Member hat gesagt:
Nur wenn er Kommision auf Profite und Abzuege bei Verlusten bekommt ists ein guter Partner. Ansonsten ist er halt auch einer der vielen Glaskugelleser
Seh ich anders. Ein guter Anlageberater bekommt die Vergütung "unabhängig" von der erzielten Performance. Performance Gebühren setzen dem Verwalter immer einen Anreiz zu Zocken und zu grosse Risiken einzugehen. Feste Prozentsätze vom verwalteten Vermögen verhindern das. Ein Verwalter hat das langfristige Wohl des Kunden im Fokus, dazu kommt dass jeder Kunde eine andere Situation hat ( familiär, Wohnsitz, Lebensphase usw usw. ). Der Verwalter profitiert auch ohne Performance Fee vom Erfolg weil das verwaltete Volumen über die Zeit ansteigt. Im übrigen zählt nicht nur die Rendite, sondern auch die dafür akzeptierte Volatilität sowie andere Faktoren.
Dass der Verwalter neben dem Einsatz seiner eigenen Arbeitszeit auch Verluste übernehmen soll, falls es schlecht läuft halte ich für unrealistisch. Wer so etwas einfordert, der zieht damit nur bonitätsschwache Verwalter an, die nur an schnellen Provisionen interessiert sind. Bei guten Verwaltern gibt es langfristig keine Verluste, temporär kann es vorkommen.
Was ich mir vorstellen kann unter Kumpels, die beide Handschlagqualität haben müssen, wäre folgendes Modell:
Kumpel A hat Geld aber keine Investmentidee. Kumpel B hat eine Idee oder besser eine Marktineffizienz entdeckt, kann diese aber selbst wegen eigenem Kapitalmangel nicht umsetzen. B bietet dem A an, seine Idee mit A zu teilen. A investiert und gibt nach Beendigung des Deals 50% des Profits an B. Im Verlustfall übernimmt B 100% des Verlustes von A. Man sieht an diesem Beispiel, dass sich beide extrem vertrauen müssen. So eine Konstellation dürfte nur in den wenigsten Fällen funktionieren.
Die Zukunft kennen wir alle nicht, auch kein noch so guter Verwalter. Ein Verwalter, der seit Jahrzehnten im Geschäft ist und einen entsprechenden Track Rekord besitzt, hilft jedoch viele kostspielige Fehler zu vermeiden. Wohlhabende Familien engagieren im Falle von Family Offices teilweise ganze Teams die nichts anderes tun als das Familienvermögen generationsübergreifend zu erhalten und zu mehren.