Rundreise Radtour Oberhausen -Peking 2008

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        #1  

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So liebe Kollegen
Ich habe den Bericht hier einer Radreise durch Kenya gelesen in dem es mehr um die Radreise als um das Kernthema des Forums ging. Da dieser Bericht dennoch auf guten Zuspruch getroffen ist habe ich angefragt ob es interesse an einem Radreisebericht von Oberhausen nach Peking gibt. Es gab so 15 likes und deswegen starte ich mal langsam.

Zum Kernthema des Forums komme ich dann erst im China Teil, zuvor gab es allenfalls mal einen Flirt. Der Kernthemsleser kann dann gerne die ersten Berichte überspringen.

Intuition 1:
Ich bin schon als 13 jährigen mit dem Fahrrad von Deutschland nach Spanien gefahren (mit Familie) und dann mit dem Zug zurück. Ab meinem 16 Lebensjahr ging es dann immer die ganzen Sommerferien meist durch Süd-und Westeuropa. 1988 auch bis Murcia und von dort 2150 km in 8 Tagen zurück über Bordeaux nach Deutschland. In den Alpen habe ich so ziemlich jeden Pass über 2000 m meist mehrfach befahren und bin in meinen Jahren auch mit leichtem Gepäck nur einmal in einem Pass überholt worden. Nebenbei habe ich etwas Radsport gemacht, also nicht erschrecken bei den Umfängen die ich nachher nenne.
China und der Weg dorthin hat mich immer gereitzt und nach einer Scheidung hörte ich von den Olympischen Spielen die 2008 in Peking stattfinden sollten. Ich habe dann die Entfernung auf der südlichen Trasse überschlagen und gedacht in 80 Tagen um die halbe Welt mit Muskelkraft sollten möglich sein. Ich plante vom sommerurlaub 2006 drei Wochen nach 2007 zu verschieben, und dann vom Urlaub 2007 sechs Wochen nach 2008 zu verschieben, das macht dann zwölf Wochen.

Intuition 2:
In radsportmagazinen las ich zuvor berichte von jemand der die Ralley Pais -Dakar mit dem Rad fuhr und dafür unter anderem zum Training das Ergomether 2 Stunden in die Sauna stellte. Mit Sponsornig von VW und großem Medien Trara sammelte er über 100.000 € für eine HIV Stiftung.
So fiel mir eine in Oberhausen ansässige Kinderhilfsorganisation ein, für die ich auch ein paar Euro gerne sammeln wollte. Ich ging an die Presse, und kündigte Tour an und suchte Reisepartner. Ebenso suchte ich Reisepartner in Radreiseforen. Ich fand zwei. Nenne Sie mal Erwin und Harald. Erwin war Marathontrainer lief als 50 J noch 3 Stunden die 42 km und Harald war zuvor quer durch Australien und Neuseeland gefahren so um die 40 J. Wir verabredeten und und machten erste Touren mit Etappen von 200 - 250 km. Harald war ähnlich fit. Von erwin nahm ich etwas Gepäck und dann passte es. Das war Anfang 2007. Wir mochten uns und beschlossen das Ding zusammen zu drehen.
 
        #2  

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Ich mag Abenteuer.
Ich mag Rad fahren.
Von Gelsenkirchen bis nach Oberhausen habe ich es auch schon geschafft. 🙋
...Spass...

Klares Abo 🤗
 
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Vorbereitungen Teil 1:

Wir unterteilten die Tour in 2 Abschnitte. Zum besseren kennen lernen beschlossen wir erst einmal zusammen nach Olympia (Histoischer Austragungsort auf dem Pelepones) zu fahren.
Erwin war dabei. Harald hatte nicht so viel zeit wollte aber mit bis Venedig.

Material Teil 1:
Ich bin mit einem alten Italorenner aus Stahl von Masi gefahren mit Campagnolo Chorus-Gruppe. Nur ein etwas leichterer Gang 39/28 für die Dolomiten mit Gepäck. Ich gebe wenig Geld für Material aus. Das Rad war 20 Jahre alt aber gut. Ach so Ich fahre mit einem 3ttt Schott Lenker meist in Triathlon Position.
Auf Zelt haben wir verzichtet, mir reicht bei bewölktem Himmel ein Vordach, eine Brücke, Bushaltestelle, Scheune, rohbau oder was sonst so neben der Straße steht. So hatten wir jeder so ca. 6-8 kg, da rollt es besser. Es war auch August da ist es eh nicht kalt. Erwin kannte das mit dem draußen schlafen noch nicht, aber ich sagte ihm 100.000 Obdachlose können nicht irren, im Sommer ist am schönsten unter freiem Himmel.
Radsportklamotten von Tchibo oder Aldi reichen für mich auch, das bisschen Gepäck kommt in eine 10 € Kanurolle. Ich hatte also keine Ausgaben über 100 €.

