Rundreise TIME TO PLAY. Bangkok, Angeles.

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        #41  

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Dabei hätte ich den Schlaf benötigt. Nach Spielschluß war mein Blick umhergewandert, ich zählte durch und stellte fest: Eine fehlt!


Analyn! Die wollte schnell noch was am Kiosk neben dem Hotelaufgang besorgen und dann hochkommen. Ist sie aber nicht.
Das kenne ich nicht von ihr. Sie ist die Verlässlichkeit in Person. Wenn sie hätte gehen wollen, wäre dafür auch keine Ausrede nötig gewesen, schließlich haben wir nach mehrjähriger Bekanntschaft ein freundschaftliches Verhältnis.


Ich verlasse das Hotel, bald graut der Morgen, und halte Ausschau. Keine Analyn. Ich setze mich ins Kokomos und texte sie an. Keine Antwort. Nach weiteren Versuchen antwortet sie. Sorry, Periode, Binden gekauft, thank you so much, have fun, sorry usw.



Vielleicht etwas bierselig-sentimental fühle ich mich verletzt. Nicht, weil sie gehen wollte, sondern wegen der Art, wie sie es tat.


Ich sinniere noch etwas. Drei, die einem vermutlich erst vor kurzem zugeflogen sind, Besitzrechte scheinen noch nicht etabliert, und neben mir ein erstes Frühstück einnehmen, betrachten mich. Die zu meiner Linken sitzende ist nicht unattraktiv und vertreibt rasch meine trüben Gedanken.


Klar, sie sucht noch. Ich halte das in der Schwebe, mache etwas small talk mit dem Typen. Der geht irgendwann nach Hause.


Ich biete ihr an, mitzukommen. Sie scheint aber nicht begeistert, als sie erfährt, dass wir das Bett zu viert teilen würden. Ich kehre alleine von meinem Ausflug ins Morgengrauen zurück.
 
        #42  

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Fräulein Piep-piep erweist sich als ungezogen, aber nicht unerziehbar, sie ist eigentlich ganz nett. Sie willigt erfreut ein, als ich ihr anbiete, mit uns zum Hotelpool zu kommen.


Das Wasser kühl im ersten Moment, die südliche Sonne eine Wohltat. Urlaub! Zwei kleine warme Braune für mich, Wetttauchen, Wasserspritzen und kurze Zungenküsse. Ein erstes Bier aus dem Becher, auf dem Poolrand lehnend, heißkalt genossen, eine neue Gegenwart.


Ein neuer Tag. Nachdem Frl. Piep-piep-Gecko verabschiedet ist, starte ich mit Lisa, neuen Abenteuern entgegen.

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        #43  

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Neuen?


Auf der anderen Straßenseite Rose, bei den Motorrädern ihrer Schwester. Sie sieht uns, hier bleibt nichts verborgen. Wir laufen vorbei. Ich wette für mich und zähle rückwärts.


Volltreffer! Keine 20 Minuten und das Telefon läutet. Analyns. Rose in der Leitung, ihre Nummer kennt wahrscheinlich nicht einmal die NSA. Pls come to the bar.


Der Ärger ohne Anlaß schon verflogen? Vergessen der Vortrag über Lisa, die ihr gestohlen bleiben könne, nach der letzten Begegnung? (Bericht: „Reiselust und Fernweh, mein Angeles“)


Gegenwart bricht ein ins Tagaus-Tagein. Nicht so einfach, mit allem abzuschließen, wenn sich hinter dem Schlußstrich das öde Feld der Langeweile bis zum Horizont erstreckt, unbefruchtet vom Luxus, und das Gewinsel der Schoßhündchen die Stille noch verstärkt.



Lisa und Rose fallen sich um den Hals. Analyn reibt sich verwundert die Augen.


Ein Blick von ihr, und ich muß lachen. Warum gelingt es mir nicht, Ana böse zu sein, länger als zwei Minuten? Ich stelle sie zur Rede wegen gestern nacht und versuche, meinen Vortrag möglichst ernst rüberzubringen. Ist mir wohl nicht gelungen, wie sich später noch deutlich zeigen wird.


