Member hat gesagt:
Wer weiss das genauer und kann was dazu schreiben, ist so ein Zwischenfall bekannt?
Also, wie es jetzt genau von den Piloten gehandhabt wird oder gehandhabt werden muss, kann ich nicht sagen. Allerdings mit Blick auf die technische Seite gehe ich davon aus, dass umgehend der nächste Flughafen angeflogen wird oder werden sollte.
Wenn ein Triebwerk ausfällt, kommt es in diesem Triebwerk zum Windmilling. Das heißt, dass das Triebwerk durch die durchströmende Luft langsam rotiert.
Konstruktiv sind die Triebwerke so ausgelegt, dass die Eigenfrequenzen in einem sehr niedrigen Anregungsbereich liegen, deutlich unter dem Ground Idle. Bei einem Triebwerksausfall besteht halt die Gefahr, dass das Triebwerk in der Umgebung der Eigenfrequenzen rotiert, und das ist für den gesamten Flieger ein kritischer Zustand.
In der Strukturmechanik gibt es neben der Statik auch einen gesonderten Bereich, der sich nur mit Windmilling beschäftigt. Ich habe da selbst im Bereich der Air Ducts diese Analysen durchgeführt und es muss gewährleistet sein, dass die kritischen Bereiche sicher sind. Es ist aber trotzdem ein Belastungszustand, der je nach Dauer des Auftretens einen längeren Bodenaufenthalt erzwingen kann oder notwendig macht.
Mir erscheint es da als logisch und sinnvoll, umgehend den nächsten Airport anzufliegen.
In Frankfurt habe ich bei der LH Technik gearbeitet. dort machte die Geschichte von einem Überführungsflug die Runde. Triebwerksausfall und die Crew hat das defekte Triebwerk mit Sitzgurten verzurrt um Windmilling zu verhindern. Die kamen so in Frankfurt an. Das Teil wurde sofort gegroundet.