Info News aus den Philippinen

  • Ersteller
        #1.073  

Member

Zu #1072

Ich glaube dieser Mann Edgar Matobato hat auch mit seinem Leben abgeschlossen,
sonst ist es nicht erklärbar warum er solch Aussagen gegen Rody macht.

.
 
        #1.074  

Member

Member hat gesagt:
Member hat gesagt:
Steiner bringt es auf den Punkt.
Ein sehr interessanter Artikel, in der Tat.
Wirklich ein interessanter Artikel und eine Sichtweise, die durchaus nachvollziehbar ist.

Member hat gesagt:
So richtig verstehen kann ich die moralische Empörung nicht, die hier bei einigen "hochschwappt". Dutertes Todesschwadronen wüten doch nicht in Zürich, München oder Köln, oder hab ich etwas nicht mitgekriegt? Und den verdienten FC-Qualitätstouristen hat "Dirty Rody" ja auch nicht bedroht.
...
Ich möchte gar nicht wissen, wie schnell die meisten hier nach "drastischen Maßnahmen" rufen würden, wenn bei uns die Lage auch nur annähernd so wäre wie auf den Philippinen. ... Allerdings kann ich es sehr gut verstehen, dass viele Leute auf den Philippinen den Präsidenten in der Erwartung gewählt haben, dass er nach seiner Wahl genau so durchgreift wie in Davao City. Vielleicht hat er damit ja Erfolg. ...

Ich glaube, dass es weniger moralische Empörung ist, sondern eher ein diffuses Bauchgefühl, dass dabei nichts Gutes rauskommen kann, ganz egal ob er mit seiner Anti-Drogen-Politik und vielleicht sogar der Entmachtung der Oligarchen Erfolg hat.
Ginge es nur um Drogenkriminalität und Oligarchen, würde ich sogar der oft genannten "Collateral Damage"-Argumentation folgen.

Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass selbst wenn er diesbezüglich erfolgreich ist, das ein sehr langer Kampf wird, in dem er offenbar bereit ist einige Tabus zu brechen, die in zivilisierten Gesellschaften nicht ohne Grund bestehen. Sowas verändert eine Gesellschaft und ihre Werte grundlegend, selbst wenn er damit seine Ziele z.B. bei der Bekämpfung der Drogen erreicht. Sowas ist kaum zu zähmen, brandgefährlich und irgendwann auch nicht mehr einzufangen und zurückzudrehen.
Wie will er in 3, 5, 10, oder wieviel Jahre der Kampf auch immer dauern wird, die Philippinen wieder zur Rechtstaatlichkeit zurückführen, wenn er sie selbst abgeschafft hat? Wer bestimmt, ob und wann der Kampf gewonnen (oder verloren) ist, also zur Rechtstaatlichkeit (wenigstens offiziell) zurückgekehrt wird? Was macht ein Nachfolger, dem er das Bett für ein Terrorregime schon bereitet hat?

Ein Volk, dass Armut, Kriminalität, Bildungsmangel und Perspektivlosigkeit ausgesetzt ist, ist schlimm genug. Aber eine Gesellschaft, die zunehmend daran gewöhnt ist, Denunziation, willkürliche Tötungen, extreme staatliche Korruption und Todesschwadrone zu dulden und diese sogar als legitimes Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität, etc. anzusehen, wird die Situation auf lange Sicht nur verschlechtern.
Irgendwann ist die Drogenkriminalität vielleicht tatsächlich weitgehend eingedämmt und die Macht der Oligarchen beschnitten. Wehe, wenn dann nicht sofort und spürbar alles für alle besser wird. Dann braucht es nämlich andere Schuldige für die desolate Situation und schon werden der politische Gegner, der Andersgläubige, der Ausländer, der Schwule, der Akademiker oder sonstwer legitime Ziele. Die Methoden, wie diese "Schuldigen" dann zu bekämpfen sind, sind ja bereits etabliert.
 
        #1.075  

Member

Member hat gesagt:
Member hat gesagt:
Member hat gesagt:
Steiner bringt es auf den Punkt.
Ein sehr interessanter Artikel, in der Tat.
Wirklich ein interessanter Artikel und eine Sichtweise, die durchaus nachvollziehbar ist.

Member hat gesagt:
So richtig verstehen kann ich die moralische Empörung nicht, die hier bei einigen "hochschwappt". Dutertes Todesschwadronen wüten doch nicht in Zürich, München oder Köln, oder hab ich etwas nicht mitgekriegt? Und den verdienten FC-Qualitätstouristen hat "Dirty Rody" ja auch nicht bedroht.
...
Ich möchte gar nicht wissen, wie schnell die meisten hier nach "drastischen Maßnahmen" rufen würden, wenn bei uns die Lage auch nur annähernd so wäre wie auf den Philippinen. ... Allerdings kann ich es sehr gut verstehen, dass viele Leute auf den Philippinen den Präsidenten in der Erwartung gewählt haben, dass er nach seiner Wahl genau so durchgreift wie in Davao City. Vielleicht hat er damit ja Erfolg. ...

Ich glaube, dass es weniger moralische Empörung ist, sondern eher ein diffuses Bauchgefühl, dass dabei nichts Gutes rauskommen kann, ganz egal ob er mit seiner Anti-Drogen-Politik und vielleicht sogar der Entmachtung der Oligarchen Erfolg hat.
Ginge es nur um Drogenkriminalität und Oligarchen, würde ich sogar der oft genannten "Collateral Damage"-Argumentation folgen.

Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass selbst wenn er diesbezüglich erfolgreich ist, das ein sehr langer Kampf wird, in dem er offenbar bereit ist einige Tabus zu brechen, die in zivilisierten Gesellschaften nicht ohne Grund bestehen. Sowas verändert eine Gesellschaft und ihre Werte grundlegend, selbst wenn er damit seine Ziele z.B. bei der Bekämpfung der Drogen erreicht. Sowas ist kaum zu zähmen, brandgefährlich und irgendwann auch nicht mehr einzufangen und zurückzudrehen.
Wie will er in 3, 5, 10, oder wieviel Jahre der Kampf auch immer dauern wird, die Philippinen wieder zur Rechtstaatlichkeit zurückführen, wenn er sie selbst abgeschafft hat? Wer bestimmt, ob und wann der Kampf gewonnen (oder verloren) ist, also zur Rechtstaatlichkeit (wenigstens offiziell) zurückgekehrt wird? Was macht ein Nachfolger, dem er das Bett für ein Terrorregime schon bereitet hat?

Ein Volk, dass Armut, Kriminalität, Bildungsmangel und Perspektivlosigkeit ausgesetzt ist, ist schlimm genug. Aber eine Gesellschaft, die zunehmend daran gewöhnt ist, Denunziation, willkürliche Tötungen, extreme staatliche Korruption und Todesschwadrone zu dulden und diese sogar als legitimes Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität, etc. anzusehen, wird die Situation auf lange Sicht nur verschlechtern.
Irgendwann ist die Drogenkriminalität vielleicht tatsächlich weitgehend eingedämmt und die Macht der Oligarchen beschnitten. Wehe, wenn dann nicht sofort und spürbar alles für alle besser wird. Dann braucht es nämlich andere Schuldige für die desolate Situation und schon werden der politische Gegner, der Andersgläubige, der Ausländer, der Schwule, der Akademiker oder sonstwer legitime Ziele. Die Methoden, wie diese "Schuldigen" dann zu bekämpfen sind, sind ja bereits etabliert.

Ich stimme zu, das es eher ein diffuses Bauchgefühl ist. Ist es doch nicht vertraut in der Weltpolitk, das die vorgehensweise dieses Staatschefs so ein "Erfolg" hat. Die Auswirkungen sind noch nicht bekannt, obwohl man das Ziel im Auge hat.
Oder ist es das, das die Welt es nicht einordnen kann, das das "Gute" sehr "Böse" sein kann ?
Die Tatsache ist doch die, Drogen sind eine Ursache der steigenden Armut auf den Phills (auf der Welt). Tötungen, Benachteiligungen gab es schon vor der Amtszeit von Duterte, aber nicht im dem Ausmaß.
 
        #1.076  

Member

Die Reihenfolge ist aus meiner Sicht bei Shabu und anderen Drogen vorwiegend der Armen eher andersherum: Nicht arm wegen Drogenkonsum, sondern Drogenkonsum weil arm. Eben weil größere Teile der Bevölkerung sich trotz des Wirtschaftswachstums immer mehr abgehängt fühlen (ca. 90% des Wachstums gehen an 1% der Leute) und sie sehen, dass längst nicht in ausreichendem Maße in Schulbildung, Gesundheitswesen und andere soziale Grundstrukturen investiert wird, entfliehen einige der Realität durch den Konsum von Shabu und Co., welches z.T. schon für 20 PHP vertickt wird. Mit der Abhängigkeit kommt dann aber der Bedarf nach mehr und stärkerem Stoff, wodurch Beschaffungskriminalität entsteht. Die üblichen kleinen Dinge wie Handtaschenraub, Hold-ups etc. Nur um die Drogen weiter finanzieren zu können.

Deshalb kann ein langfristiger Erfolg nur erreicht werden, indem man mehr in die Armen investiert und das Abrutschen in den Drogenkonsum verhindert und natürlich die Macht der Oligarchen beschnitten wird. Zugleich muss gegen die Importeure der Drogen bzw. die lokalen Köpfe vorgegangen werden. Tatsache ist aber, dass von den bislang über 3000 Toten die allermeisten ganz einfache Konsumenten, kleine Dealer oder gar Unbeteiligte waren, von einigen Ausnahmen mal abgesehen. Mit den meisten Prominenten und Regierungsangestellten auf Dutertes Listen ist bislang nichts passiert. Teilweise haben diese einfach bestritten etwas mit dem Thema zu tun zu haben. Dann war es aber wieder gut. Jetzt will er eine weitere Liste mit 1000 Namen veröffentlichen. In der Realität wird aber stattdessen weiter auf die Armen geschossen.

Von groß angelegten Sozialreformen ist nichts zu vernehmen. Das Budget für Gesundheit im nächsten Haushalt wurde beschnitten, während das Budget für sein Präsidentenbüro massiv gewachsen ist.
 
        #1.077  

Member

Selten so fundierte Beiträge wie von Dir gelesen zu dem Thema - DANKE dafür...
 
        #1.080  

Member

Malen – um nicht erschossen zu werden

Eine Non-Profit-Organisation in Manila setzt zur Kur von Drogensüchtigen auf Malkurse. Sie will damit einen Gegenpol zur brutalen Drogenpolitik von Präsident Rodrigo Duterte setzen.

Malen – um nicht erschossen zu werden
 
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten