Member hat gesagt:
Wie sind den deine Gedanken zur Finanzierung der Idee von dieser Gruppe (die sich das Dauerauswandern nicht leisten können) so?
Wie soll ich das genau sagen? Es ist ja nicht so, dass alle die exakt gleiche Situation vorfinden und man den "Masterplan" anbieten könnte.
Zum Einen denke ich, dass ich selber früher zu viel getrödelt habe und mein Studium deshalb lange dauerte, Ausbildung zuvor inbegriffen.
Wer also hier früher als ich ansetzt, hat schon etwas gewonnen:
* Früh beginnen zu investieren
Dann kann man die Reihenfolge seiner Investitionen steuern. Zuerst würde ich in sich selbst also in die eigene berufliche Verbesserung investieren. Ich halte persönlich viele derer, die in Werbeclips vom schnellen einfachen Geld durch Bitcoininvestments und ähnlichem sprechen für fragwürdig. Eine solide Ausbildung wäre zielführender - es ist eine mühsame Angelegenheit in den meisten Fällen, das ist so.
* In die eigene Ausbildung investieren
Zum Dritten kann man Fehler versuchen zu vermeiden. Wer früh aus einer Laune heraus heiratet weil die Liebe einen überkommt und sich so finanziell in eine Situation bringt die einen instabil werden lässt, schadet sich selbst. Kinder, Ehe, Haus... diese Dinge sollte man nicht überstürzen und auch Eheverträge sind nicht immer etwas Negatives.
* Fehler versuchen zu vermeiden
Dann kann man heran gehen, dass was man "mehr als man braucht" zu investieren. Meistens ist Beharrlichkeit und nicht die Höhe entscheidend. Wer ganz passabel verdient aber einen Großteil investiert, vergisst vielleicht auch zu geniessen und das wiederum demotiviert vorzusorgen. Grenzenloser Frugalismus kann das genaue Gegenteil bewirken. Wer eine Diät mit Vollbremsung einleitet, hält das oft nicht lange durch.
* So paradox es klingt: das Leben geniessen.
Die anderen Dinge sind sehr technischer Natur und wurden oft beschrieben:
* Diversifizieren beim Investieren. Aus meiner Sicht nichts machen, was einen ewig bindet. Wer Auswandern will und zugleich ein Haus auf Kredit anschafft das er abbezahlt bis er 70 ist, ist vielleicht zu stark an einen Ort gebunden. Das Auswandern und auch Teilzeitauswandern verträgt sich manchmal damit nicht. Das gilt auch für die, die auswandern denn auch 100 000 Euro für ein Kondominium, können mehr belasten als man das wünscht.
Insgesamt sollte man nicht über seine Verhältnisse leben .
Gefahren und Risiken nicht unterschätzen. Die Krankenversicherung ist kein Selbstzweck sondern der Schutz vor nicht nur gesundheitlichen Risiken. Gesundheit ist das Kapital, dass wir haben um uns selbst zu helfen.
* Risiken hinreichend absichern
Modelle wählen, die zu einem passen. Teilzeitauswandern ist aufgrund des zuvor genannten Punktes (auch übrigens für mich!), die bessere Alternative. Mindestens rate ich dazu, nicht alle Brücken abzureissen und keine verbrannte Erde zu hinterlassen.
* Verbindungen halten, Netzwerke pflegen
Eigene Ansprüche realistisch betrachten. Ich kaufe mir kein Auto. Weder hier noch sonst wo. Gut, der Dienstwagen macht es mir hier einfach aber ich habe meinen Führerschein erst spät erworben und noch nie selber ein Auto gehabt, das mich etwas kostet. Nie. Das ermöglicht einen super Spielraum für Rücklagen. Auch sehr teure Mieten in riesigen Wohnungen in Deutschland, sind vielleicht nicht optimal.
* Nicht über die Verhältnisse leben
Wenn man einen Partner hat, sollte der auch arbeiten und das bestenfalls auch so, dass es auskömmlich ist. Wer aber meint die Frau solle zu Hause den Haushalt schmeissen muss halt bedenken, dass er dann alles alleine stemmen wird was wiederum weniger Spielräume schafft. Zudem ist eine Frau die eigenständig ist oft glücklicher.
* Partnerin motivieren auch zu arbeiten
Das sind ein paar Grundregeln, die ich erkannt habe. Selbstkritisch anführend: erst spät, aber nicht zu spät.
Fragen wir uns mal ehrlich: sind wir optimal, perfekt? Meistens nicht, ich nicht. Aber Selbstreflexion, Befähigung zur Selbstkritik und die Bereitschaft sich zu verändern, sind gutes Rüstzeug.
Auch für den Plan einmal auszuwandern.
Member hat gesagt:
Selbst bei einer Durchschnittsrente haben doch viele eine Immobilie, die sie vermieten oder verkaufen können. Zudem sollte man auch privat vorsorgen.
Wieviel Geld jemand braucht ist natürlich individuell. Mir fällt nur hier im Forum auf, dass einerseits Leute im Urlaub locker flockig 300-400 € am Tag brauchen und dann auf der anderen Seite teilweise behauptet wird 1500 € im Monat reichen gut zum Leben in Thailand. Dann müssen sich einige aber gewaltig umstellen.
Auch das wobei Du ja Dein Budget für Dich selbst formuliert hast (2-3 k) und das doch akzeptiert werden kann. Ich finde es einen Tick zu viel (wenn man vom Nötigen spricht), jedoch wer hier unter 1500 im Monat berechnet, sollte folgende Preistreiber nicht aus dem Blick verlieren:
* Inflation
* Klimawandel
* Migration von betuchten Menschen nach Thailand, die die Preise treiben
* nicht immer sicher gestellte Renten aus Deutschland (keine politische Diskussion, aber ich bin mir nicht sicher wie sich die Renten entwickeln bei den Boomern... private Renten als Zusatz sind wirklich eine Alternative und die muss man früh beginnen aufzubauen, wenn man das so sieht).
Member hat gesagt:
M.e. ist Dauerauswandern günstiger als Teilauswandern. Doppelte Miete und/oder Nebenkosten, Flüge.
Miete in Thailand deutlich günstiger bei Jahresvertrag.
KV ist teurer für dauerauswanderer. Aber was noch?
Die Möglichkeit sich in Deutschland medizinisch umfassender zu versorgen, ist beachtlich. Auch ist es ein Rückzugspunkt, falls es doch nicht so läuft und wer dauerhaft auswandert kann das eher machen, wenn er keine Familie in D hat bei einem Altersunterschied zur Partnerin wie bei mir.
Wenn man die aber dauerhaft mit nimmt und das in den besten Jahren, wird viel Geld an der Seite haben müssen um das abzusichern. Habe ich nicht. Nicht diese Summen - das geht schnell mal in die Millionen.