Allgemeine Frage Rosen von Kindern abkaufen oder nicht?

  • Ersteller
        #11  

Member

Member hat gesagt:
Etwas zu geben ist also nicht im Sinne der Kinder.
Kennst du denn etwas was im Sinne der Kinder wäre?
Wenn man nicht gerade das Geld und das große Herz eines Rainer Calmund hat, dann ist einem als Tourist eigentlich unmöglich etwas Gescheites zu tun außer das Leid der Kinder etwas zu mildern. Sei es durch eine Mahlzeit oder etwas Geld.
Es ist mir klar das die ganze Tour auf Mitleid aufgebaut ist. Trotzdem bin ich dagegen kategorisch nein zu sagen nur weil man aus nachvollziehbaren Gründen so eine Masche ablehnt.
Das Leben der allermeisten dieser Kinder ist eigentlich schon vorbei bevor es richtig begonnen hat. Die werden von klein auf schon zu Kriminellen erzogen und kennen gar nichts anderes.
Spendet man was, dann gewinnen die Hintermänner. Gibt man nichts, und die Kinder bringen kein Cash nach Hause, dann haben sie mit Repressalien zu rechnen, werden oftmals geprügelt.
Das wird sich nicht ändern, solange der Staat da nicht mit aller Härte durchgreift.
Da kann man als Tourist nichts tun, ausser den Augenblick etwas zu erleichtern.
Ich bin in Pattaya vor langen Jahren von so einer Kinderbande die angeblich Blumen verkaufen wollten richtig abgezockt worden und habe dann auch lange Zeit gar nichts mehr gegeben.
Irgendwann habe ich dann gemerkt das daß auch nicht richtig war.
 
        #12  

Member

Kinder gehören in die Schule und nach der Schule sollen sie das machen was Kinder am liebsten tun. Nämlich zusammen spielen und so langsam aber sicher sich selber ein soziales Umfeld aufbauen in das sie in ihrem kindlichen Alter auch reingehören.

Das ist nun mal die beste Möglichkeit zur Vorbereitung auf das spätere Erwachsenenalter.

Daher : Kinderarbeit ein klares nein.

Den Rosenverkauf von Kindern auf der Strasse habe ich leider auch schon hier in DACH erlebt. Den Eltern dieser Kinder gehört eine Tracht Prügel verabreicht.
 
        #13  

Member

Member hat gesagt:
Kennst du denn etwas was im Sinne der Kinder wäre?
Eine grossangelegte Informationskampagne des Staates vielleicht. Aber bei mir würde das wohl auch nichts bringen. Ich bin der Typ der immer etwas gibt. Ich kann da einfach nicht "nein" sagen. Ist egal wo. Ich bin für jeden Bettler ein *dankbares Opfer" und wenn ich jemandem helfen kann, ders nötig hat entschädigt das für die anderen. Ich bin da deiner Meinung. Wenn mann denen die für die Bettelmafia nichts gibt, müssen diese das ausbaden. Ein perverses System..Ich wollte einfach nur sagen, diese Kinder haben nichts davon, das Geld geht an eine verbrecherische Organisation. Die Eltern der Kinder bekommen etwas, weil sie die Kinder zur Verfügung stellen.
 
        #14  

Member

Member hat gesagt:
Den Rosenverkauf von Kindern auf der Strasse habe ich leider auch schon hier in DACH erlebt. Den Eltern dieser Kinder gehört eine Tracht Prügel verabreicht.
Der Unterschied zu Dach ist halt das die Eltern der Kinder die für dieses Geschäftsmodell in Thailand missbraucht werden oft gar nicht wissen was mit ihren Kindern geschieht.
 
        #15  

Member

Konkret auf die Frage von @Katusch, ist meine Antwort eindeutig. Nein! Gehört das Kind zur Bettelmafia, dann unterstützt man das System, hilft vielleicht kurzfristig dem bettelnden Kind ein wenig, aber richtet langfristig einen größeren Schaden an. Das Geld ist wohl besser als Spende für eine Kinderhilfsorganisation angelegt. Die gibt es auch speziell mit dem Fokus auf Straßenkinder. Es ist natürlich menschlich, dass man sich von traurigen Kinderaugen berührt fühlt und das Geld lockerer sitzt, aber das ist ja genau das Geschäftsmodell.

Wenn es vielleicht "nur" die Eltern sind, die ihre Kinder Betteln schicken, unterstützt man vielleicht kein kriminelles System aber man verhindert ebenfalls, dass die Kinder eine altersgerechte Kindheit verbringen dürfen und sie zur Schule gehen.

Gerade in der Nähe zu Rotlichtvierteln, sehe ich Bettelkinder noch viel kritischer. Es gibt halt leider genug kranke Gestalten, die es auf Kinder abgesehen haben. In Kambodscha, wo das Problem viel größer als in Thailand ist, sind die Straßen der Touristenviertel ja voll von Bettelkindern. Den ganzen Tag, obwohl sie die Möglichkeiten haben die Schule zu besuchen. In Phnom Penh hatte sich dann mal ein Hotelgast so ein Kind zum Plantschen mit ins Hotel genommen und ist ihm nach meinem Geschmack viel zu Nahe gekommen. Was sonst so passiert, möchte man vielleicht alles gar nicht wissen. Aber Kinder sollte man da komplett raushalten.

