Der Flughafen von Siam Reap erinnert mich ein bisschen an Ko Samui. Vor dem Flugfeld stehen lauter neue Gebäude, großzügig verteilt. Alles ist hell und freundlich und mit viel blühenden Pflanzen bewachsen. Die Einreise, inklusive Visa on Arrival für 30,- Dollar, war nach einer knappen Stunde erledigt.
Vor dem Flughafengebäude findet man reichlich Taxis, Limousinen und andere Möglichkeiten für die Weiterreise. Ich entschied mich für ein TukTuk, da es noch früh am Nachmittag war, und ich reichlich Zeit hatte. Die Fahrt ging über gut ausgebaute Straßen, manchmal gesäumt von Bäumen, einer Allee gleich. Überall standen neue großzügige Häuser, inmitten einer üppigen dichten Vegetation. Und überall wurde gebaut.
Unterwegs kaufte ich eine neue Simmkarte und ein bisschen Guthaben mit LTE. Für insgesamt unter 15,- Dollar hat das für meinen kompletten Aufenthalt in Kambodscha gereicht. Nach etwa einer Stunde erreichten wir das Apsara Centerfold in Siam Reap. Das Hotel liegt sehr zentral und verfügt über einen Pool, für mich sehr wichtig, wenn kein Strand in der Nähe ist. Das Zimmer im Erdgeschoss war in Ordnung, mit dem Standard in Thailand aber nicht zu vergleichen. Frühstück war inklusive und ein Restaurant mit Terrasse war auch vorhanden. Das Personal sprach sehr gut Englisch und war bei der Organisation meiner Aktivitäten außerordentlich hilfreich.
Bei einem Besuch der Lucky Love Bar in Pattaya hatte ich Daniel, einen sympathischen Schweizer, kennen gelernt. Daniel hatte sich beruflich und beziehungstechnisch eine Auszeit genommen und reiste 3 Monate kreuz und quer durch SOA. Er weilte schon seit drei Tagen in Siam Reap, und kam umgehend auf ein Bier in mein Hotel, nachdem ich Ihn von meinem Eintreffen unterrichtet hatte. Bei unserem Treffen erfuhr ich schon einiges über die Infrastruktur, Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Bars und Nachtleben in der Stadt.
Jung und sportlich wie Er war, hat er die Gegend mit dem Fahrrad erkundet, und sich an diesem Tag total verausgabt. Er war sehr erfreut, über meine Anwesenheit, da er auch allein unterwegs war, und bis jetzt keinen Anschluss gefunden hatte. Wir verabredeten uns um 20:00 Uhr zum Abendessen, und während er sich ausruhte, erkundete ich erst mal die nähere Umgebung. Was ich vorfand gefiel mir ausgesprochen gut. Es gab unzählige Kaffees und Restaurants, Kneipen, Bars und Pubs, sowie Geschäfte, Straßenhändler und Shops mit Souvenirs und Tand.
Siam Reap und die Ruinen von Ankor sind ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Deshalb ist auch den ganzen Tag sehr viel Betrieb in der Stadt, die sich dann abends regelrecht zu einer Partymeile wandelt. Tagsüber und am frühen Abend kann man noch relativ entspannt durch die kleinen und verwinkelten Gassen ziehen, am späten Abend bis in die Nacht allerding, ist es nur noch ein Geschiebe und Gedränge, begleitet von furchtbar lauter und nerviger Musik aus zahllosen Lautsprechern.
Daniel holte mich pünktlich in meinem Hotel ab. Er wohnte gerade mal 300 Meter entfernt, allerdings genau im Zentrum und war nicht sehr glücklich mit seinem Hotel. Es hatte keinen Pool und die laute Musik bis spät in die Nacht nervte erheblich. Die Lokale bieten neben internationaler Küche auch die landestypischen Spezialitäten an. Die Variationen aus verschiedenen schmackhaften Eintopfgerichten, bestehend aus Fleisch, Gemüse und Reis sind sehr lecker und auch preiswert, Die Gerichte mit gegrilltem Fleisch, Rind, Schwein, Geflügel, Lamm und Krokodil sind dann schon etwas teurer. Ausgenommen davon sind Frösche, die man auch bei vielen Garküchen an den Straßen angeboten bekomm, Fisch und Meeresfrüchte gibt es fast gar nicht. Die Getränkepreise empfand ich eher als moderat.
