw. spätestens dann, wenn ein Gerichtsverfahren dies zur Folge hat. That´s usual business.
Hier leigt der Fall abver völlig anders. Da bestehen zum Teil so enge Freundschaften bzw. Seilschaften, dass Adidas, Audi und Co. bis zuletzt die Fresse gehalten haben.
Und wenn ich sowas wie vom Adidas-Chef Hainer lese
"Uli Hoeneß hat mit seinen Führungsqualitäten, seinem hohen persönlichen Einsatz und seiner herausragenden Lebensleistung immer dem Wohle des FC Bayern München gedient. Er ist wesentlich mit dafür verantwortlich, dass der FC Bayern München zu einem der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten und attraktivsten Vereine der Welt geworden ist. Dafür gilt ihm unser ganzer Dank.", dann sieht man wie eng dort die Vetternwirtschaft verankert ist. Kein Wort darüber, dass er scheisse gebaut hat und verdientermaßen seine Strafe bekommen hat!
Aber Hainer wird ja schon als Nachfolger von U.H. gehandelt bzw. ist er seit heute auch schon.
btw., auch unsere "Angie" ist ja ne sehr gute Bekannte vom Uli...
Gestern hieß es noch vom Bundeskanzleramt, dass die Bundesregierung (sprich Queen Angela selbst!!) grundsätzlich keine Urteile kommentieren würde.
Heute sagt sie jedoch, dass
"Die Tatsache, das U.H. jetzt dieses Urteil so angenommen hat, nötigt mir hohen Respekt ab".
Alles eine Saubande...