Thailändisch lernen

Pattaya Hier ist alles drin,...

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Tag 5: Endlich Butterfly?

Über meine gescheiterten Versuche, Ning über den Jordan zu schicken, hatte ich in den vergangenen Tagen bereits berichtet. Die Situation war aber auch wirklich vertrackt für meinen Geschmack. Da laufe ich am ersten Abend planlos durch Pattaya und lande kurz vor Ultimo dann bei ihr. In den folgenden Tagen bin ich immer noch so gestresst und lustlos, teils auch einfach überfordert von der Gesamtsituation, dass ich den einfachen Dienstweg beschreite und immer wieder abnicke, wenn mir die Wahl gestellt wird zwischen neuer Brautschau oder dem gewohnten Service der Duschfanatikerin. Dabei ziehe ich mich in meine eigene Welt zurück und nehme die Dienstleisterin erst dann wieder bei mir auf, wenn meine Laune durch etwas Aufheiterung tragbar geworden ist.

Ich kann nicht sagen, dass ich besonders zufrieden mit ihr war, aber unzufrieden dann auch wieder nicht. Schlicht und ergreifend fehlten die Anhaltspunkte dafür, was ich eigentlich verlangen könnte und was sie mir tatsächlich bot. Was sie wirklich gut machte, war das Girlfriend Experience herüber zu bringen, jedoch ausschließlich auf dem Zimmer. Mir gefiel, dass sie artig die Nähe zu mir suchte, mit den Tagen immer weiter auftaute und dadurch auch der Sex mehr Spaß machte. Da ich mich nicht als Pornostar sah, brauchte ich etwas mehr Zeit zum Akklimatisieren, ohne jede Frau gleich als Opfer meiner Phantasien machen zu können und sie mich vollends beglückt habend auszuchecken. Irgendwie war es einerseits der Sinn und Zweck der ganzen Veranstaltung, befriedigt zu sein, andererseits ging das bei mir nur durch das ganze Drumherum und einen gewissen Gewöhnungsprozess, den wir nun in ausreichendem Maße durchschritten hatten. Ohne die Chemie läuft gar nichts und da ich mich zu Hause eines anderen langjährigen Studiums gewidmet hatte, brauchte die Chemie eben seine Zeit.

Indes war es selbst für einen verplanten Neuling wie mich ein unhaltbarer Zustand, dass sich kaum die Möglichkeit zu einer tiefer gehenden Unterhaltung bot, die ich jeweils an den Abenden in meiner angehenden Stammkneipe suchte und durchweg auch fand. Vielleicht war das der Schlüssel zur immer noch brennenden Frage danach, was ich überhaupt suchte. Schlüssig beantwortet war diese Frage nach meinen ersten Erlebnissen jedenfalls weiterhin nicht. Allenfalls war mir heute wirklich die finale Erkenntnis gekommen, dass Ning sich verabschieden musste, um für weiter Erforschungen Platz zu machen- und zwar ohne Rückzieher!

Wie werde ich sie also möglichst schonend los? :shock:

Der Tag begann wie immer gegen 14:30 Uhr, nachdem im Laufe des Morgens schon einige Male geduscht wurde, wofür ich nicht ausschließlich verantwortlich war. Mit gewonnener Sicherheit und aus meiner kreativen Ader sprudelnd schlug ich sofort vor, wieder Essen zu gehen. Da ich weiter voller brillianter Ideen und Tatendrang war, machten wir uns auf meine Initiative hin auf den Weg mit dem Bahtbus zur Walkingstreet, nur um auf die 2nd Road zurückzukehren, weil mich dort meine Spürnase hin führte. Wieder einmal musste ich feststellen, dass es weder um meine Ortskenntnis, noch um mein Glück besonders gut bestellt war. So schlichen wir in der sengenden Hitze so lange vor uns hin, bis ich wieder völlig entnervt das nächstbeste Restaurant anzusteuern versuchte, um einfach diese elende Suche zu beenden.

Das nächstbeste von mir identifizierte Restaurant entpuppte sich leider als die scheinbare Ladyboyspielwiese Pattayas in einer Nebenstraße (evtl. Soi Pattayaland ?). Wir schlichen also weiter des Weges, weil diese Ladyboys nicht meine Welt waren.


