Member hat gesagt:
wie deine Frau das geschafft hat und was sie für einen familiären Background sie hat.
Aber gerne.
Sie stammt aus einer Familie mit 7 Kindern, die allerdings altersmässig weit auseinander liegen. Deshalb blieb meine Frau als Zweitjüngste nach dem Tod des Vaters (und Ernährers) allein mit Mutter und Schwester zurück.
Die Behausung etwas ausserhalb von Kalasin war mehr als bescheiden
Die Mutter brachte sich und die Mädels durch, indem sie irgend eine Spezialität herstellte und an Garküchen lieferte.
Beim Tod der Mutter war meine Frau 22, ihre Schwester 19. Beide arbeiteten für wenig Geld in einem kleinen Fertigungsbetrieb und hatten diesen Job gründlich satt.
Mit den Ersparnissen der Mutter (sie ist nicht mehr sicher ob 6000 oder 8000 Baht) stiegen die beiden in einen Bus nach Bangkok und fanden dort eine ähnliche schlechtbezahlte Beschäftigung.
Im Gegensatz zur Perspektivlosigkeit von Kalasin war hier jedoch die Ramkhamhaeng, eine "offene" Universität, in der Nähe.
Beide wurden aufgenommen und bildeten sich (neben ihrer Arbeit) als Buchhalterinnen aus. Während der ganzen Zeit wohnten sie zusammen in einem Loch von Zimmer für 2500 Baht.
Beide fanden dann Jobs in grösseren Handelsfirmen.
Als ich meine Frau kennen lernte, war sie 45 und hatte sich zur Büro-Cheffe hoch gearbeitet.
Sie verdiente mit Zulagen an die 30'000 Baht und wohnte immer noch mit ihrer Schwester zudammen in einem nicht viel besseren Schlag.
That's it!
Eigentlich absolut unspektakulär, obschon die erste Zeit im Moloch Bangkok mit viel Verzweiflung und Tränen verbunden gewesen sein muss.
Übrigens haben alle Geschwister eine ähnliche Story hinter sich.
Keine(r) ist reich geworden.
Aber alle haben ihren Platz im Leben gefunden.
Ein Leben anfangs "untendurch" und immer mit Arbeit verbunden.
Ich war der "weisse Ritter" nur insofern, als dass ich meine Frau aus dem eigentlich ungeliebten Bangkok holen konnte und ihr nebst einem beschaulichen Leben eine sichere Zukunft verschaffen konnte.
Wir leben heute weitab vom "Schuss" im tiefsten Isaan - und geniessen unseren (für mich bescheidenen, für meine Frau enormen) Wohlstand.