Tag 5 – 26.05.15
Eigentlich wollte ich meinen Abend ja in der Aphrodite Bar beginnen, da diese fußläufig in der Nähe meines Hotels liegt. Aber irgendwie war ich zu blöd die Bar zu finden. War aber auch nicht so tragisch. Werde es irgendwann nochmal probieren.
Taxi(Pusaka) angehalten und in Richtung Jalan Jaksa gefahren. War eine sehr angenehme Fahrt. Der erster Fahrer, der wirklich mal ordentlich Englisch sprach. Hat mir viel über die ganzen Hochhäuser und Shopping Malls erzählt. Und das er jetzt schon 13 Stunden unterwegs sei.
War schon fast schade, als wir am Fahrtziel ankamen. Hätte gerne noch weitergequatscht. Habe aber seine Visitenkarte für künftige Einsätze.
Die Jalan Jaksa ist eine eigentlich schmale unscheinbare Straße, das selbst mein Taxifahrer mit geringem Tempo Ausschau halten musste, um nicht versehentlich vorbei zu fahren.
Nach ca. 5 Minuten hat man diese Straße auch durchquert. Bin einmal auf-und abmarschiert.
Fazit: Von der Länge her fast vergleichbar mit dem "Backpacker-Mekka" der Khao-San-Rd in Bangkok, aber in Sachen Remmidemmi Lichtjahre davon entfernt. Mir war's Recht, denn die Khao-San ist in meiner Beliebtheitsskala ziemlich weit unten und wer meine vorherigen Tagesberichte gelesen hat, durfte feststellen, daß Orte ohne extreme Menschenmassen mir mit am Liebsten sind. Ein paar Backpacker und Hippies laufen dort zwar herum, aber alles ABSOLUT in einem angenehmen Rahmen.
Habe mich dann in die Joker-Bar reingesetzt. Dort gibt's einen Innen-und Außenbereich. Ich wählte natürlich letzteres um mir mal ein bisschen das Treiben auf der Straße anzusehen. Eine große Karaffe Bintang bestellt und es mir gemütlich gemacht. Die Rahmenbedingunen waren perfekt, nur fehlte es halt an weiblichen Gästen mit denen man hätte über Stunden hinweg was trinken und Spaß haben können. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur den falschen Wochentag gewählt.
Da ich nun seit knapp 48 Stunden "unbefriedigt" war musste jetzt auf jeden Fall ein Druckabbau vollzogen werden. Für diese Art von "Notlage" wurde nun das CLASSIC HOTEL auserkoren.
Die Fahrt dorthin war recht kurz und sehr witzig. Denn der Taxifahrer hat sich prächtig über mein Fahrtziel amüsiert. "Da muss es ja heiß hergehen" habe ich mir während der Fahrt gedacht.
OK also rein in die gute Stube und nach wenigen Schritten steht man vor dem Eingang(Erdgeschoß). Das Prozedere um die Bezahlung ist hier etwas gewöhnungsbedürftig. Man bekommt ein Armband mit einer Nummer und muss pro Drinkbestellung eine Unterschrift ableisten. Am Ende wird alles dann an einer zentralen Kasse bezahlt und man darf den Ausgang passieren. Der Eintritt beträgt übrigens 75,000 IDR. Eine gezapftes Anker-Bier kostet dort ca. 60,000 IDR(habe den Betrag aber nicht mehr exakt im Kopf)
Der erste Eindruck hier war positiv. Groß und geräumig, nicht so stockfinster wie manch anderer Club, zwei Billiardtische und 20-30 junge Girls überall verteilt.
Doch die Ernüchterung folgte sogleich. Denn ungelogen 90% derer die nicht bei einem "Freier" saßen, hatten NUR Augen für ihr Smartphone. Und das auch noch dann, wenn ich mit einem halben Meter Abstand an einer vorbeigangen bin. Gut, das Problem ist ja nicht neu. Irgendwie ist ja "gefühlt" die halbe Menschheit nur auf ihr Smartphone fixiert. Aber in jenem Moment gestern abend dachte ich mir auch "Hallo??? Ich dachte ihr wollt Kunden?"
Es kam dann noch eine Mamasan vorbei, die mir eine Chinesin für 1,8 Mio.IDR andrehen wollte und später eine Vietnamesin für den selben Betrag und das OHNE das ich überhaupt nach dem Preis gefragt hatte...Ich hatte die Faxen dicke.
Doch der Abend wendete sich zum Glück noch zum Positiven. Denn meine Internetrecherchen besagten, daß in diesem Hotel in einem höheren Stockwerk noch was geht.
Bin dann nach oben und alles wirkt wieder so geheimnisvoll und unscheinbar. Einfach "Jakarta-typisch". Doch wenn man die Ohren spitzt und der Musik folgt, dann landet man vor einem weiteren Club-Eingang. Eigentlich denkt man sich es wäre was ähnliches wie unten im Erdgeschoß. Doch drinnen wird man eines Besseren belehrt.
Oben-Ohne-Tanzende Girls auf der Bühne, außenrum in verschiedenen Sitzecken die leicht bekleideten Prostituierten und in der Mitte die ganzen Tische und Stühle und überall notgeile Indonesier. Es war einfach herrlich verrückt allein das ganze zu beobachten. Denn jede der ungefähr 6 oder 7 Sitzecken(mit ca. 5 bis 10 Girls) hat ihre eigene Mamasan. Und jede will natürlich ihre "Schäfchen" an den Mann bringen.
Die Sitzecken sind gut beleuchtet, daher kann man die entsprechenden Girls auch gut sehen. Sehr schnell fiel meine Entscheidung und ich hatte 350,000 IDR an jener "Sitzecken-Mamasan" zu zahlen. Es ging dann mit einem Aufzug nach oben in die Bumszimmer. Das Zimmer selber ist sauber, gepflegt und zweckmäßig mit einem Bett und einer(abgetrennten) Dusche ausgestattet.
Nach der gemeinsamen Dusche folgte dann eine sehr solide und ordentliche Einheit mit den 3 üblichen Stellungen Missionar, Doggy und Reiter. Klar, wirkte alles sehr routiniert und professionell, aber im in einem solchen Etablissement kann man keinen puren Girlfriendsex erwarten. Das Mädel bekam dann von mir noch 100,000 IDR als Tip obendrauf und ich zog tiefenenstpannt mit dem Taxi in Richtung Hotel.
Während der Fahrt gab's dann leider noch eine für mich unschöne Szene. Noch Nachts um 3 betteln kleine Kinder(8,9 Jahre alt ca) bei Autofahrern&Beifahrern vor einer roten Ampel. Das gab mir zu Denken, daß auch hier in diesem Land (leider) noch einiges im Argen liegt.