6. Eahm und das Tawan Daeng
6. Eahm und das
Tawan Daeng
Als ich ein Kind noch war
da war mir gar nicht klar
wohin die Vögel gehn
wenn kalt schon die Winde wehn
Der Vater lachte leis
die fliehn vor Schnee und Eis
die ziehn nach Süden
um immer die Sonne zu sehn.... Dank an Lift
Gegen 20.00 Uhr sind wir wieder zurück und werden schon von Gat und Mae erwartet. Vielleicht fragt sich hier nun mancher, wo denn eigentlich Kaew bleibt. Sus herzallerliebste Busenfreundin war zu dem Zeitpunkt in Sisaket und Chiang Mai unterwegs. Die Fotos aus meinen „Two Cents“ vom Anfang dieses Threads wurde fast am letzten Abend gemacht. Die ersten 8 Tage war sie leider nicht mit von der Partie.
Wir setzen uns zu Gat und Mae. Mae teilt mit, dass Eahm noch nicht auf der Bildfläche erschienen ist, aber bald kommt. Sie wird auch eine Freundin mitbringen. Ich bestelle mir erstmal ein Filetsteak a la Biergarten und stille die Ansprüche meines knurrenden Magens. Die Yings wollen lieber im Tawan Daeng essen, da ist es wohl preiswerter. Da ich sowieso die Zeche zahlen werde, kann ich damit leben. Werde von den dreien umhegt und gepflegt, am liebsten würden die mich wohl füttern. Bin schon bei der zweiten Moods, als Eahm schließlich die Bühne betritt. Eine sehr schlanke, dunkelhäutige Ying, Ende 20, etwas unreine Haut. Sie scheint schon etwas zugedröhnt zu sein, spricht sehr langsam, aber das Beste Bargirlenglisch, das ich bisher gehört habe. In ihrem Fahrwasser befindet sich ein recht jung aussehendes Mädel, gerade erst 19 Jahre alt, deren Namen ich inzwischen vergessen habe … nennen wir sie mal … Ing.
Eahm freut sich mich kennenzulernen. Das Tawan Daeng befindet sich gleich in der Nähe ihres Appartements und sie erwähnt mehrfach den Manager zu kennen. Das ist für mich momentan noch Freelancerinnengeprotze, aber lassen wir die Dinge auf uns zukommen.
Su teilt mir folgendes mit: Eahm hat einen Universitätsabschluss, ist geschieden, Mutter eines 6-jährigen Sohnes, und hat bis vor kurzem noch einen reichen Japaner an der Leine gehabt. Nach einem Autounfall (man kann noch ein paar Narben sehen) bei dem ihr Mann ums Leben kam und Eahm schwer verletzt wurde (sie lag angeblich wochenlang im Koma), verlor sie ihren Job bei Tesco-Lotus, hatte jede Menge Schulden und ist dann irgendwann hier gelandet.
Wir brechen unsere Zelte ab und wollen ein Taxi nehmen. Su meint das auf der Rückbank die 5 Yings durchaus Platz haben. Gesagt getan alle rein ins Taxi und ich bin um ein paar schöne Schnappschüsse und der Taxifahrer um ein lautes Fahrerlebnis reicher.
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... Eine geht noch, Eine geht noch rein.... (Gat, Eahm, Ing, Su, Mae)
Nach Süden, nach Süden
wollte ich fliegen
das war mein allerschönster Traum
Hinter dem Hügel
wuchsen mir Flügel
um vor dem Winter abzuhaun
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Mae zeigt mir, was sie von meinen Paparazzi-Allüren hält...
Angekommen am Tawan Daeng werden die Flügeltüren für uns aufgerissen und wir werden mit Taschenlampen in den recht dunklen, leicht verrauchten Saal geführt. Die meisten Tische sind schon besetzt, aber wir haben Glück und bekommen einen größeren Tisch ganz für uns allein. Das Publikum besteht zum größten Teil aus jüngeren Thais. Dominiert wird der Saal durch eine große Bühne auf der sich die Musik- und Tanzeinlagen abspielen. Isaan-Power at his Best. Eine Menge Angestellte wuseln emsig umher und sorgen dafür, dass der Getränke- und Essenschub nicht nachlässt. Die Preise sind sehr moderat, das Bier fließt nur so aus den Kannen und es dauert nicht lange bis „meine“ Yings in Wallung kommen.
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Eahm und Ing...
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Gat läuft schon warm...