Vorm Stehimbiß am Eingang des Bollywood ordere ich Bier. Rose hat einen unsäglichen „Kokoswein“ dabei, der nur in kleinen Schlücken „genossen“ werden kann und als Erklärung dienen mag für einen späteren Schadensfall.


Rose befindet sich im einem Zustand permanenter Alibibeschaffung, der Verlust ihres Phones würde vermutlich schwerer wiegen als der ihrer Leber. Um die Hausecke herum reiche ich ihr konspirativ ein Bier an, das begleitet von Lachen von unsichtbarer Hand entgegengenommen wird. Ich würde gerne noch mehr im Verborgenen tun, doch Geduld!
 
        #44  

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Unser Quartett zieht durch einige Bars. Die Marschrichtung scheint vorbestimmt. Der bewusst eingehaltene Abstand wird durchgehalten. Meist noch. Doch die Abwehrfront bröckelt.

Hinter der Mauer lockt –ein Geruch. Ihr kurz in den Schritt gefasst, da ist er wieder. Und Gerüche vergißt man nie, am wenigsten ich den ihrer Möse. Wer weiß, ob ich den noch zu schmecken bekomme, aber das ist jetzt keine Überlegung mehr. Die Motte, die ins Licht fliegt, berechnet auch nicht ihre Flugroute. Die Bewegung geht in eine Richtung, müßig sich darüber Gedanken zu machen.


22:00 vielleicht, dinner time. Warum nicht mal wieder Swiss Chalet? Gleich mal Rotwein. Kein „Barrio malo“ (s. letzten Bericht), genießbar, besonders im Vergleich mit dem „Kokoswein“, den ich als weiteres Salatdressing vermisse.
Schön, den Mädchen schmeckt er. Rose bedankt sich für den festlichen Rahmen, wie fein das, so in Eintracht hier beisammen.

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Doch dann: Kein Entkommen der Ewigen Wiederkehr! Exakt wie beim letzten Besuch des Swiss Chalet: Rose verschwindet lange im CR –und entschuldigt sich, ihr sei schlecht geworden. Und schon sind wir zu dritt. Ihr Essen wird eingepackt.



Nach weiteren Stationen, darunter Karaoke, die darf nicht fehlen, fällt Lisa erschöpft ins Bett.

Analyn macht sich Sorgen um unsere unglückliche Liebe, verrät mir jetzt, Rose sei im CR kollabiert, und möchte checken, ob sie heil nach Hause gekommen ist. Wir fahren kurzerhand zu zweit mit Trike vorbei. Eine bewachte Siedlung hinterm Schlagbaum.

Ana ist erleichtert, als sie Roses Roller sieht, unbeschadet hinterm Gitter im Vorhof, ich, als ich etwas leichter wieder hinter dem Baum hervorkomme.


Wir lassen sie schlafen, zumal ich vermutlich als Einbrecher gelten würde.
 
        #45  

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Definitiv kann ich nur (noch) sagen wer Analyn ist :hehe:
 
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        #47  

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Analyn geht zur Mittagszeit, also praktisch am frühen Morgen.

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Lisa möchte ausschlafen.


Sie streckt mit den Hintern entgegen, oder will mir das nur so vorkommen? Sie sagt bathroom, one moment. Zu spät, ich sage 5 minutes. Der selbstgesteckte Zeitrahmen bis zur fiktiven Unterbrechung bringt mich sogleich in die Höhe. Ihr Stöhnen verrät mir, dass der bathroom noch warten kann.



Lisa, endlich mal zu zweit. Weich und bereit, morgendlich entspannt. Wir wären kein schlechtes Paar. Nichts fehlt wirklich. Zugabe das, womit uns die Lust auf Unterhaltung und Abwechslung beschenkt.

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Frühstück mit Aussicht. Beginn der Schicht, später Nachmittag. Die Mädchen laufen in Greifweite vorbei. Manchen schaue ich nach, einige blicken zurück. Und gehen weiter, als sie meine Begleiterin neben mir sitzen sehen.


Fieldauswärts passieren Paare. Bei welchen es passt, bei welchen nicht, erkennt man, wie es scheint, auf einen Blick. Man sieht es an ihrem Gang. Nicht an seinem. Männer gehen immer geradeaus.


Geht sie mit? Sein Ziel das ihre, sein Vorhaben die Verwirklichung des ihren, zusammen eilig, nichts zu versäumen, was es auch sei.


