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Thailand Reiseziele - Isaan

       
Der Isaan bildet den nordöstlichen Teil Thailands. Es liegt auf der Khorat-Hochebene und wird im Norden und Osten vom Mekong begrenzt, im Süden von Kambodscha. Im Westen trennen das Phetchabun-Gebirge, die Berge des Dong Phaya Yen und die Sankamphaeng-Kette den Isaan von Nord- und Zentralthailand. Im Isaan ist die Landwirtschaft der vorherrschende Wirtschaftssektor, aber wegen der ungünstigen Umstände bleibt der Ertrag hinter dem anderer Landesteile zurück. Der Isaan ist die ärmste Region in Thailand, hat aber in den letzten Jahren stark aufgeholt.

In der Region wird hauptsächlich (etwa 15 Millionen Sprecher) Isaan gesprochen, das der Laotischen Sprache und der Thailändischen Sprache sehr ähnelt. Die offizielle Landessprache Thai ist ebenfalls weit verbreitet. Die einheimische Sprache im Süden des Isaan (Surin) ist Khmer Surin, ein nördlicher Dialekt der Khmer-Sprache. Die meisten Einwohner sind Lao bzw. Isaan, dennoch war die Integration des Isaan in den modernen thailändischen Staat durch die gemeinsamen ethnischen Wurzeln der Lao, Thai und Isaan weitgehend erfolgreich.
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Im Jahr 2000 betrug die Gesamtbevölkerung des Isaan 20.825.000 Einwohner, von denen 40 % in den bevölkerungsreichen Provinzen Nakhon Ratchasima, Ubon Ratchathani, Udon Thani und Khon Kaen lebten. Diese Provinzen umgeben die vier bedeutendsten Städte des Isaan, die die gleichen Namen tragen: Im Jahr 2000 zählte man in der Stadt Udon Thani 220.493 Einwohner, in Nakhon Ratchasima 204.391, in Khon Kaen 141.034, und Ubon Ratchathani hatte 106.552 Einwohner. 1996 lebten nur 6,3 % der Bevölkerung der Region in Städten. Der Anteil war mit 12,4 % in Khon Kaen am höchsten und mit 2,8 % in Roi Et am niedrigsten. Daraus folgt, dass die Einwohner des Isaan zwar größtenteils außerhalb der Städte leben, sich aber im Umland der Städte ballen.

Die Kultur des Isaan ist stark durch das kulturelle Erbe der Lao geprägt und hat viel mit der des Nachbarstaates Laos gemein. Diese Affinität zeigt sich in der regionalen Küche, Kleidung, sakralen Architektur, Feiertagen und den Künsten.

Die traditionelle Kleidung ist der Sarong. Die Damenversion verfügt meist über bestickte Säume, während die Herren-Sarongs mit Karomustern geschmückt sind. Sie werden im Gegensatz zur Sitte in Zentralthailand nicht zwischen den Beinen befestigt. Der Pakama schließlich ist eine Stoffbahn, die als Gürtel, Kopfbedeckung, Hängematte oder auch als Badetuch verwendet wird.

Speisen der Isaan-Küche unterscheiden sich von den zentralthailändischen und laotischen, haben mit diesen aber auch vieles gemein. Die offensichtlichsten Charakteristiken sind der Gebrauch von Klebreis statt Duftreis und die feurige Chili-Würzung. Beliebte Gerichte sind Som Tam (auch: Tammakhung), ein Salat aus grüner Papaya und getrockneten Krabben, und gegrilltes Huhn (gai yang). Diese Gerichte haben in ganz Thailand Verbreitung gefunden, wenn auch in an den jeweiligen Geschmack angepassten Varianten, denen die extreme Schärfe und der säuerliche Geschmack fehlt, die man in Isaan vorzieht.

Der buddhistische Tempel (Wat), ist das wichtigste Bauwerk der meisten Dörfer. Diese Tempel dienen nicht nur der religiösen Verehrung, sondern werden auch als Fest- und Versammlungshallen genutzt. Architektonisch überwiegt der Lao-Stil, der schlichter ist als der ornamentale Thai-Stil. Das Gleiche gilt für Bilddarstellungen Buddhas.


Feiertage​

Die Bevölkerung des Isaan feiert eine Reihe traditioneller Feste, unter denen das „Bun Bungfai“-Fest mit seinen Feuerwerksraketen hervorzuheben ist. Es geht auf einen Fruchtbarkeitsritus aus vorbuddhistischer Zeit zurück und wird an mehreren Orten in Isan und Laos gefeiert, am heftigsten und berühmtesten sind aber die Feierlichkeiten in der Provinz Yasothon. Andere bekannte Spektakel sind das Kerzenfest von Ubon Ratchathani, das die buddhistische Fastenzeit im Juli einläutet, das Seidenfest von Khon Kaen, eine Art lokaler Handwerksmesse, die Elefantenschau von Surin und die „Bangfai Phayanak“ oder „Naga-Feuerbälle“ von Nong Khai.

Sehenswürdigkeiten​

Aus der Zeit der Khmer-Herrschaft über das Gebiet des Isaan stammen etliche Ruinen von Tempelanlagen im für diese Kultur typischen Baustil. Die bekannteste und größte dieser Tempelanlage ist wohl Phrasat Khao Phra Viharn, etwa 150 Kilometer südwestlich von Ubon Ratchathani. Die Ruinen liegen direkt an der Grenze, schon auf kambodschanischem Gebiet, können aber nur von thailändischem Boden aus betreten werden, da der Berg auf dem der Tempel erbaut wurde zur kambodschanischen Seite steil abfällt. Die Felsenburg galt während der Zeit der Roten Khmer deshalb auch als uneinnehmbare Festung. Das Gebiet war lange Zeit zwischen Thailand und Kambodscha umstritten, wurde aber 1965 durch einen Internationalen Gerichtshof Kambodscha zugesprochen. Ein kambodschanisches Visum ist für den Besuch dieser Tempel nicht erforderlich, wohl aber eine gute Kondition, um bei glühender Hitze mehrere hundert zum Teil verfallene Stufen zu erklettern um zu den auf der Spitze des Berges liegenden Ruinen zu gelangen.