Dabei entstand dann dieses Bild, bei dem ich Nings Hinteransicht für die Nachwelt dokumentieren wollte. Vorne, wo die Männer sitzen, ist der Bürgersteig zuende und es gibt eine hohe Kante zur Straße. Beinahe hätte ich mir dort alle Bänder gerissen und bin nur um Haaresbreite nicht auf den Kopf gefallen, als ich mit meiner Kamera herumspielte. Die Zuschauer hat es amüsiert und ich humpelte weiter, bis wir tatsächlich ein Restaurant fanden.

Dort habe ich endlich Tacheles geredet. Soweit sie mich verstanden hat natürlich nur... Immerhin konnte ich ihr begreiflich machen, dass es mir keinen Spaß machen würde, mit jemandem durch Pattaya zu laufen und meine Zeit zu verbringen, der mir unentwegt ein verlegenes Lächeln, aber keine darauf folgenden Worte entgegen warf. "I know you like lady yep-yep" (eine Dame, die viel erzählt), konstatierte sie schuldbewusst immer wieder. Meine Antwort war daraufhin, dass mir "lady yep" schon genügen würde, aber "lady" alleine dann doch zu wenig sei auf Dauer.

Zudem kam es an diesem Tag dazu, dass sie mir aus irgend einem Grund ihre ID Card zeigte, was mich ebenfalls in meinem Beschluss zum Abschied bestärkte. Sie wies Ning nämlich als Jahrgang 1975 (d.h. mind. 34 Jahre) aus und nicht etwa 1981-82, wie sie sich eingangs am ersten Abend bei mir als 28-jährige vorstellte. Ich hatte bereits erwähnt, dass Bargirls gerne verkaufsfördernd an der Wahrheit drehen und beim Alter sind scheinbar viele ziemlich vergesslich, wenn man nicht explizit nach Beweisen verlangt. Wie alt sie letztendlich war, machte dabei überhaupt keinen Unterschied. Alleine die Tatsache, von Anfang an mit einer ungeklärten Lüge leben zu müssen, ging mir gewaltig auf den Senkel. (Und das war wahrscheinlich noch nicht einmal die größte Lüge, die sie mir bei ihrer ersten Vorstellung machte...:cry:)

Nach dem Essen schnappten wir uns erneut einen Bahtbus, um zur Central Road zurückzukehren. Ich forderte, für eine touristische Fotosession zur Beach Road zu gehen und einige Fotos zu knipsen.


Immerhin der beste Bürgersteig Pattayas, aber auch nicht so romantisch wie der Name vermuten lässt. Selbst tagsüber finden sich schon Freelancer auf dem von Palmen und Grünanlagen eingeschlossenen Gehweg. Dahinter liegt der relativ schmale, aber sehr lange Strand der Bucht von Pattaya. Schönere Aussichten auf Erholung soll es wohl in Jomtien geben. Der Strand wurde jedoch nicht von mir getestet, sondern nur beobachtet.


Blick auf das Meer an einem ziemlich bedeckten Tag, der trotzdem wieder drückend heiß war. Auffallend sind die vielen, teilw. kleinen, Boote auf dem Meer. Jetski wurde auch fleißig gefahren, was mir aber alles zu schnell ist.


Strikte asiatische Strandordnung, Schirm an Schirm so weit das Auge reicht. Das könnte man in Deutschland auch nicht effizienter organisieren!


Fotomodell wird sie nicht mehr, aber hier ist Ning artig posierend vor der malerischen Hotelkulisse. Links am Handgelenk ein Band als Überbleibsel vom Buddhatempel. Wird beim nächsten Besuch erneuert, wenn es sich bis dahin nicht in der Dusche aufgelöst hat.


Die wahren Helden der Beach Road. Sie lauern an jeder Ecke.
 
        #62  

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Mit absoluter Spannung hatten mich die Kokosnüsse in ihren Bann gezogen! Ob sie wohl vom Baum fallen könnten und was passieren würde, wenn sie jemand auf den Kopf bekäme aus der Höhe? Diese Frage ließ mich den gesamten Urlaub über nicht los, wurde allerdings nicht beantwortet. Man braucht wohl Glück und ziemlich viel Zeit, um sich in persona davon überzeugen zu können.
Im übrigen dienten die Kokosnüsse zur Getränkeherstellung am Strand, aber ich habe so einen Kokosnussdrink leider nicht probiert.