Oder geht sie daneben oder hinterher? Im Bewußtsein, der Peinlichkeit nicht zu entgehen, der Schadenfreude der Zeugen, die sich den Fortgang des Geschehens ausmalen. Paare, die nicht zusammengehören, reduziert die Vorstellung auf allein das, den hier in seiner Unbegreiflichkeit interessant erscheinenden Akt des Geschlechtlichen.


Obwohl dieser, quasi gemeinsame Endstrecke, sicher nicht das Bemerkenswerteste ist. Das wahre Drama ist das Drumherum, der Kraftakt und der Kampf, das Offensichtliche unsichtbar zu machen , das unvermeintliche Scheitern dieses Bemühens, für jeden sichtbar, außer für ihn.


Sein Schrei nach Gemeinsamkeit, verhallend im Nichts, erstickt in tauben Ohren.


Seine Suche nach Schönheit, vergeblich, im Scheitern seine Hässlichkeit verstärkend.


Seine Sehnsucht nach Jugend, der Kontrast, der ihn vergreisen lässt.


Der Fluß, der zwischen ihnen fließt und in dem er ertrunken ist, noch bevor er seinen Fuß benetzte.


Bei manchen frage ich mich, ob sie das Mädchen nicht verborgen im Dunkeln einfangen könnten, sich und ihr das Tageslicht ersparen, damit die Dunkelheit den Unterschied verwische und die Nacht gnädig vergessen lasse, was der Tag nicht sehen soll.
 
        #48  

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gefällt mir sehr gut, danke für deine erzählung. freue mich auf die fortsetzung
 
        #49  

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Unser heutiger Barhop trägt die Merkmale eine Prozession. Vor uns her tragen wir, immer weiter auf der Perimeter-Rd. vordringend, eine Hoffnung. Ein Götzenbild, die Erwartung, auf jener Pilgeroute der Schüchternen („I am shy!“) doch endlich eine Herberge zu finden, die die Beschwerlichkeit des Weges vergessen mache. Doch vergebens, nur Heilige säumen unseren Weg, lassen uns ob ihrer Keuschheit verzweifeln.

In Nähe der (ehemaligen) No-Name-Bar betreten wir eine mir bis dato unbekannte Bar. Da sitzen bereits weitere Gläubige, wir nehmen auf den Rattansesseln direkt vor der Tanzfläche Platz, mein Fernglas habe ich gerade nicht dabei.
Da ich noch nicht vollständig konvertiert bin und zudem einen passageren Bierkoller habe, ordere ich zunächst Rum-Coke für uns, Lisa trinkt immer das selbe wie ich.



Da vorne tanzt eine mit Engelsgesicht. Die fasse ich kurzerhand am Handgelenk und wuchte sie von der Bühne auf meinen Schoß. Eine Fastende, 36 Kg. Lisa legt beiläufig ihre Hand auf ihren Schenkel. Sie zieht ihren Rock zurecht.


Bekannt gemacht haben wir uns schon, sind auch bald beim 2. Ladydrink. Nun wird’s aber etwas Zeit, sündige Möglichkeiten auszuloten. Wenn ich nur in die Nähe ihrer Brustwarzen komme, zuckt sie schon zusammen. Da ich nicht zur Grobheit neige, fasse ich ihre Hände, dadurch gleichzeitig verhindernd, dass sie Lisas Hände abwehrt.


Vielleicht braucht sie eine kleine Pause. Ich nehme das Tempo raus. Dann: Sie faltet ihre Hände, zum Gebet! Ist denn schon Sonntag? Mir entfährt ein kleiner Fluch.


Ich wippe das Kind noch etwas auf meinen Schenkeln, unverbindlicher Smalltalk, es soll ja kein schlechtes Gefühl verbleiben und auch nicht der falsche Eindruck, danach darf das Mädchen wieder zurück in ihren Gebetskreis.


Wir indes pilgern weiter.
 
        #50  

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Tja - im "Miss Magic" ist's schon besonders schwer, überhaupt Blickkontakt zu einem Mädel zu bekommen.

Ich mag deinen Schreibstil - aber das hatte ich ja schon (mehrfach) gesagt, oder?
 
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