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Prolog
Pattaya ist schon eine besondere Stadt, nicht nur wegen seines ausschweifenden Lebens sondern wegen eines schleichenden Virus, der jeden unmerklich befällt, der nicht in der Lage ist, den zahlreichen Verführungen kontrolliert Paroli zu bieten. Der Name des Virus heißt Konditionierung. Ein typisches Beispiel einer solchen Anpassung ist Grabbel. Grabbel ist ebenso wie Harry eine einmalige Gestalt, natürlich unter der Prämisse, dass man seine obskure Erscheinung überhaupt noch als Gestalt beschreiben kann. Aber dazu gleich mehr. Ebenso wie Harry hat auch er es geschafft, sich in Pattaya zu etablieren, wenn auch auf ganz andere Art und Weise. Er ist vielleicht ein Paradebeispiel dafür, wie Thailand und hier speziell Pattaya, Menschen auf die skurrilste Art und Weise verändern kann. Im Gegensatz zu Harry ist Grabbel eine reale Erscheinung und er lebt, wenn auch in bescheidenen Verhältnissen, in Pattaya.
Die Anfänge
Grabbel lebt schon seit mehr als 20 Jahren in Thailand. Als Trucker verdiente er sich seinen Lebensunterhalt in Deutschland, bereiste auf diese Weise ganz Europa und sonnte sich in der Illusion grenzenloser Freiheit, baute ein adäquates Lebensgefühl auf, was ihn sowohl innerlich als auch äußerlich prägte. Auch ihn ereilte ein ähnliches Schicksal wie Harry. Ob es nun der Stress war, Tag für Tag auf dem Bock zu sitzen und monoton Kilometer für Kilometer abzuspulen, der übermäßige Genuss spiritueller Freuden in flüssiger Form, oder einfach nur sein ausschweifender Lebens- und Liebesstil im Gesamten, es kam, wie es gekommen ist. Eine schwere Magenoperation, in deren Vorverlauf er Freund Hein nur knapp von der Sense gesprungen ist, verschaffte ihm frühzeitig eine Berufsunfähigkeit und bescherte ihm eine kleine Rente. Nachdem seine Mutter, die wohl eine kleine Finka, zumindest behauptet er das immer, in Spanien besaß, verstorben war, hat ihn nichts mehr ihn Deutschland gehalten. In Anbetracht seiner Geschichten, die er mitunter immer noch von sich gibt, scheint das allerdings mehr als verwunderlich, denn, schenkte man diesen Glauben, lagen ihm, dem gestandenen Trucker, wohl die Schönsten der Schönen und Reichsten der Reichen holden Weiblichkeit Europas zu Füßen. Jeder halbwegs normale Sterbliche und mit männlichen Attributen und Fähigkeiten ausgestattete Mann würde ein solches Paradies wohl Zeit seines Lebens nicht freiwillig verlassen. Aber Grabbel war schon immer etwas eigenartig. So fand er dann seinen Weg nach Thailand und landete letztendlich, wie war es anders zu erwarten, in Pattaya.
Grabbel, der nunmehr ein Alter jenseits der 60 erreicht hat, ist von seiner Gestalt her äußerst hager, den Begriff Muskulatur versucht man an seinem Körper vergeblich zu definieren, Institutionen wie Frisör oder Zahnarzt scheinen ihm gänzlich unbekannt, sein schmales Gesicht ist von schütterem, schlohweißen Haar umrahmt, und wenn er seinen Mund öffnet, sieht man die Überreste dessen, was wohl einmal ein Gebiss war. Und in den Fusseln, die er als Bart zu definieren sich getraut, mitunter Spuren dessen, was er als Letztes an Nahrung aufgenommen hat. Flüssige Bewegungen wird man bei ihm genauso wenig finden wie klaren Gedanken- und Redefluss. Das einzige was bei ihm fließt, ist der Alkohol, und der in nicht unerheblichen Mengen. Wenn er betrunken ist merkt man es ihm kaum an. Ein klares Indiz dafür, dass er betrunken ist, tritt erst zu Tage, wenn er nach einer durchzechten Nacht auf seinem Chopper nach Hause fahren will, und dass es bei dem Versuch bleibt, weil er mitsamt des Choppers infolge eingeschränkter Motorik und mangelnder Kraft einfach umfällt.