Immerhin folgte dann, was ich nicht für möglich gehalten hätte und Ning wählte für den Rückweg den direkten Gang durch die Soi 6 aus. Ich weiß nicht, was sie da geritten hatte, aber scheinbar war sie fortan der Meinung, mir mehr bieten zu müssen, nachdem ich ihr die Leviten gelesen hatte. So machte ich Hand in Hand mit einer Frau den ersten Kontrollgang in der Soi 6. Später würde ich wiederkommen, allerdings ohne Frau. Das wird definitiv ein interessanter Abschnitt!


Auf dem Rückweg von der Soi 6 in Richtung Central Road befindet sich dieser Elefantenschrein, an dem kurz angehalten und schnell gebetet wurde. Ich als angehender Buddhist beließ es bei einem Erinnerungsfoto und Eintrag in mein Kopftagebuch.


So langsam waren wir wieder im Hotelzimmer angekommen und nach der nächsten Dusche ist dann also der Moment des Abschieds gekommen, da die Uhr wieder steil auf 17:00 zu marschierte. :bye: Leider hatte Ning andere Pläne und fing auf einmal an, wie aus einem Guß zu plappern. Jetzt war sie mir in meine Parade gefahren und das Argument "yep-yep" drohte sich in Luft aufzulösen. Hätte sie mal die Tage zuvor so viel vom Stapel gelassen, dann hätte es vielleicht einen Ausweg gegeben.

Indes war ich nach der kurzen Thailanderfahrung bereits darauf geschult, schnelle Entscheidungen zu treffen und fadenscheinige Argumente zu finden. Tagelang hatte ich mich selbst überzeugt, nun war Ning an der Reihe. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass sie in den letzten Tagen doch so wenig geschlafen hätte. Ständige Besuche bei mir, dann die Arbeit ohne Unterlass, nur um wieder lange auf mich zu warten und dann mit Boomboom fortzufahren. Das könne doch selbst an der härtesten Bardame nicht spurlos vorüber gehen und ich weigerte mich, sie weiterhin aufzunehmen, bis sie sich endlich mal wieder richtig erholt hatte. Alles andere könne ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Guter Schachzug! 8)

Um mir zu beweisen, dass sie keineswegs müde sei, ließ ich mich noch zu einer finalen Nummer überreden, die weit über ihren eigentlichen Arbeitsbeginn hin stattfand. Das nahm seinen Lauf ohne beim Arbeitgeber anzurufen oder eine Barfine zu hinterlegen. Irgendwie dämmerte mir, dass ich in den letzten Tagen wohl schon zu großzügig als Kunde aufgetreten war und die Paar Stunden extra nun im Preis inbegriffen seien.

Gegen 19 Uhr war eigentlich ich derjenige, der dringend einen Tag Pause und Schlaf gebraucht hätte. Nur einen Duschgang später begann deshalb erneut die Diskussion, die ich dieses mal aber mit gleicher Argumentation, jedoch größerer Bestimmtheit für mich zu gewinnen schien. Leider musste ich dabei den Kompromiss eingehen, und ihr gewähren, mich in 2 bis 3 Tagen wieder bei ihr blicken zu lassen, wenn sie ausgeschlafen hat.

Na gut, immerhin hatte ich damit 3 Tage gewonnen und so bildete ich mir ein, einen guten Deal gemacht zu haben. 3 Tage Butterfly und dann wieder zurück ins warme Nest war ein immenser Fortschritt gegenüber den zuletzt getroffenen Abmachungen. Allerdings entbrannte nun die Diskussion darüber, ob ich mich in 2 oder 3 Tagen wieder blicken lassen würde. Au weia, erst bekommt sie ihren Mund tagelang gar nicht auf und jetzt verhandelten wir über solche Spitzfindigkeiten! Jedoch versuchte ich, es beiden Seiten möglichst recht machen zu können.

Als wir gegen 20 Uhr noch immer keine eindeutig formulierte Einigung über den genauen Zeitpunkt getroffen hatten, griff sie zum finalen Lösungsweg... und dieser dauerte eine halbe Ewigkeit, gefühlt sogar noch länger und sollte seine Spuren hinterlassen. Danach war ich mir endgültig sicher, für die nächsten 2 oder 3 Tage bedient zu sein, was Bedürfnisse nach Körperkontakt anging. Ich war daraufhin völlig leer im Inneren, die Uhr überschritt mittlerweile die 22 Uhr- Marke und Ning hatte sich gerade das mindestens siebte Mal an diesem Tag geduscht bei mir im Zimmer. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben und bestand letztendlich auf der Formulierung "2 days, maybe 3", die sie enttäuscht aber gefaßt zur Kenntnis nahm. Zwar war ich danach endlich alleine, aber Lust auf neue Entdeckungen hatte ich keine mehr.


