Hua Hin Hua Hin, 2 Tage in der Umgebung

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        #21  

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Eine Anmerkung noch. Ich habe hier das Thema E-Mobilität im Rahmen meines Reiseberichtess angesprochen. Seht bitte unbedingt davon ab, hier darüber zu diskutieren. Es ist ein reiner Reisebricht und soll es auch bleiben. 🙏
 
        #22  

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Wir standen rechtzeitig auf, frühstückten eine Kleinigkeit und unsere Fahrerin war, wie nach meinem ersten Eindruck nicht anders zu erwarten war, ebenfalls pünktlich. Was mir schon während unserer kurzen Fahrt zu unserem Hostel am gestrigen Abend aufgefallen ist, bestätigte sich dann während unserer Fahrt zum Sam Roy Yod Nationalpark, für die knapp 60 km benötigten wir etwas mehr als 1 Stunde, geschuldet dem Verkehr und der vorausschauenden Fahrweise von Pim, so nannte sich unsere Fahrerin. Am Ziel angekommen, mussten wir uns natürlich erst einmal orientieren. Um zu der besagten Tempelhöhle zu kommen, gab es zwei Möglichkeiten. Das Fahrtziel unseres Ausflugs lag in einer kleinen Bucht und der Startpunkt zur Tempelhöhle lag südlich davon am nächsten Strand. Der war entweder über einen Fußmarsch über die Hügelkuppe zu erreichen, oder aber bequemer mit einem Boot, mit dem man die ins Meer verlaufende Hügelkuppe umschiffen konnte. Eigentlich liebte ich ja solche Fußmärsche, aber mit 8 kg Fotoausrüstung auf dem Rücken und einer prognostizierten und von den Rangers bestätigten Zeit von mehr als einer Stunde über die Kuppe, dies bei Temperaturen deutlich über 35°C und extrem hoher Luftfeuchtigkeit, war der Entschluss zur Bequemlichkeit dann doch die besswere Wahl der Mittel. Wir buchten den Eintritt zum Nationalpark, was unsere Reisekasse mit 200 Baht pro Person belastete und noch 300 Baht für die Hin- und Rückfahrt mit dem Boot.
 
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        #23  

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Die Fahrt um die Hügelkuppe herum dauerte vielleicht knapp 15 Minuten. Wie immer, genoss ich es, mal wieder in einem kleinen Boot auf dem Meer zu schippern. Es war zwar nichts Außergewöhnliches, aber es erinnerte mich immer wieder an meine Zeit als Zweiundreißiger bei der Marine, als ich 15 Monate auf Fregatten der Köln-Klasse durch heimische Gewässer kreuzte. Tja, die 32ger Ausbildungsreihe trug in meinem Fall als diensthabender Maat den hochtrabenden Name Überwasserwaffenelektronikunteroffizier, was so manchen bei einer Wiederholung des Wortes an den Rand des Zungenbrechens führte. Nun gut, die Zeiten waren zwar längst vorbei, aber bleiben nach wie vor unvergesslich.

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Aussichtspunkt auf dem vorgelagerten Hügel

Wie auch schon zuvor beim besteigen der Boote, mussten wir ein Stück durchs Wasser laufen und in dem Wissen darum, hatten wir unsere Schuhe in dem Boot gar nicht erst wieder angezogen. Am Strand gab es dann direkt neben der Ranger Station eine Möglichkeit, sich die Füße vom Sand zu bereinigen und wieder in festes Schuhwerk zu schlüpfen. Ich hatte erst einmal keine Vorstellung davon, wie sich der Weg zur Tempelhöhle gestalten würde. Der Strand gin übergangslos in ein flaches, bewaldetes Gebiet über, an dessen Zugan Schilder mit Warn- und Verbotshinweisen angebrach waren.

Der offizielle Begin des eigentlichen Nationalparks wurde dann durch ein weiteres Schild markiert.

Ich hatte ja schon mehrere Stätten dieser Art besucht und so gab es dann, wie ich erwartet hatte, noch einige Hinweisschilder zusätzlich. Die Streckenangaben bis zum eigentlichen Ziel lasen sich erst einmal etwas harmlos, was sich allerdings kurz darauf als gewaltiger Irrtum herausstellte.

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Ab hier werden die ersten 70 Meter gezählt.

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Natürlich darf auch majestätisch gelobhudelt werden, obwohl ich im Nachhinein Zweifel in Bezug auf Rama X hegte.

Nachdem wir diesen Miniaturschilderwald hinter uns gelassen hatten, ging es dann endlich ebenen Weges los.

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Na ja, wird ein gemütlicher Spaziergang

Die 70 Meter legten wir dann locker zurück, aber dann las ich ein Schild, nachdem ich erst einmal schlucken musste. So langsam dämmerte mir, was da auf uns zukommen würde.


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Oh my Buddha, was geht denn jetzt ab?

