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@ smiley
danke, freut michAnhang anzeigen 3.gif
Die Augenweide des Angebotes auf dem Markt entschädigt die Beiden ein wenig für das vorzeitige Beenden der Nachtruhe. Jeden Dienstag ist Blumentag und Pan lässt es sich nicht nehmen, die Blumen selbst auszusuchen und die Arrangements für die Tischdekoration mit grösster Sorgfalt vorzunehmen. Ein grosses Gesteck für den Thekenbereich, ein mittleres für das Fach im Wandschrank unter dem kleinen Haustempel, und je ein kleines für jeden einzelnen der Gästetische. Dao geht dabei der Gast von gestern Abend nicht aus dem Kopf. Ein Farang, wahrscheinlich Europäer, gepflegt und gut gekleidet, so um die Mitte vierzig. Er hatte so etwas Melancholisches an sich, und Dao erinnert sich noch gut, wie lange er interessiert das Blumengesteck auf dem Tisch angeschaut hatte.
Viele Stammgäste mochten die persönliche Note, die Pan diesem Coffeeshop unzweifelhaft verlieh. Dao arbeitete sehr gern für ihre Schwester und sie gab sich die allergrösste Mühe, sie nicht zu enttäuschen. Ihre grosse Liebe und Zuneigung für Pan verlieh Dao die Kraft und auch die Energie, die sie für ihr Studium und die Mitarbeit im Geschäft benötigte.
Heute gibt es Orchideen in mehreren Lilatönen im Sortiment, und Pan kann schon beim blossen Hinsehen erkennen, dass eine solche Kombination ein geschmackvolles Gesteck ergeben könnte. Der Einkauf geschieht heute auf dem Markt recht flink und schon bald wird ein neues Taxi herangewunken. Die Rispen waren vom Händler sorgfältig in Karto-nagen verpackt worden, denn so etwas gehört in Thailand zwingend mit zum Service, und auch das Verladen in den Kofferraum des Taxis wurde von zwei jungen Mitarbeitern des Blumengrosshändlers im Handumdrehen erledigt.
Pan war hier eine gern gesehene Stammkundin, ihre immer freundliche Art hatte sie schnell beliebt werden lassen.
Schon zu dieser frühen Stunde ziehen behinderte Menschen bettelnd durch die Strassen Bangkoks. Oftmals sind sie zu Zweit unterwegs und haben einen tragbaren Lautsprecher mit integriertem Verstärker dabei. Ein solches Team, bestehend aus einem offensichtlich blinden Sänger und seiner behinderten Gefährtin versperrt den Beiden momentan den Weg zum Taxi. Doch niemand drängt zur Eile. Gemächlich schlurfen die Strassenmusikanten an ihnen vorbei und der blinde Sänger, ein Senior in seinen 60-ern bedankt sich mit einem Kopfnicken bei dem ihm verborgen bleibenden Spender der zwei zehn Baht-Münzen, die mit deutlich hörbarem Geräusch im blechernen Bettelbecher seiner Gefährtin landen, und er erhebt erneut seine brüchige Stimme, um eine alte thailändische Volksweise zum Besten zu geben.
Pans Grosszügigkeit, ihr buddhistischer Glaube und auch ihre eigene Geschichte haben schon bei vielen blinden Bettlern ein Kopfnicken oder Lächeln hervorgezaubert. Unter Buddhisten fällt so etwas in die Rubrik: Eine gute Tat, ein sicherer Pluspunkt für das nächste Leben.
Zurück im Coffeeshop machen sich die Geschwister dann sogleich an die Arbeit. Zwei Tische werden schnell zusammengerückt und sie basteln wieselflink aus den Orchideenrispen wunderschöne Tischgestecke.
Meisterhaftes japanisches Ikebana und traditionelle holländische Blumenbinderkünste scheinen hier vereint zu sein und die fertigen Gestecke sehen wirklich aus, wie kleine Kunstwerke.