Etwa 60 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Nakhon Ratchasima befindet sich Prasat Hin Phimai. Diese gut rekonstruierte Anlage, die etwa um 1100 n. Chr. erbaut wurde, ist eines der schönsten Beispiele der religiösen Khmer Architektur außerhalb von Kambodscha.

Eine andere bedeutende Tempelanlage an dieser Strecke ist Phanom Rung, in der Nähe von Prakhon Chai, Provinz Buri Ram. Dieser Khmer-Tempelkomplex wurde zu Ehren des Hindugottes Shiva auf einem 1300 m hoch liegenden erloschenen Vulkankegel errichtet und wird auch manchmal als das Angkor Wat Thailands bezeichnet. Der Tempelkomplex ist wohl das bedeutendste kulturhistorische Bauwerk in Nordost-Thailand.

5 km östlich von Phanom Rung liegt die Tempelanlage Prasat Mueang Tham. Diese relativ kleine Anlage – manche Forscher meinen, es sei ein ehemaliger Königspalast – liegt zu ebener Erde, neben einem von den Khmer seinerzeit angelegten großen künstlichen See. Der Tempel ist inmitten einer gepflegten Parkanlage vollständig restauriert worden und gibt einen guten Eindruck der damaligen brahmanischen Klosteranlagen. Das etwa 100 Meter × 100 Meter große Rechteck des Komplexes wird von vier kompakten, fast vollständig rekonstruierten Mauern aus Lateritblöcken umgeben. Der erste Hof wird mit von vier symmetrisch angeordneten Wasserbecken eingerahmt, ihre Stufen und Balustraden enden in Nagaköpfen. Von den im Zentrum der Anlage befindlichen Türmen ist der Hauptturm in der Mitte zerfallen, von den Türmen in den vier Ecken des Quadrats ein Turm ganz verschwunden, die restlichen drei wurden restauriert. Viele Giebelsteine und Türstürze sind Monumenträubern zum Opfer gefallen und verschwunden. Der berühmte Türsturz aus Phanom Rung mit Vishnu-Darstellungen tauchte aber 1973 bei einer Kunstausstellung in den USA auf und wurde auf Anforderung des thailändischen Fine Arts Department 1988 zurückgegeben.

Die Anlage Prasat Tameeang in der Nähe von Ban Kruat, Provinz Buri Ram gibt einen guten Eindruck von vom Regenwald überwucherten Ruinen.


Fortbewegung​

Eisenbahn​

Isaan besitzt zwei Eisenbahnlinien, die beide die Region mit Bangkok verbinden. Die eine verläuft ostwärts, von Nakhon Ratchasima durch Surin nach Ubon Ratchathani, während die andere nordwärts über Khon Kaen und Udon Thani nach Nong Khai führt.

Straßen​

Das Straßennetz des Isaan umfasst etwa 15.000 Kilometer, sein Herzstück sind die so genannte Thanon Mittraphap („Straße der Freundschaft“), die in den 1960er- und 70er-Jahren von den USA zur Versorgung ihrer Militärbasen angelegt worden ist. Eine über 1.700 Meter lange Straßenbrücke, die Saphan Mittraphap „Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke“, ein Entwicklungshilfeprojekt Australiens, verbindet Nong Khai mit dem laotischen Vientiane. Seit 2007 gibt es die Zweite Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke und eine Dritte Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke wurde 2011 eingeweiht. Obwohl der Mekong schiffbar ist, wird er kaum benutzt, da viele Stromschnellen und Strömungen die Fahrt erschweren.

Reisen im Isaan mit dem Bus sind natürlich auch möglich. Zwischen den großen Städten und Ortschaften fahren Busse, da aber die meisten Sehenswürdigkeiten außerhalb der Städte sind, könnte es ohne eigenes Auto oder Motorroller schwierig werden. Aber natürlich fahren im Isaan auch Taxen.

Die Anreise zum Isaan mit dem Auto z. B. über den Highway Nr.1 (Phahonyothin) bis Saraburi, dann weiter auf Highway Nr.2 (Mitraphab) bis Nakhon Ratchasima. Die Gesamtstrecke beträgt ca. 260 km. Oder von Minburi in Bangkok über Chachoengsao, Phanom Sarakham, Kabinburi, Pak Thong Chai bis nach Nakhon Ratchasima. Die Gesamtstrecke beträgt ca. 270 km.

Mit dem Bus​

Vom Mo Chit Busbahnhof in Bangkok aus gibt es regelmäßige Busverbindungen zu allen Provinzen des Isaan. Einige der Busse halten zwischendurch an mehreren Stellen, während andere direkt das gewünschte Ziel anfahren. In einigen Nachtbussen gibt es auch Schlafsitze für die Passagiere.

Mit dem Flugzeug​

Flughäfen existieren in Udon Thani, Ubon Ratchathani, Khon Kaen, Nakhon Phanom, Sakon Nakhon, Roi Et, Loei, Buri Ram und Nakhon Ratchasima. Von der Hauptstadt Bangkok werden alle Ziele angeflogen. Die angebotenen Flüge sind nicht teuer und somit eine echte Alternative zu Bussen oder dem Auto.
 
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