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Vom Flughafen nehme ein Taxi, es ist ein brandneuer weißer Toyota Crown, zum Hotel Cambodiana. Alles ist organisiert. Am Schalter holt man sich das Taxi Ticket. Festpreis 9 USD.
Die Accor Gruppe und damit die Marke Sofitel hatte den Vertrag 2001 gekündigt, der General Manager danach mehrfach gewechselt. Erst gerade versucht sich wieder jemand neues.
Der Flughafen ist groß, neu und nicht fertig. Überall wird gehämmert und gearbeitet.
Der Russian Federation Boulevard führt vom Flughafen in die Stadt. Auf der Fahrt zum Hotel sehe ich neue Gebäude, die ich nicht kenne.
Der gerade fertiggestellte Vattanac Tower dominiert die Skyline mit 188 Metern und einem Leerstand von 70%.
Koreanische und russische Investoren.
Sihanouk und Norodom Boulevard. Altes Phnom Penh.
Es fängt plötzlich heftig zu regnen an. Der Scheibenwischer des Toyotas läuft leise auf Maximum, die Klimaanlage ebenso. Alles steht still. Der Verkehr kommt zum erliegen. Junge Männer mit schönen komplizierten Frisuren auf Mopeds versuchen erfolglos sich und ihre Mobiltelefone vor dem Regen zu schützen. Die Frauen waren schlauer. Sie sind nicht zu sehen.
Die Ankunft verläuft wie damals. Es hat sich nichts verändert. Ich sei vor vielen Jahren schon einmal hier gewesen, erzähle ich. Damals, als es noch ein Sofitel gewesen sei.
Da habe sie auch schon hier gearbeitet, entgegnet die freundliche Dame am Empfang. Ich kann mich leider nicht an sie erinnern und bekomme ein Zimmer in der fünften Etage mit Blick auf den Fluss für 100 USD die Nacht.
Eine Konferenz findet im Hotel statt. Es geht um globalen Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Später werde ich die Teilnehmer lange Zeit am schönen Pool mit Blick auf den Fluss liegen sehen. Man hat die crucial issues des Treffens scheinbar schon im Vorfeld geklärt. Ein Italiener beeindruckt, wie schon seit 50 Jahren, 2 Mädels mit seinen Wasserspielen. Ich zolle ihm echte stille und ein wenig neidische Bewunderung.
Die Aufzüge sind neu. Das ist alles. Im Flur des fünften Stocks sind die Fenster offen. Die Flure sind unendlich lang, leer und einsam. Der Teppich war früher grün. Jetzt erinnert die Farbe an die Brille des Tänzers.
Die Beleuchtung ist grell und unheimlich. Die Vorhänge wehen lautlos im Wind. Ich schließe meine Zimmertür ab.
Das Zimmertelefon klingelt. In einer Woche solle ein Oktoberfest im Hotel stattfinden, ob ich teilnehmen möchte? Ich sei doch Deutscher. Dann bin ich schon weg.