Die weiteren Tage auf Koh Chang
Guten Abend liebe Gemeinde,
...und weiter geht es in meiner...nein...unserer Reise. Ihr wisst ja: wir befinden uns auf Koh Chang, ich hatte zusammen mit Noi eine der leidenschaftlich-erotischsten Nächte verbracht, die ich je erlebt hatte. Wir schliefen "danach" den Schlaf der Gerechten (...oder Erschöpften) und drifteten erst gegen die Mittageszeit der Oberfläche des Wachbewusstseins entgegen.
Allerdings musste irgendwann zur unchristlichen Zeit (logisch: wir befinden uns auch im Land des Buddhismus), ich glaube gegen etwa 8:30 Uhr, das Reingungsteam verscheucht werden, das wissen wollte, ob wir das Zimmer gereinigt und aufgeräumt haben wollten. Ich fasse es ja wohl nicht: um 8:30 Uhr Zimmerservice, nachdem wir vor gerademal 14 Stunden eingecheckt hatten. Darf ja wohl nicht wahr sein...
Ok, auch meine Schuld: ich hätte ja auch das "don't disurb-Schildchen" vor die Tür hängen können. Aber jetzt mal Hand auf's Herz, liebe Gemeinde: wer denkt schon an dieses vermaledeite Schild, wenn man abends gegen 23:00 Uhr mit einer aufgekratzen und ausgesprochen "körperkontaktfreudigen" Süßen es gerade so auf's Zimmer schafft, bevor...
Nun gut, wird nicht mehr vorkommen...also, das mit dem Schild vergessen, meine ich...
Irgendwann waren wir nun also wach und lagen nebeneinander. Dann trafen sich unsere Blicke.
Ich fragte sie: "How do you feel? You're ok?"
Sie kuschelte sich an mich und küsste mich mit einer Zärtlichkeit, die mich dahinschmelzen ließ. Ihre Hände liebkosten mein Gesicht.
"I cannot feel better..."
So lagen wir noch eine geraume Zeit da. Keinen Sex, einfach nur fühlen, spüren, küssen...genießen...lieben.
Ja Leute, auch das geht und kann für einen Mann unbeschreiblich erfüllend sein.
Glaubt ihr nicht?
Solltet ihr aber...
Fragt mich jetzt nicht, wie lange wir uns auf diese Weise miteinander beschäftigten, aber nach der Dusche (jeder für sich, diesbezüglich kehrte Noi wieder zu "zu sich selbst" zurück), gab es ersteinmal einen Brunch an einer nahen Suppenküche.
Es war dann gegen 14:30 Uhr, als wir für 250 Baht ein Moped vom Hotel mieteten.
Perfekt, meine Tasche passte exakt in das Staufach unter der hochklappbaren Sitzbank. Na, das ist schonmal nicht schlecht.
Ich wollte Richtung Norden fahren, weil auf meiner Karte in dieser Richtung in Reichweite zwei Wasserfälle als sehenwerte Orte eingezeichnet waren.
Ok, Helme auf und los geht's.
Brightman, nicht vergessen: hier gilt Linksverkehr!!!
Dies war aber nur auf den ersten Metern ein seltsames Gefühl; danach ging das in Fleisch und Blut über; ich musste mich nicht mehr darauf konzentrieren.
War vor vielen Jahren auch schon so, als ich als Führerscheinneuling mit meinem Motorrad in Großbritannien unterwegs war.
Das Maschinchen zog anständig los, der Motor lief zwar etwas rauh, schien aber zuverlässig zu funktionieren. Die Lenkung war exakt und ließ mich das Teil recht handlich steuern. Die Karte von Koh Chang hatte zwar Entfernungen ausgewiesen, aber da das Fahhzeug zwar einen Tacho, aber keinen funktionierenden Kilometerzähler besaß, war es recht schwierig, eine zurückgelegte Strecke abzuschätzen. Also gut, im Zweifel immer der Nase nach...
Ziemlich bald ging es recht steil und in engen Kurven bergaufwärts. Noi erwies sich zwar als eine sehr angenehme Sozia, wurde aber hörbar nervös ob der steil und kurvenreich ansteigenden Straße. Sie brachte dies durch ein etwas verkrampftes Lachen zum Ausdruck und klammerte sich schutzsuchend an mich.
"All ok, my Sweet, don't worry, everything's under control!"
"You sure?! (das klang ziemlich kläglich)
"Absolutely!! Trust me!!
"I try..." (nervöses Kichern)
"Don't worry."
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Am Straßenrand erschien ein Schild: View Piont!!
Äh...bitte?
Schon so weit. Wo war denn bitteschön die Abzweigung zu diesem Wasserfall gewesen?
So what...dann also heute der Aussichtspunkt.
Wir stoppten und betrachteten die großartige Aussicht:
Anhang anzeigen IMGP2415.jpgAnhang anzeigen IMGP2416.jpg
Wir fuhren dann noch weiter Richtung Norden, da aber die Zeit voranschritt, beschlossen wir umzukehren und wieder Richtung Hotel zu fahren.
Als es dann wir dann zu den engen, steilen Kurven kamen - diesmal bergabwärts - war wieder Noi's nervöses Lachen zu hören.
