Thailand Trotzdem ist das Leben schön!

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25.04.

Es folgt eine furchtbare Nacht. Ich habe Fieber und Schüttelfrost. Am 26.04. will ich doch mit dem Bus nachhause fahren. Da wird Fieber gemessen. Ich habe zwar keine Corona-Infektion, aber so werde ich garantiert in keinem öffentlichen Verkehrsmittel mitgenommen.
Das Bett vom Äffle ist beinhart. Die Knochen schmerzen, als wenn ich durch eine Hammermühle geklopft worden wäre.

Irgendwann ist auch diese schreckliche Nacht zu Ende. Wenigstens habe ich kein Fieber mehr. Kann auch ein Croissant essen, dazu trinke ich eine Tasse Schwarzen Tee. S'Äffle versorgt mich bestens. Wenn sie gerade nix kocht oder niemand im Shop ist, sitzt sie bei mir und reibt mich mit nassen Tüchern ab.

Immer wieder muss ich auf die Toilette. Stinkender schwarzer Saft spritzt aus der Muffe. Brechreiz habe ich keinen mehr. Dann scheint es sich doch auch weiter zu bessern. Nachmittags kann ich sogar gebratenen Reis mit Schweinefleisch essen.
Ich kann wieder auf dem Lappy schreiben, ohne dass sich sofort alles dreht. Bin guter Dinge, dass ich morgen früh nachhause reisen kann.
S'Äffle bestellt mir ein privates Taxi zum staatlichen Busterminal in Pattaya auf morgen um 8 Uhr.

Nach irgendwelchen sexuellen Handlungen ist es mir überhaupt nicht. In meinem Zustand wird das auch gar nicht von mir erwartet. Beim Ficken vielleicht auch noch das Bett zu verscheißen - nicht auszudenken! Es ist schon so alles ekelig genug.

Gegen 20 Uhr fallen mir immer wieder die Augen zu.

 

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Danke für deine unterhaltsamen und lustigen Berichten. Komm möglichst schnell wieder auf die Beine, damit alles wieder im Tritt ist im Schritt.

 

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Tag 23.04. nachträglich in #188 eingefügt.

 

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Hallo Glupperer.
Hallo Kollegen.


Noch KEIN Nachruf!

Eine der letzten (immer noch selbst!) fickenden TAF-Legenden biegt auf die Zielgerade ein...?
Man(n) mag es kaum glauben.
Aber selbst wenn:

Lieber R.
Häng einfach noch einige Ehrenrunden dran...

Auch wenn dein Körper zusehends schwächelt, ist es mir & vielen, vielen anderen hier ein Bedürfnis;
ja eine Ehre; weiterhin DEN TAF-Außendienstler schlechthin; begleiten zu dürfen...

Deine blendende Art es (hier im Qualitätsforum) sprachlich auf den Punkt zu bringen, inspiriert mich auch immer
wieder zu eigenen Wortkreationen.

Mögen deine Haare weiterhin noch schwärzer als mein Humor sein!

Glupperer, bleib noch lange senkrecht, nur deine Lanze waagerecht!


So Long (hard)

.

 

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26.04.

Um 5 Uhr ist die Nacht zu Ende – immerhin.
Leider ist der Dünnpfiff immer noch nicht vorbei.

Wie ich dann auf der Schüssel den stinkenden wässerigen Darminhalt ablasse, krieg‘ ich es wieder mit dem Kreislauf und muss aufpassen, dass ich nicht abkippe. Keine guten Voraussetzungen für eine Tagesreise.

Eine Tasse Schwarzer Tee und ein Croissant stabilisieren mich wieder etwas. S’Äffle ist sehr besorgt und will meine Abreise um einen Tag verschieben. Aber ich will jetzt unbedingt nachhause.

So werde ich noch einmal geduscht und von ihr angekleidet. Ich drücke ihr die Miete für ihr Zimmer, dem Shop und dem kleinen Restaurant ab. Das war insgesamt ein teurer Monat, aber ich fühle mich gut dabei. Alles Geld, auch das verfickte, ist gut angelegt.

Meine Family ist doch gut versorgt; mein Fraule wird einmal die Witwe eines Deutschen Beamten sein. Ihre 3 Kids, die ich mit 14, 11 und 9 damals übernommen habe, sind gut ausgebildet und haben einträgliche Jobs. Es wird, trotz etwas Kapitalabfluss für irgendwelche Fickereien, an nix fehlen.

Punkt 8 Uhr trifft das Privat-Taxi ein. In 25 Minuten bin ich am Busbahnhof. Auch s’Äffle weint beim Abschied. Ach Mädels – macht es mir doch nicht so schwer. In 6 Wochen komm‘ ich doch wieder und bringe wieder viel Geld für Euch mit. Also – immer schön fröhlich sein!

Ich erwische gerade noch den 8:30 Uhr Bus zum Mochit. Es ist nur jeder 2. Platz belegt und ich kann es mir bequem machen. Kurz vor 11 Uhr rollt der Bus ein.

Ich hasse diesen Busbahnhof. Von der Ankunft der Busse bis zu den Ticket-Schaltern ist es ätzend weit. Seit Corona gibt es keinen direkten Weg mehr und man muss das ganze Gelände umrunden. So fährt mir der 11 Uhr Bus gerade vor der Nase weg. Der nächste Bus geht erst wieder um 14 Uhr.

Als ich das Ticket habe, trabe ich schweißnass zur Schleuse. Die Reisetasche muss durch den X-Ray-Tunnel und ich am Fiebermesser vorbei. Ob ich da wohl durchkomme? Ja, doch – alles gutgegangen. Nicht auszudenken, wenn nicht!