Wir schrieben das Jahr 2024. Es ist jetzt siebeneinhalb Jahre her, dass ich mit einem AKS (Akutes Koronar Syndrom) ins Klinikum nach Aachen eingeliefert wurde. Im Katheterraum hat mir ein Chirurg 4 Stents verpasst. Glücklicherweise war es ein Vorfall ohne Schädigung des Herzmuskels und ich erfreue mich nach wie vor bester Gesundheit. Mein letztes Belastungs-EKG habe ich zur vollsten Zufriedenheit meines Kardiologen absolviert. Zwar mangelt es mir etwas an Kondition, aber letztendlich wollte ich mir so kurz vor dem Ziel diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen und ich traute mir den "Spaziergang" zu.



 
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        #24  

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Mir war trotzdem etwas bedenklich zumute. Zwar herrschte in Thailand noch Regenzeit, aber das bedeutete nicht, dass die Temperaturen sich in einem gemäßigten Bereich bewegten, zumindest nicht für uns Europäer, die ja über das Jahr ganz andere klimatische Verhältnisse gewohnt waren. Die Temperaturen lagen an diesem Tage jedenfalls bei etwa 35°C und infolge der Regenzeit war die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Nun gut, als Optimist ging ich die ganze Sache recht zuversichtlich an. Meiner Handicaps war ich mir bewusst, von meinem Idealgewicht knapp unter 80 kg war ich mittlerweile einiges entfernt, wog etwa 92 kg und hatte noch meine Fotoausrüstung in meinem Rucksack auf dem Rücken und die brachte knapp 8 kg auf die Waage.

Die ersten Meter ging es noch in einer gemäßigten Steigung nach oben.



Das änderte sich aber recht schnell. Aus den ca. 20° vielleicht auch 30°, wurden dann ca. 45° und obwohl wir die Abschnitte recht langsam angingen, floss der Schweiß in Strömen. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit war unsere Kleidung schnell durchschwitzt.

Anfangs war der Weg noch befestigt, aber wie mir schien, hat man dann wohl keine Lust mehr gehabt und es ging wahrlich über Stock und Stein. Schilder warnten vor rutschigem Weg. An dieser Stelle sei einmal gesagt, dass für diese Tour unbedingt vernünftiges Schuhwerk getragen werden muss.

Nach gut 30 Minuten anstrender Tortour und kletschnass geschwitzt erreichten wir den Aussichtspunkt etwa auf halber Wegstrecke. Wir machten eine großzügige Pause und tranken erst einmal reichlich Wasser, um unseren Flüssigkeitsverlust auszugleichen und um unsere Kräfte etwas zu regenerieren.

Nachdem wir uns ausreichend erholt hatten, rafften wir uns auf, um die zweite Etappe anzugehen. Es stellte sich heraus, dass die noch einmal um einen Grad schwieriger war und wir teilweise mit noch heftigeren Steigungen zu kämpfen hatten. Für diese Etappe benötigten wir noch einmal gut eine halbe Stunde und ich muss sagen, dass es für mich schon fast grenzwertig war.

Letztendlich haben wir es aber geschafft und standen endlich vor dem letzten Teilstück Weges vor dem Eingang zur Höhle, was aber erst einmal die Frage aufwarf, wo es denn jetzt langging.

Letztendlich haben wir dann den Zugang gefunden.
 
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        #25  

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Member hat gesagt:
Nachdem wir uns ausreichend erholt hatten, rafften wir uns auf, um die zweite Etappe anzugehen. Es stellte sich heraus, dass die noch einmal um einen Grad schwieriger war und wir teilweise mit noch heftigeren Steigungen zu kämpfen hatten. Für diese Etappe benötigten wir noch einmal gut eine halbe Stunde und ich muss sagen, dass es für mich schon fast grenzwertig war.

Zunächst einmal vielen Dank für deinen informativen Bericht...;-):)

Vor einigen Jahren habe ich den Ausflug zur Höhle auch in Angriff genommen. Deine Bedenken zum Aufstieg teil ich ausdrücklich. Letztendlich empfand ich den Abstieg als noch gefährlicher. Leider sind dabei 2 Mitreisende ausgerutscht und haben sich böse Verletzungen zugezogen...

Aus meiner Sicht sollten sich untrainierte Member diesen Ausflug ersparen...:rolleyes:
 
        #26  

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Member hat gesagt:
Aus meiner Sicht sollten sich untrainierte Member diesen Ausflug ersparen.

Der Aufstieg war nicht ohne. Ich bin ja mit meinen 70 Jahren auch kein junger Spund mehr, habe es mir aber zugetraut und letztendlich auch geschafft.
 
        #27  

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Wenn man es geschafft hat, dann hat man ein super schönes Erlebnis, was man so schnell nicht vergessen wird. Die Mühe lohnt sich!
 
        #28  

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Member hat gesagt:
Die Mühe lohnt sich!

Auf jeden Fall. Ich werde den Bericht auch fortsetzen, habe aber aktuell ziemlich viel um die Ohren und den Kopf nicht frei.
 
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