Nachdem ich meine erste Studienreise bekanntermaßen ja alleine unternommen hatte, habe ich, nachdem feststand, daß ich die zweite ja nun mit meinem Bruder unternehmen würde, lange überlegt, ob es wirklich eine gute Idee ist, so eine Reise mit jemand anderem zu unternehmen.
Jetzt, da mehr als die Hälfte des Urlaubs vorbei ist, kann ich die Frage, ob es gut und sinnvoll ist, mit jemand anderem – Bruder, Kumpel, Nachbar, Arbeitskollege – zu verreisen, ganz klar beantworten:
JEIN.
Hört sich blöd an, ist es auch. Oder eben auch nicht.
So eine Nummer funktioniert prima, wenn beide zumindest ungefähr das gleiche wollen. Das ganze fängt aber schon in dem Moment an zu bröckeln, in dem der eine sich eine LT ans Bein bindet, diese überall mithinschlörrt und am besten noch den ganzen Tagesablauf nach ihren Befindlichkeiten ausrichtet, während der andere nichts von LT wissen will. Und wenn dann der Zweite nicht sonderlich gut mit der LT vom Ersten klar kommt, ist das Desaster vorprogrammiert, fast unumgänglich.
Aber das Schöne, gerade an Thailand, ist ja, daß man hier auch alleine nie einsam ist und sich auch ohne den anderen mehr als nur gut und adäquat beschäftigen kann.
Nun denn, der Kardinal - nunmehr nur noch Vikar - wollte sich den Rest des Urlaubs lieber intensiver mit seiner LT beschäftigen. Tat er dann auch.
Nunmehr wieder quasi als Alleinreisender unterwegs, wollte ich den scönen Tag an meinem kleinen "Geheimstrand" verbringen, in Ruhe lesen und ne Runde chillen.
Also nach einem Frühstück an der Beachroad den Roller gen Laguna Beach gelenkt, auf dem Weg noch kurz beim 7 Eleven ran, ein paar Kleinigkeiten besorgen und im Eiltempo gen Norden.
Zur Stärkung an einer der Bars auf dem Weg ein "Käffchen mit Extra-Aussicht" zu mir genommen und weiter ging´s...!
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Anderen faranggesteuerten Scootern ausgewichen, Tuk Tuks und Kleinlaster überholt, Taxen ausgewichen und sonst auch jedes halsbrecherische Manöver mit pastoraler Leichtigkeit überwunden, als kurz vorm Ziel ein Russe, der ganz offensichtlich vom Rollerfahren und vom Linksverkehr soviel Ahnung hatte, wie die sprichwörtliche Kuh vom Eier legen, meinem Vortrieb Einhalt gebot und meiner rekordverdächtigen Runde eine jähes Ende bereitete.
Vollkommen von seinem Gefährt und seiner Beifahrerin in der Kurve überfordert, drängte er mich ab und stellte mich vor die Wahl, entweder in ihn rein oder aber in die Botanik zu fahren.
Wie ihr euch denken könnt, entschied ich mich für die Botanik.... Da stand ich dann nun und versuchte, mein treues Gefährt und mich aus dem Gestrüpp zu befreien, da fing der Schwachkopf doch glatt an, auf laut zu machen, zu fluchen und rumzupöbeln...
Aber der Tag war einfach viel zu schön, als daß ich mich weiterhin mit diesem Cretin beschäftigen wollte...
Also wieder mein braves Reisegefährt bestiegen und die verschlungenen Wege zum Geheimstrand gefahren.
Vor Ort erst mal ein erfrischendes Kaltgetränk zu mir genommen und dann den vorher gefassten Plan - Strandchillen deluxe - in die sehr anstrengende Tat umgesetzt.
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Einige Dosen Kaltgetränke später und kurz vor der Garstufe "Well Done" mein kleines Paradies wieder verlassen und mich wieder auf den Weg gen Patong gemacht.
In Laguna fiel mein Blick dann auf eine kleine Maus, die so ganz einsam und verlassen vor einem der Massageläden saß und mich schüchtern-freundlich über die Straße hinweg anlächelte.
Den Anstrengungen der vorangegangenen Stunden Tribut zollend, rief mein geschundener Körper just in diesem Moment nach weiblicher Zuwendung.
Besagtem Rufe folgend parkierte ich mein Gefährt vor dem Laden und folgte der Kleinen ins klimatisierte Innere.
Ihrer Empfehlung folgend die Ölmassage gewählt und es mir sodann auf der Liege im Separee gemütlich gemacht.
Nach gut der Hälfte der Zeit hieß sie mich, mich umzudrehen. Die Frage, ob eine gewisse Extrabehandlung gewünscht sei, dieses, sowie die Frage nach einem Tipp positiv beschieden.
Was soll ich sagen, die Dame verstand ihr Hand- und Mundwerk...
1000 Baht - 400 für die Massage, 600 Tipp - später ging es dann auch schon wieder weiter in Richtung Heimat.
Auf dem Wege nochmal in einer bar am Straßenrand eingekehrt.
Während ich da so saß und Aussicht und Orangensaft genoß, kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob das, was die Handwerkercrew da so fabrizierte, denn so in der Form auch den UVV entspricht???