Es gibt genug NGO's und GO's die sich um die Belange verarmter Kinder, Waisen usw. weltweit kümmern. Selbst in den kaputtesten Ländern dürfen diese Organisationen meist noch arbeiten, während andere Hilfe als Einmischung betrachtet wird. Es gibt wirklich nur absolute Ausnahmefälle, in denen ich Kindern etwas geben würde. Auch mit einer Essensspende unterstützt man indirekt das System, leider. In Touristenländern auf dem Land, da wo keine Touris hinkommen, sieht man auch keine Bettelkinder mehr, obwohl es den Menschen dort häufig viel schlechter geht. Die kommen aber über die Runden.

Notsituationen sind für mich z.B. Bürgerkriegsflüchtlinge. Die sieht man in Westafrika z.B.. Die kommen dann aus einem total kaputten Land in das etwas weniger kaputte Nachbarland. Hilfe, außer dort nicht verfolgt zu werden, können sie aber keine erwarten und Hilfsorganisationen sind dann oft noch nicht vor Ort. In solchen Fällen unterstütze ich dann auch mal direkt. Geflüchtete Familien schicken aber nicht ihre Kinder zum Betteln, weil sie ihre Kinder nicht in Gefahr bringen wollen, sondern das machen normalerweise die Erwachsenen.

Ansonsten kann ich nur empfehlen sich außerhalb eines Urlaubs mit dem Thema zu beschäftigen. Gerade zu Corona kommen einige ja nicht so zum Geld ausgeben und könnten vielleicht wohlüberlegt, Geld an eine Kinderhilfsorganisation spenden.
 
        #16  

Member

Mal ein etwas provokanter Gedanke...

Bei einer Rose für 50 Baht oder kleinen Geldspende bekommt man moralische Bedenken.

Wenn man aber ein Mädel von der Beach Road oder Soi 6 durchnimmt, das den Großteil seines Lohns an die Familie schickt / schicken muss, damit es die Sippe daheim auf den Kopf hauen kann, ist alles in Ordnung.

Ich will hier niemanden verurteilen oder sagen, dass alle Mädels in Pattaya zur Prostitution gezwungen werden.
Sobald es aber um Moral geht, wird gerne mit zweierlei Maß gemessen.

Meiner Meinung nach muss das jeder mit sich selbst ausmachen.
Bei mir hängt es meist von der Situation ab und ob ich etwas „Kleingeld“ griffbereit hab.

Ob die Person nun tatsächlich bedürftig ist oder von der Mafia geschickt wurde...darüber denk ich gar nicht nach, weil man es sowieso nicht ändern kann und wie @bkk schon erwähnt hat, ist es wohl besser, wenn die “Mafia-Bettler“ nicht mit leeren Taschen nach Hause kommen.
 
        #17  

Member

Member hat gesagt:
Ob die Person nun tatsächlich bedürftig ist oder von der Mafia geschickt wurde...darüber denk ich gar nicht nach, weil man es sowieso nicht ändern kann und wie @bkk schon erwähnt hat, ist es wohl besser, wenn die “Mafia-Bettler“ nicht mit leeren Taschen nach Hause kommen.
Aber dann sollte einem auch klar sein, dass aufgrund dieser Spenden am nächsten Tag ein anderes unschuldiges Kind zum Betteln geschickt wird.
 
        #18  

Member

Es war während meiner Bangkok-Zeit. Dort auf den Straßen ist es ein durch und durch organisiertes Geschäft, eine regelrechte Bahtmafia. Es hat seinerzeit eine Razzia gegeben und die wurden von der Polizei ausgehoben. Bei einem Kopf der Gang, der in der Soi 4 festgenommen wurde, hat man über 50.000 Baht sichergestellt.

In meiner Geschichte Emotional Bangkok Night Stroll habe ich da glaube ich auch etwas drüber geschrieben. Mein Freund Thong hat mich damals über diese Szene aufgeklärt.

Soweit ich mich erinnere, hat lediglich Thaksin mal aktiv was gegen diese Bettelmafia unternommen.
 
        #19  

Member

Member hat gesagt:
Aber dann sollte einem auch klar sein, dass aufgrund dieser Spenden am nächsten Tag ein anderes unschuldiges Kind zum Betteln geschickt wird.
Das System wird sich auch nicht ändern wenn der Staat nicht durchgreift. Hilfsorganisationen gibt es gerade in Pattaya schon seit Jahrzehnten, und das ist auch gut so. Auch die ändern nichts daran. Einigen Kindern wird geholfen, klar. Aber die meisten bleiben doch auf der Strecke.
Eine Hilfsorganisation hat sicher nicht die Macht dem Übel die Wurzeln auszureißen.
Ob ich jetzt was gebe oder nicht ändert nichts daran daß am nächsten Tag wieder Kinder auf die Touristen los gelassen werden.
Das war in den 90ern schon so und wird es in 30 Jahren noch geben wenn man das Schicksal der Kinder den Hilfsorganisationen überlässt.
Aber wer legt sich dort schon gerne mit der Mafia an? Das wirbelt zu viel Staub auf...
 
        #20  

Member

@bkk, einzelne werden durch Spendenverzicht das System nicht austrocknen können. Ich denke, darüber sind wir uns einig. Wird viel Geld gegeben, betteln umso mehr Kinder. Bei weniger Spenden sind es vielleicht weniger. Wenn ich etwas Gutes tun möchte, dann ist mein Geld bei einer Hilfsorganisation aber noch besser angelegt als bei der Bettelmafia, auch wenn ich dort vielleicht durch ein lächelndes Kindergesicht unmittelbar etwas zurückbekomme.
 
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten