(Fortsetzung)
Nach diesem gelungenen Eintauchen in die Welt Soi 6, war aber nun auch gut für heute (den Kalendertag).
Ich erhielt wegen der zwecklosen Anrufe eine SMS von Martl, in der er mir mitteilte, wir würden uns wieder in der Soho Bar treffen. Es war schon ziemlich dunkel geworden und ich hatte immer noch nichts gegessen an diesem Tag, was sich langsam aber sicher bemerkbar machte.
Schnellen Schrittes die Straße hinunter zum Treffpunkt.
Eigentlich könnte ich doch noch..? Einer geht noch! Nein, selbst bei den hübschesten aufgereihten Häschen hätte nun nichts mehr geklappt.
Die Herren saßen nun zu dritt draußen an der frischen Luft und als ich mich gerade hinzu gesellen wollte, erspähte ich doch glatt ausgerechnet an vorderster Front der Arbeitskolonne in der Soho Bar ein Mädel, das mir auf Anhieb optisch zusagte, was eine wahre Seltenheit darstellte. So ein Ärger auch, aber vielleicht komme ich später noch einmal wieder?
Dennoch sollte es hier keine Fortsetzung geben. Wir genehmigten uns noch schnell ein Bier, bevor es zum Essen gehen sollte, denn auch der Experte hatte Hunger.
Wir gingen Richtung Beach Road und dann bogen wir rechts ab, um auf gut Glück ein akzeptabel aussehendes Restaurant anhand der ausgestellten Speisekarte und dem Interieur auszuwählen. Die Entscheidung fiel in Anbetracht des Hungers schnell auf das "Vic's" Restaurant.
Martl machte den Fehler und bestellte sich Farangfood in Form eines Grilltellers. Ich hatte sofort nach meiner Ankunft begriffen, dass in solchen hausmännisch wirkenden Lokalen, in denen die Speisekarte notgedrungen vielfältig ist, eigentlich nur das Thaifood gut sein könne, da dort viel mit Gemüse gekocht wird und nicht etwa teure Zutaten wie Filetstücke, etc. verarbeitet würden. Zudem tippte ich darauf, dass die Köche zumeist Thais sein müssten und denen traute ich in solch einem Restaurant einfach kein vernünftiges Farangfood zu. Im Großen und Ganzen dürfte ich mit dieser Einschätzung nicht ganz verkehrt liegen, denn mein Thaifood sah stets um einiges besser als das aus, was ich bei anderen Touristen auf dem Teller sah. Natürlich setzt diese Strategie voraus, dass man sich für Thaifood erwärmen kann und nicht jeden Tag ein Wiener Schnitzel mit Pommes rot-weiß benötigt.
Die Suppen begannen, ganz wie die Damen, alle gleich für mich auszusehen. Selbst diese Hühnersuppe schien ich woanders schon einmal gegessen zu haben, was definitiv nicht der Fall gewesen ist.
Der heimliche Star dieser Mahlzeit war der unscheinbare Seafood Salat, den ich als einzige Speise aufaß. Ich sage es doch. Die Sachen mit viel Gemüse sind immer irgendwie lecker in Thailand.
Pad Thai wieder. So gut, dass ich es gleich zwei Mal gegessen habe, wobei die Tom Yam Gung vom zweiten Tag auch noch in guter Erinnerung geblieben ist. Jetzt war das Pad Thai nicht so lecker wie beim ersten Mal und auch zu viel in Kombination mit den anderen Gerichten.
Wie bereits angedeutet, gefiel Martl sein Essen überhaupt nicht und monierte den Zustand der Zutaten. Am Vorabend hatte er bei mir bereits vorgefühlt, wie mein Verhältnis zu etwas besserem Essen sei und ob ich mir vorstellen könne, einen Besuch in einem wirklich guten Restaurant mit entsprechender Preisstruktur zu unternehmen. Dieser Vorschlag wurde nun reaktiviert und für den kommenden Tag offeriert, der mein letzter in Pattaya sein sollte. Für den letzten Abend wäre ein gutes Essen natürlich ein gelungener Abschluss und da sage ich doch nicht Nein!
So schnell wir angekommen waren, verabschiedete sich Martl auch wieder und nahm nach Verlassen des Restaurants schnell auf einem Motorradtaxi Platz, was ich auf keinen Fall nachahmen würde. Das Essen musste ihm sehr missfallen sein, vielleicht auch meine ernste Miene während der gesamten Zeit, die sogar von der nuttig anmutenden Kellnerin moniert wurde. Können ja nicht alle die Sonne aus dem Arsch scheinen haben, nicht wahr? 8) Im Unklaren über den Rest des Abends verabschiedete er sich wortkarg und ich schlenderte noch zurück zum Hotel.
Auf dem etwa viertelstündigen Fußmarsch schoss ich noch einige Bilder. Z.B. sieht man hier, wie die gesamte rechte Spur der Einbahnstraße Beach Road mit solchen Pavillons zugestellt wurde bis zur Walkingstreet hinunter.
Das geschah im Zuge des Pattaya Music Festival 2010, für das auch an der Promenade mehrere Bühnen aufwendig aufgebaut wurden. Musste etwas größeres sein, aber ich würde es nicht mehr miterleben.
Hübsch geschmückter Garten einer Hotelanlage.
Kennt man auch aus anderen Städten, aber hier sogar noch mit schönem Buddha- Schrein, oder wie diese Betvorrichtungen heißen.
Und noch so eine Einrichtung. Man vermutet sie eigentlich nicht an solchen Stellen, aber wie aus dem Nichts tauchen diese Schreine plötzlich immer wieder auf.
Kurz vor meinem Hotel waren etliche Verkaufsstände für den touristischen Bedarf. Hier eine kleine Auswahl geschmackvoller T-Shirts, die unter den männlichen Touristen reißenden Absatz fanden. Natürlich ließ ich mich auch zum Kauf eines Exemplars hinreißen mit dem Aufdruck Vorderseite: SAME SAME Rückseite: BUT DIFFERENT Wer die Bedeutung nicht genau einordnen kann, der wird es schnell beim ersten Besuch herausbekommen. Es handelt sich dort um eine Art geflügeltes Wort.
Ins Hotel zurückgekehrt war noch etwas Zeit für Internetrecherche und Anprobe meines brandneuen T-Shirts, das ich gleich stolz für den Rest des Abends anbehalten sollte. Am zehnten Tag war ich endlich wie ein richtiger Tourist in Pattaya angekommen und erlebte einen Tag, wie ihn hier wohl jeder kennt.