Honey Moon
Am nächsten Morgen klingelt ihr Handywecker gegen 6 Uhr früh nach gerademal 3h Schlaf. Ich versuche ihr klar zu machen, dass wir den ganzen Tag zusammen verbringen können aber sie erwidert, dass ihr Chef sie feuert, wenn sie nicht auf Arbeit erscheint. Der gleiche Chef der immer so nett zu uns ist und uns eigentlich alle Freiheiten lässt, will sie feuern weil sie sich einen Tag krank meldet? Sie erklärt mir, dass es in Ecuador kein Arbeitsrecht gibt und die Chefs theoretisch machen können was sie wollen. Auch Urlaubstage seien so nicht vorgesehen. Jeder Arbeiter hat das Recht auf 2 Wochen frei im Jahr, allerdings nur am Stück und ohne Bezahlung, sodass eigentlich Niemand Urlaub macht so wie wir es kennen. Das erklärt auch warum die Wochenendausflüge ein wahres Highlight für die Mädels sind. Mir war zwar klar, dass unser Sozialsystem in Deutschland seines Gleichen sucht aber, dass die Unterschiede dermaßen gravierend sind, war mir nicht bewusst. Da ich bereits wach war und sie irgendwie nicht gehen lassen wollte, entschied ich mich ihr ins Büro zu folgen. Da die letzte Nummer immerhin schon 3h her war und die erneute Dusche dieses Mal für erhöhte Stimulation sorgte, ging es ziemlich heiß her. Durch diese eher plötzliche Aktion war aber kein Kondom zur Hand und hätte ich das Gespräch mit Whitney über den Kindsvater nicht geführt, hätte ich mich vermutlich zu einer Dummheit hinreißen lassen, so allerdings inspizierte ich ihre oralen Fähigkeiten etwas genauer und sorgte immerhin für ein leichtes Frühstück für die junge Dame. Auf den ganzen Weg ins Büro hielten wir Händchen und küssten uns quasi ununterbrochen. Ich fühlte mich wie ein junger verliebter Teenager und genoss jede Sekunde. Kurz vor dem Ziel gab sie mir aber zu verstehen, dass kein Kollege davon erfahren darf und wir uns erst nach der Arbeit wieder sehen werden. Ich war zwar ein wenig traurig, doch verstand ihre Situation und stimmte zu. Den ganzen Tag konnte ich an nichts anderes denken und freute mich wie wahnsinnig auf den Feierabend. Der Tag kam mir schier endlos vor doch oh Wunder der Physik ging die Zeit dann doch irgendwann rum und wir fielen schon im Taxi übereinander her. Die wenigen Pausen in denen unsere Zungen nicht verknotet waren, holten wir kurz Luft und es ging weiter bis wir irgendwann bei ihrer Wohnung ankamen. Sie brauchte ein paar neue Klamotten, immerhin hatte sie nichts weiter dabei. Ich nutzte die Chance um mir ein Bild von ihren Lebensumständen zu machen und war schon ein wenig schockiert. Sie war immerhin studierte Geologien und hatte einen, wie ich dachte, recht lukrativen Job für die Stadt aber was ich zu sehen bekam, betrübte mich doch etwas. Sie wohnte in einfachsten Verhältnissen, so gab es zwar fließend Wasser, Strom und A/C, was nicht unbedingt der Norm entspricht, dennoch war das Apartment einfach enorm abgewohnt. Kein Putz an den Wänden, die Fenster sahen aus wie Flaschenglas. Türen und Wände krumm und schief gebaut und dazwischen ein pinkes Bett mit ein paar Kuscheltieren darauf. Ich war froh als sie ihre Sachen geschnappt hat und wir zurück ins Apartment fuhren. Auf dem Weg dorthin telefonierte ich mit meinem Kollegen, der mir erläuterte, dass er diese Woche bei Diana wohnen würde aber ganz normal zur Arbeit erscheint. Ehrlich gesagt war ich ganz froh, denn so hatte ich mehr Zeit für mich bzw. gemeinsam mit Antonella, wenn sie denn bereit ist eine Weile bei mir zu bleiben. Ich erzählte ihr von meinem Vorhaben und erklärte ihr die Situation. Sie war zwar begeistert von der Idee doch hatte Angst, dass es auf Arbeit zu Problemen führen könnte, wenn man uns so oft zusammen sieht und wir gemeinsam zur Arbeit fahren und auch wieder zurück. Ich beruhigte sie mit dem Vorschlag entweder getrennt zu fahren oder sie vorher in ihrer Wohnung abzusetzen immerhin machten die 20 min Umweg auch keinen Unterschied mehr. Freudestrahlend und überglücklich willigte sie ein und die wilde Knutscherei ging weiter. Wie konnten kaum die Finger voneinander lassen und die folgenden Tage waren die vielleicht schönsten in meinem Leben bisher. Doch die unweigerlich kommende Abreise hing wie das Damokles Schwert über uns, immerhin würde ich sie nicht einfach mitnehmen können und das wollte ich auch gar nicht. Ich entwickelte zwar ernstzunehmende Gefühle für sie aber mein ganzes Leben umzukrempeln erschien mir doch etwas zu extrem. Ich glaube sie wusste das auch aber erhoffte sich natürlich ein Ticket raus aus dem Elend und ich gab ihr wohl das Gefühl dieses Ticket zu sein. Dennoch genoss ich die Zeit unglaublich. Ich schämte mich irgendwann im Kiosk um die Ecke nach Kondomen zu fragen, da ich eigentlich jeden Tag welche kaufen musste und kam mir erneut vor wie der 16-jährige Junge an der Rossmann Kasse, der sich eine Packung Kondome kauft und eine Cola um zu vertuschen was er vorhatte.