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Tag 5: Endlich Butterfly?
Über meine gescheiterten Versuche, Ning über den Jordan zu schicken, hatte ich in den vergangenen Tagen bereits berichtet. Die Situation war aber auch wirklich vertrackt für meinen Geschmack. Da laufe ich am ersten Abend planlos durch Pattaya und lande kurz vor Ultimo dann bei ihr. In den folgenden Tagen bin ich immer noch so gestresst und lustlos, teils auch einfach überfordert von der Gesamtsituation, dass ich den einfachen Dienstweg beschreite und immer wieder abnicke, wenn mir die Wahl gestellt wird zwischen neuer Brautschau oder dem gewohnten Service der Duschfanatikerin. Dabei ziehe ich mich in meine eigene Welt zurück und nehme die Dienstleisterin erst dann wieder bei mir auf, wenn meine Laune durch etwas Aufheiterung tragbar geworden ist.
Ich kann nicht sagen, dass ich besonders zufrieden mit ihr war, aber unzufrieden dann auch wieder nicht. Schlicht und ergreifend fehlten die Anhaltspunkte dafür, was ich eigentlich verlangen könnte und was sie mir tatsächlich bot. Was sie wirklich gut machte, war das Girlfriend Experience herüber zu bringen, jedoch ausschließlich auf dem Zimmer. Mir gefiel, dass sie artig die Nähe zu mir suchte, mit den Tagen immer weiter auftaute und dadurch auch der Sex mehr Spaß machte. Da ich mich nicht als Pornostar sah, brauchte ich etwas mehr Zeit zum Akklimatisieren, ohne jede Frau gleich als Opfer meiner Phantasien machen zu können und sie mich vollends beglückt habend auszuchecken. Irgendwie war es einerseits der Sinn und Zweck der ganzen Veranstaltung, befriedigt zu sein, andererseits ging das bei mir nur durch das ganze Drumherum und einen gewissen Gewöhnungsprozess, den wir nun in ausreichendem Maße durchschritten hatten. Ohne die Chemie läuft gar nichts und da ich mich zu Hause eines anderen langjährigen Studiums gewidmet hatte, brauchte die Chemie eben seine Zeit.
Indes war es selbst für einen verplanten Neuling wie mich ein unhaltbarer Zustand, dass sich kaum die Möglichkeit zu einer tiefer gehenden Unterhaltung bot, die ich jeweils an den Abenden in meiner angehenden Stammkneipe suchte und durchweg auch fand. Vielleicht war das der Schlüssel zur immer noch brennenden Frage danach, was ich überhaupt suchte. Schlüssig beantwortet war diese Frage nach meinen ersten Erlebnissen jedenfalls weiterhin nicht. Allenfalls war mir heute wirklich die finale Erkenntnis gekommen, dass Ning sich verabschieden musste, um für weiter Erforschungen Platz zu machen- und zwar ohne Rückzieher!
Wie werde ich sie also möglichst schonend los?
Der Tag begann wie immer gegen 14:30 Uhr, nachdem im Laufe des Morgens schon einige Male geduscht wurde, wofür ich nicht ausschließlich verantwortlich war. Mit gewonnener Sicherheit und aus meiner kreativen Ader sprudelnd schlug ich sofort vor, wieder Essen zu gehen. Da ich weiter voller brillianter Ideen und Tatendrang war, machten wir uns auf meine Initiative hin auf den Weg mit dem Bahtbus zur Walkingstreet, nur um auf die 2nd Road zurückzukehren, weil mich dort meine Spürnase hin führte. Wieder einmal musste ich feststellen, dass es weder um meine Ortskenntnis, noch um mein Glück besonders gut bestellt war. So schlichen wir in der sengenden Hitze so lange vor uns hin, bis ich wieder völlig entnervt das nächstbeste Restaurant anzusteuern versuchte, um einfach diese elende Suche zu beenden.
Das nächstbeste von mir identifizierte Restaurant entpuppte sich leider als die scheinbare Ladyboyspielwiese Pattayas in einer Nebenstraße (evtl. Soi Pattayaland ?). Wir schlichen also weiter des Weges, weil diese Ladyboys nicht meine Welt waren.
Dabei entstand dann dieses Bild, bei dem ich Nings Hinteransicht für die Nachwelt dokumentieren wollte. Vorne, wo die Männer sitzen, ist der Bürgersteig zuende und es gibt eine hohe Kante zur Straße. Beinahe hätte ich mir dort alle Bänder gerissen und bin nur um Haaresbreite nicht auf den Kopf gefallen, als ich mit meiner Kamera herumspielte. Die Zuschauer hat es amüsiert und ich humpelte weiter, bis wir tatsächlich ein Restaurant fanden.
Dort habe ich endlich Tacheles geredet. Soweit sie mich verstanden hat natürlich nur... Immerhin konnte ich ihr begreiflich machen, dass es mir keinen Spaß machen würde, mit jemandem durch Pattaya zu laufen und meine Zeit zu verbringen, der mir unentwegt ein verlegenes Lächeln, aber keine darauf folgenden Worte entgegen warf. "I know you like lady yep-yep" (eine Dame, die viel erzählt), konstatierte sie schuldbewusst immer wieder. Meine Antwort war daraufhin, dass mir "lady yep" schon genügen würde, aber "lady" alleine dann doch zu wenig sei auf Dauer.
Zudem kam es an diesem Tag dazu, dass sie mir aus irgend einem Grund ihre ID Card zeigte, was mich ebenfalls in meinem Beschluss zum Abschied bestärkte. Sie wies Ning nämlich als Jahrgang 1975 (d.h. mind. 34 Jahre) aus und nicht etwa 1981-82, wie sie sich eingangs am ersten Abend bei mir als 28-jährige vorstellte. Ich hatte bereits erwähnt, dass Bargirls gerne verkaufsfördernd an der Wahrheit drehen und beim Alter sind scheinbar viele ziemlich vergesslich, wenn man nicht explizit nach Beweisen verlangt. Wie alt sie letztendlich war, machte dabei überhaupt keinen Unterschied. Alleine die Tatsache, von Anfang an mit einer ungeklärten Lüge leben zu müssen, ging mir gewaltig auf den Senkel. (Und das war wahrscheinlich noch nicht einmal die größte Lüge, die sie mir bei ihrer ersten Vorstellung machte...)
Nach dem Essen schnappten wir uns erneut einen Bahtbus, um zur Central Road zurückzukehren. Ich forderte, für eine touristische Fotosession zur Beach Road zu gehen und einige Fotos zu knipsen.
Immerhin der beste Bürgersteig Pattayas, aber auch nicht so romantisch wie der Name vermuten lässt. Selbst tagsüber finden sich schon Freelancer auf dem von Palmen und Grünanlagen eingeschlossenen Gehweg. Dahinter liegt der relativ schmale, aber sehr lange Strand der Bucht von Pattaya. Schönere Aussichten auf Erholung soll es wohl in Jomtien geben. Der Strand wurde jedoch nicht von mir getestet, sondern nur beobachtet.
Blick auf das Meer an einem ziemlich bedeckten Tag, der trotzdem wieder drückend heiß war. Auffallend sind die vielen, teilw. kleinen, Boote auf dem Meer. Jetski wurde auch fleißig gefahren, was mir aber alles zu schnell ist.
Strikte asiatische Strandordnung, Schirm an Schirm so weit das Auge reicht. Das könnte man in Deutschland auch nicht effizienter organisieren!
Fotomodell wird sie nicht mehr, aber hier ist Ning artig posierend vor der malerischen Hotelkulisse. Links am Handgelenk ein Band als Überbleibsel vom Buddhatempel. Wird beim nächsten Besuch erneuert, wenn es sich bis dahin nicht in der Dusche aufgelöst hat.
Die wahren Helden der Beach Road. Sie lauern an jeder Ecke.