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Man tanzt am Tisch oder kann zu einem kleinen Bereich vor der Bühne gehen, sich dort einen abhampeln. Es dauert nicht lange und wir bekommen Kontakt zu unseren Nachbartischen und ich habe selten mit so vielen wildfremden Leuten zusammen das Glas erhoben.
Irgendwann greint meine Blase nach Leerung und ich begebe mich Richtung Toiletten. Glücklicherweise sind diese trotz des relativ dunklen Raumes wegen ihrer knallig gelben Beleuchtungsschilder sehr gut zu sehen. Auf dem Clo begrüßen mich schon zwei Thais mit freundlichem Wai. Nichts ungewöhnliches, denke ich bei mir. Aber mit dieser Vermutung liege ich falsch. Als ich es mir gerade so vor dem Pissoir bequem gemacht habe, gerade der Moment ist, an dem einer Erlösung gleich, das Bier meinen Körper wieder verlassen soll, klatsch mir jemand von hinten ein feuchtwarmes Handtuch ins Genick und beginnt damit mir die Schulter zu massieren. Es gelingt mir gerade noch nicht die Kontrolle zu verlieren, anschließend ist es mir nicht mehr möglich, einen Geschäftsabschluss im Beisein des um Komfort am Kunden bemühten jungen Mannes zu tätigen. Höflich, aber bestimmt weise ich ihn daraufhin diese Sache in möglichst privater Atmosphäre selber auszukämpfen, was ihn traurig stimmt, aber letzten Enders akzeptiert wird. Vor Jahren hatte ich ein ähnliches Erlebnis, auch damals gelang es mir nicht, mich relaxt zu geben, hatte dies nur weit verdrängt.
Da diese Jungs eben auch nur ihren Job tun, nahm ich den Service des Handtuch-Rüberreichens nach dem Waschen dann gerne an und verabschiedete mich artig mit der Abgabe von 20 Baht - man ist ja schließlich Farang und Tourist in Personalunion und sollte meiner Meinung nach mit Tips dem eingeborenen Servicepersonal gegenüber nicht geizen. Ich war froh nach diesem Abenteuer wieder bei „meinen“ Yings wieder in einem Stück Platz nehmen zu können.
Als eine sehr schöne Sängerin in weißem Abendkleid sich isaantypisch auf der Bühne eine abjodelt, fasse ich mir ein Herz und bringe ihr eine 100 Baht - Tip. Später kommt diese engelsgleiche Gestalt an unseren Tisch und bedankt sich nochmals mit tiefen Wai, nippt höflich an einem Bierglas und wir führen ein kurzes, aber gepflegtes Gespräch … Wie ich so blöd sein konnte, diesen Moment nicht auf den Chip meiner Canon zu bannen, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben.
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Umso mehr Bilder mach ich von Maes Faxen...
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Die 3 von der Soi 7 ....
Bin schon voll auf meine Kosten gekommen und frage Eahm - mehr aus gehässiger Absicht - warum sich denn der „Manager“ noch nicht bei ihr gemeldet hat? Richtig, da war doch etwas, Eahm hatte gar nicht mehr daran gedacht. Sie rauscht davon (noch etwas angeschlagener als im Biergarten) und kommt kurze Zeit später in Begleitung zweier Thaimänner zurück. Den Einen der Beiden habe ich schon als talentierten (soweit ich es beurteilen kann) Sänger wahrgenommen, der Eahm dann auch nicht mehr von der Seite weicht (und Su dann später im Hotel ein paar Mutmaßungen anstellen lässt). Der zweite Herr wird mir als der „Manager“ vorgestellt - man da bin ich baff, nach kurzer Unterhaltung mit ihm schwinden auch jegliche Zweifel. Eahm ist sichtlich stolz auf ihre „Connections“ und wird von mir in den Club „Der tollen Bräute“ aufgenommen.
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Links der "Manager" (naja oder Eahms Bekannter von der Geschäfteleitung), rechts der Sänger.... der Eahm wohl den ... Abend verschönte ... darauf angesprochen bestritt sie das - NEIN, sie würde sich doch nie mit Thai-Männern einlassen .... ohje
Der Smalltalk mit dem Manager bringt mir 20% Rabatt auf meiner 3.000-Baht-Rechung ein. So kann ich den Yings noch was fürs Taxi geben, da wir diesmal alle mehr oder weniger getrennt zurückfahren ….
Und heimlich in der Nacht
hab ich mich aufgemacht
wollte nach Süden gehn
um immer die Sonne zu sehn
so lief ich querfeldein
wohl über Stock und Stein
doch gar nicht weit hinterm Haus
da fiel schon der erste Schnee
Fortsetzung folgt
Stalker