Magen- und Darmspiegelung...ein Bericht

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        #41  

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Member hat gesagt:
Was auch ganz wichtig ist, im Vorgespräch alle Fragen stellen die einem in den Sinn kommen. Das nimmt schon mal einiges an Angst oder Bedenken.

Apfelschorle - muss ich mir merken 👍
Ich hab das letzte mal Ananasgeschmack bekommen, und morgens bei der letzten Runde hab ich gereiert :D:coool:
Ich hatte beide Male Endofalk mit "Orangen-Passionsfrucht-Aroma", was wohl für alle Beteiligten vom Geruch her ganz passabel ist. Gut fand ich auch den Hinweis, dass man auch nach Runde 6 (zu je 1/2 Liter) schon abbrechen kann, wenn das "Ziel" erreicht ist, d.h. wenn nur noch klare Flüssigkeit kommt.
Also keine Angst Männer, morgen sofort zum Telefon greifen und Termin machen!
 
        #42  

Member

Ich hatte vor einigen Jahren auf Phuket im Phuket International Hospital eine Gastroskopie mit Betäubung. Das medizinische Personal war sehr zuvorkommend und kompetent.
Glücklicherweise war die Diagnose zufriedenstellend!
 
        #43  

Member

Zuerst noch ein Danke an den Threadstarter @huntsville 1 zu diesem Bericht. Man kann ja nicht genug warnen, vor einem Krebs, der bei rechtzeitiger Untersuchung fast ausgeschlossen ist.

Da es bei mir fast nix gibt, was ich nicht habe, kann ich auch dazu berichten. Zuerst mal, wie das in D ablief:
Es war kurz vor meinem 35. Lebensjahr, als ich bei meinem Hausarzt mal so nebenbei erwähnte, dass mein Pa schon mit 36 an Darmkrebs verstorben ist. Da meinte er, dass ich dadurch vorbelastet bin und einer Risikogruppe angehöre, bei der regelmäßige Darmspiegelungen schon vor 50 angebracht wären. Er würde das fast jeden Morgen bei einem Patienten als seine erste Arbeit machen und hätte die nötige Routine dazu.

Nun – privat versichert war das terminlich kein Problem und eine Woche später trat ich morgens bei ihm in seinem kleinen OP-Raum an. Auf die Vorbereitung mit dem Abführen will ich jetzt nicht eingehen. Sie war ähnlich, wie von anderen Members schon beschrieben.

Ich musste mich bis aufs Hemd ausziehen und sollte dann noch einmal aufs Klo, das es im OP-Raum ohne einen Sichtschutz gab. Kurzum – eine seiner beiden Assistentinnen, die ich persönlich kannte, führte mich, unnarum vollkommen nackt, auf die Schüssel. Kontrollierte dann meinen Schiss und meldete dem Doc, dass alles klar sei.

Der war gerade damit beschäftigt, einen meterlangen Brause-Schlauch herzurichten. Ich musste dann auf dem OP-Tisch eine Lage einnehmen, wie ein Püppie bei der Missionars-Stellung. Nur stand (besser lümmelte) da, anstatt einem Loch, mein Kleiner, den Blicken der Assistentinnen schutzlos preisgegeben. Ich schämte mich wie ein Bettnässer!
Bei allen Darmspiegelungen, die ich in meinem Leben erleiden musste, ging das, falls ich das ohne Betäubung beurteilen kann, in seitlicher Lage mit einer nur nach hinten geöffneter OP-Hose oder Schürze.

Die Prozedur verlief dann ähnlich, wie von Members, auch ohne Betäubung, beschrieben. Nur gab es damals weder eine Betäubung, noch eine Kamera mit einem Monitor. Der Doc glotzte in ein Okular am oberen Ende des Schlauches. Das Vorschieben des Schlauches empfand ich als sehr schmerzhaft.

Dann waren tatsächlich mehrere kleine Polypen vorhanden, die über eine eingeführte Spirale entfernt und geborgen wurden.
Nix Kritisches, meinte mein Doc. Das wird eingeschickt und untersucht. Wir sehen uns dann nächste Woche bei der Besprechung des Befunds und alle 5 Jahre bei einer Spiegelung.

War dann auch alles OK und ich vergaß 14 Jahre vollkommen, wieder einen Termin zu machen.
Auch verstarb mein Doc inzwischen an Altersschwäche und seine Geräte sind heute sicher in einem medizinischen Museum ausgestellt.

14 Jahre später kamen eine Ärztin bei der Eingangs-Untersuchung in einer Klapsmühle (es gibt fast nix, das ich nicht habe) auf dieses Thema zu sprechen.
Diese war entsetzt ob meiner Unbekümmertheit und verpasste mir sofort einen Test für okkultes Blut im Stuhlgang. Als dieser positiv war, wurde ich sofort zu einer Darmspiegelung in ein nahes Krankenhaus überwiesen.
Diese wurde mit einer Betäubung durchgeführt und ein paar schon überkritische blutende Polypen in der Größe von Regenwürmern entfernt. Der Professor meinte dazu, dass mir die Ärztin von der Klapse vermutlich das Leben gerettet hätte.

Ab da war dann eine jährliche Darm-Spiegelung angeordnet. Als ich dann bei einer Vorbesprechung mit dem Professor meines heimischen KHs mehrmals aufstoßen musste, wurde auch gleich noch eine Magen-Spiegelung verordnet. Dies alles, wie immer in D, mit Betäubung.

Beim Darm wurde jahrelang auch immer was gefunden und gleich abgeknipst und eingeschickt – zum Glück immer ein negativer Befund.
Beim Magen und am Ende der Speiseröhre wurden einige kritische Stellen entdeckt, die durch jahrelanger unbehandelter Übersäuerung entstanden waren.
So kam auch noch dafür eine jährliche Spiegelung dazu + der Einnahme von täglich 20 mg OMEPRAZOLE. Es gibt ja fast nix, das ich nicht habe.

Bin dann nach Thailand übersiedelt. Hatte aber noch jahrelang bei meiner Ma eine D-Adresse und meine private 30% Versicherung. 70% gibt es ja von der Beamten-Beihilfe auch in Thailand erstattet
So bin ich immer während meiner D-Besuche zu meinen vertrauten Ärzten gegangen und habe dort auch die Spiegelungen machen lassen.

Da ich aber den Rest meines Lebens in Thailand verbringen wollte (will), machte ich mir irgendwann einmal Gedanken, wie das mit der Reise nach D werden wird, wenn ich einen Totalausfall habe. Jeder zukünftige Expat sollte dies einmal bedenken.
So meldete ich mich in D ab, kündigte meine private 30%-KV und trat beim Finanzamt aus.

Als ich den Professor nach meinen Unterlagen für die Magen- und Darmspiegelungen fragte, meinte dieser entsetzt: “Wollen sie sich das tatsächlich antun und sich in einem Entwicklungsland in die Hände von schlecht ausgebildeten Medizinern begeben?“ Er schilderte mir Zustände wie in Afrika in Albert Schweizers Krankenstation in Lambarene, die er einmal als Student besucht hätte. Doch es kam dann ganz anders!

Nun - in Thailand war ich bis jetzt nur in der örtlichen “Buschklinik“ unseres Dorfes, wenn ich mal einen Unfall hatte, oder schon 2 x von Skorpionen gestochen wurde. Dort wurde mir aber immer bestens geholfen.
Nach den Schilderungen von meinem Professor in D kamen aber doch Bedenken bei mir auf, ob ich mich wirklich solchen minimal ausgebildeten Ärzten anvertrauen soll.

Als ich mich dann in einem staatlichen Uni-KH zu einer Magen- und Darmspiegelung einfand, war der OP-Raum bestens mit den neusten Geräten ausgestattet. Dagegen war der in D wie die “Museums-Praxis“ von Professor Dr. Sauerbruch.

Der Doc und die Crew waren ein bestens eingespieltes Team. Eine Betäubung gab es nicht. Wird in Thailand auch nicht gerne gemacht. Man darf so die ganze Prozedur an einem riesigen Monitor miterleben und ist dabei an mehreren modernen Überwachungsgeräten angeschlossen.

Die Spiegelungen wurden nach meinem Empfinden absolut professionell durchgeführt. Der Doc erklärte mir am Monitor jede Aktion. Bei der direkten vorläufigen Nachbesprechung waren schon mehrere Farb-Fotos von meinem Darm in meine Krankenakte abgeheftet. Da wirkten die von Hand gemalten Skizzen aus D fast lächerlich.

Ich habe dann 2 x diese jährlichen Spiegelungen machen lassen.
Bei der Anmeldung im dritten Jahr erklärte mir der Doc, dass eine jährliche Magenspiegelung weiterhin obligatorisch wäre. Würde nach einem Jahr etwas überkritisch werden, sei immer noch genug Zeit für eine OP.
Beim Darm aber könnte ich gut eine Spiegelung nur alle 3 Jahre durchführen lassen. Was er gefunden und abgeknipst habe, wäre unerheblich und erst eine langjährige Vorstufe zum Krebs. Jede Darmspiegelung beinhalte auch ein gewisses Risiko, dem man sich nicht unnötig aussetzen solle. Er würde zwar bei mir als Farang eine Privatrechnung erstellen und gut daran verdienen, doch wolle er keine Vorteile aus etwas Unnötigem ziehen.
Bei meiner letzten dreijährigen Darmspiegelung wurde tatsächlich nur noch Unerhebliches entdeckt und entfernt.

Die Kosten, die ja auf einen Expat ohne KV zukommen, betrugen bei der Magen- und Darmspiegelung, wie ich es noch in Erinnerung habe, so um die 15000 Baht inkl. der Pathologischen Gewebeuntersuchungen. Die Magenspiegelung alleine lag so um die 7000 Baht. Dies in einem staatlichen KH. In einer Privatklinik sicher wesentlich mehr.

Ich kann aber jedem zukünftigen Expat versichern, dass er in Thailand medizinisch in besten Händen ist, auch in einem staatlichen KH!
Auch, dass Thailand inzwischen ein Schwellenland ist, in dem fast alles bestens funzt.

Gruß G.
 
        #44  

Member

Hatte vor 2 Wochen gerade meine 2. Darmspiegelung nach 11 Jahren. Die erste wurde in einem CH-Hospital durchgeführt und für die 2. entschied ich mich für eine private, spezialisierte Praxis. Während beim ersten Mal keine Polypen gefunden wurden, fand der Arzt dieses Mal gleich Vier.... alle wurden entfernt und somit ist der nächste Termin dann in 3 Jahren wieder!
 
        #45  

Member

Danke für eure Berichte, Informationen und Tipps. Und @huntsville1 für das Öffnen des Threads. 👌👍
 
        #46  

Member

Will nochmal ein kurzes Update geben:

Wegen drei Polypen vor drei Jahren musste ich letztens zur Kontrolle, wieder vier Minidinger gefunden und rausgeholt. Waren aber unauffällig, deswegen jetzt in fünf Jahren wieder Check. Das ganze Prozedere war diesmal quasi Routine und noch harmloser, da das Abführmittel jetzt noch weniger Trinken erfordert. Alles null Problem, und der Propofol-Wegschiess-Kick wars allemal wieder wert :super:

Bei der mitgemachten Magenspiegelung leichter Reflux festgestellt. Komisch, habe noch nie damit Probleme gehabt aber der Doc meinte, das kann man auch "still" haben. Ich soll nicht scharf essen...hahaha...das ja kein Problem im LOS-Urlaub :headbash:

Also Freunde, die mit dem Gedanken spielen: Traut Euch, so einen Scheisskrebs kann man verhindern. Beim ersten Mal hatte ich die Hosen voll, diesmal wars im Endeffekt noch mehr Peanuts als vor drei Jahren!
 
        #47  

Member

25.7. mein Beratungstermin und 20.8. dann die Spiegelung selbst. Ebenfalls Magen und Darm.
Musste fast ein Jahr warten. Die Ärzte für sowas haben hier ewig lange Wartelisten.
 
        #48  

Member

Member hat gesagt:
25.7. mein Beratungstermin und 20.8. dann die Spiegelung selbst. Ebenfalls Magen und Darm.
Musste fast ein Jahr warten. Die Ärzte für sowas haben hier ewig lange Wartelisten.
Nicht zu fassen @Pilo

Ich hatte im Februar in der Praxis angerufen und konnte mir ab April einen Termin aussuchen...und das fand ich schon lange
 
        #49  

Member

Wichtiger Thread, meiner erste Darmspiegelung vor 6 Jahren mit 50, wird also dringend wieder Zeit einen Termin zu machen. Die Spiegelung selbst finde ich, da komplett ausgeknockt easy. Das Scheißtrinkzeug vorher zur Darmreinigung fand ich ekelhaft. Musste ich über drei Tage nehmen und kein Körnerbrot, nur Suppen. Gibt da aber wohl viele Varianten. Hoffe auf weniger und leckeres :coool: . Wartezeigen im MZ Labor in MS sollen recht kurz sein, zumindest damals.
 
        #50  

Member

Member hat gesagt:
Nicht zu fassen @Pilo

Ich hatte im Februar in der Praxis angerufen und konnte mir ab April einen Termin aussuchen...und das fand ich schon lange
Habe hier im Umkreis 30 Km genau 5 Ärzte die für mich in Frage kommen. Und wenn man da anruft um einen Termin zu bekommen (als Kassenpatient) bekommt man gesagt dass ein Termin erst nächstes Jahr um die zeit möglich wäre. Habe mir dann den Arzt heraus gesucht wo es schon nach 9 Monaten ging. Mag sein, dass es bei Privat Patienten schneller geht.
 
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