Das jähe Ende eines Butterflys, der bereits von der ersten Blume zu viel Nektar genascht hatte für den ganzen Sommer.

Machen wir lieber ein Fragezeichen hinter den letzten Satz, denn ich habe noch ein As im Ärmel. :mrgreen:
 
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Hallo Klappstuhl,
so geht das nicht. Einfach mitten in der Geschichte aufhoeren. ;-)
Aber ich freu mich schon auf die Fortsetzung.
Vielen Dank schon mal fuer die gute Unterhaltung bisher.

Ich koennte noch anmerken, dass es besser ist, bei einer zu bleiben, mit der man auskommt, als dauernd was Neues zu probieren. Ab und an mal geraet man die Sorte, die als erstes den Fernseher anmache, irgend ein Drama einstellen (mit Katzenmusik), dann mit towel in der Dusche verschwinden. Nach gefuehlten Stunden wieder auftauchen. Boomboom durchziehen. towel wieder drueber und wieder rein in die Dusche.
Ach so, zu erwaehnen ist, dass dass "waehrend" auch der Fernseher laufen sollte.
Nach sowas ist der Tag auch gelaufen und die Stimmung drunter.
Dann doch lieber den schweigsamen Hasen vom Vorabend, bei dem wenigstens die Chemie im Bett stimmt.

MfG


MfG
 
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Ich finde deinen Bericht echt Klasse. Ich fliege im Juni das erste mal nach Patty. Ich bin mal gespannt wie es mir ergehen wird :)
 
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Member hat gesagt:
Ich finde deinen Bericht echt Klasse. Ich fliege im Juni das erste mal nach Patty. Ich bin mal gespannt wie es mir ergehen wird :)

Vieles von dem, was einem dort ergeht, ist schlicht und ergreifend Zufall. Die andere wichtige Komponente ist die Persönlichkeit, die man mitbringt, also der eigene Charakter. Ich war halt kein Typ, der sich mit der neuen Situation sofort anfreunden konnte und das sture Durchziehen des Programms war angesichts fehlender Anhaltspunkte und Erfahrungen eine Qual und damit nicht gangbar. Zudem muss man den Damen dort eine gewisse Gleichgültigkeit beibringen können und sich auf keine Gefühlsduselei einlassen. Einerseits habe ich diese Maxime immerhin beherzigt bis zum Ende, zum anderen ist dieses Erlebnis ohne Gefühle einfach zu banal für meinen Geschmack. Reine Prostituierte waren die Mädels jedenfalls nicht für mich und ich versuchte, sie dementsprechend respektvoll zu behandeln. Im Laufe der Jahre vergeht einem diese Einstellung aufgrund schlechter Erfahrungen vielleicht, aber ich konnte die zwischenmenschliche Komponente nicht einfach ad acta legen. Bin natürlich auch kein Robin Hood, nur um das klar zu stellen.

Ich koennte noch anmerken, dass es besser ist, bei einer zu bleiben, mit der man auskommt, als dauernd was Neues zu probieren. Ab und an mal geraet man die Sorte, die als erstes den Fernseher anmache, irgend ein Drama einstellen (mit Katzenmusik), dann mit towel in der Dusche verschwinden. Nach gefuehlten Stunden wieder auftauchen. Boomboom durchziehen. towel wieder drueber und wieder rein in die Dusche.

Es könnte sein, dass ich zu dieser Aussage im Laufe des Berichts noch Stellung beziehen werde. :wink0: Letztendlich sind die persönlichen Präferenzen sehr unterschiedlich konstituiert und was ich überhaupt wollte, suchte und später vielleicht noch fand, war Stand Tag 5 doch vollends unklar.
 
        #66  

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Member hat gesagt:
Reine Prostituierte waren die Mädels jedenfalls nicht für mich und ich versuchte, sie dementsprechend respektvoll zu behandeln.
Nur mal am Rande die Bemerkung, dass man sehr wohl auch Prostituierte respektvoll behandeln kann und sollte. Zwischen Kasper und Drecksack gibt es noch reichlich Nuancen. ;)

Ich lese in den einschlägigen Foren häufig solche Sätze wie den obigen. Das klingt für mich immer so, als wäre eine Nutte per se etwas Abwertendes, aber defacto ist das einfach nur ein Berufsstand und dieser verdient Respekt! Für mich sind die Girls allesamt Prostituierte und ich ziehe meinen Hut vor deren Arbeit. Das ist kein Widerspruch.
 
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        #67  

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Stimmt und deshalb einer Erörterung bedürfend, die bald folgen wird. Meine Nuance ist weiterhin sehr rosarot gefärbt nach den ersten Erfahrungen. War definitiv viel zu freundlich zu allen Beteiligten, obwohl ich im besten Falle nur finanziellen Schaden (in banaler Größenordnung, aber immerhin) davongetragen habe. Wahrscheinlich wäre es optimal, einen von Schuldgefühlen befreiten, ehrlichen Respekt und Achtung vor den Girls zu haben, wenn sie es sich verdienen.

Und Prostituierte sind durchaus nicht unbedingt gerne in dem Beruf, der zudem in enger Verbindung zu organisierter Kriminalität steht. Welcher Prozentsatz der Dienstleisterinnen ihren Job wirklich gerne macht und damit das westliche Ideal von Selbstverwirklichung im Beruf abbildet, erschließt sich in diesem Zusammenhang natürlich nicht. Der überwiegende Teil dürfte schlicht aus wirtschaftlichen Interessen/Zwängen handeln, bzw. gezwungen sein, sich zu verkaufen. Offensichtlich bin ich kein Psychologe oder Berufsberater, sonst würde ich mich damit besser auskennen.

Allerdings respektiere ich die Mädels nicht für ihre Leistungen im Beruf und dass sie mir Honig um den Bart schmieren, sondern als selbständige Menschen in dem anderen Kulturkreis mit eigenem Hintergrund und auf eine bessere Zukunft hin ausgelegten Zielen. Wahrscheinlich hatte ich auch hier Schuldgefühle.
 
        #68  

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Wunderschöner Bericht!

Mir gefällt Deine bildhafte Sprache und die Einblicke in Deine Gedankenwelt, die Du uns gewährst. Es erinnert mich sehr an meine "ersten Male" und ich klebe förmlich an Deiner Tastatur :tu:

Und es fällt mir oft genauso schwer, mich von einem süßen Hasen mit allen Annehmlichkeiten loszueisen, um die vermeintlichen Vorteile des Daseins eines Schmetterlings genießen zu können.
 
        #69  

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Member hat gesagt:
Stimmt und deshalb einer Erörterung bedürfend, die bald folgen wird. Meine Nuance ist weiterhin sehr rosarot gefärbt nach den ersten Erfahrungen. War definitiv viel zu freundlich zu allen Beteiligten, obwohl ich im besten Falle nur finanziellen Schaden (in banaler Größenordnung, aber immerhin) davongetragen habe. ..snip...
Also, wer ist denn hier noch nie ueber den Tisch gezogen worden?
z.B. beim Autokauf, Haeuserkauf, Wohnungsmiete und Heizungsabrechnung, bzw. Internet Abos und aehnlichem. Die Groessenordnungen, die hier abgehen sind um Potenzen hoeher als in Thailand, wo mal versucht wird, ein Bier (2 Euro) oder eine BF (= 10-15 Euro) mehr abzukassieren.
Uebel wirds, wenn sowas passiert:
ungültiger Link entfernt
(italienische Touris in Haft). Vielleicht kennt der eine oder andere die Story.

