Der kühle Abschied
Im wahrsten Sinne des Wortes war meine bisher positiv emotionale Stimmung ihr gegenüber ‚abgekühlt‘.
Beim Frühstück im Foyer vom ‚April Suites‘ – wir beide vis à vis wie auf einem Präsentierteller – ergab sich folgendes Bild (so sehe ich es im Nachhinein
Dort sitzen ein alter, aber noch recht fitter Knacker und ihm gegenüber eine attraktive reife Thai-Lady mittleren Alters wie ein Ehepaar, das sich nicht mehr viel zu sagen hat.
Er hinter der Zeitung und Sie beschäftigt mit ihrem Smartphon. Das wars.
Zurück im Room habe ich ihr den Vorschlag gemacht noch zusammen an den Strand zu fahren – und zwar nach Jomtien.
Nein, das möchte Sie nicht so gern. Wenn Strand, dann lieber direkt an der Beachroad.
Das wollte ich aber auf gar keinen Fall und witterte schon eine Möglichkeit, Sie elegant – zumindest für diesen Tag – loszuwerden.
Allerdings plagte mich da schon mein Gewissen: „Nur wegen der sch…ß 8 Flaschen Bier sich ihr gegenüber so schroff zu verhalten? Nein Eri, das ist nicht fair.
Aber ich konnte in dieser Situation nicht über meinen Schatten springen und sagte ihr, dass ich an diesem Tag gern allein etwas unternehmen wolle.
Sie fragte mich dann, ob Sie um 8pm zum ‚April Suites‘ kommen solle? Meine schroffe Antwort: „No, I don’t want“.
Ob ich denn am Abend an der Beachroad Sie abholen würde? „Mey be“.
Kurzes Abschiedsküsschen und das war das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben.
Ich hatte noch eineinhalb Tage in Patty, die ich hauptsächlich mit Oilmassagen und Treffen mit meinem Kumpel verbracht habe.
Ein wenig plagte mich mein schlechtes Gewissen ob dieses schroffen Abschieds, der ja ausschließlich von mir ausging.
Der Vorteil: Es gab keinen Abschied mit Tränen, aber …
wie ich back in Kummerland mit meinem LKS umgegangen bin, versuche ich demnächst zu schildern.
Der ‚kühle Abschied‘ ist jetzt ziemlich genau 8 Monate her und bisher ist kein Tag vergangen, wo ich nicht an Sie gedacht habe. Ja, Sie hat Spuren hinterlassen – leiden tue ich aber nicht, zumal ich eine super ‚Hauptfrau‘ (mia luang) habe.
Ich wage sogar zu behaupten, dass meine ‚Frischzellenkur‘, die ich in Patty am eigenen Leib erfahren durfte, unserem Eheleben einen neuen Schub verpasst hat.
Sabai dii krap !!
Eri