Dann muss ich mich zuerst einmal setzen. Im AC gekühlten Wartesaal erhole ich mich innerhalb von ¼ Stunde wieder soweit, dass ich meine Emails checken kann.
Eine vom Äffle: Honey I miss you so much!
Zwei von Lady: 1.) I just wake up and you not with me. I must cry.
2.) What I do without you? You so good man.

Na na na – ich bin gerührt. Die tagelange Vollverpflegung und die fürstliche Entlohnung scheinen wirklich gut angekommen zu sein.

Da ich plötzlich Hunger habe, will ich mir im 7/11 ein Ham-Cheese-Croissant warm machen lassen. Ich stelle mich an der vermeintlichen Theke an. Nein - nicht hier, dort. Nein hier auch nicht. Ach Scheiße Mensch, dann leckt mich doch am Arsch. Ich lasse das Croissant liegen und stürme ärgerlich aus dem Laden. Erst später wird mir bewusst, dass ich es zuerst bezahlen sollte. Ich ärgere mich über meinen Gesichtsverlust, aber es ist schon passiert.

Der angebliche VIP-Bus ist ein uralter. Ausgerechnet ist an meinem Fensterplatz eine Strebe, die mir ständig gegen den Arm drückt. Mein Vordermann stellt sofort seinen Sitz zurück. Meiner ist defekt und lässt sich nicht zurückstellen. Ich bin eingekeilt. Mein Sitznachbar beansprucht die komplette mittlere Armlehne. Auch habe ich Blähungen und getraue mir nicht, einen heimlich streichen zu lassen, um dann die nach dem Verursacher Schnüffelnden vorwurfsvoll anzuschauen (uralter Partisanen-Trick).
Um 19:30 Uhr rufe ich mein Fraule an, die mich vom Busterminal unbedingt abholen will. Pünktlich gegen 20:30 Uhr rollt der Bus ein. Es war wirklich ein uralter Scheiß-Bus.

S’Fraule ist schon da. Wir fallen uns in die Arme. Während der einstündigen Fahrt muss ich sie immer wieder anschauen. Ja – ich bin stolz auf sie, wie sie nun mit ihren 150 cm und 40 kg unseren neuen SUV so perfekt beherrscht und mit der “Kickdown-Automatik“ jeden, der beim überholt werden Gas gibt, so gnadenlos “frisst“.

Unterwegs kaufe ich eine Flasche “Samtroten“, die ich mit meiner Tochter daheim noch zur Begrüßung leere.

Sweet home – das Leben ist doch so schön!

 

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Meine Güte, da hast du im wahrsten Sinne veschissene Umstände treffend beschrieben. Gut dass zum Schluss alles geklappt hat und du gut angekommen bist.
Mit Verlaub eine Frage: warum leistest du dir nicht für dieser Reise ein Taxi, besonders so schlecht wie es dir ging?
Viele Grüsse und weiterhin schöne Erlebnisse.

 

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Mit Verlaub eine Frage: warum leistest du dir nicht für dieser Reise ein Taxi, besonders so schlecht wie es dir ging?

Hallo Good,

gute Frage! Letztendlich hätte ich das wohl auch machen müssen. Konnte aber abschätzen, dass ich das mit dem Bus schaffe. Und ..... es hat ja auch geklappt!

Irgendwie hätte ich auch wieder das Gefühl gehabt, ein weiteres Stück Selbstständigkeit aufzugeben. Laut meines Doc, soll ich aber versuchen, mein bisheriges Leben so lange wie möglich, wie gewohnt, weiterzuleben, auch wenn es immer anstrengender wird.

Früher war das Reisen mein Lebensinhalt. In Ermangelung ausreichender Mittel, habe ich alles als Backpacker durchgezogen. Das hat mich geprägt. Obwohl ich mir heute einiges mehr leisten könnte, schaffe ich es manchmal einfach (noch) nicht, über meinen Schatten zu springen.

Allerdings habe ich inzwischen einiges doch abgelegt. Bin z.B. noch vor 10 Jahren mit dem Zug in der 3. (Folter)-Klasse für 189 Baht nach BKK gefahren. Manchmal sogar nachts, was absolut schrecklich war. Bin einfach gar nicht auf den Gedanken gekommen, etwas anderes, als das Billigste, zu buchen.

Als mich meine Stief-Tochter (deren Ausbildung ich damals voll finanziert habe) darauf hingewiesen hat, dass sie stets in der 2. Klasse fahre, die nur 100 Baht mehr kosten würde, bemerkte ich, wie bescheuert das war, mir die 3. Klasse wegen weniger als 3 € anzutun.

Heute fahre ich in der 2. Klasse AC Sleeper Klasse, wenn möglich unteres Bett, oder im bequemen Bus. Immerhin ein Fortschritt!

Gruß G.

 

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Ich kann dich da sehr gut verstehen und auch bei mir brauchte es einige reflektierende Gedanken, bis ich mir auch mal Luxus geleistet habe…
Irgendwann kam die Einsicht, dass ich für alle anderen schaue und großzügig bin und mir gegenüber fast geizig. Die letzten Jahre bbin ich besser darin mir was zu gönnen… man kann nix mitnehmen.

 

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Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen

 

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Bin auch viele Jahre sparsam Eco geflogen.
Eines Tages ist mir klar geworden, dass das geplante Urlaubsgeld eh immer gänzlich aufgebraucht wird.
Da ist in mir der Entschluss gereift, dass, bevor ich das Geld in den zugegebenermaßen schönen Ausschnitt stecke, es mir selbst zukommen lasse…
Seitdem fliege ich Business. Hätte den Schritt schon wesentlich eher machen sollen.