*
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Die Augenweide des Angebotes auf dem Markt entschädigt die Beiden ein wenig für das vorzeitige Beenden der Nachtruhe. Jeden Dienstag ist Blumentag und Pan lässt es sich nicht nehmen, die Blumen selbst auszusuchen und die Arrangements für die Tischdekoration mit grösster Sorgfalt vorzunehmen. Ein grosses Gesteck für den Thekenbereich, ein mittleres für das Fach im Wandschrank unter dem kleinen Haustempel, und je ein kleines für jeden einzelnen der Gästetische. Dao geht dabei der Gast von gestern Abend nicht aus dem Kopf. Ein Farang, wahrscheinlich Europäer, gepflegt und gut gekleidet, so um die Mitte vierzig. Er hatte so etwas Melancholisches an sich, und Dao erinnert sich noch gut, wie lange er interessiert das Blumengesteck auf dem Tisch angeschaut hatte.
Viele Stammgäste mochten die persönliche Note, die Pan diesem Coffeeshop unzweifelhaft verlieh. Dao arbeitete sehr gern für ihre Schwester und sie gab sich die allergrösste Mühe, sie nicht zu enttäuschen. Ihre grosse Liebe und Zuneigung für Pan verlieh Dao die Kraft und auch die Energie, die sie für ihr Studium und die Mitarbeit im Geschäft benötigte.
Heute gibt es Orchideen in mehreren Lilatönen im Sortiment, und Pan kann schon beim blossen Hinsehen erkennen, dass eine solche Kombination ein geschmackvolles Gesteck ergeben könnte. Der Einkauf geschieht heute auf dem Markt recht flink und schon bald wird ein neues Taxi herangewunken. Die Rispen waren vom Händler sorgfältig in Karto-nagen verpackt worden, denn so etwas gehört in Thailand zwingend mit zum Service, und auch das Verladen in den Kofferraum des Taxis wurde von zwei jungen Mitarbeitern des Blumengrosshändlers im Handumdrehen erledigt.
Pan war hier eine gern gesehene Stammkundin, ihre immer freundliche Art hatte sie schnell beliebt werden lassen.
Schon zu dieser frühen Stunde ziehen behinderte Menschen bettelnd durch die Strassen Bangkoks. Oftmals sind sie zu Zweit unterwegs und haben einen tragbaren Lautsprecher mit integriertem Verstärker dabei. Ein solches Team, bestehend aus einem offensichtlich blinden Sänger und seiner behinderten Gefährtin versperrt den Beiden momentan den Weg zum Taxi. Doch niemand drängt zur Eile. Gemächlich schlurfen die Strassenmusikanten an ihnen vorbei und der blinde Sänger, ein Senior in seinen 60-ern bedankt sich mit einem Kopfnicken bei dem ihm verborgen bleibenden Spender der zwei zehn Baht-Münzen, die mit deutlich hörbarem Geräusch im blechernen Bettelbecher seiner Gefährtin landen, und er erhebt erneut seine brüchige Stimme, um eine alte thailändische Volksweise zum Besten zu geben.
Pans Grosszügigkeit, ihr buddhistischer Glaube und auch ihre eigene Geschichte haben schon bei vielen blinden Bettlern ein Kopfnicken oder Lächeln hervorgezaubert. Unter Buddhisten fällt so etwas in die Rubrik: Eine gute Tat, ein sicherer Pluspunkt für das nächste Leben.
Zurück im Coffeeshop machen sich die Geschwister dann sogleich an die Arbeit. Zwei Tische werden schnell zusammengerückt und sie basteln wieselflink aus den Orchideenrispen wunderschöne Tischgestecke.
Meisterhaftes japanisches Ikebana und traditionelle holländische Blumenbinderkünste scheinen hier vereint zu sein und die fertigen Gestecke sehen wirklich aus, wie kleine Kunstwerke.
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