Als wir nach dem Essen, zur vorgerückter Stunde, noch durch einige Bars, Musikkneipen und Discotheken zogen, wurden wir auch das eine oder andere mal von Frauen angelächelt und auch angesprochen, das Angebot empfand ich aber eher als gering. Zwei Bars in der Innenstadt sind als Treffpunkt für Freelancer bekannt, die drei wirklich attraktiven Mädels dort, konnten sich vor Bewerbern aber kaum retten. Eine weitere Möglichkeit für einen Druckausgleich ist eine überschaubare Zahl von Massageläden. Bei einem Versuch, den ich dann aber abgebrochen habe, musste ich die Erfahrung machen, dass die Preisvorstellungen außerordentlich hoch und der Servicegedanke sehr niedrig angesiedelt sind. Ich fand auch die arbeitenden Damen nicht sonderlich attraktiv. Man kann auch z. B. über WeChat Kontakte knüpfen, allerdings überwiegt hier der Anteil der Ladyboys.
Daher beschlossen Daniel und ich, uns am nächsten Abend von einem TukTuk zu diversen „Karaoke Bars“ oder Clubs mit einschlägigem Angebot fahren zu lassen. Aber auch diese Erfahrung war eher Ernüchternd, wenn man es mit Thailand vergleicht. Zwar war die Anzahl wirklich hübscher und williger Frauen hier deutlich größer, aber auch die Preiskurve ging mit gutem Aussehen steil nach oben. In einer Karaoke Bar haben wir nach einer knappen Stunde für das Zimmer, ein bisschen Musik und ein paar Getränken schon über 50,- Dollar bezahlt, ohne das es zu Interaktionen mit den zur Auswahl stehenden Damen gekommen ist. Bei einem unserer Gespräche erzählte mir Daniel, dass er eher auf den nordischen Typ Frauen steht, und mit den kleinen, dunklen Asiatinnen eigentlich nicht viel anfangen kann. Warum er dann für 3 Monate nach Asien fliegt, konnte er mir aber nicht beantworten. Daniel fuhr an meinem dritten Tag weiter nach Pnom Phen und unterrichtete mich über Line von den Hotspots und Möglichkeiten vor Ort.
Das eigentliche Highlite, in der Region sind aber die Ruinen von Ankor Wat und die ganzen darum herum liegenden Tempelanlagen. Man hat diverse Möglichkeiten, seine Besichtigungstouren zu gestalten. Neben Bussen, Autos oder mit dem Fahrrad, ist die wohl am häufigsten gewählte Variante das Tuktuk. Dabei handelt es sich meistens um einen Motorroller oder ein anderes Zweirad mit einer Anhängerkupplung und einem einachsigen Anhänger, der vier Personen Platz bietet. Die meisten Hotels haben Tuktuk Fahrer, die bei Bedarf zur Verfügung stehen, aber man findet diese Transportmittel an jeder Ecke, und man kann sich mit den Fahrern selbst arrangieren. Die Preise richten sich mehr nach der Dauer der Dienstleistung als nach der Länge der Tour. Von zwei Fahrern hatte ich dann schnell die Telefonnummer und war somit immer mobil.
Ich habe mich im Vorfeld schon auf meinen Besuch von Ankor Wat vorbereitet. Will heißen, dass ich einiges an Literatur über die Geschichte, Entstehung, religiöse und kulturelle Bedeutung und so weiter, gelesen und recherchiert habe. Ich kann diese Herangehensweise nur empfehlen, denn bei den Besichtigungstouren wird man von den ganzen Eindrücken und Informationen schier erschlagen.
Da ich reichlich Zeit hatte, habe ich mich für ein drei Tage Ticket entschieden, und die Besichtigungen am Vormittag durchgeführt. Ich empfand die Temperaturen morgens als angenehmer, und konnte anschließend in Ruhe am Pool meine Eindrücke reflektieren, Fotos sichten und sortieren oder relaxen.
Ob sich ein Besuch lohnt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedenfalls war sehr beindruckt, und empfand diese Reise als eine Bereicherung und für mich persönlich als wertvolle Erfahrung. Ein Besuch des Nationalmuseums am vierten Tag rundete das ganze ab, und der Rest war dann eigentlich Langeweile. Ich war nach vier Tagen mit den kulturellen Sehenswürdigkeiten durch, und der Spaß Faktor hielt sich, wie schon beschrieben, auch in Grenzen. Wenn ich hier ein Fazit ziehen würde, lautet es wie folgt. Ankor Wat – Siam Reap anschauen und erleben, unbedingt. Aber vier Tage reichen dafür vollkommen aus.
Über mein Hotel buchte ich für den 23.November und 12,- Dollar eine Busfahrt mit einem Mini Van nach Phnom Penh. Ich wurde um 10:00 Uhr direkt in meinem Hotel abgeholt und die Reise ging weiter, denn
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