Nachdem ich die erste Nacht mit nen Barmädel mehr oder weniger erfolgreich hinter mir gebracht hatte (auch wenn ich doch ein wenig mehr erwartet hatte), war wieder Stadterkundung zusammen mit meinen Mitstreiter angesagt. Mal hier hin, mal dorthin – zumeist mehr schauen als anfassen. Und natürlich ordentlich Thaifood uns eingeschoben. Die Zeit verging wie im Fluge und im nachhinein erkenne ich jetzt den ersten Fehler, den wir beide immer wieder machten: Anstatt uns frühzeitig nach was Brauchbaren für die kommende Nacht umzusehen, haben wir ziemlich ziellos uns die Zeit vertrieben bis wir dann kurz vor Mitternacht ernüchtert feststellten: Huch, wir sind ja immer noch alleine! Eddie wollte sich einfach wieder seine Sun vom Vortag holen und dann mit mir zusammen weiterziehen. Vorher hatte er sich noch ordentlich mit diesen Kamagra-Gel eingedeckt, ich verzichtete erst einmal auf solche Experimente – zu meinen Glück, wie sich später herausstellte. Also ab zu unserer ersten Bar (die wir noch öfters sehen sollten). Tatsächlich war Sun noch da und krallte sich meinen Kumpel, ganz glücklich, dass sie heute nicht hinter dem Tresen versauern musste. Aus einen raschen Rückzug wurde jedoch nix, denn kurz darauf sah mich Noi, ließ ihren Farang stehen (der wahrscheinlich eher erleichtert war) und klebte fortan an meiner Seite. Das übliche Spiel begann: Ein Ladydrink für sie, einer für ihre Freundin, die als Übersetzerin herhalten musste und eine ohne Worte aber mit einen zauberhaften Lächeln vorgetragene Bitte, sie doch mitzunehmen. Dabei knetete sie an mir herum, als wäre ich der Boxchampion, der von seinen Masseur für den alles entscheidenden Fight fit gemacht werden soll. Und so verfiel ich auf die Wahnsinnsidee, es nochmal mit ihr zu versuchen (dann hört sie wenigstens mit ihren Versuchen auf, mir die Knochen brechen zu wollen – naja, sie hielt das für Massage...).
Also wieder back to loom mit Thaischnecke vom Vortag. Ich wusste ja, was mich erwartet – es hatte mir im nachhinein garnicht so übel gefallen. Verglichen mit dem, was ich aus der Heimat her kenne, wars keine schlechte Nummer. Was ihr zum Luder fehlt, macht sie wett durch ihre einfach liebevolle Art und Weise – da kann dann ruhig das Licht ausbleiben. Ich hüpf also geschwind unter die Dusche und mach mich fit für die Thaischnecke, beweg mich Richtung Bett und will sie ab ins Bad schicken. Doch nix passiert! Noi hat sich meinen Sprachführer geschnappt und blättert eifrig darin herum. Verzweifelt schien sie nach den richtigen Wörtern zu suchen, denn sie steckte ihre Gnubbelnase immer tiefer ins Buch und setzte dabei eine ziemlich sorgenvolle Miene auf. „Au Backe, wasn nun los?“ ging es mir durch den Kopf „Immer wenn du denkst, schlimmer geht’s nicht mehr – kommt von irgendwo die Noi daher“ Aufgeregt hielt mir Thaischnecke das Buch vor meinen müden Augen und deutete immerzu auf ein Wort. Na, das wars ja dann wohl! Erst jetzt fällt ihr plötzlich ein, dass sie ihre Regel hat. Erst klemmt die Gute, dann regelt sie plötzlich. Leider bin ich noch nicht so abgebrüht, sie einfach an die frische Luft zu setzen und so überlegte ich erstmal, was zu tun wäre. Unterdessen zückte sie ihr Handy und kam auf den Gedanken Sun anzurufen, um sie um Rat zu fragen. Allmählich fing ich an, der Mamasan zu glauben, dass Noi wirklich frisch vom Reisfeld kommt.
Währenddessen machte es sich vermutlich Eddie gerade mit seiner Sun gemütlich. Deren Schäferstündchen wurde jedoch jäh durch Nois Anruf unerbrochen. Beide Mädels schnatterten aufgeregt miteinander. Dann reichte mir Noi ihr Handy. Ich sollte mit Sun sprechen, die jetzt den Dolmetscher machen musste. Vorschlag von ihr war, ob Noi trotzdem bei mir schlafen dürfte. Aber 1000 baht gibt’s dafür nicht, war mein Einwand. Einig wurden wir uns nicht, Sun versuchte einfach ungefragt, für Noi soviel Kohle rauzuschlagen wie möglich. Am Ende wusste keiner mehr, was der andere wollte und Noi wollte sich diskret zurückziehen. Nochmals kriegte ich das Handy in die Hand gedrückt und musste mir Eddies Klagen anhören. Der hatte nämlich, dank seines miserablen Englisch, die Sache etwas falsch verstanden und dachte nun, seine Sun wäre auch gerade am regeln. Dumm nur, dass er sich gerade vor ne halben Stunde nen Tütchen Kamagra reingezogen hatte. Nach einigen hin und her klärte sich aber die Lage – Eddie konnte seine Nacht noch genießen. Ich entschuldigte mich bei ihm für die nächtliche Störung, gab Noi ihr Handy zurück und setzte die Dame an die frische Luft. Nun war es fast halb zwei in der Nacht und mein Bett war ziemlich leer. Erst war ich drauf und dran nochmals loszustiefeln und mir einfach die nächstbeste Schnecke mit aufs Zimmer zu nehmen – aber ich hatte einfach keine Lust mehr, leerte noch ein Singha aus der Minibar und ging alleine schlafen. Und nahm mir vor, am nächsten Tag mir endlich was anständiges anzulachen...
Ob das wohl gelingt?