Angekommen im Hotel war die Sonne bereits im Untergehen begriffen. Unsere Mägen begannen zu knurren. Ich wollte zum Strand gehen, um die dortigen Restaurants zu erkunden.
Am Strand bot sich uns dann das folgende Panorama:
Anhang anzeigen IMGP2403.jpgAnhang anzeigen IMGP2407.jpg
Trotz der untergehenden Sonne herrschten noch immer tropisch-schwüle Temperaturen, die mir das T-Shirt am Leibe kleben ließen.
Noi trug ihre obligatorische Strickweste.
Wir wählten irrgendwann ein Restaurant aus. Das Essen war jetzt nicht wirklich schlecht, aber mehr als Durchschnitt war nicht drin. Noi liebäugelte mit einer Coconut als Getränk und ihr Gesicht strahlte dankbar, als der Kellner uns dann jeweils ein Exemplar brachte.
Hmmm...naja....was war das denn? Ih hatte die Kokosnuss als gekühltes, sehr erfrischendes Getränk in Erinnerung. Das Ding hier erinnerte mich jedoch bestenfalls an lauwarme Cervisia...pfui Kuckuck.
Noi jedoch schien es zu schmecken und durfte sich dann über eine zweite Nuss freuen. In meiner Tasche befand sich noch eine Flasche Wasser; hier würde ich jedenfalls nichts mehr bestellen. Essen naja, Kokosnuss pfui Spinne, Service...Aufmerksamkeit ist was anderes. Also bezahlen...und tschüss.
Auf dem Weg zurück Richtung Hotel fiel uns ein Restaurant auf, welches köstlich aussehenden und riechenden Fisch in diversen Varianten auftischte. Na...das hätte ich früher sehen sollen. Ein Blick in die Karte offenbarte ein reichhaltiges Angebot an Fischgerichten aller Arten...allerdings ohne Angabe von Preisen, zumindest für jene Fischgerichte, die unsere Aufmerksamkeit erregt hatten.
Naja, was soll's, wird schon nicht meinen Bankrott bedeuten. Ist also vorgemerkt für den nächsten Abend.
Wir verliesen den Strand und liefen zurück Richtung Hotel. Als wir an der Bar des vorigen Abends vorbeiliefen, warf Noi mir einen Blick zu, welchen ich am besten als Mischung aus Verschmitzheit, etwas Scheu und "Denkst-Du-das-Gleiche-wie-ich-denke" beschreiben kann?
"Billard", fragte ich?
"You want?"
"Yeah, sure...", ob der der Erinnerung an die zurückliegende Nacht, vor allem anbetracht dessen, wo sie ihren Anfang genommen hatte...
"Ok...let's go."
Oben angekommen, stellten wir fest, das wir heute nicht die einzigen waren, die den Billardtisch in Beschlag zu nehmen trachteten.
Ok, wir haben Zeit, ist ja so spät nun auch wieder nicht.
Ich bestellte mir diesmal einen Gin Tonic, Noi wollte wieder ihren Orangensaft.
Na, wenn das mal kein gutes Omen sein sollte...
Dem wieder anwesenden Leuchtturm-Ladyboy raunte ich zu: "You remember the sort of orange-juice my lady had last night. Please exact the same again...! That's important"
"Yeah...sure, but..." darüber hinaus erntete ich einen verständnislosen Blick...
Noi jedenfalls war der Ansicht, genau das Gleiche bekommen zu haben und genoß ihren orange-juice sichtlich, mein Gin Tonic war ebenfalls hervorragend gemischt.
Der englische Besitzet war ebenfalls weider anwesen und freute ishc sichtlich, seine Publikumsmagneten vor gestern weider da zu haben.
An einem Tisch in der benachbarten fing ich den interssierten Blick einer ausgesprochen hübschen Bar-Lady auf. Ähnlicher Typ wie meine Noi. Ok, auch hier wäre ich fündig geworden. Abner ich war ja bereits bestens versorgt und nach der vergangenen Nacht hatte ich keinen Bedarf an Abwechslung...
Irgendwann wurde der Billardtisch frei und wir widmeten uns wieder unserem "Best of 5!"
Wiederum ging das Turnier 2 zu 3 an Noi.
Heute war die Stimmung aber eine ganz andere. Noi war ruhig und gelassen, genauso wie ich sie kennen und schätzen gelernt hatte.
Aber dennoch...
War gestern Abend zwischen uns die Atmosphäre prickelnd, explosiv-erotisch wie kurz vor einem heftigen Gewitter, so war sie heute Abend sinnlich, sanft wie eine warme, laue Brise eines (mitteleuropäischen) Sommerabends kurz nach dem Sonnenuntergang.
Arm in Arm gingen wir schweigend zurück zum Hotel.
Im Zimmer angekommen, gingen wir ohne das vorher besprochen zu haben, gemeinsam unter die Dusche. Das sanfte, zärtliche Eincremen mit dem Duschgel sollte der Auftakt zu einer weiteren atemberaubend sinnlichen Nacht sein. Ein 100%iges Kontrastprogramm zur vergangenen Nacht. Sanft, unglaublich zärtlich und mit unendlichem Einfühlungsvermögen.
Bitte, Buddha, lass diese Nacht niemals enden...