5. Akt Zeit zum Wechsel – Auf zu neuen Ufern
Am 31. Januar Rückflug wie immer.
Ankunft in FFM. Mein Kumpel hat mich abgeholt. Schock von +35° nach -5° ich habe mir auf den100 Meter zum Auto fast den Allerwertesten abgefroren.
Heimgefahren geduscht umgezogen und abends in meine Stammkneipe.
Da saß ich dann ich arme Sau, braungebrannt und voller Heimweh nach LOS.
Oder wie Goethe es ausdrücken würde.
Da saß ich nun, ich armer Tor! Und war so geil als wie zuvor
.
Um mich herum das gleiche wie vor meinem Abflug.
Wetter mies, Menschen ohne Lachen, Emanzen unhübsch hatten dazu kalte Lippen, kalte Finger und trugen Stumpfhosen - Erotikkiller pur.
Keine Aussicht auf Sex außer Handbetrieb mit der Gefahr von Sehnenscheidenentzündung und Schwielen an den Fingern.
Plötzlich im Hinterkopf: Morgen ins Reisebüro und nächsten Urlaub buchen.
Dann der Gedanke: Und danach? Same Procedure every Month?
Warum Urlaub, warum nur halbe Sachen? Mach doch Nägel mit Köpfen.
Was hält mich eigentlich hier?
Familie? Keine Eltern, Geschwister oder Kinder. Bald auch endgültig geschieden.
Besitz? Belastet nur. Kann man verkaufen oder verschenken.
Arbeit? Das bisschen kann ich von überall erledigen (Internet) und wenn nötig auch mal kurz einfliegen.
Freunde? Echte Freunde wirklich nur 2, man kann ja telefonieren und sich ja ein- zweimal im Jahr besuchen.
Dann fiel mir noch ein Spruch ein, den ich irgendwo aufgeschnappt habe
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
OK der Stachel saß tief.
Bin mit dem Gedanken heim und habe darüber geschlafen.
Am nächsten Tag ToDo-Liste erstellt und noch mal darüber geschlafen.
Am Tag 3 alles angeleiert.
Makler beauftragt zum Hausverkauf.
Vermietetes Appartement wg. Eigenbedarf zum 31.7. gekündigt.
Mit Autohändler gesprochen und mein Auto gerade 9 Monate alt zum Verkauf angeboten
Mit Anwalt gesprochen, Scheidungstermin Ende April vorsehen.
Geschäftspartner informiert, dass neue Aufträge ab Mai von LOS aus erledigt werden.
Briefe an Versicherungen, Banken und Behörden vorbereitet.
Jahresbedarf Kondome gekauft.
Abgewartet bis April, fiel mir verdammt schwer. Wollte eigentlich direkt zurück. Frei nach meinem Moto „Today is the first day of the rest of my life“.
Aber die Vernunft hat gesiegt. Wollte halt noch die Scheidung abwarten, hätte ja sonst dafür extra wieder herfliegen müssen.
Scheidungstermin: 11. Mai 2010. Endlich frei.
Jahresvisum in Stuttgart abgeholt
Vorbereitete Briefe abgeschickt, Postnachsendeantrag erteilt.
Geburtstag am 15. Mai noch abgewartet.
Abflug am 16. Mai
Ankunft am 17. Mai 2010
Endlich zu Hause.