Thailändisch lernen

Stop and go

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Nachtrag

Als Autor macht man sich ja irgendwann mal Gedanken, wie man denn sein Werk nennt - ähnlich wie das Eltern mit Ihrem Nachwuchs tun. Und vermutlich haben schon einige erkannt, dass ich mir damit vermutlich am meisten Mühe gegeben habe bei meinen Berichten. Nachdem der Reisebericht - der letzte einer gar nicht mal so kurzen Reihe - vor Wochen zu Ende geschrieben und geistig zu den Akten gelegt war, ist mir vor ein paar Tagen wieder eingefallen, dass mir ein berichtenswertes Erlebnis durch die Schreiber-Lappen gegangen war, welches ich nun kurz nachholen möchte.

Stop-and-Go - ist ja nicht nur eine Art sich durch die 24-Rush-Hour in Manila im Taxi zu bewegen, nicht nur das Inselhüpfen innerhalb der Philippinen oder auch oft der Sprung von dort nach Thailand oder umgekehrt, und auch nicht das Wechsel der Partylocations in den Walking Streets, wo man Agogo auf Agogo abklappert auf der Suche nach DER Schönen der Nacht - sondern auch der Lebensrhythmus zwischen den Urlauben, die doch zwei ganz verschiedene Geschwindigkeiten aufzeigen.

Nun aber möchte ich von einem weiteren Stop-and-Go Erlebnis berichten, welches mir auf der Heimfahrt von Angeles City zum Terminal 1 des Flughafens nach Manila widerfuhr:

Wie mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden, holte mich der bei der Margarita Station gebuchte Fahrer pünktlich an meinem Hotel ab und fuhr durch halb Angeles City auf den Highway. Ich sitze wie immer hinten und lese ein Buch oder versuche zu schlafen - was mir allerdings so gut wie nie gelingt. Die Fahrt dauert bereits knapp zwei Stunden, als sich mein Magen bzw. Darm bemerkbar macht. Auf jeden Fall irgendwas, was eigentlicha am Besten immer nur im Unterbewusstsein funktionieren sollte. Eigentlich war ich bisher immer stolz auf mich gewesen, dass ich ohne chemische Unterstützung im Flugzeug einen Platz am Fenster belegen konnte und nach 8 Stunden bei der Landung erst wieder aufstehen muss. Kein Toilettenbesuch, kein Beinevertreten (dank Trombose-Socken), kein Garnichts. Nun, auf jeden Fall wurden die Krämpfe immer schlimmer und bevor es schlimm endet, wage ich ein Wort an den Fahrer und bitte Ihn beim nächsten Fast-Food-Restaurant zu halten, weil ich dringend auf Toilette müsste. Statt eines "Null Problemo" verwies er jedoch auf die Rush-Hour in Manila um uns herum und dass er nicht so einfach halten könne. Ich entgegnete "It is really urgent" und setzte mein Hundegesicht auf, was den Fahrer dann dazu brachte in seinem Handschuhfach zu kramen und mir einen Immodium-Akkut Tabletten-Blister in die Hand zu drücken, in dem noch 2 Filmtabletten waren. Dankbar nahm ich eine ein und spülte Sie mit einem Schluck Eistee runter. Die Tablette half zwar sofort, aber als der Fahrer dann nach 30 Minuten fragte ob ich immer noch auf Toilette müsste, sagte ich sicherheitshalber "Yes, please". Keine zwei Minuten später hielt er mitten in der Stadt am Strassenrand vor einem CHOWKING.
Im einem CHOWKING Restaurant war ich zugegeben bis dahin nur zwei Mal und beide Male habe ich danach auch gleich wieder bereut. Für mich steht es auf der selben No-Go-Ebene wie JOLLIBEE. Einfach nicht lecker. Aber wie alles natürlich individuelle Geschmackssache. Auf jeden Fall bin ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken rein ins Restaurant, habe mich kurz umgesehen und als ich nicht fündig wurde, fragte ich einen Mitarbeiter nach den "Rest-Rooms". Der verwiess auf eine Treppe, die ich dann auch sofort hoch bin. Mich erstmal durch einen Pro-Forma-Kauf zum Toilettenbesuch autorisierten Kunden zu machen war leider nicht im Bereich des realisierbaren. Oben fand ich dann tatsächlich gleich das WC und bin hinein.

Als Fernreisender stösst man auf viele Kulturen, auf viele aussergewöhnliche Orte und vor allem - auf viele WCs. Es gibt dabei Perlen - und es gibt... Tore zur Hölle.

Dieses WC im CHOWKING in Manila City gehörte ohne Zweifel zu den 5 übelsten Toiletten, die ich in meinem Leben bisher benutzen musste. Noch auf der Treppe schrie mein Darm "Feuer frei" und ich legte die letzten Meter einen Sprint hin. Bei dem WC hing das Waschbecken aus der Halterung. Wie nach einer Schlägerei in einem James-Bond-Film. Nur ohne James Bond. Interessant, aber unwichtig. Die Toilettentür war nicht abschliessbar. Übel, aber auch egal - denn zum Glück war sie frei und während meines Besuchs klopfte auch niemand gegen die Tür. Die Toilette hatte keine Brille und stand bereits halb voll mit Wasser uns sonstigem. Hier fing es an wirklich ungemütlich zu werden, aber... auch dies hinderte mich nicht auf die kleinen herumschwimmenden Häufchen noch einen Sturzbach hinzuzufügen. Ja, es musste einiges raus. Danach war mein Darm wieder lieb und ich hatte ein Lächeln auf den Lippen. Deshalb war es mir fast auch egal, dass kein Toilettenpapier zu finden war und ich mich mit - da erkennt man den Möchte-Gern-Reise-Profi - Tempos aus meinem Rucksack zurück in die zivilisierte Welt reinigen musste. Dabei hörte ich allerdings auch schon den nächsten Kunden vor der Tür stöhnen, aber ok. Ich war fertig.

Wirklich fertig.


Diesen letzen Absatz widme ich deshalb natürlich auch dem netten, verständnisvollen und gut ausgerüsteten Fahrer von der Margarita Station in Angeles City :D

Gracias, Senor.
 
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Eines Abends auf'm Clo,
gegen acht oder so
Dachte ich mir
warum sitzt du hier?
Drückst so manches aus'm Gedärm,
stinkt und mach noch lärm.
Nun bist Du ein Scheisser,
Liberal und progressiver
Und im Grunde doch ein Spießer.
Sitzt auf'm normalen Clo
Hast einen normalen Po
Und weißt eigentlich nicht was Du willst
Mit Deiner Abort Philosophie.
 
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