Die Vorbereitungen für Teil 2 waren dann doch umfangreicher:
Ich wollte ein möglichst stabiles Reiserad aber durchaus auch in Triathlon Position, da ich immer so Reise und so 200 - 250 km/Tag nicht so anstrengend sind wie in aufrechter Position.
Auf der Fahrradmesse in Köln sprachen wir bei einigen Ausstattern vor und mit dem Presse-Artikel der angeündigten tour und dem Wellfare Ziel, bekamen wir tolle Fahrrad-Rahmen von Patria, viele Reifen in 32 und 37 mm von Schwalbe, Marathon Supreme, Felgen Rigida DP 18, Helme und Brillen von Uvex und Licht von B+M.
Schlfsäcke bekamen wir später noch von Mammut (Daune 1000 gr).
Ich invesierte weitere 450 € unter anderem für eine Can-Creek-Sattelstütze, kaufte ein paar weitere Neuteile (Naben, Speichen, Kette, Kasette) ein paar gebrauchte Teile und nahm vorhandenen lenker und Bremsen und fertig war das Rad.

Ich plante die Strecke anhand von Straßenkarten, wir teilten auf: ich bin verantwortlich für Technik, Harald für Apotheke. Erwin lernt ein paar Brocken Türkisch ich Farsi und Chinesich, Harald Russisch.

Die Visa besorgen wir alle vorab, am schwierigsten für Turkemenistan, da gibt es nur 5 Tages Visa vom 8-12. Mai. Kosten aller Visa bei ca 400 €.

Vorbereitung Teil 3:
Bei chnineslovelinks schreibe ich Chin Gretels auf den Etappenorten an. Es gibt Resonanz....

Demnächst mehr zu Strecke 1
Wenn ihr mein Reisgefährt sehen wollt lest weiter:....
 
        #8  

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Vielen Dank für diesen interessanten Bericht. Ich lese sehr gerne und bewundernd mit.
 
        #9  

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Tour Teil 1.
Oberhausen -Olympia August 2007

Zu diesem Teil halte ich mich recht kurz, da ich hierüber keine Aufzeichnungen mehr habe. Zu der Tour von Griechenland nach Peking über die ich im folgenden berichten werde habe ich Aufzeichnungen.

Ich starte mit Erwin, der bei mir in der Nähe wohnt eines Nachmitags aus dem Ruhrgebiet über das Bergische Land. Südlich von Köln kommen wir an den Rhein und fahren bis einen Ort hinter Königswinter. Dort schlafen wir auf einer Wiese im Ort neben der Kirche. Für Erwin mit 49 J die erste Nacht im Freien, die er aber überlebt.

Am Tag zwei fahren wir nördlich von Koblenz über den Rhein und dann bis Bingen entlang des Rheins. Dann durch ein paar Weinfelder, in Worms queren wir den Rhein wieder und kommen Abends in die Nähe von Sinsheim, wo wir auf einem Feld nach 230 km die Schlafsäcke ausrollen.

Am dritten Tag werden werden wir in der Dämmerung von leichtem Nieselregen geweckt, kommen so früh los, fahren bei Heilbronn über den Neckea und erreichen im frühen nachmittag Haralds Heimatdorf in der Nähe von Ulm.

Von hier fährt Harald am nächsten Tag mit uns weiter. Wir starten wegen Abschied etwas später und kommen nachmittags in Regen. So mach wir heute eine kürzere Etappe und finden hinter Kempten ein schickes Baumhaus in einem Garten. Der Besitzer erklärt uns, es sei gerade fertig gestellt, und wir fragen ihn ob es denn groß genug sei drei Radfahrer zu beherbergen. Er lässt es auf einen Versuch ankommen und wir übernachten im Trockenen.

Am fünften Tag wollen wir rüber nach Italien. Erst nieselt es leicht, aber so leicht, das man denkt nicht nass zu werden, Nach einer Stunde sind wir doch nass. Da wir uns sicher sind, dass in Italien die Sonne scheint, fahren wir nach einem Stopp in Innsbruck aber weiter und nehmen im Abend den Brenner Pass der wirklich easy ist, sehr flach. Kurz vor oben hört der Regen auch auf und wir rollen noch so 30-40 km Richtung Bozen. Am rechten Straßenrand steht eine Scheune offen, da diese aber in der Nähe eines Bauernhauses ist fragen wir eben nach. Ja kein Problem wir können dort schlafen. Für Harald und mich Routine für Erwin sein erstes Bett im Stroh. Wir bekommen noch frische Milch und einen klaren Himmel

Am sechsten Tag wollen wir Erwin dann ein bisschen Bergfahren zeigen und nehmen nicht die Talstraße dach Bozen sondern fahren über 17 km die 1400 m hoch zum Penserpass. Konstant recht steil aber ok. Tolle Abfahrt dann nach Bozen und Erwin hat seinen ersten richtgen Alpenpass. Dann fahren wir noch den verkehrsreichen Karrerpass und den Pelgrino, der extrem steil dann bergab Richtung Venedig führt. So kommen wir auf gut 4000 Höhenmeter an diesem Tag und finden schon recht weit im Tal rechts von der Straße ein Gelände was wohl einem Sportverein gehört mit einem Festzelt. Da es heute nicht nach Fest aussieht, übersetze ich meinen Kollegen die des Italienischen nicht mächtig sind, dass "Proprietada Privada" "Radfahrer willkommen" heißt und wir schlafen dort recht gut.
 
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