In seinen Anfängen in Thailand hat er sich eigentlich verhalten wie jeder Neugierige, war begierig darauf, Land und Leute kennen zu lernen und erkundete Thailand auf dem Sattel seines Choppers. Irgendwann hat es ihn dann nach Pattaya verschlagen, und es lief wie es laufen musste. Er konnte den Verlockungen nicht lange Stand halten! Oder er wollte es auch einfach nicht. So lernte er dann eines Tages seine heutige Frau kennen oder besser gesagt, sie machte ihn sie kennen lernen. Es ist eigentlich auch wieder verwunderlich, dass es so geschah und er sich darauf einließ, denn seine Frau ist beileibe nicht dass, was man als Schönheit bezeichnet. Was er an Körpermasse vermissen lässt, hat sie proportional zuviel, wohlgemerkt allerdings, nicht an den Stellen, die man vermutet, wenn man von einer wohl proportionierten Frau spricht. Aber vielleicht war es nur Bequemlichkeit oder aber auch nur die Spur Selbsterkenntnis, die ihm sagte, „Was Besseres kriegst du nicht mehr!“, die sich ihn in sein Schicksal ergeben ließ. So fanden hier zwei berühmte Filmhelden in Form eines weiblich adäquaten Dick und männlich adäquaten Doof in thailändisch-deutscher Frau-Mann-Paarung ihre Reinkarnation.
Wenn er diese Geschichte erzählt, die, über das „wie er sie kennenlernte“, und die, „welche Freiheiten sie ihm ließ“, dass er zeitweise wie ein Pascha mit richtigem Harem gelebt habe, sträuben sich dem im Umgang mit thailändischen Frauen Erfahrenen die Nackenhaare. Ich persönlich habe nirgendwo anders Frauen kennengelernt, deren Eifersuchtsverhalten ausgeprägter war, von hysterisch bis hin zu lebensgefährlichen Messerattacken, ja gar bis zum Mord und Totschlag, als in Thailand.
Pattaya ist schon eine besondere Stadt, nicht nur wegen seines ausschweifenden Lebens sondern wegen eines schleichenden Virus, der jeden unmerklich befällt, der nicht in der Lage ist, den zahlreichen Verführungen kontrolliert Paroli zu bieten. Der Name des Virus heißt Konditionierung. Ein typisches Beispiel einer solchen Anpassung ist Grabbel. Grabbel ist ebenso wie Harry eine einmalige Gestalt, natürlich unter der Prämisse, dass man seine obskure Erscheinung überhaupt noch als Gestalt beschreiben kann. Aber dazu gleich mehr. Ebenso wie Harry hat auch er es geschafft, sich in Pattaya zu etablieren, wenn auch auf ganz andere Art und Weise. Er ist vielleicht ein Paradebeispiel dafür, wie Thailand und hier speziell Pattaya, Menschen auf die skurrilste Art und Weise verändern kann. Im Gegensatz zu Harry ist Grabbel eine reale Erscheinung und er lebt, wenn auch in bescheidenen Verhältnissen, in Pattaya.
Die Anfänge
Grabbel lebt schon seit mehr als 20 Jahren in Thailand. Als Trucker verdiente er sich seinen Lebensunterhalt in Deutschland, bereiste auf diese Weise ganz Europa und sonnte sich in der Illusion grenzenloser Freiheit, baute ein adäquates Lebensgefühl auf, was ihn sowohl innerlich als auch äußerlich prägte. Auch ihn ereilte ein ähnliches Schicksal wie Harry. Ob es nun der Stress war, Tag für Tag auf dem Bock zu sitzen und monoton Kilometer für Kilometer abzuspulen, der übermäßige Genuss spiritueller Freuden in flüssiger Form, oder einfach nur sein ausschweifender Lebens- und Liebesstil im Gesamten, es kam, wie es gekommen ist. Eine schwere Magenoperation, in deren Vorverlauf er Freund Hein nur knapp von der Sense gesprungen ist, verschaffte ihm frühzeitig eine Berufsunfähigkeit und bescherte ihm eine kleine Rente. Nachdem seine Mutter, die wohl eine kleine Finka, zumindest behauptet er das immer, in Spanien besaß, verstorben war, hat ihn nichts mehr ihn Deutschland gehalten. In Anbetracht seiner Geschichten, die er mitunter immer noch von sich gibt, scheint das allerdings mehr als verwunderlich, denn, schenkte man diesen Glauben, lagen ihm, dem gestandenen Trucker, wohl die Schönsten der Schönen und Reichsten der Reichen holden Weiblichkeit Europas zu Füßen. Jeder halbwegs normale Sterbliche und mit männlichen Attributen und Fähigkeiten ausgestattete Mann würde ein solches Paradies wohl Zeit seines Lebens nicht freiwillig verlassen. Aber Grabbel war schon immer etwas eigenartig. So fand er dann seinen Weg nach Thailand und landete letztendlich, wie war es anders zu erwarten, in Pattaya.
Grabbel, der nunmehr ein Alter jenseits der 60 erreicht hat, ist von seiner Gestalt her äußerst hager, den Begriff Muskulatur versucht man an seinem Körper vergeblich zu definieren, Institutionen wie Frisör oder Zahnarzt scheinen ihm gänzlich unbekannt, sein schmales Gesicht ist von schütterem, schlohweißen Haar umrahmt, und wenn er seinen Mund öffnet, sieht man die Überreste dessen, was wohl einmal ein Gebiss war. Und in den Fusseln, die er als Bart zu definieren sich getraut, mitunter Spuren dessen, was er als Letztes an Nahrung aufgenommen hat. Flüssige Bewegungen wird man bei ihm genauso wenig finden wie klaren Gedanken- und Redefluss. Das einzige was bei ihm fließt, ist der Alkohol, und der in nicht unerheblichen Mengen. Wenn er betrunken ist merkt man es ihm kaum an. Ein klares Indiz dafür, dass er betrunken ist, tritt erst zu Tage, wenn er nach einer durchzechten Nacht auf seinem Chopper nach Hause fahren will, und dass es bei dem Versuch bleibt, weil er mitsamt des Choppers infolge eingeschränkter Motorik und mangelnder Kraft einfach umfällt.
In seinen Anfängen in Thailand hat er sich eigentlich verhalten wie jeder Neugierige, war begierig darauf, Land und Leute kennen zu lernen und erkundete Thailand auf dem Sattel seines Choppers. Irgendwann hat es ihn dann nach Pattaya verschlagen, und es lief wie es laufen musste. Er konnte den Verlockungen nicht lange Stand halten! Oder er wollte es auch einfach nicht. So lernte er dann eines Tages seine heutige Frau kennen oder besser gesagt, sie machte ihn sie kennen lernen. Es ist eigentlich auch wieder verwunderlich, dass es so geschah und er sich darauf einließ, denn seine Frau ist beileibe nicht dass, was man als Schönheit bezeichnet. Was er an Körpermasse vermissen lässt, hat sie proportional zuviel, wohlgemerkt allerdings, nicht an den Stellen, die man vermutet, wenn man von einer wohl proportionierten Frau spricht. Aber vielleicht war es nur Bequemlichkeit oder aber auch nur die Spur Selbsterkenntnis, die ihm sagte, „Was Besseres kriegst du nicht mehr!“, die sich ihn in sein Schicksal ergeben ließ. So fanden hier zwei berühmte Filmhelden in Form eines weiblich adäquaten Dick und männlich adäquaten Doof in thailändisch-deutscher Frau-Mann-Paarung ihre Reinkarnation.
Wenn er diese Geschichte erzählt, die, über das „wie er sie kennenlernte“, und die, „welche Freiheiten sie ihm ließ“, dass er zeitweise wie ein Pascha mit richtigem Harem gelebt habe, sträuben sich dem im Umgang mit thailändischen Frauen Erfahrenen die Nackenhaare. Ich persönlich habe nirgendwo anders Frauen kennengelernt, deren Eifersuchtsverhalten ausgeprägter war, von hysterisch bis hin zu lebensgefährlichen Messerattacken, ja gar bis zum Mord und Totschlag, als in Thailand.