Member hat gesagt:
Und Prostituierte sind durchaus nicht unbedingt gerne in dem Beruf, der zudem in enger Verbindung zu organisierter Kriminalität steht. Welcher Prozentsatz der Dienstleisterinnen ihren Job wirklich gerne macht und damit das westliche Ideal von Selbstverwirklichung im Beruf abbildet, erschließt sich in diesem Zusammenhang natürlich nicht. Der überwiegende Teil dürfte schlicht aus wirtschaftlichen Interessen/Zwängen handeln, ..... snip ....
Allerdings respektiere ich die Mädels nicht für ihre Leistungen im Beruf und dass sie mir Honig um den Bart schmieren, sondern als selbständige Menschen in dem anderen Kulturkreis mit eigenem Hintergrund und auf eine bessere Zukunft hin ausgelegten Zielen. Wahrscheinlich hatte ich auch hier Schuldgefühle.
Ich habe nicht bemerkt, das z.B. bei den FLs Zuhaelter im Spiel waeren. Oder andere kriminelle Machenschaften. Und das mit der Selbstverwirklichung im Beruf ist ja hier in Europa auch nicht wirklich die Realitaet.
Ich z.B. arbeite um Geld zu verdienen. Meine Kollegen hier auch. Ich kenne keinen, der Zwecks Selbstverwirklichung in einem Industriebetrieb? Verwaltung? Behoerde? taetig ist. Alle arbeiten dort nur wegen des Geldes.
Und genauso wie ich hier fuer gute Leistung gerne bezahle (incl. Trinkgeld), mache ich es auch dort. Im Restaurant genauso wie in einer Bar oder fuer ST/LT oder was auch immer. Dazu gehoert auch, dass die Zimmermaedchen nicht vergessen werden.
 
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Sorry für die längere Pause, war eine anstrengende Arbeitswoche. Im Urlaub ist alles irgendwie entspannter. Auch jetzt plagt die Müdigkeit, aber mindestens ein Tag wird noch durchexerziert.

Tag 5 (Part 2:( Endlich Butterfly?

Hallo, da bist Du wieder meine schöne Trägheit und Unlust. Die Situation erinnerte mich an Daheim, wo ich auch nie Bock zu irgendwas habe. Ning hatte sich endlich vom Acker gemacht und ich die 3 Tage Freiheit gewonnen, wovon der heutige Abend abgezogen würde angesichts der eingetretenen physischen Verfassung. Für weiteren Körperkontakt müsste entweder Chemie oder Nachtruhe her. Der Kopf befahl Ruhe, Chemie bekanntlich nicht mein Fachgebiet.

Ich rang noch etwas mit mir, was mit dem Abend anzufangen sei und wog ab zwischen frühem Schlafengehen und einem anschließenden Besuch in der Soi 6 am nächsten Tag, oder einer schnellen Trinkrunde zum Abschluss des ersten mehrtägigen Abenteuers im LoS. Die Selbstdebatte führte ich im Bad und vor dem Notebook im Internet weiter bis es etwa 1:00 Uhr war und ich beschloss, mich auch schonen zu können, wenn ich 75 Jahre alt würde. Mit Anfang 30 geht man gefälligst noch einen trinken.

So machte ich mich natürlich gekonnten Schrittes und mit immer wieder vorgeführter Kreativität auf durch die Soi 7. Die Soi 8 sollte ich mir ab sofort eigentlich immer sparen, alleine um nicht Gefahr zu laufen, wieder an der falschen Bar vorbei zu kommen. Alsdann bestieg ich einen Bahtbus und verließ ihn mit traumwandlerischer Sicherheit in der Nähe meiner Lieblingsbar. Wer mitgezählt hat, wird genau wissen, dass es auch insgesamt nur die zweite Bar von dreien war, der ich bis dahin meine Heineken abgekauft hatte und seitdem nur einen Tag nicht anwesend war. 8) Spontan und probierfreudig.

Übrigens sah es da die meiste Zeit über so aus. Ich bin ein ganz schöner Spaßurlauber, der viel Freude an der Einsamkeit hat. Nach 3:30 waren meine Kollegen alles Thais.


High Season war wohl schon vorbei. Die Mädels stöhnten nicht unter ihren Kunden, sondern über deren Wegbleiben.


Zum Glück war die Box oben in der Mitte meistens aus oder leise. Wurde aber mal ein Thaihit zum Mitgrölen gespielt und die Lautstärke aufgedreht, machte man sich um seine Gesundheit Sorgen. Nicht wegen der Lautstärke, aber der Frequenz dieser Anlage. Übel.


Im Ernst.


Einige unverzagte Gestalten ließen sich dennoch vom allgegenwärtigen "Sexy Man" und hysterischen "Welcome" becircen. Ich bin bekanntlich aus freien Stücken hier und zum Sexy Man reichte es wohl nicht ganz. :cry: Genau mein Geschmack.



Und über eben diesen Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten. Mein Biergeschmack sagte irgendwas zwischen Heineken und Singha, aber meistens entschied ich mich für die Holländer. Am ersten Abend probierte ich alle erhältlichen Biersorten durch, was mir im Endeffekt nicht so gut bekommen war. Die Marke Tiger machte dabei die schlechteste Figur und das Chang war mir zu fade, aber z.B. KöPi gab es hier eben nicht. Zudem war die Standardfrage nach meiner Ankunft mittlerweile "Heineken?", bzw. wandelte sich im Laufe des Abends immer zum rhetorischen "One more?". Dann bleibt man eben beim Heineken hängen, nur um diese wichtige Info für die Nachwelt verbreitet zu haben.

Als ich gegen 1:20 Uhr eintraf, war ein größerer Teil der Belegschaft wahrscheinlich aus Frust bereits ins Lucifer oder angrenzende Gebiete geflüchtet. Mein Erscheinen löste jedoch Erheiterung aus, da die Wahrscheinlichkeit, einen Ladydrink zu ergattern für die übrig gebliebenen Damen nun äußerst hoch war. Nachdem ich mich an den ersten 2 Abenden ladydrinktechnisch noch blamiert hatte, machte ich nun langsam den Rückstand wieder wett. Gleich nach meiner Ankunft wurde geforscht, ob man meine äußerst hartnäckige (fast 7 Stunden!) Spiel- und Gesprächspartnerin Kae vom Vorabend per Handy benachrichtigt werden sollte, da sie mit dem Rudel bereits die Walkingstreet heimgesucht hatte. Dankend verneinte ich angesichts der weiterhin eklatanten Lustlosigkeit und in Gedenken an die peinliche "Vier gewinnt"-Vorstellung. Indes lernte ich heute ein neues Spiel kennen, das Holzturmspiel (Jenga, s. Abschnitt über die Spiele in den Bars).

Immerhin konnte ich die 2 ziemlich lange dauernden Partien mit der Labertasche Niang (die mit dem spanischen Ex) und ihrer Kollegin Niki (hatte ein Faible für Asiaten, vorzugsweise gut aussehende, jüngere Männer) verlustfrei bestreiten und wir unterhielten uns daraufhin fleißig weiter über Buddha und die Welt während immer wieder die eine oder andere sich anschlich, um mich für einen Drink weich zu klopfen.

Am Anfang lies ich oft noch Gnade vor Recht walten, aber wenn man denen den kleinen Finger gab, wollten sie irgendwann die ganze Hand. Von jetzt auf dann wurden auch keine einfachen Ladydrinks (San Miguel Light für 90 THB) mehr bestellt, sondern die hochprozentigen Sachen und das alles nur für ein Paar Baht (ca. 130 THB) mehr Gewinn. Am Ende hatten sie ihre Hand allerdings überreizt, indem sie einige Tage später für eine schon merklich angetrunkene und überhaupt nicht mehr durstige Kollegin in Bierlaune nun unbedingt noch einen Bailey's herausschlagen wollten mit allen Mitteln, die da gerade Recht erschienen. Da war dann Ende mit meiner freundlich angehauchten Spendierlaune und es wurde ab sofort rationiert. :motz: Ganz so offensichtlich dreist muss es dann auch nicht sein.

Die Uhr zeigte schon wieder fast 3:30 und damit läutete der Feierabend der nächsten Kolonne ein und nur die absolute Notbesetzung würde den Rest des Morgens in der Bar verbringen. Inzwischen war meine Laune wieder prächtig verheinekent worden und die Mühen des Vorabends waren wie vergessen, als erneut die Nachfrage kam, ob man mich denn nicht doch mit Kae in Verbindung bringen sollte. Ach was, bin ich schon 75 jetzt? Eine geht noch heute!

Mein Telefonjoker beeilte sich sehr und kam wie im Handumdrehen um die Ecke gelaufen und setzte sich pflichtbewusst zu mir. Ob ich an diesem Abend eine Barfine entrichtet habe, ist mir leider als Vergleichswert nicht mehr im Kopf geblieben. Für den Weg nach Hause zog ich den Fußmarsch auf der Beach Road vor, was der hochhackige Schuhe tragenden Kae nur bedingt gefallen hat. Allerdings brauchte ich noch etwas Ruhe vor dem Sturm. :ornp: Nach einer frischen Brise schliefen wir ein.
 
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