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Nach ner Dusche im Hotel auf dem Weg gen Nightlife nochmal bei Pah in meinem Massage Garten Eden angehalten und mir noch eine entspannende Foot Massage gegönnt.
Danach zu LILLY´s Bar, ein wenig mit den Aussies gequatscht und danch weiter zu DA&DANIELS BAR. Dort dann mit Nok ins Gespräch gekommen und ein paar Nagelspiele später gemeinsam den Weg in Richtung Hotel angetreten.
Ein paar Nagelspiele später dann mein Haupt aufs Kissen gebettet. Die Kleine blieb, da es draußen mal wieder wie aus Kübel schüttete, über Nacht...ein Umstand, der mich später noch teuer zu stehen kommen sollte...
Am nächsten Morgen nach einer gemeinsamen Dusche und einem ausführlichen Frühgebet, nahm das Unglück dann auch seinen Lauf...
Madame bediente sich am Kühlschrank mit einer Flasche Soda, fand es sehr lustig, dumme Spielchen mit dem Öffner zu veranstalten und als sie die Flasche dann endlich aufmachte, sprudelte das Wasser natürlich nur so raus - und flutete damit mein sich auf dem Schreibtisch über dem Kühlschrank befindliches MacBook...! Na prima... das Ding also erst mal notdürftig abgetrocknet und zum weiteren Trocknen erst mal in Ruhe gelassen.
Madame war natürlich untröstlich und fing stante pede an, nach der Wasserflasche nun auch mit ihren Tränchen Zimmer etc zu fluten... Hab sie dann erst mal wieder beruhigt, gemeinsam eine geraucht und sie dann auf den Weg nach hause geschickt.
Nachdem sie weg war, fand ich kurze Zeit später die 2000 Baht, die ich ihr bereits in der Nacht in Ihre Handtasche gesteckt hatte, unter das MacBook geklemmt....
Kurz darauf dann festgestellt, daß ich das falsche Ladekabel für meine DigiCam dabei hatte. Also ab ins Jungceylon, für Ersatz sorgen....ja von wegen...Sony sei Dank gibt es das Ladekabel nicht mal eben so zu kaufen und auch der Universalcharger funzt bei den Akkus nicht... Also aus der Not eine Tugend gemacht, und der Lumix endlich ein Update verschafft. Preis war in Ordnung, knapp 20% günstiger als in D.
Danach dann wieder ins Hotel, wo auch schon der nächste Ärger auf mich wartete:
Hatte heute morgen nach der Pleite mit dem Wasser und dem MacBook auch noch ne Kaffeetasse umgekippt und die Kaffeepfütze mit nem Handtuch aufgenommen.
Da wollte mir die Tante an der Rezeption doch erzählen, ich müsste das Handtuch für 500 THB ersetzen, weil man die Kaffeeflecken angeblich nicht rauswaschen könnte…Instantkaffee wohlgemerkt! Und der ist wasserlöslich! Nach langem Gezeter dann endlich die Zusage, es doch mal mit der anderen Reinigung zu probieren.
Na, bin ja mal gespannt, was dabei rauskommt....
Nachdem ich mein neues Spielzeug gründlich in Augenschein genommen und dem Akku ans netzt geklemmt hatte, noch ne Runde durch den Pool und dann wieder landfein gemacht.
Zum Sundowner dann wieder in die SOLE MIO BAR und dort mit dem Member LNB1 getroffen.
Auch der kleine Blumenverkäufer Chuung Li, ein kleiner Lausebengel, knapp 8 Jahre aus Cambodia, kam auch wieder vorbei und stellte eindrucksvoll unter Beweis, daß er sich an unsere Absprache gehalten hatte: er hatte gelernt, seinen Namen sowohl auf Englisch, als auch aif Thai zu schreiben! Dafür gab es dann gemäß unserer Absprache vom Vortag 100 Baht.
Danach dann in die MIX BAR zu Tukta gefahren. Nett gequatscht, ein paar Spielchen gespielt, hatte dann aber doch keine Lust, den Rest des Abends mit ihr zu verbringen. Also erst mal weiter zu Lillys Bar, mit den Aussies und Joe ne Runde quatschen. Danach nochmal kurz zu DA&DANIELS. Nok war bereits mit einem anderen Costumer unterwegs, was mich aber angesichts der Wasserschlacht vom Morgen auch nicht weiter störte...hatte ich ja bereits ein paar Tage zuvor ein Auge auf eine ihrer Kolleginnen geworfen, die ich jedoch danach nie wieder gesehen hatte - bis zum heutigen Abend...
Man kam ins Gespräch - aufgrund ihrer nicht gerade stark ausgeprägten Englischkenntnisse verlief dieses sehr schleppend - und entschied, den Abend gemeinsam zu beenden.
Auf der Beachroad noch was gegessen und dann gemeinsam ins Hotel. Gemeinsam ein wenig im Pool gewesen und dann....einige Zeit später verließ sie dann die Örtlichkeiten und ich wand mich weniger erfreulichen Dingen zu: meinem gefluteten MacBook. Das gab weder Licht noch Ton von sich....war ja klar...
Mit leicht verschlechterter Laune ins Bett mit dem Vorsatz, am nächsten Morgen früh nach Phuket Town zu Apple Service Provider zu fahren...