Phnom Penh - gestern und heute

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        #43  

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Das Besuchsprogramm spulte ich wie damals an einem Tag ab. Die Depression hielt sich diesmal jedoch in Grenzen. Ich hatte den Fahrer vom Flughafen mit seinem neuen Toyota Crown für 40USD für die Tages Tour gebucht. Angenehmer Typ. Quatschte mich nicht voll, aber wusste was ich wollte.

Gegen 19:00 traf ich dann zum letzten Abend im FCC ein.

Ich hätte es beinahe im Vorbeifahren nicht mehr erkannt. Diverse Klons sahen von außen inzwischen fast genauso aus. Ich stieg die Treppen bis in die zweite Etage hinauf. War es damals nicht nur eine Etage gewesen?

Plötzlich fing ich fürchterlich zu schwitzen. an. Fühlte mich nicht wohl. Die Menschen um mich herum sprachen spanisch, waren so alt wie ich und trugen Dschungelausrüstung.

Ich
ging,
ohne
etwas
zu
bestellen.

Irgendwann später besuchte ich das CYREE und spazierte durch die Bars.

Die Frauen waren so alt wie ich.
Keine war wunderschön. Aber das war nicht schlimm. Ich bin es auch nicht.
Eine zeigte mir Zeichentrickfilme auf ihrem Smartphone. Ein großer Bär und ein kleines Mädchen waren die Hauptdarsteller. Sie hatten sich gern. Es war eine russische Produktion. Ich gab ihr
1
2
Drinks aus und ging.

Ich habe nichts von einem Bär.

Im WALKABOUT war ich damals nicht gewesen. Man liest ja viel. Viel. Viel. Viel.

Ich setzte mich auf den Hocker links an der Bar, neben mir die Treppe, bestellte Flaschenbier und fragte mich, was die Männer hier taten. Alle Nationen vertreten.

Alles war
Sehr dunkel,
Sehr schmutzig
Sehr schmierig.

Ich wollte nichts anfassen. Die Toilette war der schlimmste Ort der Welt. Neugierig gerne hätte ich ein Zimmer gesehen.

The horror?

Aber es war schon zu spät dafür. Was die Stadt heute nicht geschafft hatte, das Walkabout brauchte 5 Minuten für

Ardeytropin, Ardeydorm, Clomipramin, Kalma, Prozac, Strattera, Sinquan, Tafil, Tryptophan, Yentreve.

Happy Pizza?

Aus den NAGA Boot war ein Casinohotel an Land geworden.
Im Platoon trugen die Tänzer heute Abend New Balance Schuhe, prügelten sich aber nicht.

Ich lief die ganze Nacht weiter durch die dunklen Straßen der Stadt. Nichts passierte. Nur der Gestank des Mülls blieb treu an meiner Seite, wie ein guter Freund.

Die Konferenz von Adriano war also leider erfolglos geblieben.

Das

MARTINI

war ein paar Wochen vor meiner Ankunft

GESCHLOSSEN

worden.

Der Taxifahrer hatte es mir bereits bei Ankunft auf der Fahrt vom Flughafen berichtet, während ich damals in den Regen schaute und die Frisurmonster bewunderte.
Ich wollte es damals nicht glauben. Aber er hatte Recht behalten.

Ein paar Wochen später wurde auch das

WALKABOUT

GESCHLOSSEN.

Für immer.

Den letzen Morgen verbrachte ich im La Croisette an der Promenade. Trank Gin Tonic und bestellte Pizza. Im Hintergrund lief leise Rammstein.

Der Himmel ist hell, blau und wolkenlos. Ein leichter Wind geht. Rikschas fahren eilig an mir vorbei. Den Bettler grüße ich freundlich. Er lächelt mich zahnlos, eine Marlboro lässig im Mundwinkel an und wünscht mir auf französisch einen schönen Tag.

Es geht mir gut. Ich bin zufrieden und es wird die Zeit kommen, zurückzukehren.

In 3 Stunden werde ich wieder in Bangkok sein.

Suntory time, for relaxing times.

FIN

P.S.
Filmtip: City of Ghosts mit Matt Dillon, James Caan und
!! Gerard Depardieu!! Als Barbesitzer.

P.P.S.
Buchtip: Stunde Null in Phnom Penh, Christopher G. Moore.
 
        #45  

Member

Guter Buchtipp! Christopher G. Moore`s Vincent Calvino Reihe ist wirklich lesenswert ...
 
        #46  

Member

"L"ucy in the "S"ky with "D"iamonds, daran erinnert mit Dein Bericht,
aber gefällt mir, hehe.
 
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