Um die 100.000 für die Covid-Infektion mal etwas in Relation zu den Einkommen zu setzen...
In einem anderen Thailand-Thread wird ja gerade trefflichst, und von den realen Verhältnissen abgehoben, über Rentenversicherung und Krankenversicherung für Thais basierend auf DACH-Sichtweisen philosophiert.
Ignoriert wird dabei der Anteil der informellen Wirtschaft am Gesamtvolumen in Thailand, daher mal die -nicht unbedingt nur derzeitige- Realität.
Offiziell beträgt seit Jahresbeginn der Mindestlohn 336 Baht in der Provinz Chonburi.
Ich war letzte Woche mit der ex-Live-In in einem der etwas besseren Mu-Ka-Ta.
Da sie ihr Angebot halten, reduzieren sie auch nicht auf die 99-Baht-Kampfpreise anderer und haben daher nur begrenzt Gäste.
Der Kellner unterhielt sich beim Bezahlen etwas mit der Ex und klagte sein Leid:
Pro Tag erhält er 150 Baht.
Pre-Covid bekam er bei gutem Service jede Menge Tip und damit am Tag auf mindestens 400, meist 500, - all das ist mangels Gästen massiv reduziert.
Die ex-Live-In hatte ja in einem fancy Seafood Restaurant angefangen, nach Bedarf einsetzbar als Chef oder auch recht akzeptabel English sprechende Waitress.
400 Baht täglich „Käsch in de Täsch“ und 2 freie Mahlzeiten...
Der Freitag und der Samstag an dem Buddha-Tag Wochenende war sehr gut besucht, selbst einige Farang und sie war recht erledigt. Ex wollte schon von Naklua nach Jomtien umziehen ...
Am Sonntag lies das dann schon massiv nach und am Montag hat sie den ganzen Tag nur herumgesessen. Gegen Mitternacht bekam sie dann eine LINE-Message von der Chefin, sie hätten nicht genug Gäste, sie könne sie nur am Freitag/Samstag als Waitress gebrauchen, sie würde sie aber wieder antexten, wenn sie ihre Arbeitskraft benötigen würde... diese Message blieb aber aus.
Ex-Live-In hat sich also einen neuen Job gesucht... Jetzt hat sie eine Anstellung in einem Laden, der ein Mittelding aus Lounge, Pub und Restaurant für gutbetuchte Thai ist. Früher zumindest, war in dem Laden am Wochenende kaum ein Tisch zu kriegen. Dort bekommt sie:
250 Baht am Tag in die Hand und 2 Mahlzeiten
Bei gutem Service kommt sie so auf rund 400 und hat jetzt wieder vor, nach Jomtien umzuziehen, in einen kleineren Room über einer Massage für 2000 im Monat (eine ziemliche Verschlechterung verglichen mit ihrem Hong in Naklua für 3000). Sie durfte da schon die letzten Tage for free bleiben, der große Vorteil ist: nur 5 Minuten zu Fuß zum neuen Arbeitsplatz.
Andere Story: Große Bar im Tree Town Area mit Live-Musik, wo ich manchmal für einen Drink vorbeischaue (- die Band ist weit besser als z.B. im Trench-Town)
Nette Ladyboy Waitress mit gutem Service, die nicht sofort nach Ladydrink fragt. Der erste Ladyboy, den ich jemals getroffen habe, der keinen Alkohol trinkt.
Pre-Covid: Salaried staff, 5000 im Monat (natürlich ohne Vertrag). Für Ladydrinks (ihr Anteil 50 Baht) rund 7000 im Monat - zusammen also rund 12.000, von denen sie auch noch etwas an Mae und Por nachhause schickte.
Post-Covid: Da gut im Service, weiterhin salaried Staff mit 5000 im Monat, aber für Ladydrinks bekommt sie nur noch 30 Baht.
Zugegeben: dagegen bewegen sich Gehälter für qualifizierte Mitarbeiter in der formellen Wirtschaft, z.B. in Map Ta Phut in völlig anderen Größenordnungen.
( - angesichts derartiger Zahlen versteht der Eine oder Andere aber vielleicht auch etwas mehr, warum so mancher hier vor Ort sich angesichts von Gesamt-Ausgaben von 9000 LT für eine, bei Tageslicht betrachtet, durchschnittlich attraktive Agogo-Schwutte, oder gar deren monatlichem Sponsoring ohne richtige Gegenleistung mit 40-60.000 Baht, in die Hand feixt ... )
Nebenbeobachtung: Gestern war die Ladyboy-Waitress am Billiardspielen mit einem Gast, als ich vorbeikam. Weiß nicht, ob das daran liegt, dass die „Damen“ es unter ihrer Würde finden, „take-care“ für jemanden zu machen, der sich mit einem Ladyboy unterhält und gar einen Drink spendiert... zumindest fühlte keine der „Damen“ sich genötigt, ihren Arsch zu bewegen und sie schnatterten lieber untereinander weiter und soffen ihren von der Besitzerin gestellten Alk. (Gebe zu, ich werde angesichts der Bodies -„khon uan“- auch nicht zu interessiert geschaut haben - die mit dem geilsten Aussehen gestern war die Besitzerin und die hat einen Thai-„Fään“
). Gestern war die Belegschaft um 2 Freelancer erweitert, beides Ladyboys, ob die auch nur 30 pro Drink erhalten, weiß ich nicht: Nach „Hello, how are you“ war der zweite Satz gleich „You give me Dlink?“ - Sorry Baby, so wird das nie was mit Deinen Ladydrinks! 555
Generell habe ich mittlerweile stark das Thai-Verhalten übernommen: Tip gibt es direkt auf die Hand für Service und nicht in eine ominöse Tip-Box.